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Wie ist das mit der Abstrahlcharakteristik?

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  • crz
    crz
    Registrierter Benutzer
    • 16.04.2002
    • 286

    Wie ist das mit der Abstrahlcharakteristik?

    Hallo zusammen,

    ich bin etwas verunsichert, was "optimale" Abstrahlverhalten einer Lautsprecherbox angeht. Einerseits wird bei vielen Bauvorschlägen oder auch Fertigboxen versucht ein möglichst gutes Rundstrahlverhalten zu erzielen. Andererseits rühmen sich andere Boxen (z.B. La Belle), die mehr gerichtet abstrahlen, dass sie unempfindlicher auf schlecht bedämpfte Räume reagieren, was ja auch direkt einleuchtet.

    Das diese Konstruktionen im Sweetspot Vorteile haben können, glaube ich gerne. Andererseits erschreckt mich ein wenig, wie wenig Energie im Mittel- und Hochtonbereich abstrahlt wird. Klingen diese Boxen dann nicht dumpf, wenn man im Zimmer umherläuft?

    Ich habe vor zehn Jahren eine "Concorde light" (d.h. Experience II im Concorde Gehäuse) gebaut. Diese hat eine relativ hohe MT/HT Trennung von 3,8 kHz und ist damit gewissermaßen ein "Mittelding", zumindest gemäß Boxsim (etwas stärkere Bündelung, aber recht gleichmäßig ansteigend).

    Gibt es ein Optimum, wie wieviel Bündelung für welchen Hörabstand sinnvoll ist? (Bei normal bedämpften Hörraum)

    Viele Grüße
    Christian
  • markus7
    Gesperrt
    • 21.12.2010
    • 1828

    #2
    Es gibt kein Optimum, da die akustischen Bedingungen unter denen Tonproduktionen entstehen nicht verbindlich festgelegt sind.

    Kommentar

    • Fosti
      Registrierter Benutzer
      • 18.01.2005
      • 3175

      #3
      ....und zusätzlich die Wiedergabebedingungen zu Hause auch noch wesentlich differieren!
      Ich stimme ansonsten dafür, deinen Nick in "Cato" zu ändern; derjenige, der im Senat immer mit "...im übrigen bin ich der Meinung, dass MEG gehört werden muss!" geschlossen hat . (copyright by mechanic)

      Kommentar

      • Rudolf
        Registrierter Benutzer
        • 18.06.2004
        • 688

        #4
        Mal etwas konkreter:
        Sitzt man in großen Räumen nahe vor Lautsprechern (die wiederum weit weg von den Wänden sind), dann funktionieren sogar Rundstrahler perfekt.
        Sitzt man in kleinen Räumen weit weg von Lautsprechern, die wiederum dicht an Wänden stehen, dann braucht man so viel Bündelung wie möglich.
        Das Optimum ändert sich also kontinuierlich.

        Die Bündelung darf sich auch über die Frequenz ändern. Wichtig ist vor allem, dass die Bündelung sich nicht sprunghaft ändert. Und natürlich klingen stärker bündelnde konventionelle Boxen dumpfer, je weiter man sich von der Achse entfernt.
        Rudolf
        www.dipolplus.de/Dipol_Schallwand.pdf

        Kommentar

        • walwal
          Registrierter Benutzer
          • 08.01.2003
          • 28072

          #5
          Zumindest tendentiell gilt: je größerer der Hörabstand, umso höher sollte die Bündelung sein. Nachzulesen bei der Fa. Neumann, die Studiomonitore vertreibt.

          Es ist aber (wie schon geschrieben wurde) vom Raum und Hörgeschmack (auch Erfahrung) abhängig.

          Günstig ist immer ein gleichmäßiges Abstrahlverhalten.

          Wer läuft denn beim Hören vor den LS rum? Da stimmt bei allen LS-Typen nichts mehr. Und nein, es klingt nicht dumpf.
          „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

          Alan Parsons

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          • Fosti
            Registrierter Benutzer
            • 18.01.2005
            • 3175

            #6
            Zitat von Rudolf Beitrag anzeigen
            Mal etwas konkreter:
            Sitzt man in großen Räumen nahe vor Lautsprechern (die wiederum weit weg von den Wänden sind), dann funktionieren sogar Rundstrahler perfekt.....
            Halbraumstrahler wären dann aber cleverer
            Ich stimme ansonsten dafür, deinen Nick in "Cato" zu ändern; derjenige, der im Senat immer mit "...im übrigen bin ich der Meinung, dass MEG gehört werden muss!" geschlossen hat . (copyright by mechanic)

            Kommentar

            • Gast-Avatar
              andik

              #7
              Glaube die Frage stellt sich jeder was das Optimum dastellt. Ich finde Rudolf hats auf den Punkt gebracht. Ein Punkt fehlt dabei noch, ein sehr stark bündelnder LS wie z.B. der B200 sollte ein recht breites Stereodreieck aufweisen, also die beiden Boxen sollten relativ weit auseinander stehen und direkt auf die Ohren zeigen. Ansonsten kann das Ohr den gebündelten Hochton nur zum Teil einfangen und es fehlt was, der grossteil des Hochtons "schiest" am Ohr vorbei. Nach meinem versuchen stellt ein breitstrahlender LS bei kurzem Hörabstand das "Optimum" dar, zumindest für mich. Wie walwal schrieb, ein wenig Erfahrung brauchts was den eigenen Geschmack letztendlich definiert. Gäbe es genormte Aufnahmeregeln würde es das ganze noch weiter vereinfachen. Meine Favoriten aus dem Visatonprogramm sind die DSM50FFL und DSM25FFL, in 20qm bei kurzem Hörabstand mit nem 17er oder 20er Tiefmitteltöner im richtigen Gehäuse (verrundet) und Sub meiner Meinung in so gut wie allen Punkten unschlagbar. Ist aber nur meine Meinung und mein Geschmack, was dir persönlich entgegenkommt musst du selbst rausfinden.

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              • Fosti
                Registrierter Benutzer
                • 18.01.2005
                • 3175

                #8
                Das gefällt mir auch gut, andik!
                Meine "blasphemische" Anmerkung war auch nur auf die spezielle Anordnung "nahe vor dem Rundstrahler" von Rudolf gemeint! Dann wäre ein Halbraumstrahler einfach effizienter.
                Ich stimme ansonsten dafür, deinen Nick in "Cato" zu ändern; derjenige, der im Senat immer mit "...im übrigen bin ich der Meinung, dass MEG gehört werden muss!" geschlossen hat . (copyright by mechanic)

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                • ropf
                  Registrierter Benutzer
                  • 03.12.2013
                  • 841

                  #9
                  Als Beispiel, wie unterschiedlich die Erwartungen sind:

                  Ich tüftele seit einer Weile mit eher mäßigem Erfolg an ein paar flachen Wandlautsprechern, die möglichst über den gesamten Frequenzbereich eine 180 Grad-Abstrahlung bieten - mit dem Hintergrund, dass der Raum in dem ich mich bewege, "wohlklingend" mit Musik geflutet sein soll - die üblichen sogenannten "Qualitätsmerkmale" wie Stereoortung, Bühnenabbildung usw. sind dafür völlig wurscht und die Konzentration auf einen Sweetspot sogar kontraproduktiv.

                  In der Praxis ist es eher so, dass jeder das als besonders vorteilhaft verkauft, was er oder sie gerade in Boxsim zusammengeklickt hat.

                  Ansonsten ist die Diskrepanz zwischen dem Wissen um die Vorteile einer möglichst konstanten Bündelung über den gesamten Frequenzbereich - und Sprüchen wie "eine möglichst gleichmäßige Zuhname ist auch ok" - nur als Marketing-blabla zu erklärbar.

                  Die korrekte Antwort wäre "wir kriegen das mit den gegebenen Mitteln nicht besser hin" oder "wir wissen es nicht besser"

                  Ausnahmen bestätigen - wie immer - die Regel
                  Zuletzt geändert von ropf; 24.11.2014, 03:37.

                  Kommentar

                  • Frankynstone
                    Registrierter Benutzer
                    • 24.03.2004
                    • 3916

                    #10
                    Raum mit Schall fluten --> Pfleid

                    Ropf, da fällt mir was ein. Hast du schon mal was von Pfleid-Technik gehört? Du wirst mit jeder Anordnung von Direktstrahlern - insbesondere mit Wandlautsprechern - nur eines erreichen: Du kannst die Lautsprecher orten und der Raum ist nicht angenehm mit Schall geflutet.

                    Damit dem Gehirn die Lautsprecher als Schallquellen verloren gehen und ein gewisses Live-Gefühl auch jenseits des sweet Spot entsteht, sei es hilfreich, den Raum mit einzubeziehen. Es geht dabei um die erste "schallstarke" Reflexion, was auch immer dieser schwammige Begriff heißen soll. Dieser Indirekt am Ohr eintreffende Schall soll 6,5 bis 55 Millisekunden nach dem Direktschall eintreffen was einer Strecke von 2,23 bis 18 Metern entspräche. Nicht meine Rechnung, bitte nachprüfen.

                    Um diese Laufzeit zu erreichen, sollte man stark bündelnde Lautsprecher gegen Wand oder Decke richten, gerne auch Mehrfachreflexion (vordere Wand, Decke, hintere Wand), wenn der Raum kleiner ist. Die Hauptlautsprecher und Stützlautsprecher werden so ausgepegelt, dass sie selbst so wenig wie möglich ortbar sind.

                    Ich habe das selbst nicht ausprobiert, wollte es aber gerne mal zur Diskussion stellen. Die Methode ist nicht sehr verbreitet, hat aber glühende Fans. Wer mehr darüber wissen will, schaue sich pfleid.de an oder googlet mal nach Pfleid.

                    Es gibt auch eine Aufnahmemethode namens PfleidRecording. Diese blendet bestmöglich den Aufnahmeraum aus und holt die Musiker zu einem nach Hause. Ich habe es ausprobiert. Wenn ich mir in meiner Nahfeldanordnung eine Pfleid-Aufnahme anhöre, sitzen die Musiker vor mir lebensgroß auf dem Schreibtisch, eine Breiten- und Tiefenstaffelung ist vorhanden, aber sehr wenig vom Aufnahmeraum. Würde ich indirekt abstrahlende Lautsprecher nutzen, um meinen Raum einzubinden, wäre der Effekt angenehmer, mehr live.

                    Pfleid-Aufnahmen sind sehr selten, weil die Methode eher unbekannt ist und den übrigen Lehrbüchern widerspricht. Die Methode ist auch nicht für jede Musikrichtung geeignet (der unglaublich trockene und sterile Klang ist nicht immer erwünscht).
                    PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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                    • Fosti
                      Registrierter Benutzer
                      • 18.01.2005
                      • 3175

                      #11
                      Na so ein System à la Bose 901 ist doch mit 18 günstigen BBs schnell aufgebaut...
                      Ich stimme ansonsten dafür, deinen Nick in "Cato" zu ändern; derjenige, der im Senat immer mit "...im übrigen bin ich der Meinung, dass MEG gehört werden muss!" geschlossen hat . (copyright by mechanic)

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                      • kmm
                        kmm
                        Registrierter Benutzer
                        • 11.05.2011
                        • 915

                        #12
                        Zitat von ropf
                        ..dass der Raum in dem ich mich bewege, "wohlklingend" mit Musik geflutet sein soll - die üblichen sogenannten "Qualitätsmerkmale" wie Stereoortung...
                        diese Anforderung realisierte für meinen Geschmack am ehesten ein Rundumstrahler mono.
                        Abbildung und vor allem Details und Klangfarben blieben von der jeweiligen Hörposition im
                        Raum weitgehend unbeeinflusst.
                        Sowas ließe sich ggf. sogar von der Decke hängend montieren.
                        so dicht wie beim Urknall kommen wir nicht mehr zusammen

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                        • Frankynstone
                          Registrierter Benutzer
                          • 24.03.2004
                          • 3916

                          #13
                          Ja, es gibt verschiedene mögliche Methoden. Für eine gute Flutung scheint mir folgendes hilfreich zu sein:
                          • Lautsprecher nicht auf Ohrhöhe
                          • mehrere Schallquellen
                          • Nutzung von Reflexionen

                          Mit einem von der Decke baumelndem Rundstrahler hat man zwei der drei Kriterien erfüllt. Man kann auch vier nehmen, diese aber weder direkt in die Ecken noch direkt vor eine Wand hängen. Wenn zum Betrieb ein alter Surroundreceiver (4.0 oder 4.1) zur Verfügung steht, dann kann mit Club oder der Simulation eines anderen kleinen Raumes ein guter und unaufdringlicher Effekt erzielt werden.
                          PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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                          • markus7
                            Gesperrt
                            • 21.12.2010
                            • 1828

                            #14
                            Zitat von Frankynstone Beitrag anzeigen
                            Hast du schon mal was von Pfleid-Technik gehört?
                            "Pfleid-Technik" ist nichts anderes als den Wiedergaberaum als Effektgeraet zu benutzen. Die Methode ist uralt, siehe fruehe Musiktruhen. Reflexionen erzeugen ein Gefuehl von Raeumlichkeit, das gerade bei klassischer/akustischer Musik als angenehm empfunden wird. Ein Konzertsaal ist nichts anderes as ein Effektgeraet. Funktioniert wie Kirchenakustik aber nur mit einer bestimmten Art von Musik.
                            Nun hat das alles leider nuescht mit Stereo wie es aufgenommen und gemischt wird zu tun. Hier soll der Hoerer in den Aufnahmeraum transportiert werden und nicht die Musiker in den Wiedergaberaum. Funktioniert nur maessig, weil die "richtigen" Reflexionen ungenuegend nachgebildet werden koennen. Multichannel macht's besser. Atmos in Zukunft vielleicht noch besser.

                            Kommentar

                            • ropf
                              Registrierter Benutzer
                              • 03.12.2013
                              • 841

                              #15
                              Eigenltich wollte ich nur darauf abstellen, dass die "übliche Zielsetzung" einer möglichst perfekten Stereoillusion, und die gesamte darauf abzielende Qualitätsbeurteilung von Lautsprechern und Wiedergabegeräten, sehr weit an den Ansprüchen des realen Lebens vorbeigeht.

                              Wie oft hört ihr wirklich aktiv und voll konzenriert, wo das tatsächlich eine Rolle spielen würde? Im genau definierten Stereodreieck?

                              Ich höre Musik jetzt beim Forumlesen, beim Kochen, beim Abwaschen, beim Saubermachen, beim Joggen, manchmal beim Arbeiten ... was interessiert mich da, in welcher Ecke das Klavier steht?

                              Ich will keine Illusion eines Konzertsaals, oder die räumlichen Aspekte irgendeiner Bühnenshow - es gehnt um die emotionalen Impulse der Musik selbst - im ganzen Raum - und natürlich "wohlklingend! Zielt der Eingangspost von crz nicht in dieselbe Richtung?

                              @Frankystone: Danke für den Tip mit der Pfleiderer-Technik. Ich werd mich da mal schlau machen und etwas ausprobieren.

                              @Fosti und kmm: machen Pfleiderer, bose901, und Rundstrahler á la Fontana
                              nicht "im Prinzip" dasselbe?

                              Das wichtigste Element einer guten Musikanlage ist ein robuster Mono-Schalter!

                              Grüße
                              ropf

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