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Beliebte "Forenmythen": Frühe Reflexionen im Hörraum

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    Beliebte "Forenmythen": Frühe Reflexionen im Hörraum

    Aus:
    http://www.linkwitzlab.com/Recording...cs-hearing.htm

    von Siegfried Linkwitz


    - The Modulation Transfer Functions between loudspeakers and listener must be minimally degraded by the presence of the room.

    Most of the information for the brain is carried in the ever changing envelope of the signal, not in its steady-state behavior.

    A Modulation Transfer Function can of course be calculated from the impulse response, but the perceptually significant

    modulation rate should be investigated first.

    - The first lateral reflections should not be intentionally diffused or absorbed, but delayed by at least 6 ms. They are

    characteristics of the room. The reflections should be symmetrical in order not pull the phantom stereo scene to one side.

    - The sound spectrum radiated towards the first reflection area should be identical to the on-axis, free-field spectrum and only

    differ in amplitude. This requires a loudspeaker with frequency independent response over a wide emission angle.



    Ich glaube inzwischen, dass u.a. aus diesen Zeilen von Siegfried Linkwitz
    eine Reihe geläufiger Fehlinterpretationen und Mythen hoher Verbreitung
    entstanden sind, die besonders in Foren dazu geeignet sind, differenziertes
    und wissenschaftlich gesichertes Wissen über die Rolle früher Reflexionen im
    Hörraum zu überdecken und sogar zu unterdrücken.

    Mit gesundem Menschenverstand und der Reihen nach:

    - SL betont die Wichtigkeit der Modulations Transfer Funktion für die
    Schallübertragung in Räumen. Das ist anerkannt und dafür gibt es im Bereich
    der Bewertung von Spachverständlichkeit Maße wie STI oder RASTI.

    - Die ersten (schallstarken) Seitenreflexionen sollen weder diffusiert noch
    absorbiert werden, aber mind. 6ms nach dem Direktschall eintreffen
    (Begründung ?, Quellen ?).

    Zum auf der Zunge zergehen lassen: Egal wie die Seitenreflexionen (spektral)
    aussehen, solle man sie lassen wie sie sind, denn sie gehörten zur
    "Charaktistik des (Hör-)Raums"(!).

    - Trotzdem soll aber der Lautsprecher diese Flächen im Raum - von denen
    die ersten Reflexionen in Richtung Hörplatz ausgehen - mit dem
    gleichen(!) Amplitudenspektrum (Frequenzgang) anstrahlen, welches
    er auch auf seiner Hauptabstrahlachse aufweise: Nur der Pegel dürfe insgesamt
    geringer sein.

    Also benötigen wir einen echten Constant Directivity (CD) Lautsprecher, um
    damit z.B. eine Seitenreflexion anzuregen, die dann aber spektral aussehen
    darf wie sie will, wenn sie am Hörplatz ankommt. Lediglich sollen linke und
    rechte Seite des Raums einigermaßen gleich sein.

    Wir müssen (sollen!) bei diesen frühen Reflexionen nichts absorbieren oder
    diffusieren, egal wie selektiv das baulich bedingte Absorptionsspektrum oder
    die Diffusivität der relevanten Wandflächen
    ( z.B. verantwortlich für die 1. Seitenreflexion) auch sein mögen.

    -----------------------------------------------------------------------------------------------------
    >> Dazu gängige Fehl- und Überinterpretationen, welche oft in Foren zu lesen sind:

    1) Ein Lautsprecher müsse in alle Richtungen den gleichen Amplitudenfrequenzgang
    haben, nur der Pegel darf sich in Abhängigkeit vom Winkel ändern
    (> idealisiertes 'Costant Directivity' Kriterium).

    und gleichzeitig

    2) Sollen alle Reflexionen im Raum ein flaches Spektrum haben, damit Direktschall
    und Raumanteil sich perfekt entsprächen.
    -----------------------------------------------------------------------------------------------------

    zu 2) mit Bezug zu 1): Linkwitz schreibt das aber so nicht (s.o.):
    Im Gegenteil sagt er sogar explizit, dass das Spektrum auch der ersten
    schallstarken Reflexionen im Hörraum (ihm) vollkommen egal ist und es
    solle so belassen werden, wie es baulich und ausstattungsbedingt eben ist.

    zu 2): Dieses Verhalten eines Raums ist prinzipiell nicht möglich:
    Insbesondere Kurzzeitspektren von Reflexionen weichen vom Direktschall ab,
    das ist eine unabdingbare Folge aus der begrenzten Modulationstiefe
    verschiedener Übertragungswege im Raum. Selbst SL bräuchte sonst die
    Modulations Transfer Funktion (MTF) nicht zu erwähnen:

    Er weiß um diese Unmöglichkeit aufgrund seiner Kenntnisse in
    Raumakustik und hat deshalb auch an keiner Stelle so etwas behauptet.

    Eines erklärt SL nicht: Warum ist es seiner Auffassung nach so wichtig,
    dass der Lautsprecher auch weit außerhalb der Konstruktionsachse einen
    flachen Amplitudenfrequenzgang identisch zum Frequenzgang auf Achse
    ( ... er sagt nicht "ähnlich", wie es z.B. Toole tut, der auf umfangreiche
    eigene Forschungsarbeit zu dem Thema zurückblicken kann)
    haben soll, wenn doch die Reflexionen (wie sie beim Hörer ankommen) spektral
    aussehen können, wie sie wollen ?

    Dazu ein Beispiel als Anregung zum Nachdenken.
    Was ist "negativer" zu bewerten
    a) Ein Hochtonabfall von -3 dB bei 8Khz im 60 Grad Frequenzgang des LS
    (und auch nur auf den 60 Grad Frequenzgang bezogen), der bei geg.
    Abhörsituation für eine erste seitliche Reflexion maßgeblich sei (?)
    oder
    b) eine Hochtonabsorption der in Frage kommenden reflektierenden Wandfläche
    von -20 dB im gleichen Frequenzbereich gegenüber nur -2 dB im
    Mittenbereich z.B. aufgrund der Ausstattung der Fläche mit einem
    Wandteppich (?)

    Nach Linkwitz ist b) "völlig OK", a) hingegen ist "böse" !

    Welcher Unterschied ergibt sich jedoch für den Hörer bezüglich
    Direktschall und besagter Seitenreflexion jeweils aus den Situationen
    a) und b) ?

    b) ist übrigens nach SL nur dann "böse", wenn man z.B. einen Wandteppich
    oder einen Diffusor absichtlich und nachträglich im Hinblick auf die
    Lautsprecherwiedergabe aufhängt: Hingen z.B. Wandteppich oder ein
    ausstattungsbedingter Diffusor "schon immer da", dann ist es wieder völlig
    OK und die Sachen dürfen hängenbleiben.

    Bei Verwirrung: Bitte bei Siegfried Linkwitz direkt und genau
    nachlesen. Es steht dort sinngem. so und ich bin für diese Argumentation
    nicht verantwortlich. Daher bitte auch keinesfalls auf die Idee kommen, etwa
    mit mir hier diesbezüglich herumzustreiten.


    Diese Forderungen sind bei SL weder in ihrer Logik noch in der
    Absolutheit der Wortwahl
    - welche nach Stand der Erkenntnisse s.u.
    zudem unangemessen ist - nachvollziehbar.

    Man könnte - um SL's Forderungen zu rechtfertigen - bestenfalls
    argumentieren, der Lautsprecher "bewahre" damit die "Charakteristik des
    Hörraums" auch dann, wenn man ihn in verschiedene Räume stelle:
    Es ist hier aber nicht meine Aufgabe, Argumente für ganz offensichtlich
    schlecht begründete Forderungen und Annahmen zu stellen, denn um mehr
    handelt es sich nicht.


    Ich halte mich in der Frage der Relevanz von frühen - insbesondere
    seitlichen - Reflexionen lieber an andere Quellen wie z.B.

    "Loudspeakers and Rooms for Sound Reproduction — A Scientific Review"
    von Floyd E. Toole, J. Audio Eng. Soc., Vol. 54, No. 6, 2006 June

    Downloads:
    http://www.harman.com/EN-US/OurCompa...20Publications

    http://www.aes.org/tmpFiles/elib/20140112/13686.pdf

    Hier sind neben Literatur und raumakustischen Ergebnissen auf aktuellem
    Wissensstand auch eigene Studien aus dem Harman Umfeld eingeflossen.

    Die Aussagen bezüglich der genannten Reflexionen unterscheiden sich sehr von
    denen SL's, die m.E. bestenfalls als "Pauschalaussagen (auch) auf Basis
    persönlicher Vorlieben" zu sehen sind.

    Die im Harman Umfeld herangezogenen und gewonnenen Daten zu frühen
    Reflexionen führen zu wesentlich differenzierteren Aussagen, weil u.a.

    - bevorzugte Verzögerungen (gegenüber Direktschall)
    - Einfallswinkel und Interaurale Korrelationsmaße (IACC)
    - unterschiedliches Programmmaterial (Sprache, Musik)

    aus Untersuchungen mit Probanden unter nachvollziehbaren Bedingungen
    berücksichtigt werden.



    Natürlich ist auch die Anwendung und Überprüfung von Aussagen aus der
    Literatur im Wechselspiel mit der Praxis immer wieder interessant für
    eine konkrete Lautsprecher-Raum Situation bzw. deren (Neu-) Gestaltung.
    Zuletzt geändert von LineArray; 12.01.2014, 20:24.
  • Peter K
    Registrierter Benutzer
    • 18.10.2000
    • 927

    #2
    Hallo,

    Zitat von LineArray Beitrag anzeigen
    - Die ersten (schallstarken) Seitenreflexionen sollen weder diffusiert noch
    absorbiert werden, aber mind. 6ms nach dem Direktschall eintreffen
    (Begründung ?, Quellen ?).

    Zum auf der Zunge zergehen lassen: Egal wie die Seitenreflexionen (spektral)
    aussehen, solle man sie lassen wie sie sind, denn sie gehörten zur
    "Charaktistik des (Hör-)Raums"(!).
    Meiner Meinung nach sagt er genau das nicht, kann ja auch eigentlich nicht sein, wenn er gleichzeitig ein unverfärbtes "Diffusfeld" fordert.


    - Trotzdem soll aber der Lautsprecher diese Flächen im Raum - von denen
    die ersten Reflexionen in Richtung Hörplatz ausgehen - mit dem
    gleichen(!) Amplitudenspektrum (Frequenzgang) anstrahlen, welches
    er auch auf seiner Hauptabstrahlachse aufweise: Nur der Pegel dürfe insgesamt
    geringer sein.
    Auch diese Forderung macht ja nur Sinn, wenn die Reflexionen weitestgehend unverfärbt bleiben, sonst ist es ja Essig mit seinem konstanten, dem Achsenfrequenzgang entsprechendem Raumschallfeld.
    Somit geht er eben nicht von Wandteppichen aus, denn das wäre ja zumindes etwas Absorption.

    Also benötigen wir einen echten Constant Directivity (CD) Lautsprecher, um
    damit z.B. eine Seitenreflexion anzuregen, die dann aber spektral aussehen
    darf wie sie will, wenn sie am Hörplatz ankommt. Lediglich sollen linke und
    rechte Seite des Raums einigermaßen gleich sein.
    Wo liest du das aus seinen Äusserungen heraus ?
    Ich habe das nicht gefunden.

    -----------------------------------------------------------------------------------------------------
    >> Dazu gängige Fehl- und Überinterpretationen, welche oft in Foren zu lesen sind:

    1) Ein Lautsprecher müsse in alle Richtungen den gleichen Amplitudenfrequenzgang
    haben, nur der Pegel darf sich in Abhängigkeit vom Winkel ändern
    (> idealisiertes 'Costant Directivity' Kriterium).

    und gleichzeitig

    2) Sollen alle Reflexionen im Raum ein flaches Spektrum haben, damit Direktschal
    und Raumanteil sich perfekt entsprächen.
    -----------------------------------------------------------------------------------------------------
    Da ist eigentlich keine Fehl- oder Überinterpretation vorhanden, als idealisierte Zielvorgabe ist das völlig o.k.
    Die Frage ist lediglich, wie weit man sich mit einer Lautsprecherkonstruktion dem annähren kann.


    zu 2) mit Bezug zu 1): Linkwitz schreibt das aber so nicht (s.o.):
    Im Gegenteil sagt er sogar explizit, dass das Spektrum auch der ersten
    schallstarken Reflexionen im Hörraum (ihm) vollkommen egal ist und es
    solle so belassen werden, wie es baulich und ausstattungsbedingt eben ist.
    Sagt er meiner Meinung nach nicht, siehe oben incl. Begründung.


    Eines erklärt SL nicht: Warum ist es seiner Auffassung nach so wichtig,
    dass der Lautsprecher auch weit außerhalb der Konstruktionsachse einen
    flachen Amplitudenfrequenzgang identisch zum Frequenzgang auf Achse
    ( ... er sagt nicht "ähnlich", wie es z.B. Toole tut, der auf umfangreiche
    eigene Forschungsarbeit zu dem Thema zurückblicken kann)
    haben soll, wenn doch die Reflexionen (wie sie beim Hörer ankommen) spektral
    aussehen können, wie sie wollen ?
    Sagt er meiner Meinung nach ja nicht, wäre ja auch widersprüchlich zu seinen weiteren Forderungen.

    Er hätte da meiner Meinung nach etwas differenzieren sollen.
    Sicher bekommt man die Akustik des Hörraumes nicht komplett aus der Wiedergabesituation heraus, sollte aber keinesfalls so dominieren, wie seine Äusserungen den Anschein erwecken können.
    In der Regel versucht man ja die Hörsituation so einzurichten, daß dort nur noch ein unvermeidliches Minimum an Einflüssen vorhanden ist (Völlig trocken a la RAR darf die Abhörsituation ja nicht sein, weil bei der Abmischung ja in der Regel ein wenig Raumeinfluss berücksichtigt ist), weil ansonsten ein auf der Aufnahme vorhandener Räumlichkeitseffekt vom Verhalten des Abhörraums völlig verdeckt werden könnte.

    Auchein Herr Linkwitz ist wohl nicht allwissend, vielleicht will er aber auch nur diese Boxen hier:
    http://www.linkwitzlab.com/Pluto/Pluto-2.1.htm

    hypen...

    Gruß
    Peter Krips

    P.S. Die Aussagen von Toole, und da gibt es ja noch mehr als das verlinkte Paper, halte ich für deutlich "handfester"
    Insbesondere gibt es da auch Untersuchungen, welche Abstrahlcharakteristik / Energieverhalten von Boxen präferiert wird. Muss mal nach dem Link stöbern, ich habe das Paper zwar hier, nützt Euch aber nichts.....

    Läuft aber in der Summe auf das hinaus, was du oben als Fehl- und Überinterpretation bezeichnet hast, laut den Untersuchungen aber so präferiert wird.

    Ist auch meine bescheidene persönliche Erfahrung, daß Lautsprecher mit gutem Abstrahl- und Energieverhalten in jedweden Räumen besser klingen als Lautsprecher, die in den Kriterien schwächeln.

    Kommentar

    • Gast-Avatar
      TitanMKIII

      #3
      Auchein Herr Linkwitz ist wohl nicht allwissend, vielleicht will er aber auch nur diese Boxen hier:
      http://www.linkwitzlab.com/Pluto/Pluto-2.1.htm

      hypen...
      Bei allem Respekt, was soll das sein? Also wer Direktschall kennt, kann dieses doch nicht gebrauchen, oder?


      Ist auch meine bescheidene persönliche Erfahrung, daß Lautsprecher mit gutem Abstrahl- und Energieverhalten in jedweden Räumen besser klingen als Lautsprecher, die in den Kriterien schwächeln.

      Auf den Punkt gebracht.

      Kommentar

      • Fosti
        Registrierter Benutzer
        • 18.01.2005
        • 3175

        #4
        Zitat von LineArray Beitrag anzeigen
        ..
        Einfach mal:

        -den Toole lesen
        -es wird nicht alles so heiss gegessen, wie es gekocht wird
        -auf "bewährte" Konzepte (welche es auch sein mögen ) setzen

        und das "Pareto"-Prinzip ist mehr als erfüllt!

        Zeig uns, wenn Du mehr "kannst", aber hör' bitte auf "Phrasen" in den Raum zu stellen!

        Beste Grüße,
        Christoph
        Ich stimme ansonsten dafür, deinen Nick in "Cato" zu ändern; derjenige, der im Senat immer mit "...im übrigen bin ich der Meinung, dass MEG gehört werden muss!" geschlossen hat . (copyright by mechanic)

        Kommentar

        • Fosti
          Registrierter Benutzer
          • 18.01.2005
          • 3175

          #5
          ...zur "asymmetrischen" Anordnung:
          man verteilt ein symmetrisches Problem mit bestimmeter Gewichtung auf ein anderes mit zwei Problemen mit anderen Gewichtungen...

          ..es kommt auf die jeweilige (Raum-)Situation an...aber mach' mal weiter!
          Ich stimme ansonsten dafür, deinen Nick in "Cato" zu ändern; derjenige, der im Senat immer mit "...im übrigen bin ich der Meinung, dass MEG gehört werden muss!" geschlossen hat . (copyright by mechanic)

          Kommentar

          • Fosti
            Registrierter Benutzer
            • 18.01.2005
            • 3175

            #6
            ...uuund (Du weisst es ) dieses eine oder zwei Quellproblem(e) entwickeln sich durch den jeweiligen Raum in ???-viele Probleme!

            Sooo, wo ist Dein allwissender Ratschlag, wenn Linkwitz es schon auch nicht weiß?
            Ich stimme ansonsten dafür, deinen Nick in "Cato" zu ändern; derjenige, der im Senat immer mit "...im übrigen bin ich der Meinung, dass MEG gehört werden muss!" geschlossen hat . (copyright by mechanic)

            Kommentar

            • markus7
              Gesperrt
              • 21.12.2010
              • 1828

              #7
              Ach das mit den Reflexionen ist doch nur eine Modeerscheinung. Man moege einen Blick zurueck wagen.
              Was Linkwitz und Harman fuer gut befindet ist letztendlich Resultat von sehr eng gesteckten Ausgangssituationen. Der Linkwitz sitzt in seinem Wohnzimmer und die Harman-Laborratten in ihren "Referenz"-Hoerraeumen.
              Die wirklich interessanten Fragen werden nicht einmal ansatzweise diskutiert. Zum Beispiel diese hier: welchen Einfluss hat akustische und vor Allem visuelle Adaption auf das Hörereignis? Ich behaupte einfach 'mal der Einfluss ist fundamental.

              Kommentar

              • Gast-Avatar
                krabat

                #8
                Zitat von LineArray Beitrag anzeigen
                Aus:
                http://www.linkwitzlab.com/Recording...cs-hearing.htm
                ...
                Natürlich ist auch die Anwendung und Überprüfung von Aussagen aus der
                Literatur im Wechselspiel mit der Praxis immer wieder interessant für
                eine konkrete Lautsprecher-Raum Situation bzw. deren (Neu-) Gestaltung.
                völlig in ordnung. nur, welche untersuchungen will man heranziehen? hier stellt sich - obwohl nicht ausdrücklich erwähnt, doch mit großer dringlichkeit die frage, ob die wissenschaft (!) das kommerzielle (!!) phänomen "stereo" und folgend surround bereits verstanden hat.

                diese diplomarbeit

                http://www.bing.com/search?q=gunther...=0-0&sp=-1&sk=

                (Kapitel 2.4 ff)

                erwähnt eher beiläufig, dass natürliches raum-hören, insbesondere auch auf der lateralen (links/rechts) linie eher mit musterrekennung zu tun haben soll, so Theile (offenbar nicht Thiehle). der übliche mechanismus von phase/spektraldifferenz wäre demnach erst durch einen komplizierteren vergleich mit bekannten vorherigen ereignissen nützlich. bei den vorherigen ereignissen müssten dann - so wie von dem markus7 erwähnt, zusätzliche, wohl meist optische reize eine rolle gespielt haben, um dem hörer die korrektheit der schalllokalisierung zu bestätigen. zumindest wäre "stereo" kein automatismus, der einfach so passiert, wenn man ein x/y oder m/s mikrophon in die welt hält.


                ein anderer aspekt, der mich, weil ich auch nur laie bin noch überrascht hat war - zumindest in dieser klarheit ausgedrückt: es kommt auf die hüllkurve an. wahrscheinlich, die originalliteratur ist mir nicht zugänglich ist die hüllkurve des pegels jeweils in den kritischen bändern einzeln gemeint?


                die quintessenz ist doch, wir wissen genausowenig wie die ganze phalanx hochdekorierter forscher und marktschreierischer stereo-verkäufer, was die funktion von stereo IM EINZELNEN gewährleistet. das ist der grund für die wirrniss, welcher aspekt der lautsprechertechnik von besonderem interesse sei.


                immer immer wieder: der/die toningenieurIn an der abmische ist die referenz für uns alle. er/sie fummelt herum - es gibt ja keine eindeutigen regeln!!, bis es ihm/ihr in seiner/ihrer hütte gefällt. das beste was wir tun können ist, seine/ihre abhörbedingungen so weit wie möglich nachzuäffen, und zu hoffen, dass sein/ihr geschmack dem unsrigen so nahe kommt, dass ... wir die MUSIK geniessen können.

                Siegfried Linkwitz will meiner kenntnis nach zwei schritte auf einem bein gleichzeitig tun. er will sowohl den aufnahme- als auch den wiedergabeschritt durch ein eigenes verfahren bewerkstelligen, und das wären kopfbezogene aufnahme und dipollautsprecher im zusammenklang. ich vermute, er gründet seine ideen auf eine romantisch-naive vorstellung von einem "original", das es nur optimal aufzunehmen und wiederzugeben gelte. inwiefern das überhaupt nicht geht, kann man dann doch überall nachlesen.
                Zuletzt geändert von krabat; 13.01.2014, 10:38.

                Kommentar

                • Gast-Avatar
                  gutjan

                  #9
                  @markus7 "visuelle Adaption auf das Hörereignis"

                  Mann überglücklich: Der Klavierlack bei diesem Preis!
                  Frau: Ein Schmuckstück in unseren Wohnzimmer!
                  Sohn: Mit meinem iPod höre ich erst richtig den geilen Sound!


                  @krabat "welcher aspekt der lautsprechertechnik von besonderem interesse sei"

                  BILLIG IST GUT
                  SEHR BILLIG IST SEHR GUT.

                  in der Musikwelt die uns beflügelt und im Besonderen auf der Basis der zwischenmenschlichen Beziehungen wollen wir doch alle: "eine romantisch-naive vorstellung von einem original"

                  Gruß Jan

                  Kommentar

                  • Rudolf
                    Registrierter Benutzer
                    • 18.06.2004
                    • 688

                    #10
                    Zitat von krabat Beitrag anzeigen
                    diese diplomarbeit ... erwähnt eher beiläufig, dass natürliches raum-hören, insbesondere auch auf der lateralen (links/rechts) linie eher mit musterrekennung zu tun haben soll, so Theile (offenbar nicht Thiehle).
                    Hast Du etwa noch immer nicht die Doktor-Arbeit von Theile gelesen? Die ist selbst für mindere Intelligenzen wie Dich und (insbesondere) mich lesbar.
                    Rudolf
                    www.dipolplus.de/Dipol_Schallwand.pdf

                    Kommentar

                    • markus7
                      Gesperrt
                      • 21.12.2010
                      • 1828

                      #11
                      ^
                      Ja, sollte man unbedingt gelesen haben. Und im Anschluss dann noch http://www.sengpielaudio.com/ZumVers...kalisation.pdf

                      Kommentar

                      • Rudolf
                        Registrierter Benutzer
                        • 18.06.2004
                        • 688

                        #12
                        ^
                        wo sich schön zeigt, dass die Herren Platte und Genuit die tiefere Bedeutung der Theile'schen Assoziationstheorie wohl nicht verstanden oder ignoriert haben.
                        Rudolf
                        www.dipolplus.de/Dipol_Schallwand.pdf

                        Kommentar

                        • markus7
                          Gesperrt
                          • 21.12.2010
                          • 1828

                          #13
                          ^
                          Jein. Theiles Theorie ist genau das, eine Theorie. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.

                          Kommentar

                          • Gast-Avatar
                            LineArray

                            #14
                            Zitat von Peter K Beitrag anzeigen
                            Hallo,


                            Meiner Meinung nach sagt er genau das nicht, kann ja auch eigentlich nicht sein, wenn er gleichzeitig ein unverfärbtes "Diffusfeld" fordert.



                            Auch diese Forderung macht ja nur Sinn, wenn die Reflexionen weitestgehend unverfärbt bleiben, sonst ist es ja Essig mit seinem konstanten, dem Achsenfrequenzgang entsprechendem Raumschallfeld.
                            Somit geht er eben nicht von Wandteppichen aus, denn das wäre ja zumindes etwas Absorption.


                            Wo liest du das aus seinen Äusserungen heraus ?

                            Wie eingangs zitiert:

                            "The first lateral reflections should not be intentionally diffused or
                            absorbed, but delayed by at least 6 ms. They are characteristics of the
                            room."


                            Da steht nichts von "vorzugsweise neutralem Absorptionsspektrum" an
                            bestimmten Wandflächen o.dergl.

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                              #15
                              Zitat von Fosti Beitrag anzeigen
                              ...zur "asymmetrischen" Anordnung:
                              man verteilt ein symmetrisches Problem mit bestimmeter Gewichtung auf ein anderes mit zwei Problemen mit anderen Gewichtungen...

                              ..es kommt auf die jeweilige (Raum-)Situation an...aber mach' mal weiter!

                              Ein Vorschlag: Präsentiere im thematisch passenden Thread
                              einfach Daten, welche Deinen Standpunkt beweisen und schon
                              wirst Du ernst genommen ...

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