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Klangbeschreibung Liaison

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  • Reim
    Registrierter Benutzer
    • 29.06.2001
    • 1431

    Klangbeschreibung Liaison

    Klangbeschreibung zur hier im Forum vorgestellten Liaison (TIW250XS, TI100, KE25SC)

    Nach nun nicht unerheblicher Einspielzeit habe ich die Liaison ausgiebig gehört. Meine Eindrücke möchte ich mit dieser folgenden Beschreibung mit Euch teilen.

    Aufstellung:
    Die Boxen stehen in meinem Raum weit von jeder Raumecke entfernt (ca. 90cm) und sind leicht angewinkelt zum Hörplatz. Die Hochmitteltoneinheit zeigt dabei nach Innen. Die Boxen stehen in einem gleichschenkligen Dreieck, Hörabstand ca. 2,8m und Boxenabstand ca. 2,4m.

    Klang:
    Wie immer habe ich mich beim Hören auf verschiedene Disziplinen konzentriert. Aber noch mehr, um die Nachvollziehbarkeit der Erklärungen weiter zu erhöhen, habe ich diesmal die Beschreibung mit Angabe von Interpret und Titel bereichert, so dass jeder Interessierte dies auch im heimischen Raum ausprobieren und somit selbst testen kann. Dabei bin ich sehr an Eurem Feedback interessiert!

    Tonale Balance
    Begonnen habe ich meinen Tests mit der Bewertung der tonalen Balance. Die tonale Balance entscheidet für mich, ob man bei einem „über alles“ Check des Klangeindruckes irgendetwas vermisst oder etwas besonders hervortritt. Zum Beispiel Unlinearitäten im Frequenzgang oder Fehler in der Aufstellung werden so ganz schnell aufgedeckt.
    Die Liaison klingt transparent und linear, wenn gleich eine im Ansatz vorhandene Vorliebe für den Bass nicht zu überhören ist. Die Musik klingt wie aus einem Guss. Alles bildet eine Einheit und wirkt harmonisch und sehr flüssig. Der Bass reicht sehr tief in die Keller hinab und bleibt stets unverzerrt, druckvoll und präzise. Ähnliches lässt sich auch über die anderen Bereiche berichten, es fällt einfach nichts auf. Die Liaison spielt Musik und zwar so wie sie aufgenommen wurde. Schlechte Aufnahmen klingen auch so und bei guten Aufnahmen blüht die Box regelrecht auf. Der gesamte Raum füllt sich mit Musik. Der Klang ist stets kontrolliert aber trotzdem locker und wirkt leichtfüßig. Man kann bequem nebenbei aber auch konzentriert und vor allem auch richtig laut hören. Es bleibt dabei, es fällt auf das nichts auffällt.
    Für diesen ersten Check nutze ich u. a. eher komplexe Musik die möglichst alle Frequenzen über einen möglichst weiten Bereich enthält. Im Grundsatz kann hier gelten, dass man in dieser Disziplin seine Lieblingsscheiben, die die man kennt, hört um evtl. Unterschiede und Unlinearitäten zu erkennen. Dabei ist zu unterscheiden, ist es ein Effekt oder Realität? Musikbeispiele sind z. B. Dire Straits mit „money for nothing“. Wenn nach dem langen Intro die Band richtig einsetzt, macht sich eine Fehlabstimmung gerade im Mitteltonbereich schnell bemerkbar. Auch eine Bassüberhöhung fällt hier schnell auf, nämlich dann wenn der Bass zu dominant ist und den Rest des Stückes quasi verdeckt. Ein weiteres Bassbeispiel ist z. B. die Scheibe „Hell freezes over“ von den Eagels. Gerade im Livetitel „hotel california“ setzt der Bass sehr dominant und kraftvoll ein. Aber er darf den Rest nicht überdecken und muss immer klar zu differenzieren sein. Ein weiteres Bsp. ist auch Micheal learns to rock mit „Played on pepper“ Titel 2 oder 8.

    Präzision:
    Bei der Präzision kommt es mir darauf an, dass von der Box möglichst viele Facetten und Details wiedergegeben werden. Das z. B. das Ausschwingen eines Zupfinstrumentes sauber hörbar und differiert vom Rest der Musik wiedergegeben wird.
    Hier spielt die Liaison auf sehr hohem Niveau. Sie ist in der Lage vom tiefsten Bass bis in die höchsten Höhen ein äußerst harmonisches, gut konturiertes Bild zu zeichnen. Wie nicht anders zu erwarten, geriet u. a. der Stimmbereich beeindruckend. Der TI schafft es mit einer Selbstverständlichkeit verschiedene Stimmen in ihren Facetten darzustellen und Zwischentöne nicht nur hörbar sondern quasi sichtbar zu machen. Interpreten stehen plastisch und gut sichtbar im Raum. Hier kann grundsätzlich als Bsp. Katie Melua mit ihrem neuen Album „Piece by Piece“ angeführt werden. Ihre schön sanfte aber kraftvolle Stimme wird sauber und gut konturiert in den Raum gestellt, man erkennt problemlos die farbenfreudige und scheinbar spielerische Stimmmodellierung der Interpretin, mein Favorit ist „ Nine million bicycles“. Auch tiefere Stimmlagen werden gut gestaffelt wieder gegeben, hier kann ich als Bsp. David Munyon mit „Poet wind“ angeben. Besonders bei dieser CD wirkt die Stimme bei weniger guten oder nicht optimal aufgestellten Boxen schnell dick und undurchsichtig. Bei der Liaison klingt es sehr natürlich und klar, die einzelnen Akkorde werden äußerst plastisch und gut differenziert wiedergegeben. Mein Tipp ist der Titel „in india“.
    Im Bass setzt sich das Bild fort, die Liaison arbeitet Basssequenzen sehr genau und gut durchhörbar heraus, der Bass ist dabei ebenso tief wie straff und fest. Wo andere Boxen eine tiefe Bassstruktur andeuten, arbeitet die Liaison diese selbstverständlicher heraus. Hier im Bass kann man z. B. Yello’s „Flag“ mit „The Race“ nutzen, teilweise sind ganz tiefe Hintergrundgeräusche hörbar, die einen Motor mit geringer Drehzahl darstellen sollen. Während man das Motorengeräusch auf vielen Boxen wahrnehmen kann, schafft es die Liaison das Geräusch nicht als Mulm oder einen einheitlichen Ton wiederzugeben, sondern die einzelnen Basssequenzen werden genau getrennt und locker luftig in den Raum geschleudert. Es entsteht ein regelrechter Druck auf den Ohren und die Zwischentöne werden scharf umrissen. Das ändert sich auch nicht, wenn man im Gegensatz zur Zimmerlautstärke auch mal laut hören möchte, der Charakter bleibt erhalten.
    Empfehlung: Die Liaison sollte daher unbedingt freistehen, eine Unterstützung von Wänden benötigt sie nicht, ganz im Gegenteil, dann wird der Bass schnell angedickt und verliert Konturen.
    In den Höhen ist das Thema ebenso deutlich und eindeutig, die Liaison schafft einen derartigen Sprung, dass im Vergleich die Selection regelrecht pauschal klingt. Der Hochtonbereich geriet noch luftiger und noch feiner gezeichnet. Interessanter Weise scheint es, als ob auch der Stimmenbereich vom besseren Hochtöner profitiert, z. B. die Stimme von R.E.M „Around the sun“ Titel „leaving new york“ zeigt mit der Liaison noch deutlicher, dass die Stimme scheinbar nicht einmal sondern offensichtlich mehrfach übereinander aufgenommen wurde. Es äußert sich in deutlich wahrnehmbaren zeitlich minimal versetzten Doppeltönen.

    Raumabbildung:
    Die Raumabbildung ist für mich ein, wenn nicht gar das bedeutendste Kriterium. Denn Musik muss nicht nur wiedergegeben werden, sondern die Boxen müssen im Ideal verschwinden und alleinig die Musik füllt den Raum.
    Hier höre ich gerne Norah Jones mit „feels like home“ Die Interpretin steht immer zentrisch zwischen und deutlich vor den Boxen. Die Instrumente sind sehr gut zu lokalisieren, man kann zwischen vorn und hinten, links und rechts sehr gut differenzieren, z. B. im Titel 11, man kann quasi den Aufnahmeraum und alle Musiker vor dem geistigen Auge arbeiten sehen, genau wo sie sich befinden und wie sie ihre Instrumente bedienen. Dabei ist hierbei das Ein- und Ausschwingen sehr deutlich zu hören. Zupfinstrumente stehen realistisch und plastisch abgebildet im Raum.
    Das Musikgeschehen löst sich regelrecht von den Boxen, man hat den Eindruck, dass nur die Musik und nicht die Boxen im Raum stehen. Der Raum ist weit in allen Dimensionen geöffnet, man kann quasi durch den Raum „gehen“. Jede Struktur ist gut zu lokalisieren und positioniert auszumachen. Man sitzt förmlich im Geschehen, da es auch Musikstücke gibt, wo die Klangkörper hinter einem spielen! Ja, stimmt, die Musik kommt nicht nur von vorn, in z. B. „Rescue me“ von Madonna geht das anfängliche Gewitter deutlich hinter dem Hörer zu Boden.
    Bei aller Abbildung habe ich jedoch den Eindruck, dass der Raum sich deutlicher zwischen den Boxen abbildet und weniger weit über der Boxenlinie links und rechts hinausgeht. Der Raum ist deutlich tiefer als breit. Mit diesem Eindruck erinnert mich die Abbildung an die Solo100, die auch nur dann breit abbildet, wenn es auch auf der CD enthalten ist. Daher kann die Liaison auch weiter auseinander stehen, als andere Boxen ohne das die Mittenortung leidet.

    Spielfreude:
    Das ist die Leidenschaft der Liaison, hier kann sie ihr volles Potential ausspielen. Der Klang gelingt äußerst leichtfüßig, luftig aber doch stets energiegeladen und bodenständig. Das absolute Highlight ist für mich der Bass, dieser unglaubliche Druck im Tiefbass, diese Staffelung bei gleichzeitiger Durchhörbarkeit, einfach fantastisch. Der Tiefbass hat eine Wucht und eine Präzision, wie ich sie noch nie gehört habe. Ich setze zum ersten Mal den TIW ein und kann jetzt sehr gut die Klangbeschreibung von Visaton nachvollziehen, das der TIW herausragende Tiefbasseigenschaften besäße. Das stimmt eindrucksvoll. Als interessantes Klangbeispiel nenne ich hier von Seal die Version von „Killer“ auf seinem Best of Album, der Bass ist sehr wuchtig und dennoch exakt. Er wird so selbstverständlich und derart kraftvoll in den Raum geschleudert, das richtig die „Wände wackeln“. Man kann aber hier deutlich hören, dass es viele verschiede Basssequenzen sind, die übereinander gelegt wurden, die von der Box nicht zu einem „Brei“ vermengt werden, sondern selbstständig bleiben und differenziert hörbar sind.
    Im Vergleich zur mir sehr gut bekannten Vib Extra GF setzt dieser Bass in der Tieftonwiedergabe noch eins drauf, so druckvoll habe ich die Vib Extra GF nicht in Erinnerung. Im Vergleicht zur Selection bemerkt man auch sofort die größere Membranfläche. Der Bass hat einfach mehr Druck und spielt mit größerer Autorität.
    Durch diesen gewaltigen Bass macht die Liaison einen riesen Spaß, gerade bei z. B. fetzigen Popnummern oder auch Bigbandeinspielungen geht richtig die „Post“ ab. Es kommt ein derart livehaftiges Gefühl auf, das andere Boxen mit kleinerer Membranfläche im Bass nicht bieten können. Auch wenn es um schnelle Basspegelsequenzen mit hohem Dynamikanteil geht, scheint es als ob die Liaison einfach noch mehr Luft zwischen einzelnen Schlägen lässt, als es mir bisher bekannt ist, z. B. Frankie goes to Hollywood mit dem Titel „Relax“ auf der CD „The Whole 12 Inches“. Dort werden anfangs mehrere brachiale Bassattacken dicht hintereinander wieder gegeben, mit der Liaison hat jeder Bassschlag seinen eigenen Reiz, der vom ersten Anschlag bis zum Ausschwingen sauber wiedergegeben wird. Mit anderen Boxen die weniger gute Dynamikeigenschaften haben, scheint es, als ob besonders die letzten Bassschläge an Kraft verlieren und die Basssequenzen nivelliert werden.
    Die Spielfreude äußert sich aber nicht nur durch eine Bassgewalt mit Suchtpotential, sondern auch in einer transparenten und aufgelösten, frischen Wiedergabe des Mittel- und Hochtonbereiches. Hier setzen sich die o. g. positiven Eigenschaften fort, die Box zeigt ganz klar die Stimmung in der Musik. Hoch motiviert und in jeder Form kontrolliert spielt die Liaison auf hohem Niveau.

    Fazit:
    Die Liaison ist eine große und gemessen am Einzelpreis auch nicht billige aber dennoch sehr preiswerte Box. Sie bietet eine Menge Gegenwert fürs Geld. Sie spielt überaus homogen und besonders nach dem Prinzip der Musik nichts zu entnehmen oder hinzuzufügen, sie macht einfach nur Musik und hat dabei keine besondere Vorliebe oder gar Abneigung. Die Liaison ist sehr spielfreudig und basspotent und setzt brachiale Bassattacken selbstverständlich und eindrucksvoll in Schalldruck um. Das geht auch mit einer gesteigerten Kritikalität in der Aufstellung einher, die Liaison sollte unbedingt frei stehen! Sie kann dazu besonders feinsinnig und wirklich hoch aufgelöst Musik wiedergeben. Es ist meine erste Box die High End mit schierer Kraft verbindet.

    Schön, dass auch das mit Visaton machbar ist, man kann hier eben richtige High End Boxen bauen, ohne dem sonst üblich übertriebenen Kostenwucher des Fertigmarktes zu unterliegen!
    Viele Grüße

    vom Reim
  • Mr.E
    Registrierter Benutzer
    • 02.10.2002
    • 5315

    #2
    Sehr interessante Beschreibung. Freut mich, daß die Box so gut ist.

    Ich hab’ mir hier einige Stücke angehört, dabei hab’ ich zwei Sachen gemerkt:

    1. Mein Rechner war mit vertauschten Kanälen an die Anlage angeschlossen (hab’ die mp3 von „Money For Nothing“ mit der CD verglichen).

    2. Klingt bei mir weitestgehend so, daß die Beschreibung paßt, auch wenn’s „nur“ die Vox 200, also nur der GF200 ist.
    Allerdings hab’ ich das tiefe Motorengeräusch nicht hören können. Die vorbeifahrenden Autos sind ja wohl nicht gemeint, oder? Mit Kopfhörern hab’ ich da auch nichts entdeckt.

    Wie hoch wäre für die Liaison der Bausatzpreis für ein Paar in etwa anzusetzen?

    Gibt es eine Projektdatei von der Liaison?
    Zuletzt geändert von Mr.E; 19.02.2006, 18:17.

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    • Obelix
      Registrierter Benutzer
      • 23.02.2003
      • 745

      #3
      Hallo Thomas,

      vielen Dank für deine immer sehr ausführlichen und sehr gut ausgearbeiteten Klangbeschreibungen. Ich bewundere deine Arbeit schon seit längerem und wollte es jetzt auch mal schreiben. Besonders faszinierend bei dieser Klangbeschreibung über die Liaison finde ich wirklich die Beispiele was man wo und wie bei welchem Lied hört. Ich bin selbst noch Anfänger in diesem Hobby und tue mir beim Probehören und Klangbeschreiben noch sehr schwer. Das meißte das ich weiß habe ich hier aus dem Forum. Was jetzt faszinierend ist, das ich einige deiner Test-Stücke auch selbst zum Testen und Bewerten von Lautsprechern benutze und auch die gleichen Hörergebnisse erwarte wie du. Somit ist diese Klangbeschreibung eine sehr wertvolle Erweiterung für mich. Ich werde beim nächsten Probehören bestimmt auf die eine oder andere Sache mehr achten, da ich darauf erst durch solche Klangbeschreibungen aufmerksam gemacht werde. Vielen Dank!

      Viele Grüße
      Andreas

      Kommentar

      • Bexxon
        Registrierter Benutzer
        • 28.01.2005
        • 58

        #4
        Respekt für die Ausführlichkeit und Präzision Deines Klangberichts.
        Meines Erachtens könnte diese Beschreibung aber ebenso auf die VOX 253 zutreffen. Hast Du die Liaison schom im Vergleich zu gängigen, bekannten Modellen gehört bzw. könntest Du z.B. die Unterschiede zu Voxen beschreiben?

        Kommentar

        • harry_m
          Registrierter Benutzer
          • 16.08.2002
          • 6421

          #5
          Ich habe das tiefe Motorgeräusch auch über meine Atlanten nicht hören können. Wo isses denn? Könntest Du vielleicht die Zeit angeben.

          Das einzige richtig tiefe Motorgeräusch, vermutete ich immer am Anfang von "Urbania" ("Sterotomy / Alan Parsons Project). Was sich gerade eben als ein Irrtum entpupte: waren wohl nur Raumresonanzen in meiner alten Wohnung.

          P.S.: guter Bericht. Muss ich mir als Vorlage nehmen...
          Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
          Harry's kleine Leidenschaften

          Kommentar

          • Reim
            Registrierter Benutzer
            • 29.06.2001
            • 1431

            #6
            Hallo zusammen

            vielen Dank für das Lob, es macht mir richtig Spaß Boxen zu bauen und zu hören.
            Das Beschreiben ist aber immer so ne Sache, dass sich u. U. die Eindrücke nicht immer in die richtigen Worte fassen lassen. Ziel für mich ist es nämlich möglichst gut die Informationen und Eindrücke so zu transportieren, dass der Leser den gleichen Eindruck erhält oder diesen zumindest nachvollziehen kann.

            Zum Thema Yello, das Geräusch ist da, es ist ein ganz tiefes konturiertes Geräusch, ich habe es auf der o.g. Yello CD genau hören können. Die Version ist m. E. eine Maxi und nicht mit anderen Versionen auf diversen Samplern zu vergleichen. Ich werde mal die genauen Zeiten ermitteln und nochmals schreiben. Als ich noch nicht die jetzige Ausbaustufe der gesamten Anlage hatte (vor vielen vielen Jahren) habe ich das Geräusch auch schon wahrgenommen, jedoch als unangenehmes Brummen und als unangenehmen Druck auf dem Ohr, erst mit der jetzigen Anlage wird das Geräuasch deutlich uns gut kontuiert hörbar. Die Selection ist hier nicht ganz so tief und brachial.

            @MrE
            Den Bausatzpreis der Liaison kann ich nicht sagen, aber wenn man die Einzelpreise lt Visaton zusammenrechnet, kann man die Summe als gute Näherung nehmen. Da der TI 100 ca das doppelte vom AL130 kostet, vermute ich, dass der Preis mit der der Vox253 in etwa vergleichbar ist.
            Die Projektdatei gibt es, ganz klar, einfach eine PN mit eMailadresse und ich schicke sie los!

            @Bexxon
            Einen Vergleich zur Vox253 habe ich nicht gemacht, aber da die Bestückung bis auf den MT Bereich gleich ist, ist hier sicher eine gewisse Ähnlichkeit sicher nicht zu verschweigen. Nach meinen Erfahrungen mit dem AL130 löst der TI100 noch deutlicher im MT Bereich auf, ich glaube das das eines der wesentlichsten Unterschieden zwischen Vox und Liaison ist. Weiter ist die Liaison nicht so niederohmig im Bass wie die Vox, so dass sie an kleineren Verstärkern auch noch betrieben werden kann. Ansonsten habe ch die Solo10 bei mir und die Selection, andere Visatonbausätze habe ich nicht mehr.

            @Harry,
            mit der Atlas müsstest du das Geräusch gut hören können.

            Gruß Thomas
            Viele Grüße

            vom Reim

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            • Reim
              Registrierter Benutzer
              • 29.06.2001
              • 1431

              #7
              Hallo zusammen

              So, nun habe ich mir das Yelle Stück „The Race“ vom Album „Flag“ noch mal vorgenommen und die genauen Zeiten für das o. g. Geräusch aufgezeichnet.

              Also das tieffrequente Geräusch ist eigentlich fast immer zu hören, es beginnt gleich am Anfang bei 0:07 und ist bis ca. 1:50 untergemischt zu hören. Es begleitet quasi die oberen Bassläufe und bereichert sie um diesen Tiefbass. Es ist aber kein gleichmäßiger Ton, sondern in der Art eines laufenden Motors mit sehr geringer Drehzahl. Ab 1:56 setzt diesen Geräusch dann wieder ein und gewinnt gegenüber dem Anfang an Intensität, es wird deutlich lauter. Gleichfalls werden diese Basssequenzen mit weniger Umgebung gespielt, so dass es im Solo noch deutlicher wird. Mit dem Wegfall des Geräusches ab 2:07 werden die Ohren entlastet, da man den Eindruck gewinnt, dass ein anhaltender Luftdruck plötzlich nachlässt. Mit 2:15 setzt das Geräusch dann wieder deutlich ein. Ab 2:59 wird das Geräusch dann plötzlich leiser, man hat zunächst den Eindruck, dass es ganz verschwindet, was aber nicht stimmt, es schwingt wieder unterschwellig, wie zu beginn des Titels mit. Von 5:05 bis 5:37 ist es wieder deutlicher zu hören, am meisten fällt immer das Ende auf, wo plötzlich der Druck von den Ohren verschwindet. Auch ab 7:25 kann man die Sequenzen dann wieder bis 7:44 wahrnehmen, ich habe sogar den Eindruck dass die tiefsten Anteile nun noch stärker sind.
              Um es nochmals zusammenzufassen, das Geräusch von dem ich spreche, ist kein alleiniger Ton, kein schlagender Bass o. ä. sondern ein Gemisch aus verschiedensten Bass und Tiefbasstönen, die so übereinander gemischt sind, dass es den Eindruck eines laufenden Motors macht. Die Sequenz ist dabei deutlich in ihren Fassetten mit klarem Ein- und Ausschwingen zu hören.
              Bei diesem Titel kann ich noch ein weiteres Testbassgeräusch angeben, nämlich beginnend bei 3:26, was sich dann im ca. 4 s Rhythmus bis etwa 4:47wiederholt. Es sind stets 3 Bassschläge, bei denen jeder Schlag tiefer in den Frequenzkeller geht als der vorherige. Die ersten bei 3:26, 3:30 und 3:36 sind dabei weniger energisch als die dann folgenden bei 3:40 und 3:44. Bei diesem Test kann man die Staffelung in den Keller beurteilen, denn hier muss wirklich jeder Bassschlag anders klingen als der folgende, nämlich immer noch einen Tick tiefer.

              Mit der Vib extra (WSP26S von 1993) habe ich seiner Zeit den Yellotitel erstmals mit diesem Tiefgang gehört. Die Basssequenzen waren damals nicht differenziert auszumachen, sondern nur als Brummen ohne jegliche Kontur. Damals habe ich zum Vergleich auch eine Elac 142, die mit 2x 17er Bässen, einen oberhalb der Hochmitteltoneinheit und einen darunter und mit MT Kalotte zum Vergleich gehabt, dort war dieser Bass nicht auszumachen, selbst dann nicht als man es wusste!


              Gruß Thomas
              Viele Grüße

              vom Reim

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              • Tosti
                Registrierter Benutzer
                • 21.10.2002
                • 846

                #8
                Hi Thomas,
                hört sich ja wieder mal gut an!

                Und dann gleich meine obligatorische Frage: Selection TR ?

                Wahrscheinlich wird was im Baß fehlen, aber sonst sollte es doch ziemlich gleich klingen, oder? Fällt vielleicht die vertauschte Position der HT-Mt im direkten Vergleich auf (Abbildungshöhe)?

                Gruß
                Tosti
                Endlich !!! wieder im Wohnzimmer: The Final Mein Voxkino Eckhörnchen 4x Studio1 CB als Surrounds

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                • Reim
                  Registrierter Benutzer
                  • 29.06.2001
                  • 1431

                  #9
                  Hallo Tosti,

                  danke, einen AB Vergleich mit der Selection habe ich noch nicht gemacht, was aber ohne viel Mühe auffällt ist der wuchtigere Bass und die bessere Auflösung der Höhen mit der Liaison. Die Selection spielt eins Spur direkter und räumlich etwas breiter, der Raum scheint weiter offen zu sein. Daher habe ich die Liaison weiter auseinander gestellt als die Selection standen und konnte den Effekt etwas kompensieren. Die Aufstellung ist immer wieder ein spannendes Thema, da ich im cm Raster verschiebe und Änderungen bemerke. Es dauert schon relativ lange bevor eine Box richtig steht, dann mache ich gleich eine Markierung mit Klebeband, um sie nach einem Boxentausch schnell wieder zu finden.

                  Die Abbildungshöhe hat sich nicht geändet, der Frequenzgang ist ja auch auf 1m sehr linear. Die Chassisposition ist also hier ohne Einfluss.

                  Aber einen ausführlichen AB Vergleich werde ich noch machen.

                  Thomas
                  Viele Grüße

                  vom Reim

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                  • Tosti
                    Registrierter Benutzer
                    • 21.10.2002
                    • 846

                    #10
                    Danke Thomas für die schnelle Antwort!

                    Original geschrieben von Reimann, Thomas

                    Die Abbildungshöhe hat sich nicht geändet, der Frequenzgang ist ja auch auf 1m sehr linear. Die Chassisposition ist also hier ohne Einfluss.
                    Das ist ja mal interessant!!! Ich habe vor Jahren mal eine HGP Fuga Supertech gehört, da ist der HT auf ca. 60 cm. Sie kam mir im Gesamtklang schon niedergerückt vor. Evtl. wars ja auch nur die Optik....
                    Aber ein Freund, Dynaudio-Fan, hat die neue Contour-Serie probegehört. Ihn hat der tiefe HT auch gestört.

                    Gruß
                    Tosti
                    Endlich !!! wieder im Wohnzimmer: The Final Mein Voxkino Eckhörnchen 4x Studio1 CB als Surrounds

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                    • harry_m
                      Registrierter Benutzer
                      • 16.08.2002
                      • 6421

                      #11
                      Das Motorgeräusch.

                      Thomas,

                      gerade eben habe ich die Platte nochmals angehört und habe verstanden, welches Geräusch Du gemeint hast. Deine Beschreibung deckt sich sehr gut mit dem, was ich höre. Nur habe ich es für mich nicht als Motorgeräusch eingeordnet. Bin einfach nicht drauf gekommen, bei "Race" an einen Motor im Leerlauf zu denken....

                      Dieses Geräusch werden wohl nur wenige richtig erleben können, denn wenn auch die Box es wiedergeben vermag, wird nicht jeder Raum mitmachen. Meiner ist dafür offensichtlich zu klein. Auch bei Dir wird es wohl ein Grenzfall sein, denn Du schreibst vom "Druck auf die Ohren"...

                      Was mich bei diesem Titel immer schon sehr fasziniert hat, ist die "Bassgitarre" nach dem Staccato ab ca. 3:22. Dermassen tiefer, trockener und präziser Bass ist mir bis jetzt nirgendwo sonst aufgefallen. Ich schreibe "Bassgitarre", weil es bestimmt keine ist, sondern nur eine Nachbildung aus einer der Vielen elektronischen Kisten von Boris Blank. Ich nehme an, Du hast auch darüber geschrieben in Deinem Beitrag.

                      Gruss
                      Harry
                      Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
                      Harry's kleine Leidenschaften

                      Kommentar

                      • Reim
                        Registrierter Benutzer
                        • 29.06.2001
                        • 1431

                        #12
                        Hallo Harry,

                        stimmt, das Geräusch der Bassgitarre finde ich auch super, wie ich oben schon geschrieben habe. Das ist nur auf guten Anlagen differenziert (wenn überhaupt) zu hören!

                        Hier für alle zum nachvollziehen, Ausschnitt von oben:
                        Bei diesem Titel kann ich noch ein weiteres Testbassgeräusch angeben, nämlich beginnend bei 3:26, was sich dann im ca. 4 s Rhythmus bis etwa 4:47wiederholt. Es sind stets 3 Bassschläge, bei denen jeder Schlag tiefer in den Frequenzkeller geht als der vorherige. Die ersten bei 3:26, 3:30 und 3:36 sind dabei weniger energisch als die dann folgenden bei 3:40 und 3:44. Bei diesem Test kann man die Staffelung in den Keller beurteilen, denn hier muss wirklich jeder Bassschlag anders klingen als der folgende, nämlich immer noch einen Tick tiefer.

                        Gruß Thomas
                        Viele Grüße

                        vom Reim

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                        • Reim
                          Registrierter Benutzer
                          • 29.06.2001
                          • 1431

                          #13
                          @tthorsten
                          Ob die Vokabel die Richtige ist, bezweifle ich, jedoch ist für mich gerade die Detailwiedergabe ein deutliches Zeichen von echtem High End.

                          Thomas
                          Viele Grüße

                          vom Reim

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                          • bubble
                            Registrierter Benutzer
                            • 07.03.2004
                            • 127

                            #14
                            Original geschrieben von tthorsten
                            mann kann sich auch an neben sächlichkeiten auf geilen.
                            Was unterscheidet denn im Wesentlichen ein Kofferradio von einem guten Lautsprecher? Eben das man mit dem guten LS Dinge hört, die das Kofferradio nicht in der Lage ist wiederzugeben. Insofern halte ich Deinen Komentar nicht nur sprachlich für "leicht verfehlt". (<-- da stand zuerst was anderes...)

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                            • LeePriest
                              Registrierter Benutzer
                              • 06.01.2006
                              • 364

                              #15
                              Ja, und die Liaison mal mit einem potenten Röhrenverstärker hören (P > 2x50 W), wie klingt es dann erst??
                              Gruß! Lee
                              -----------------------------------------------
                              Lautsprecher:
                              VIB 170 BP halbaktiv
                              Vehemence 8.3
                              Stella light XS
                              MB 208/H und 120 Liter Sub mit BGS40
                              ------------------------------------------------

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