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Dynamik = Wirkungsgrad???

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  • Reservemaha
    Registrierter Benutzer
    • 12.06.2003
    • 560

    #46
    NoName!

    Ich meine: Das Übertragungsmedium reagiert exakt. Nämlich genau so... wie es die frequenzspezifische Strahlungsimpedanz vorgibt. (Zugehörige Kurven finden sich im Inet.)

    Da gibt´s einen Real- und einen Imaginärteil....
    Der Realteil "wirkt" wirklich......
    Der Imaginärteil wirkt anders. Wie? Gaukelt er eine gesteigerte Membranmasse vor? (Stichwort: Luftlast.)

    Beim gut angepassten Horn "sieht" der Treiber viel Realteil. Deshalb ist ein netter Wirkungsgrad erzielbar.

    ........ was weiß ich....

    Gruß, maha


    PS: Aufruf! Das Niveau von einfachen Diplomarbeiten sollten wir ForumsFachIdioten gerade noch hinkriegen. Hineinknien ist die Devise. Dem Marketinggeschwätz zum Trotz.
    ???

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    • AH
      AH
      Registrierter Benutzer
      • 17.01.2003
      • 586

      #47
      @ maha:

      das Übertragungsmedium reagiert zumindest im Tieftonbereich (stehende Wellen) womöglich nicht so exakt, wie gedacht. Baßreflexboxen koppeln ja sehr gut an das umgebende Medium an, es gibt dazu eine ganz interessante Graphik im Zwicker: Impedanzverlauf einer Baßreflexbox (a) im Freifeld (b) in einem geschlossenen Raum mit stehenden Wellen.
      Das frequenzabhängige Gewackel im Impedanzverlauf im geschlossenen Raum kann eigentlich nur auf einen frequenzabhängigen Strahlungswiderstand zurückgeführt werden (?).

      Aber darum gehts hier ja nicht (?).

      Den von Dir verlinkten Simulator kann ich leider nicht anwerfen, mein Browser ist wohl zu alt

      Gibt es tatsächlich ein Problem, sind Realteil und Imaginärteil des Strahlungwiderstandes bei einer Frequenz unabhängig von den Betriebsbedingungen, wäre das die Frage?

      Gruß

      Andreas

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      • Ollie
        Registrierter Benutzer
        • 26.11.2002
        • 563

        #48
        @ NoName


        Das Medium ist Luft, also reagiert es auf die Stoerung mit Schallgeschwindigkeit. Dabei bleibt im quasi-linearen (adiabatischen, d.h. ohne Waermeautausch mit der Umgebung) Fall die Signalform erhalten. Bei sehr hohen Schalldruecken, d.h. wenn Luft sehr stark komprimiert wird und sich folglich stark erwaermt, kann es zu Waermeaustausch kommen; ein Teil der Energie geht also verloren, und die Wellenform verbiegt sich zu einem Saegezahn (Stossfronten, "Luftklirr"). Sowas passiert gelegentlich in Druckkammern von Hoernern, womit auch diese Legende ("Hoerner klirren nicht") vom Tisch waere. Bei sehr hohen Frequenzen (>100kHz oder so) ist die Luft dann auch dispersiv, d.h. die Schallgeschwindigkeit hangt von der Frequenz des Signals ab. Aus der Huefte wuerde ich sagen: aus dem selben Grund wie oben, weil Schallschnelle und Schallgeschwindigkeit einander naehern und man nur noch mit Stossfronten ("Schockwellen") zu tun hat. Bin aber kein kompressibler Fluidmechaniker, also kann ich boese danebenliegen...


        @ AH

        Du hast vollkommen recht mit der These, dass der Raum auch auf dem Impedanzschrieb zu erkennen ist. Je hoeher der WKG, desto besser koppelt der LS auch an den Raum an. BR haben also wohl groessere Probleme als CB; ausserdem wird man wohl statistisch haeufig in Raeumen hoeren, deren Resos gerade (un)guenstig fuer sowas liegen (das deutsche Normwohnzimmer und so...). Ausserdem haben BR noch das (potentielle) Problem der Fehlabstimmung, die sich hier deutlicher bemerkbar macht. Bei grossen zu beschallenden Raeumen/Volumina (tiefe Resos, hohe Pegel) kann es ausserdem sei, dass der BR deutlich nichtlinear wird bzw. die Abstimmung zum Teufel geht.

        Bzgl. Raumankopplung noch interessant: grosse Eckhoerner in grossen Raeumen und niedrigohmigen Treibern - Hurra!?

        Cheers,
        Ollie

        PS: AH, wieso fragst du eigentlich, wenn du es eh ausm Zwicker hast? Da steht doch alles genau drin...
        The patent was abandoned when it was discovered that the problem it fixed was inexistent.

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        • O.Heil jr.
          Registrierter Benutzer
          • 06.03.2004
          • 41

          #49
          Re: Dynamik = Wirkungsgrad???

          Original geschrieben von Henrik
          Hallo!

          Wirkungsgradstarken Lautsprechern (sagen wir mal ab 94dB/2,83V/1m) wird ja so oft eine sagenhafte, grosse Dynamik nachgesagt. Was aber ist damit genau gemeint? Klar. Der Wirkungsgrad ist einfach höher als bei einem Lautsprecher mit sagen wir mal 85dB/2,83V/1m. Dieser braucht halt um die gleiche Lautstärke zu erzielen mehr Saft aus der Endstufe. Nehmen wir an, dies ist der Fall: die wirkungsgradstarke und die wirkungsgrad schwache Box spielen gleich laut. Ist dann irgendein Unterschied festzustellen?
          Wenn es sehr dynamische Boxen gibt, muss es ja auch undynamische Boxen geben...

          Also: Was ist der Vorteil einer hochdynamischen Box? Ist es nur der Wirkungsgrad, oder gibts da noch was anderes ?


          Gruss Henrik
          Du hast die Antwort Dir schon selber gegeben!
          Mehr `Saft` heisst mehr Watt, für den gleichen Schalldruck!
          Da Lautsprecher nicht unbegrenzt belastbar sind und die
          Verzerrungen mit zunehmender Lautstärke stärker werden, hat der wirkungsgradstarke Lautsprecher natürlich einen grösseren Spielraum zwischen leise und laut, weil er einen höheren Schalldruck produzieren kann, als der wirkungsgradschwache
          Lautsprecher!

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          • NoName
            Registrierter Benutzer
            • 15.12.2001
            • 860

            #50
            [Warnung: Persönliche Meinung des Autors]


            Hallo,

            > die stossdämpfer (ich geh mal davon aus, dass du nicht den dämpfer sondern ein komplettes federbein meinst) sollten möglichst keine güte haben, da sie auf jede art von anregung moeglichst aperiodisch reagieren sollen. genau das ist die aufgabe des dämpfers: schwingungen vermeiden.

            müßte sich das schwingende System bei Musikwiedergabe nicht "neutral" verhalten?

            Im Gegensatz zum Federbein gibt es beim Musiksignal keine "Ruhepausen" ohne erzwungene Schwingung. Das System sollte also (möglichst) ohne Eigenleben dem Eingangssignal folgen.

            Beim Auto dürfte es im wesentlichen darum gehen, kurzfristige Anregungen (Bodenwelle oä.) in den Griff zu bekommen und ein Aufschaukeln des Fahrzeugs zu verhindern. Selbst bei einer variablen Rüttelstrecke wird sicher nicht das genaue Folgen ggü. der Fahrbahn im Vordergrund stehen, sondern das schnelle Bedämpfen einer entstehenden Schwingung.

            Gruß

            Frank


            PS: Von Fahrwerkstechnik hab ich eigentlich keine Ahnung!!

            Kommentar

            • NoName
              Registrierter Benutzer
              • 15.12.2001
              • 860

              #51
              Hallo,

              nachdem jetzt seit einigen Wochen der Analyser am DVD-Player hängt hier mein persönliches Fazit:

              Lautsprecher mit hohem Wirkungsgrad klingen dynamischer:
              - das Verhältnis von Bass zu Mittelton zu Höhen fällt anders aus
              - mehr aktive Membranfläche vorhanden
              - das TT-Chassis wird mechanisch stärker kontrolliert und kann nur wenig Hub machen (in Relation gesehen)
              - die untere Grenzfrequenz höher liegt bzw. die Auslegung des Gehäuses ist eine andere
              - die Bandbreite des Basszweiges und somit der Abstand zur Eckfrequenz des Filters ist größer

              Anspieltipps:
              - Gettysburg Kanonensound im Film und in der alten Dokumentation
              - Superdrumming Vol. 1, inakustik Vorspann und das Stück Louie Bellson/Simon Phillips, echte Dynamik, die man sogar sehen kann; die Mikros geben das aber leider nur eingeschränkt wieder

              Viel Spaß zum Basteln...

              Frank

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              • Ollie
                Registrierter Benutzer
                • 26.11.2002
                • 563

                #52
                Hi Frank!

                Lautsprecher mit hohem Wirkungsgrad klingen dynamischer:
                - das Verhältnis von Bass zu Mittelton zu Höhen fällt anders aus


                Wieso? Ist das gut?

                - mehr aktive Membranfläche vorhanden

                Nicht notwendigerweise an hohen WKG gekoppelt, vgl. Lowther.

                - das TT-Chassis wird mechanisch stärker kontrolliert und kann nur wenig Hub machen (in Relation gesehen)

                ? Kannst du das ausbauen?

                - die untere Grenzfrequenz höher liegt bzw. die Auslegung des Gehäuses ist eine andere
                - die Bandbreite des Basszweiges und somit der Abstand zur Eckfrequenz des Filters ist größer


                Wieso ist die BB groesser - der Bass kommt ja auch nicht mehr so tief; was er nach oben mehr spielen muss, verliert er nach unter?

                Also, ich bin mit nicht ganz sicher, ob der WKG oder das dramatisch andere Abstrahlverhalten (Membranflaeche) sowie die reduzierten IM-Verzerrungen/Klirr (Hub) klanglich eine groessere Rolle spielt (speziell bei Heimkino, welches sehr viel von reinen Sinustoenen lebt); ausserdem geht der reduzierte Tiefgang auch mit weniger angeregten Raummodes einher?

                Natuerlich auch nur meine Meinung...

                Cheers,
                Ollie
                The patent was abandoned when it was discovered that the problem it fixed was inexistent.

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                • NoName
                  Registrierter Benutzer
                  • 15.12.2001
                  • 860

                  #53
                  Hallo Ollie,

                  - das Verhältnis von Bass zu Mittelton zu Höhen fällt anders aus
                  Wieso? Ist das gut?

                  Ja, das ist gut, sofern die "Randbereich" des jeweiligen Weges nicht stark von den Problemen innerhalb der großen Membran beeinträchtigt werden und die Weiche keine zusätzlichen Phasenprobleme verursacht (partielle Auslöschungen). Der Bass ist im Regelfall trockener, aber von Beginn eines Klanges an stärker präsent.

                  Man könnte an dieser Stelle noch über die Wahrnehmung von Klängen und das Erzeugen von Sounds diskutieren. In der Summe klingt es für einfach so, daß das Klangbild insgesamt "heller" ausfällt und dies in Kombinaton mit dem trockenen Bass dynamischer klingt.

                  Ob das nun auch daran liegt, daß stärker gebündelt wird, kann ich schlecht sagen. Für meine Ohren ist irgendwie mehr Signal unterwegs.

                  - mehr aktive Membranfläche vorhanden
                  Nicht notwendigerweise an hohen WKG gekoppelt, vgl. Lowther.

                  Stimmt schon, aber... ein Lowther im kleinen (offenen) Gehäuse ohne Bassunterstützung ist nun auch nicht gerade ein Vergnügen. Der Wirkungsgrad sollte schon in einem recht breiten Frequenzband gelten. Dazu ergibt sich natürlich das Problem, daß viele Breitbänder durch den Doppelkonus eine andere Form der Schallerzeugung bedingen.

                  - das TT-Chassis wird mechanisch stärker kontrolliert und kann nur wenig Hub machen (in Relation gesehen)
                  ? Kannst du das ausbauen?

                  Na ja, die Schwingspule bekommt Strom, die Membran bewegt sich nach vorn. Die Begrenzung der Bewegung bestimmt sich hauptsächlich durch die Einspanung. Weiche Einspannung => viel Weg; harte Einspannung => wenig Weg. Ein mehr an Auslenkung zu tiefen Frequenzen kann dabei nur durch ein mehr an Leistung erzeugt werden. Die Argumentation Fläche durch Hub klingt eben nur unter dieser Randbedingung. Grundsätzlich kommt noch der Widerstand durch die Luft in Frage, aber der ist bei gleichem Durchmesser wohl zunächst zu vernachlässigen.

                  Nach meinem Verständnis sollte die Membran exakt dem Eingangssignal folgen. Die Antriebskräfte müssen also in der Lage sein, der Membran eine Bewegung aufzuzwingen. Das wird eben einfacher, wenn die Bewegungsenergie zuvor nicht so groß gewesen ist. Sonst brächte es noch mehr Kraft bei noch weniger Masse (-> dynamische Masse).

                  > Wieso ist die BB groesser - der Bass kommt ja auch nicht mehr so tief; was er nach oben mehr spielen muss, verliert er nach unter?

                  Du kommst mit einem PA-30er auf etwas unter 60Hz bei einem Einsatz bis gut 1kHz. Ein Hifi-30er bringt vielleicht 30Hz und 600Hz. Meist fällt die Trennung bei Hifi allerdings noch tiefer aus, sodaß man fast nur noch reine Bässe hat. Da würde ich schon von einer größen Bandbreit unter Einsatzbedingen sprechen.

                  > - das dramatisch andere Abstrahlverhalten (Membranflaeche)
                  > - sowie die reduzierten IM-Verzerrungen/Klirr (Hub)
                  > - klanglich eine groessere Rolle spielt (speziell bei Heimkino, welches sehr viel von reinen Sinustoenen lebt);
                  > - ausserdem geht der reduzierte Tiefgang auch mit weniger angeregten Raummodes einher?

                  Sicher auch alles berechtigte Argumente. Ich wollte einfach nur mal wieder meinen Senf loswerden.

                  Ob das mit den Sinustönen im Heimkino so stimmt, weiß ich nicht genau. Bezogen auf "normale" Filme ohne diese wilden Basseffekte würde ich das aber nicht denken. Wenn der Production Sound auf der Tonspur ist, wurde das Signal ja so vor Ort aufgenommen. Ein gutes Beispiel dafür ist "Alien", wo man sich diesen sogar als getrennte Tonspur anhören kann.

                  Gruß

                  Frank


                  EDIT... Ich müßte vielleicht präziser schreiben, daß sich für die verschiedenen Teilaspekte durchaus Gegenbeispiele finden lassen. Es ist letztlich die Summe der Eigenschaften und die Beachtungen entsprechender Nebenbedingungen zu beachten. Die Kombinationen eines 15" PA-Konuschassis mit einem 3/4" Horn hat auch einen hohen Wirkungsgrad. Das Ergebnis ist allerdings in Sachen homogene Wiedergabe eher fragwürdig. Es läßt sich nur schlecht flüssig schreiben, wenn jeder Satz mit dem Hinweis auf mind. drei Einschränkungen relativiert werden muß.
                  Zuletzt geändert von NoName; 29.03.2004, 19:47.

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