Meinungsumfrage: Boxenkonzeptionen ausgelegt für beste Stimmenwiedergabe

[US.]

Hallo,

das Problem besteht wohl darin, daß "beste" Stimmwiedergabe ein jeder anders definiert.

Der Breitbänder dürfte wohl deshalb so plausibel klingen, da sein Abstrahlverhalten eher dem des menschlichen Sprachorganes inkl. Kopf entspricht als beim Mehrweger.

Um diesen Effekt zu nutzen dürfen dann aber auch nur nahmikrofonierte, trockene Aufnahmen ohne Ursprungsraum verwendet werden.

Wenn man diesen Gedanken etwas weiterspinnt, benötigte man einen LS für Klavier, Violine, Posaune, etc.

Zielführend kann das nicht sein. Möchte man den Tonträgerinhalt möglichst unverfälscht wandeln, versagt solch eine Nachbildung natürlicher Klangerzeuger - auch bei menschlichen Stimmen.

Gehen wir wieder von der trockenen nahmikrofonierten Gesangsaufnahme aus, muß diese bei hochwertigen Hörbedingungen unnatürlich klingen. Für hohe Realitätsanmutung wäre kein anderer Lautsprecher gefordert, sondern eine andere Aufnahmetechnik, die das natürliche Hörempfinden berücksichtigt (Mit Hauptmikrofon).

Übrigens hat AH, dessen Beiträge hier zur angesprochenen Thematik sehr lesenswert sind, mal einen äußerst interessanten Bericht über einen "künstlichen Sänger" verlinkt, der an der RWTH Aachen entwickelt wurde. Dabei wurde einem Kunstkopf ein Chassis in der Mundhöhle implantiert. Das Abstrahlverhalten dieses LS nähert sich damit äußerst gut dem eines realen Menschen an.

Für Musikwiedergabe ist dies aus o. gen. Gründen aber kontraproduktiv.

Gruß, Uwe

[Timo]

Äußerst interessant,
kann man das auf die Lautsprechertechnik übertragen????

[Farad]

meine Idee war vor längerer Zeit eine Reihe von Kugelmikrofonen kugelförmig um ein Instrument im RAR anzuordnen. Später baut man einen Dodekaeder bei dem jedes Chassis mit genau dem Signal gespeist wird, dass das Mikrofon in eben jener Richtung aufgenommen hat. Da bei einer Kugel nur der Winkel entscheidend ist, müsste das Theoretisch funktionieren. Meine Idee war so gut wie möglich an die atmende Kugel heranzukommen, die eben genauso spielt, wie die Musik in der Richtung im RAR geklungen hat.

Es würden dann alle Laufzeitunterschiede erfasst und im Hörraum hätte man wieder genau das Signal, dass das akustische Instrument selbst gespielt hat.

Eine Reihe Gründe sprechen dagegen: Es kommt auch im RAR zu frequenzabhängigen Auslöschungen an den Mikrofonen, allein durch den Direktschall. Es kommt zu Laufzeit, Phasen und Amplitudenunterschieden durch die Lautsprecherchassis, es gibt keine Lautsprecherchassis die das ganze Frequenzband wiedergeben können, es gibt am Dodekaeder Interferenz und Beugung, es müßte ein perfekter Kugelstrahler 0. Ordnung sein.

Theoretisch könnte man auf diese Weise jedes akustische Instrument mit seiner Richtcharakteristik ideal abbilden. Auf jeden Fall wäre es besser als einfach im Konzertsaal ein Grenzflächenmikro auf den Boden zu legen und evtl noch ein Stützmikrofon zu hängen!!

Die Datenmengen sind groß, der Aufwand riesig. Interessantes Projekt für Studenten der E-Technik/Akustik.

Denkt man aber etwas realistischer und sagt, dass man nur zwei Mikrofone vor eine schallabsorbierende Wand stellt hat man Stereo neu erfunden....

farad

[mark]

glückwunsch farad:

tatsächlich wird oft der simple sachverhalt vergessen: die aufnahme ist die exakte reversion der wiedergabe: was heisst die aufnahmetechnischen einrichtungen und aufstllungen und konstruktionsweisen der mikrofone sind genauso beschränkt wie die noch so aufwendig gestaltete wiedergabe-kette.

das ist zwar trivial, aber man vergisst diesen sachverhlat nur zu leicht und redet dann von "räumlichkeit eines ls´s ".

( wie klingt eigentlich die "fontana"? kennt die einer genauer? )