Habe gerade einige PA Endstufen in Reparatur und kann daher ganz aktuell in Kurzform meine Eindrücke schildern:
1. T.Amp TA1400 MK2: Endstufe mit je Kanal 3 parallele Stück Toshiba 2SC5200 / 2SA1943 in Emitterschaltung, dazu eine Schaltstufe für Class H. Netzteil läuft mit +/- 50V sowie +/- 100V. Aufbau ist recht ordentlich und wegen durchkontaktierter Platinen roadtauglich. Leistungsmäßig werden die Transistoren schon voll ausgelastet aber an nicht zu kritischen 4 Ohm Boxen kann man sie ausfahren. Für HiFi nerven Hintergrundgeräusche. In den Lautsprechern hört man die Lüfter surren und die Endstufe hat intern eine Masseschleife. Auch in kaltem Zustand sind die Lüfter laut, man muß also umrüsten. Klanglich ist an der Monitor 890 kaum ein Unterschied zur Rotel erkennbar. Schaltplan ist nicht erhältlich. Nervig sind die billigen Netzteilelkos (erheblicher Kapazitätsverklust!) und eine unterbrochene DK im Pfad +100V zwischen Gleichrichter und Elko.
2. Sparc SA1200: Interessanter Aufbau, wegen einfacher Platinen jedoch nicht für harte Erschütterungen zu empfehlen. Wirkt wie ein guter Eigenbau, ist aber nicht gepfuscht. Klassische Gegentaktendstufe ohne Class H mit je 5 parallelen 2SC3856 und 2SA1492 pro Kanal. Strombegrenzung über die Emitterwiderstände auf 3A pro Transistor und Überhitzungsschutz auf Klixonbasis 85°C sowie bedarfsgerechte, 2-stufige Lüfterzuschaltung. 830VA Trafo. Gerät ist nicht dauerkurzschlußfest, da die SOA überschritten wird. Einfach-Darlington Stromverstärker und ein lustiger Kaskode-Spannungsverstärker. Im Signalweg liegen zwei LF351, die nicht mehr zeitgemäß sind. Einer für die XLR->asymmetrisch Umsetzung und einer als Tiefpass und Vorverstärker. Die Transistoren sind seitlich am Gehäuse mit großen Kühlkörpern passiv gekühlt, der Lüfter kühlt hauptsächlich den Trafo und führt über das Bodenblech auch den Kühlkörpern etwas Luft zu. Im HiFi Betrieb läuft der 230V Lüfter recht leise, der Vorwiderstand sollte aber umgesetzt werden, damit er die Platine nicht so aufheizt. Da bei den Transistoren höhere Investitionen nötig sind, werde ich die Endstufe für mich selbst reparieren. Kaum Störgeräusche, das akzaptable Rauschen wird sich durch Tausch der LF351 noch senken lassen. Dämpfung messe ich nach Erhalt der neuen Endtransistoren. Wird umgerüstet auf 2SC3263, wenn Nedis original Sanken und keine Fälschungen liefert. Für Hifi eine schöne Endstufe, für PA im Kurzschlußfall etwas empfindlich. Guter technischer Support. Bilder reiche ich nach wenn das Teil wieder zusammengebaut und repariert ist. Wegen sehr schlechter Behandlung war da einiges zu machen und der Tabakgestank erforderte 1 Liter Waschbenzin.
3. Dynacord PAA990: Saftige Ausgangsstufe basierend auf je Kanal 5 parallelen Onsemi MJ15022 und MJ15023 in Doppel-Darlingrton. Kein Class H. Die Leistungsstufe ist auf getrennten Platinen untergebracht. Keine durchkontaktierte Lötung, zahlreiche gerissene Lötstellen. Für harte Erschütterungen etwas kritisch. Elektronisch fast unverwüstlich, nur zwei defekte (teure) Ausgangsrelais Schrack RM 707 060. Mangels Schaltplan hab ich die gesamte Schaltung nicht studiert, die Schutzschaltungen sind jedoch vollständig und auch aufwendig.
Messungen führe ich erst mit neuen Relais durch, denn so hat das keinen Sinn. Die Endstufe läuft fast ohne Störgeräusche und der relaisgesteuerte Lüfter ist im HiFi Betrieb sehr leise. Ich vermute eine recht geringe Bandbreite mit im Hochton sinkender Dämpfung, das Gerät ist aber auch für HiFi geeignet. Es zeigt sich im vergleich zum T-Amp eine gewisse Materialschlacht.
4. NoName Westfalia DS3100. Schaltungsatechnisch einfach konstruierte MOSFET Endstufe mit je Kanal 4x IRFP240 + Komplementär. Kaum Störgeräusche, kein Class H. EI-Trafos und etwas nervige Lüfter. Gute Verarbeitung mit durchkontaktierten Platinen. Für HiFi an sich geeignet wenn man die Lüfter steuert. Nicht kurzschlußfest, daher einige defekte FETs.
Zum Ruhestrom: z.B. der 2SC5200 verkraftet bei 80V einen Strom von nur unter 1A. Wer bei drei parallelen Transistoren den Ruhestrom auf 200mA treibt, riskiert bei Vollast eine Zerstörung der Ausgangsstufe. Die MJ15022 sind wesentlich stabiler und verkraften gut 3A, natürlich bei entsprechender Kühlung.
Ein großes Problem ist heute die Ersatzteilbeschaffung. Viele Fälschungen am Markt, man bestellt Sanken und erhält gefälschten Müll. Oder Billignachbauten z.B. von reichelt, die mit den Originaltyopen nicht ansatzweise was zu tun haben.
1. T.Amp TA1400 MK2: Endstufe mit je Kanal 3 parallele Stück Toshiba 2SC5200 / 2SA1943 in Emitterschaltung, dazu eine Schaltstufe für Class H. Netzteil läuft mit +/- 50V sowie +/- 100V. Aufbau ist recht ordentlich und wegen durchkontaktierter Platinen roadtauglich. Leistungsmäßig werden die Transistoren schon voll ausgelastet aber an nicht zu kritischen 4 Ohm Boxen kann man sie ausfahren. Für HiFi nerven Hintergrundgeräusche. In den Lautsprechern hört man die Lüfter surren und die Endstufe hat intern eine Masseschleife. Auch in kaltem Zustand sind die Lüfter laut, man muß also umrüsten. Klanglich ist an der Monitor 890 kaum ein Unterschied zur Rotel erkennbar. Schaltplan ist nicht erhältlich. Nervig sind die billigen Netzteilelkos (erheblicher Kapazitätsverklust!) und eine unterbrochene DK im Pfad +100V zwischen Gleichrichter und Elko.
2. Sparc SA1200: Interessanter Aufbau, wegen einfacher Platinen jedoch nicht für harte Erschütterungen zu empfehlen. Wirkt wie ein guter Eigenbau, ist aber nicht gepfuscht. Klassische Gegentaktendstufe ohne Class H mit je 5 parallelen 2SC3856 und 2SA1492 pro Kanal. Strombegrenzung über die Emitterwiderstände auf 3A pro Transistor und Überhitzungsschutz auf Klixonbasis 85°C sowie bedarfsgerechte, 2-stufige Lüfterzuschaltung. 830VA Trafo. Gerät ist nicht dauerkurzschlußfest, da die SOA überschritten wird. Einfach-Darlington Stromverstärker und ein lustiger Kaskode-Spannungsverstärker. Im Signalweg liegen zwei LF351, die nicht mehr zeitgemäß sind. Einer für die XLR->asymmetrisch Umsetzung und einer als Tiefpass und Vorverstärker. Die Transistoren sind seitlich am Gehäuse mit großen Kühlkörpern passiv gekühlt, der Lüfter kühlt hauptsächlich den Trafo und führt über das Bodenblech auch den Kühlkörpern etwas Luft zu. Im HiFi Betrieb läuft der 230V Lüfter recht leise, der Vorwiderstand sollte aber umgesetzt werden, damit er die Platine nicht so aufheizt. Da bei den Transistoren höhere Investitionen nötig sind, werde ich die Endstufe für mich selbst reparieren. Kaum Störgeräusche, das akzaptable Rauschen wird sich durch Tausch der LF351 noch senken lassen. Dämpfung messe ich nach Erhalt der neuen Endtransistoren. Wird umgerüstet auf 2SC3263, wenn Nedis original Sanken und keine Fälschungen liefert. Für Hifi eine schöne Endstufe, für PA im Kurzschlußfall etwas empfindlich. Guter technischer Support. Bilder reiche ich nach wenn das Teil wieder zusammengebaut und repariert ist. Wegen sehr schlechter Behandlung war da einiges zu machen und der Tabakgestank erforderte 1 Liter Waschbenzin.
3. Dynacord PAA990: Saftige Ausgangsstufe basierend auf je Kanal 5 parallelen Onsemi MJ15022 und MJ15023 in Doppel-Darlingrton. Kein Class H. Die Leistungsstufe ist auf getrennten Platinen untergebracht. Keine durchkontaktierte Lötung, zahlreiche gerissene Lötstellen. Für harte Erschütterungen etwas kritisch. Elektronisch fast unverwüstlich, nur zwei defekte (teure) Ausgangsrelais Schrack RM 707 060. Mangels Schaltplan hab ich die gesamte Schaltung nicht studiert, die Schutzschaltungen sind jedoch vollständig und auch aufwendig.
Messungen führe ich erst mit neuen Relais durch, denn so hat das keinen Sinn. Die Endstufe läuft fast ohne Störgeräusche und der relaisgesteuerte Lüfter ist im HiFi Betrieb sehr leise. Ich vermute eine recht geringe Bandbreite mit im Hochton sinkender Dämpfung, das Gerät ist aber auch für HiFi geeignet. Es zeigt sich im vergleich zum T-Amp eine gewisse Materialschlacht.
4. NoName Westfalia DS3100. Schaltungsatechnisch einfach konstruierte MOSFET Endstufe mit je Kanal 4x IRFP240 + Komplementär. Kaum Störgeräusche, kein Class H. EI-Trafos und etwas nervige Lüfter. Gute Verarbeitung mit durchkontaktierten Platinen. Für HiFi an sich geeignet wenn man die Lüfter steuert. Nicht kurzschlußfest, daher einige defekte FETs.
Zum Ruhestrom: z.B. der 2SC5200 verkraftet bei 80V einen Strom von nur unter 1A. Wer bei drei parallelen Transistoren den Ruhestrom auf 200mA treibt, riskiert bei Vollast eine Zerstörung der Ausgangsstufe. Die MJ15022 sind wesentlich stabiler und verkraften gut 3A, natürlich bei entsprechender Kühlung.
Ein großes Problem ist heute die Ersatzteilbeschaffung. Viele Fälschungen am Markt, man bestellt Sanken und erhält gefälschten Müll. Oder Billignachbauten z.B. von reichelt, die mit den Originaltyopen nicht ansatzweise was zu tun haben.
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