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Beugungseffekte an Schallwandkante

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  • UweG
    Registrierter Benutzer
    • 29.07.2003
    • 5642

    Beugungseffekte an Schallwandkante

    Ich habe am WE die Schallwandsimulation in Boxsim nochmal verifiziert und irgendwie ist mir im Moment nicht wirklich klar, was da passiert.
    Bei niedrigen Frequenzen, also wenn die Wellenlänge groß gegen Schallwand-/Chassisabmessungen ist, induziert die vom Chassis (etwa) kugelförmig abgestrahlte Welle an den Kanten gebeugte Wellen, deren Intensität in Summe halb so groß sind wie die Originalwelle und mit negativem Vorzeichen und kleinem Phasenversatz. Die Originalwelle wird um die Kante herumgebeugt. Man erhält also im gesamten Raum näherungsweise 1,0 - 0,5 = 0,5 mal den Schalldruck der vom Chassis in unendlicher Schallwand abgestrahlt würde.
    Ich verstehe nicht, warum die gebeugten Wellen sich nicht wiederum an den Kanten beugen und "sekundäre" Beugungen erzeugen. Es ist aber scheinbar nicht so, denn rechnet man diese mit, wird der Bafflestep nicht mehr 6dB und ... Rechnung unglaubwürdig. Ist das Huygenssche Prinzip hier vielleicht nicht als Basis für eine Simulation geeignet?

    Bei höheren Frequenzen scheinen die gebeugten Wellen in der Intensität abzunehmen (?) und die Originalwelle auch nicht mehr 100% um die Kante gebeugt zu werden (?). Ich komme auf diese Vermutung, da ansonsten rein rechnerisch auch ein HT ganz beträchtlich nach hinten abstrahlt und das ist doch nicht so!

    Leider kann ich im Moment keine Messungen durchführung, um die eine oder andere Vermutung mal zu verifizieren. Hat jemand von euch eine Messung für Abstrahlung nach schräg hinten oder hinten?
    Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.
  • Farad
    Registrierter Benutzer
    • 09.09.2001
    • 5775

    #2
    interessiert mich! Bist du irgendwie weitergekommen?

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    • UweG
      Registrierter Benutzer
      • 29.07.2003
      • 5642

      #3
      Jein.
      Ich bin im Moment prioritär an der BR-Simu und glaube jetzt wirklich das Thema Ersatzschaltbild verstanden zu haben, da wird's demnächst signifikante Erweiterungen geben.
      Bei dem Thema von oben habe ich noch drei Artikel von Earl Geddes gefunden, die ich mir mal genauer zu Gemüte führen werde. Er beschreibt dort u. a. Simulationsverfahren für Schallausbreitung die auf der Wellentheorie basieren und damit nicht den Nachteil der Strahlenakustik/Raytracingtechnik haben, das gesamte Thema Beugung zu ignorieren. Wenn man eine solche Simu aufbaut, müsste man der Sache eigentlich auf den Grund kommen.
      Ich hatte gehofft, dass es jemand einfach so weiß, das könnte dann einiges an Arbeit sparen.
      Man kann die Sache natürlich auch per Messung klären, aber ich eben z. Zt. nicht. Hast du evtl. den Frequenzgang deiner KE auf der Atlas-Front griffbereit? Müsste aber ohne Weiche und ganz sicher ohne Einfluß von Raumresos sein, also geeignete MLS-Messung oder schalltoter Raum. Ideal wäre natürlich das gleiche noch in eine Raumrichtung 120, 150 oder 180° von vorne.
      Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

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      • VISATON
        Administrator
        • 30.09.2000
        • 4479

        #4
        Wenn wir was messen sollen, sagt es nur! Für uns ist es kein großer Aufwand.
        Admin

        Kommentar

        • UweG
          Registrierter Benutzer
          • 29.07.2003
          • 5642

          #5
          @Visaton: Allerbesten Dank für das Angebot.
          Ich würde benötigen:
          - Ein Chassis ohne Weiche in rechteckiger Kiste ohne Fasen an der Schallwand
          - Membrandurchmesser deutlich kleiner als Schallwandbreite
          - Mehrere Frequenzgänge auf Achse und z. B. 30, 60, 90, 120, 150 und 180° seitlich oder eine Teilmenge davon, auf jeden Fall aber auch einen mit mehr als 90° aus der Achse
          - Chassis sollte bei der Frequenz, bei der die Wellenlänge einmal auf die Membran paßt noch gut linear sein und bei der dreifachen Frequenz davon noch hinreichend gut als Kolbenstrahler anzusehen sein.

          Vorschlag für Meßobjekt:
          Optimal: z. B. TI100 in breitem Gehäuse (möglichst nicht Aria/Vox)
          Auch gut: HT-Kalotte in kleinem rechteckigem Gehäuse ohne Fasen an der Schallwand (Aria?)

          Die Gehäusemaße incl. Chassisposition brauche ich dann natürlich auch dazu.

          Nochmals vielen Dank im voraus.


          Edit: Ich vergaß: Abstand des Meßmikros möglichst groß ist wichtig!
          Zuletzt geändert von UweG; 20.08.2004, 11:47.
          Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

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          • harry_m
            Registrierter Benutzer
            • 16.08.2002
            • 6421

            #6
            Timmermanns hat sich damit mal ausführlich beschäftigt, und großen Artikel dazu geschrieben. Hast Du ihn gesehen?
            Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
            Harry's kleine Leidenschaften

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            • UweG
              Registrierter Benutzer
              • 29.07.2003
              • 5642

              #7
              Nein, kenne ich nicht.
              Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

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              • VISATON
                Administrator
                • 30.09.2000
                • 4479

                #8
                Stimmt! In HH 2/2003 hat er viele Messungen in unterschiedlich breiten Gehäusen gemacht (u.A. den TI 100 M). Die Messbedingungen sind auch gut dokumentiert. Nur die Bildchen im Heft sind sehr klein. Vielleicht stellt mir BT die Messungen in Originalgröße zur Verfügung.

                @ UweG: Soll ich den Artikel per Mail zuschicken? Die Adresse ist mir bekannt, sofern sie sich nicht geändert hat.
                Admin

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                • UweG
                  Registrierter Benutzer
                  • 29.07.2003
                  • 5642

                  #9
                  @Visaton: Das ware prima. Die Adresse bei T-Online ist noch aktuell.
                  Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

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