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  • F_M
    F_M
    Registrierter Benutzer
    • 02.01.2015
    • 10

    #46
    Andreas, wenn du von Verfärbung sprichst, meinst du das rein bezogen auf die Tonalität und nicht generell als Verfälschung, oder?

    Geht es MEG nicht darum, durch das unterschiedliche Bündelungsverhalten das Entfernungsempfinden, also die Projektionsebene zwischen den Lautsprechern und den Raum davor/dahinter über alle Modelle, je nach Abhörentfernung, konstant zu halten?

    Wenn ich die Hörberichte richtig deute, bilden zB. eine KH120 und Genelec 8040B das Klanggeschehen im Nahfeld stark in Richtung Hörer herausragend, also sehr nah vorm Gesicht ab. Ich bin davon ausgegangen, dass man bei MEG versucht diesen Effekt, auch die zu scharfe Abbildung von Phantomschallquellen, zu vermeiden.

    Wie siehts denn überhaupt mit der Bassniere aus. Besteht darauf ein Patent oder warum findet dieses Prinzip keine Verwendung bei den anderen Herstellern/DIY?

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    • AH
      AH
      Registrierter Benutzer
      • 17.01.2003
      • 586

      #47
      Hallo,

      Verfärbungen werden durch einen unvollkommenen Freifeld- und Diffusfeldfrequenzgang hervorgerufen. Das ist wohl das, was Du mit "Tonalität" meinst. Es handelt sich um lineare Verzerrungen.

      Die anderen Verfälschungen nennt man u.a. nichtlinare Verzerrungen (Oberwellen, harmonische und nicht-harmonische). Dann gibt es noch Breitband-Störgeräusche.

      Das Entfernungsempfinden wird wohl auch über die richtungsbestimmenden Blauertschen Bänder geregelt, dieser Ansatz (Manipulation des Entfernungsempfindens über Manipulation des Freifeld- oder Diffusfeldfrequenzganges) ist nicht akzeptabel.

      Das Entfernungsempfinden ist in der Tonaufnahme begründet und hierbei insbesondere durch die diskreten Reflexionen im Aufnahmeraum (Konzertsaal) vorgegeben. Diese werden in der Tonaufnahme besonders gut abgebildet, wenn man mit einem Stereo-Hauptmikrofon aufnimmt, wie in der klassichen Musik üblich. Aus künstlerischen Gründen sind jedoch Stützmikrofone manchmal sinnvoll, um Stimmen hörbar zu machen, die überdeckt sind (z.B. eine Querflöte im Generaltutti eines großen Orchesters). Allerdings stören diese immer die Homogenität des Raumeindruckes, auch wenn sie zeitverzögert eingesetzt werden.
      Der Ursprungsraum ist meist "akustisch groß", d.h. die diskreten Reflexionen erfolgen relativ spät. Daher ist die Unterdrückung diskreter Reflexionen bei der Wiedergabe so wichtig, denn der Wiedergaberaum ist oft "akustisch klein". Ein Sinfonieorchester in einer Wohnzimmerakustik klingt einfach grundfalsch.

      Es ist richtig, daß man bei mancher Pop-Musik bei hochwertiger Lautsprecherwiedergabe (Unterdrückung diskreter Reflexionen) eine Art "Vor-Kopf-Lokalisation" erfährt. Auch viele Jazz-Aufnahmen (sog. "Nahaufnahmen") werden davon betroffen sein. Beides ist falsch abgemischt, dieser Effekt wird ästhetisch nach meiner Einschätzung von einer Mehrheit nicht gewünscht.

      Ob die Baßniere patentiert ist, weiß ich nicht. Man braucht ein akustisches Laufzeitglied, um den rückwärtig abgestrahlten Schall zu verzögern. Jochen Kiesler verwendet dafür nach meiner Kenntnis Aktivkohle. Der Mitteltöner vom RL 901 hat auch Nierencharakteristik, wie dort das akustische Laufzeitglied ausgeführt ist, weiß ich nicht.
      "Baßniere" ist etwas wenig. Ich vermute, der ganze Übertragungsbereich des Tieftöners hat Nierencharakteristik. Die Bündelung im Grundtonbereich (oberhalb 100Hz) dürfte für die Klangfarbenneutralität des RL 901K ein großer Vorteil gegenüber dem RL 901 sein. Bündelung unter 100Hz ist nach meiner Einschätzung eher ein kleines Ärgernis, man verliert nutzbaren Maximalpegel. Allerdings muß man einen Kugelstrahler im Tieftonbereich immer im Raum einmessen, da er durch Begrenzungsflächen und den Druckkammereffekt sehr verstärkt wird.

      Liebe Grüße

      Andreas
      Zuletzt geändert von AH; 05.01.2015, 15:49.

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      • Burns
        Registrierter Benutzer
        • 08.12.2008
        • 1283

        #48
        Finde die Entwicklujngsgeschichte der Fa. aus Geithein sehr interessant und werde bei meiner nächsten "Deutschlandrundfahrt" einen Abstehech machen.
        Interessant dabei ist bestimmt das bezeichnete K-Prinzip was soviel heißt wie Cardioid-Abstahlung der Grundtonfrequenzen.
        Sie haben es anscheinend geschaft mit der Gehäusekonstruktion diesen Efekt zu erziehlen.

        Nach Anhören des verlinkte Beitrags #2 find ich es erstaunend, dass anscheined vor ca. 30 Jahen das Potential vorhanden war, um einfach so mal in die Lautsprecherentwickling einzusteigen, wo im Gegensatz heute kaum noch Ressourcen zur Entwicklung zur Verfügung stehen.
        Ein Manko unserer Zeit.

        lg

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        • Mr.E
          Registrierter Benutzer
          • 02.10.2002
          • 5315

          #49
          Der Betrieb ist auf jeden Fall sehenswert, man wird da auch gut betreut. ;-)

          Zum Test in der Stereoplay: Weiß jemand, wie die messen? Ich wäre da ja ehrlich gesagt etwas skeptisch. In dem Artikel steht nicht viel drin.

          Kommentar

          • walwal
            Registrierter Benutzer
            • 08.01.2003
            • 27789

            #50
            http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=27057
            „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

            Alan Parsons

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            • AH
              AH
              Registrierter Benutzer
              • 17.01.2003
              • 586

              #51
              Hallo,

              ich habe wenig Zeit, aber darum geht es vor allem:

              http://www.syraha.de/foren/msg.php?f...bau&idx=53013&

              Liebe Grüße

              Andreas

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