Eingige von Euch haben ja schon im Vorgängerthread mitdiskutiert oder mitgelesen, wollte das ganze jetzt mal auf eine vernünftige Basis stellen, damit vielleicht auch andere mitdiskutieren können.

Also, ich suche für meine elektronische (digital) Kirchenorgel ein geeignetes Lautsprechersystem. Zunächst sollen zwei "fullrange"-Lautsprecher gebaut werden, d.h. die Lautsprecher sollten den gesamten Frequenzbereich (32Hz-20kHz) möglichst linear wiedergeben können, sie dienen also dazu, sowohl das Pedalwerk als auch die Manualwerke wiederzugeben. Wichtig ist IMHO vorallem das die Lautsprecher dabei auch dynmisch einiges mitmachen, so ein voll registriertes Orgelplenum verlangt da schon einiges von einem Lautsprecher.
Ein bekannter Hersteller digitaler Kirchenorgeln bietet entssprechende Lautsprecher an. Eins dieser Modell entspricht meinem Einsatzzweck. Bei diesem Lautsprecher konnten wir hier im Forum die Bestückung herausfinden:
TT: Peerless CCX 315/8
MT: Peerless M122
HT: Peerless DT 105H
Leider ist fraglich, ob MT und HT überhaupt noch für uns Selbstbauer zu kaufen gibt, habe bis jetzt jedenfalls keinen Händler gefunden.
Es wurden auch schon einige Vorschläge für eigenständige Kombinationen gemacht: Denkbar wäre für mich zum Beispiel der Einsatz des TL16H, der müßte den Dynamikattacken ja durchaus standhalten. Schlimm schlug hierzu als MT vor: Veravox 5S, Monacor MSH116/8 oder Audax PR170MO, als TT dann Peerless CCX315/8 evtl. in Doppelbestückung. Vielleicht wäre auch der Einsatz des TIW360 denkbar, als Ergebnis dann sozusagen eine Art Monitor lite (ohne MT-Horn).
Die Orgel steht bei mir zu Hause, es sind also keine Pegel notwendig, um eine ganze Turnhalle erzittern zu lassen und ein Konzerteinsatz ist auch eher unwahrscheinlich. Hinzukommt, daß ein Rundstrahlverhalten wie bei Hifi-boxen eigentlich nicht gebraucht wird. Die Lautsprecher werden nochmals in einem Gehäuse aufgestellt, daß wie bei einer echten Orgel aufgebaut ist (mit Prospektpfeifen zur Tarnung etc.), so das die Schallabstrahlung eh schon auf eine Richtung festgelegt ist. Diese Art und Weise der Aufstellung ist durchaus üblich bei digitalen Kirchenorgeln und entspricht auch der Abstrahlcharakteristik einer echten Orgel.
Allerdings ist mir auch eine finanzielle Grenze gesetzt: Pro Box kann ich ca.300 bis 400 Euro aufbringen, wodurch schon manche von den genannten Vorschlägen diese Budget ausreizen. Als zukünftige Erweiterung wäre denkbar, die Manualwerke auf eigene Lautsprecher umzulegen und nur noch das Pedal über die Lautsprecher der ersten Bauphase laufen zu lassen. Zum einen brauch man in den Manualen nicht diesen extremen Tiefgang, zum anderen kann man so Pedalwerk nochmals räumlich vom Manualwerk trennen, indem man die Laurtsprecher im Gehäuse an unterschiedlichen Positionen aufstellt und man somit nochmals einen klanglichen Gewinn (im Hinblick auf das Original) bekommt. Es gibt immerhin Installation, wo bei einer Orgel mit 3Manualen+Pedal acht Lautsprecherboxen und mehr zum Einsatz kommen und daß nicht nur, um Lautstärke zu gewinnen, sondern auch um eine räumlich Verteilung der Werk zu erzielen.
So, ich hoffe, daß viele dieses Thema interessant finden, gerade weil es mal eine völlig andere Anwendung ist, als "normale" HIFi-Boxen.
Raphael
Wenn man die Monacors doppelt nimmt, dann wäre man aber bei Deiner Empfehlung zusammen mit dem TL16 aus dem letzten Thread. Das wäre preislich auch noch drin. Evtl wäre auch zu überlegen, ob dann später nicht mit Tl16+anständigen Tieftöner aufrüstet, damit meine ich also, den MT-Teil so wählen, daß man später die Kalotte durch den MT ersetzen kann. Das wäre mir eigentlich am liebsten, wenn das System ausbaufähig bleibt, bekommt meinem Geldbeutel besser und ich habe auf Jahre hinaus immerwieder etwas zu basteln! 

. Ich gehe aber mal davon aus, daß die Ingenieure bei Rodgers wissen, was sie da bauen, schließlich beuen sie schon sehr lange digitale Kirchenorgeln und über den Klang der Rodgersorgeln (der ja zwangsweise über diese Lautsprecher kommt) habe ich eigentlich noch nichts schlechtes gehört. Die Rodgersboxen konnte ich selbst schon mehrmals hören und muß sagen wow, das reicht völlig, um einen ganzen Wohnblock abzureißen. Ne mal im Ernst, die klangen durchaus gut und haben einen vernünftigen Druck erzeugt und es werden in der Tat ganze Kirchen mit diesen Lautsprechern beschallt, allerdings je nach Kirchengröße treten die Lautsprecher dann auch in einem ganzen Rudel auf. In seinem Katalog weißt Rodgers auch extra darauf hin, daß bei den Orgellautsprechern eine lineare Abstimmung gewählt wurde, die eher an Studiomonitore erinnert als an PA. Auch bei der Herstellerfirma meiner Orgel, die Firma Hoffrichter, hat man mir dazu geraten auf eine lineare Abstimmung zu achten, also eher in Richtung HiFi orientiert, allerdings ist eine Schallbündeluing nicht ganz so tragisch wie bei HiFi-Anwendungen (wg. Gehäuse). Bei Hoffrichter steht man meinem Selbstbauprojekt im übrigen sehr positiv gegenüber und man hat nicht versucht, mir gleich einen firmeneigenen LS aufzuschwatzen, sei hier nur mal lobend erwähnt, das hält je nicht jede Frma so.
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