Hi,
ich war heute bei Visaton und hatte dabei Gelegenheit, die o. g. Lautsprecher ausgiebig zu hören und zu vergleichen.
Für die sehr freundliche und angenehme Betreuung durch die Fa. Visaton möchte ich mich auf diesem Wege sehr herzlich bedanken.
Kurz etwas zur Anlage, mit der ich in Visaton´s gelbem Hörraum meine mitgebrachten CDs hören konnte (auch wenn es für viele hier im Forum ein alter Hut ist): CD-Spieler von Denon, Vorverstärker von Nakamichi (glaub ich), Endstufe: Burmester Concerto.
Die Lautsprecher standen über Eck und wurden per Umschaltanlage - ähem, umgeschaltet.
Die Musik:
CD 1:
Jazz, Pop u.a.
Hugh Masekela: Stimela
Tsuyoshi Yamamoto Trio: Midnight Sugar
"Pawnee Attack" vom Soundtrack "Dances With Wolves"
Jim Keltner´s Drum-Solo von "Sheffield Drum Record"
Michael Jackson: Who Is It
King´s Singers: I Want To Hold Your Hand
Kraftwerk: Musik Non Stop
Rob Wasserman & Cheryl Bentyne: Angel Eyes
u. a.
CD 2:
diverse Ausschnitte aus Wagner: Der Ring des Nibelungen (Wagner ist hier im Forum ja voll angesagt ) in der Einspielung mit Solti
Ramirez: Misa Criolla
Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung (Klavierfassung) mit M. Pletnev
u. a.
Nun zu meinen äußerst subjektiven Eindrücken:
Vox 253:
Relativ kurz kann ich es i. S. Vox machen. MIR hat sie nicht so gefallen. Nicht etwa, weil sie ein schlechter Lautsprecher ist, nein ganz bestimmt nicht. Von den drei gehörten geht sie im Bass sogar am tiefsten. Doch hat sie mich nicht so "angemacht" wie die anderen beiden, so dass ich nach und nach fast ausschließlich über die anderen beiden LS-Paare gehört habe.
Solitude vs. Concorde:
Um Missverständnissen vorzubeugen: Beide Lautsprecher haben mir gut gefallen und spielen auf sehr hohem Niveau. Die im folgenden geäußerte Kritik ist deshalb relativ.
Und ich muss vorab sagen, dass ich die Solitude mögen wollte, da mir das Konzept (ohne den LS gehört zu haben) gefallen hat.
Und nach den ersten Takten stellte ich fest: Die Solitude ist klasse. Insbesondere bei den Pop/Rock-Stücken gefiel sie mir sehr gut.
Die Dynamik ist spitze, grob- wie feindynamisch. Jim Keltner´s Schläge auf Trommeln und Becken knallen, die unterschiedliche Härte der Schläge wird deutlich. So entsteht echte Live-Atmosphäre. Cool.
Räumlichkeit und Ortung sind, insbesondere bei den Jazz-Aufnahmen klasse, auch wenn die Aufstellung in Sachen Abbildungspräzision sicherlich nicht optimal war.
Ich schalte immer mal wieder zur Concorde, doch die wirkt etwas fett, behäbig und konfus in der Abbildung.
Auch Michael Jackson gefällt mir über die Solitude sehr viel besser. Der recht knackige aber schlanke Bass wirkt subjektiv etwas schneller als bei der Concorde, die im Bass m.E. etwas zuviel des Guten macht.
Der Acapella-Gesang der King´s Singers kam über beide LS gut, war über die Solitude aber echt ´ne Show. Besser geht´s wohl kaum.
Bei "Pawnee Attack" wendet sich das Bild zum ersten Mal. Die Trommel, die den Reiz dieses Stückes ausmacht, kommt über die Concorde deutlich präsenter und massiver, einfach glaubhafter. Die Solitude wirkt hier ein wenig harmlos. Hmm.
Nun zur zweiten CD. Die meisten werden es geahnt haben. Wer mit ´ner Wagner-CD herumläuft ist erstens nicht ganz dicht und meint es zweitens wohl eher ernst mit dieser Musik.
Mir persönlich ist die Klassik und insbesondere Wagner (ok, ist Romantik, aber nix für ungut) besonders wichtig und macht so ca. 70 Prozent meines privaten Hörvergnügens aus. Somit war ich gespannt.
Was soll ich sagen? Hierbei hat die Concorde der Solitude weitestgehend die Schau gestohlen. Die Wucht des Orchesters wirkt einfach echter, Kontrabässe klingen (und fühlen sich an) wie Kontrabässe und nicht wie Celli. Ich weiß, dieses Bild ist ein Klischee, passt aber wie die Faust aufs Auge.
Die große Trommel ist auch über die Solitude präsent, über die Concorde aber macht sie regelrecht Gänsehaut. Sehr deutlich auch der Unterschied bei den Blechbläsern: Bei der Solitude klingt es manchmal etwas mehr nach Weißblech als nach Messing (ok, sind ja auch Blech- und keine Messingbläser ), die Concorde bringt genau das richtige Maß an Wärme ins Klangbild, um alles tonal richtiger und echter wirken zu lassen. Die Solitude kann etwas Nasales nicht ganz verheimlichen. Das fällt zwar nur im direkten Vergleich auf, doch dann stört es (mich) doch sehr.
Ich schalte immer mal wieder hin und her. Dabei kann auch die Solitude einige Punkte machen. Die Stimmverständlichkeit ist fantastisch, deutlich besser als bei der Concorde. Gleiches gilt für Räumlichkeit und Ortung. Der Gesamteindruck ist äußerst klar, transparent und wirkt sehr aufgeräumt. Auch ist das Bandrauschen weniger präsent als bei der Concorde.
Doch die Concorde spricht mich bei Klassik einfach mehr an. Emotional, wenn ihr versteht, was ich meine.
Fazit: Ich mag die Solitude wirklich sehr. Kaufen/Bauen? Ja, nein, ich weiß nicht. Sie macht sovieles so gut, doch meine Lieblingsmusik klingt über die Concorde einfach besser.
Andererseits: Direktheit, Räumlichkeit, Ortung und Dynamik der Solitude haben mir schon sehr gefallen.
Was tun? Auf die neue "Solicorde" warten?
Da fällt mir doch der alte Goethe ein: Nun steh ich hier, ich armer Tor ...
Gruß,
DataDay
ich war heute bei Visaton und hatte dabei Gelegenheit, die o. g. Lautsprecher ausgiebig zu hören und zu vergleichen.
Für die sehr freundliche und angenehme Betreuung durch die Fa. Visaton möchte ich mich auf diesem Wege sehr herzlich bedanken.
Kurz etwas zur Anlage, mit der ich in Visaton´s gelbem Hörraum meine mitgebrachten CDs hören konnte (auch wenn es für viele hier im Forum ein alter Hut ist): CD-Spieler von Denon, Vorverstärker von Nakamichi (glaub ich), Endstufe: Burmester Concerto.
Die Lautsprecher standen über Eck und wurden per Umschaltanlage - ähem, umgeschaltet.
Die Musik:
CD 1:
Jazz, Pop u.a.
Hugh Masekela: Stimela
Tsuyoshi Yamamoto Trio: Midnight Sugar
"Pawnee Attack" vom Soundtrack "Dances With Wolves"
Jim Keltner´s Drum-Solo von "Sheffield Drum Record"
Michael Jackson: Who Is It
King´s Singers: I Want To Hold Your Hand
Kraftwerk: Musik Non Stop
Rob Wasserman & Cheryl Bentyne: Angel Eyes
u. a.
CD 2:
diverse Ausschnitte aus Wagner: Der Ring des Nibelungen (Wagner ist hier im Forum ja voll angesagt ) in der Einspielung mit Solti
Ramirez: Misa Criolla
Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung (Klavierfassung) mit M. Pletnev
u. a.
Nun zu meinen äußerst subjektiven Eindrücken:
Vox 253:
Relativ kurz kann ich es i. S. Vox machen. MIR hat sie nicht so gefallen. Nicht etwa, weil sie ein schlechter Lautsprecher ist, nein ganz bestimmt nicht. Von den drei gehörten geht sie im Bass sogar am tiefsten. Doch hat sie mich nicht so "angemacht" wie die anderen beiden, so dass ich nach und nach fast ausschließlich über die anderen beiden LS-Paare gehört habe.
Solitude vs. Concorde:
Um Missverständnissen vorzubeugen: Beide Lautsprecher haben mir gut gefallen und spielen auf sehr hohem Niveau. Die im folgenden geäußerte Kritik ist deshalb relativ.
Und ich muss vorab sagen, dass ich die Solitude mögen wollte, da mir das Konzept (ohne den LS gehört zu haben) gefallen hat.
Und nach den ersten Takten stellte ich fest: Die Solitude ist klasse. Insbesondere bei den Pop/Rock-Stücken gefiel sie mir sehr gut.
Die Dynamik ist spitze, grob- wie feindynamisch. Jim Keltner´s Schläge auf Trommeln und Becken knallen, die unterschiedliche Härte der Schläge wird deutlich. So entsteht echte Live-Atmosphäre. Cool.
Räumlichkeit und Ortung sind, insbesondere bei den Jazz-Aufnahmen klasse, auch wenn die Aufstellung in Sachen Abbildungspräzision sicherlich nicht optimal war.
Ich schalte immer mal wieder zur Concorde, doch die wirkt etwas fett, behäbig und konfus in der Abbildung.
Auch Michael Jackson gefällt mir über die Solitude sehr viel besser. Der recht knackige aber schlanke Bass wirkt subjektiv etwas schneller als bei der Concorde, die im Bass m.E. etwas zuviel des Guten macht.
Der Acapella-Gesang der King´s Singers kam über beide LS gut, war über die Solitude aber echt ´ne Show. Besser geht´s wohl kaum.
Bei "Pawnee Attack" wendet sich das Bild zum ersten Mal. Die Trommel, die den Reiz dieses Stückes ausmacht, kommt über die Concorde deutlich präsenter und massiver, einfach glaubhafter. Die Solitude wirkt hier ein wenig harmlos. Hmm.
Nun zur zweiten CD. Die meisten werden es geahnt haben. Wer mit ´ner Wagner-CD herumläuft ist erstens nicht ganz dicht und meint es zweitens wohl eher ernst mit dieser Musik.
Mir persönlich ist die Klassik und insbesondere Wagner (ok, ist Romantik, aber nix für ungut) besonders wichtig und macht so ca. 70 Prozent meines privaten Hörvergnügens aus. Somit war ich gespannt.
Was soll ich sagen? Hierbei hat die Concorde der Solitude weitestgehend die Schau gestohlen. Die Wucht des Orchesters wirkt einfach echter, Kontrabässe klingen (und fühlen sich an) wie Kontrabässe und nicht wie Celli. Ich weiß, dieses Bild ist ein Klischee, passt aber wie die Faust aufs Auge.
Die große Trommel ist auch über die Solitude präsent, über die Concorde aber macht sie regelrecht Gänsehaut. Sehr deutlich auch der Unterschied bei den Blechbläsern: Bei der Solitude klingt es manchmal etwas mehr nach Weißblech als nach Messing (ok, sind ja auch Blech- und keine Messingbläser ), die Concorde bringt genau das richtige Maß an Wärme ins Klangbild, um alles tonal richtiger und echter wirken zu lassen. Die Solitude kann etwas Nasales nicht ganz verheimlichen. Das fällt zwar nur im direkten Vergleich auf, doch dann stört es (mich) doch sehr.
Ich schalte immer mal wieder hin und her. Dabei kann auch die Solitude einige Punkte machen. Die Stimmverständlichkeit ist fantastisch, deutlich besser als bei der Concorde. Gleiches gilt für Räumlichkeit und Ortung. Der Gesamteindruck ist äußerst klar, transparent und wirkt sehr aufgeräumt. Auch ist das Bandrauschen weniger präsent als bei der Concorde.
Doch die Concorde spricht mich bei Klassik einfach mehr an. Emotional, wenn ihr versteht, was ich meine.
Fazit: Ich mag die Solitude wirklich sehr. Kaufen/Bauen? Ja, nein, ich weiß nicht. Sie macht sovieles so gut, doch meine Lieblingsmusik klingt über die Concorde einfach besser.
Andererseits: Direktheit, Räumlichkeit, Ortung und Dynamik der Solitude haben mir schon sehr gefallen.
Was tun? Auf die neue "Solicorde" warten?
Da fällt mir doch der alte Goethe ein: Nun steh ich hier, ich armer Tor ...
Gruß,
DataDay
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