Visaton hat still und heimlich dankenswerterweise das Bündelungsmaß des Bauvorschlages Solo 100 gemessen:
http://www.visaton.de/bilder/forum/solo100_bm.gif
Das hat den unschätzbaren Vorteil, eine Box an den ITU / SSF-01 Anforderungen messen zu können. Dort ist ein Bündelungsmaß von 8dB+/2dB im Frequenzbereich zwischen 250Hz und 10kHz festgeschrieben. Der Hochtonbereich der Solo100 liegt mit im Mittel 11dB durchaus am oberen Ende des Toleranzbereiches, jedoch nicht allzuweit außerhalb der Grenzwerte.
Bei Frequenzen unterhalb ca. 1,5kHz verläßt das System jedoch leider den Toleranzbereich, um unter 400Hz in ein nahezu kugelförmiges Abstrahlverhalten überzugehen.
Die Einsatzfrequenz der Richtwirkung liegt in einem Bereich, wie er für 8"-Strahler aufgrund der Strahlergröße zu erwarten ist - die mechanische Frequenzweiche des Chassis funktioniert offenbar durchaus respektabel, wie die nicht zu starke Richtwirkung im Hochtonbereich zeigt.
Gegen die zu niedere Richtwirkung im Bereich zwischen 400Hz und ca. 1,3kHz läßt sich konstruktiv mit geringem Aufwand nur wenig unternehmen, hier liegt die Box aber nur 2dB unterhalb der unteren Grenze des Toleranzfeldes. Unterhalb 400Hz fällt sie dann sehr stark aus dem Toleranzfeld, was seine Ursache in der unglücklichen Bauform als "schlanke Standbox" hat.
Bereits mit einer Schallwand von z.B. 45cmx70cm könnten hier deutlich bessere Ergebnisse erzielt werden. Eine schlanke Standbox stellt insbesondere für den B200 verschwendetes Potential dar, da aufgrund seiner intrinsischen Richtwirkung Interferenzen mit Schallquellen an Gehäusekanten kein sonderliches Problem darstellen werden. Der B200 könnte also ohne jeden Nachteil auf eine akustisch sinnvoll dimensionierte Schallwand gesetzt werden.
Mein Vorschlag wäre daher, zuerst einmal selbstverständlich einen zweiten Weg einzubauen, FÜ ca. 300Hz (nicht wesentlich darunter!). Dies wird Intermodulationsverzerrungen und auch die elektrische Belastung deutlich verringern. Die ganze Box könnte dann auf einer größeren Schallwand angeordnet werden, um wenigstens ab 250Hz (besser noch darunter) nicht zu weit aus dem Toleranzfeld für das Bündelungsmaß zu fallen. So klingt die Box bei einer Freifeld-Entzerrung zu grundtonlastig ("warm") und zusätzlich diffus.
Wenn es keine konventionelle Kiste, sondern unbedingt eine Standbox (warum eigentlich immer diese komischen Standboxen?) sein soll, könnte man auch die Schallwand samt (gelungener) Anordnung des Tieftöners aus der Konstruktion "Atlas Compact" entnehmen und an Stelle der weiteren drei Wege einen einzigen B200 verwenden.
Etwas in dieser Art sollte eine interessante Box ergeben, die zwar systemimmanente Schwächen beinhaltet, auch nicht mit vollkommen neutraler Klangfarbe aufwarten wird, jedoch von der Richtwirkung her den Anforderungen / Empfehlungen sehr viel näher kommt, als typische Heimlautsprecher und daher mit einem direkteren, nicht so sehr von Reflektionen verwaschenen Klangbild mit recht präziser Phantomschallquellenbildung aufwarten wird.
Gruß
AH
http://www.visaton.de/bilder/forum/solo100_bm.gif
Das hat den unschätzbaren Vorteil, eine Box an den ITU / SSF-01 Anforderungen messen zu können. Dort ist ein Bündelungsmaß von 8dB+/2dB im Frequenzbereich zwischen 250Hz und 10kHz festgeschrieben. Der Hochtonbereich der Solo100 liegt mit im Mittel 11dB durchaus am oberen Ende des Toleranzbereiches, jedoch nicht allzuweit außerhalb der Grenzwerte.
Bei Frequenzen unterhalb ca. 1,5kHz verläßt das System jedoch leider den Toleranzbereich, um unter 400Hz in ein nahezu kugelförmiges Abstrahlverhalten überzugehen.
Die Einsatzfrequenz der Richtwirkung liegt in einem Bereich, wie er für 8"-Strahler aufgrund der Strahlergröße zu erwarten ist - die mechanische Frequenzweiche des Chassis funktioniert offenbar durchaus respektabel, wie die nicht zu starke Richtwirkung im Hochtonbereich zeigt.
Gegen die zu niedere Richtwirkung im Bereich zwischen 400Hz und ca. 1,3kHz läßt sich konstruktiv mit geringem Aufwand nur wenig unternehmen, hier liegt die Box aber nur 2dB unterhalb der unteren Grenze des Toleranzfeldes. Unterhalb 400Hz fällt sie dann sehr stark aus dem Toleranzfeld, was seine Ursache in der unglücklichen Bauform als "schlanke Standbox" hat.
Bereits mit einer Schallwand von z.B. 45cmx70cm könnten hier deutlich bessere Ergebnisse erzielt werden. Eine schlanke Standbox stellt insbesondere für den B200 verschwendetes Potential dar, da aufgrund seiner intrinsischen Richtwirkung Interferenzen mit Schallquellen an Gehäusekanten kein sonderliches Problem darstellen werden. Der B200 könnte also ohne jeden Nachteil auf eine akustisch sinnvoll dimensionierte Schallwand gesetzt werden.
Mein Vorschlag wäre daher, zuerst einmal selbstverständlich einen zweiten Weg einzubauen, FÜ ca. 300Hz (nicht wesentlich darunter!). Dies wird Intermodulationsverzerrungen und auch die elektrische Belastung deutlich verringern. Die ganze Box könnte dann auf einer größeren Schallwand angeordnet werden, um wenigstens ab 250Hz (besser noch darunter) nicht zu weit aus dem Toleranzfeld für das Bündelungsmaß zu fallen. So klingt die Box bei einer Freifeld-Entzerrung zu grundtonlastig ("warm") und zusätzlich diffus.
Wenn es keine konventionelle Kiste, sondern unbedingt eine Standbox (warum eigentlich immer diese komischen Standboxen?) sein soll, könnte man auch die Schallwand samt (gelungener) Anordnung des Tieftöners aus der Konstruktion "Atlas Compact" entnehmen und an Stelle der weiteren drei Wege einen einzigen B200 verwenden.
Etwas in dieser Art sollte eine interessante Box ergeben, die zwar systemimmanente Schwächen beinhaltet, auch nicht mit vollkommen neutraler Klangfarbe aufwarten wird, jedoch von der Richtwirkung her den Anforderungen / Empfehlungen sehr viel näher kommt, als typische Heimlautsprecher und daher mit einem direkteren, nicht so sehr von Reflektionen verwaschenen Klangbild mit recht präziser Phantomschallquellenbildung aufwarten wird.
Gruß
AH
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