Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Druckkammereffekt in "normalen" Räumen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Gunar
    Registrierter Benutzer
    • 26.10.2006
    • 113

    #61
    Hallo Follgott,

    meine Verwunderung bezog sich nicht auf Deinen Anspruch, eine lineare Wiedergabe bis 5 Hz herunter zu realisieren. Da steh ich voll hinter Dir. Das, was Du da im Keller realisierst, find ich klasse und auch, dass Du das Forum daran teilhaben lässt. Ich bin auch begeistert, dass sich Deine Erkenntnisse und Schlussfolgerungen bzgl. DBA/SBA und Dein weiteres Vorgehen so mit meinem decken.

    Nein, ich habe den Thread nur halbherzig verfolgt und mich gewundert, weil der gezeigte Effekt, wie ich meine, doch gar nicht rätselhaft ist.
    Ich sehe aber ein, dass die Messungen dahingehend interessant sind, dass Du den Druckkammereffekt für Deinen Keller exakt quantifizieren kannst. Eine quantitative Vorhersage, wie lange die Energie in einem Raum bleibt und welche Pegel sich dann einstellen, ist ohne Messungen tatsächlich nicht wirklich möglich. Mir jedenfalls nicht.
    Von daher versteh ich jetzt auch Dein Anliegen, mit dem hier gezeigten Vorgehen zu ermitteln, wieviele Treiber Du zur Erreichung Deines Pegelziels benötigst, voll und ganz.

    Kommentar

    • FoLLgoTT
      Registrierter Benutzer
      • 01.02.2002
      • 699

      #62
      Zitat von Gunar Beitrag anzeigen
      Nein, ich habe den Thread nur halbherzig verfolgt und mich gewundert, weil der gezeigte Effekt, wie ich meine, doch gar nicht rätselhaft ist.
      Ja, das sehe ich auch so.
      Komischerweise behauptet Earl Geddes z.B., es gäbe gar keinen "Room Gain".

      Zitat von Earl Geddes
      The rise to DC is fictitious in real rooms as they are too leaky
      Notice that there is no “room gain” as is talked about regularly at various venues
      Wer weiß, in welchen amerikanischen Papierhäusern er das gemessen hat. Ich bin zumindest nicht er einzige, der ihm widerspricht, wie man im AVSForum nachlesen kann. Leider finde ich den Thread nicht mehr.

      Solche Behauptungen waren überhaupt erst der Anstoß für meine Messung. Da ich jetzt etwas schlauer bin, hatte es ja auch sein Gutes.
      Gruß
      Nils

      Meine Entwicklungen & Untersuchungen

      Kommentar

      • Rudolf
        Registrierter Benutzer
        • 18.06.2004
        • 688

        #63
        Zitat von FoLLgoTT Beitrag anzeigen
        Komischerweise behauptet Earl Geddes z.B., es gäbe gar keinen "Room Gain".
        Der Anschein lässt erwarten, es gäbe im wirklichen Leben kaum akustisch "dichte" Räume. In diese Richtung argumentiert Earl immer. Er akzeptiert aber den room gain in PKWs.
        Zu der Frage, wie "dicht" es wirklich sein muss, las ich kürzlich diese Anekdote (möglicherweise aus dem Haus KEF).
        Ein ehemaliger Entwickler schildert, wie sie die Produktionsabteilung wegen der angeblich undichten (geschlossenen) Gehäuse kritisierten. Die Produktion konterte, dass kleine Undichtigkeiten keine Rolle spielten. Worauf die Entwickler probeweise 6 mm Löcher in ein Gehäuse bohrten, bis der Frequenzgang sich sichtbar veränderte. Die benötigte Lochzahl sei "amazing" gewesen.
        Rudolf
        www.dipolplus.de/Dipol_Schallwand.pdf

        Kommentar

        • Gunar
          Registrierter Benutzer
          • 26.10.2006
          • 113

          #64
          Zitat von Rudolf Beitrag anzeigen
          Der Anschein lässt erwarten, es gäbe im wirklichen Leben kaum akustisch "dichte" Räume. In diese Richtung argumentiert Earl immer. Er akzeptiert aber den room gain in PKWs.
          Ok, ich verstehe den gedanklichen Hintergrund und die scheinbare Diskrepanz zwischen DRUCKKAMMEReffekt und einem Raum mit Türen und Fenstern.
          Das ist m.M. und vor allem Erfahrung nach aber zu kurz gedacht:

          Nehmen wir ein typisches Wohnzimmer (Osten - Plattenbau). Zu allen 6 Seiten hin durch mind. 40 cm Stahlbeton begrenzt (sic! - hier verhält sich der Schall noch, wie man es erwartet), 4,50mx4,50m = 20 m², ein großes Fenster (1,20mx1,60m) und eine Tür. Das Fenster stellt nebenbei bemerkt eine optische Täuschung dar: Es bestimmt das Zimmer optisch und wird gerahmt von einem relativ dünn scheinenden Wandstreifen, nimmt aber nachgerechnet tatsächlich nur knapp 17% der Wandfläche (nur Fensterwand) ein. Für die Tür ergibt sich ein ähnliches Bild, insgesamt haben Fenster- und Tür-Löcher nur einen Anteil von 4% an der gesamten (möglichen) Begrenzungsfläche, die den Schall ja ausschließlich interessiert!

          Es bleibt in jedem Fall genug Wandfläche übrig, um Reflexionen und Interferenzen im Raum das Spielfeld zu überlassen, die bestimmenden Effekte nennen sich Druckkammereffekt und unbestritten Raummoden. "Undichtigkeiten" schwächen nur mehr oder weniger ab (wie auch das Mobiliar), bestimmen aber nicht das Bild und können zur Vereinfachung auch vernachlässigt werden. Nicht andersherum. (Niemand hier geht schließlich vereinfachend davon aus, dass die Undichtigkeiten dominieren und rechnet mit Freifeldbedingungen für seinen Hörraum.)

          Kommentar

          • markus7
            Gesperrt
            • 21.12.2010
            • 1828

            #65
            Zitat von FoLLgoTT Beitrag anzeigen
            Nein, das habe ich nicht gemacht. Ich habe aber explizit auf eine hohe Aussteuerung und Ruhe im Raum geachtet.

            Die ETC der Nahfeldmessung zeigt auch kein hohes Rausch-Plateau. Nur das Ausklingen des Raumes ist zu sehen.
            Hi Nils,

            Das ETC zeigt ueber welche Zeitspanne der Impuls brauchbar ist, bevor er im Rauschen versinkt. Um das Grundrauschen jedoch frequenzabhaengig darzustellen, kann ein RTA verwendet werden.

            Kommentar

            • Gast-Avatar
              krabat

              #66
              Zitat von Gunar Beitrag anzeigen
              ..."Undichtigkeiten" schwächen nur mehr oder weniger ab (wie auch das Mobiliar), bestimmen aber nicht das Bild und können zur Vereinfachung auch vernachlässigt werden. ...
              es kann dennoch zu resonanzen analog zum reflexgehäuse kommen. ich hatte vor zeiten mal gerechnet, dass eine offene tür irgendwas um 30hz resoniert.

              Kommentar

              • Gast-Avatar
                krabat

                #67
                Zitat von krabat Beitrag anzeigen
                es kann dennoch zu resonanzen analog zum reflexgehäuse kommen. ich hatte vor zeiten mal gerechnet, dass eine offene tür irgendwas um 30hz resoniert.
                ehm, kleine fehleinschätzung respektive -erinnerung:

                für einen 2.5m hohen 12m^2-raum mit einer 2x0.8m^2 tür nach ganz draussen würde die resonanz bei etwa 12hz liegen - siehe beigelegte abbildung (boxsim-extra reflexberechnung). geht die tür nicht ganz raus, müsste die federsteife des angrenzenden raums noch miteingerechnet werden:

                veff = (1/v1 + 1/v2)^-1

                die türfüllung, also der rahmen wirkt wie ein rohr von 15cm länge plus einer virtuellen verlängerung durch den viskosen auswurfkanal (jet) wie üblich.

                vieleicht noch eine fehleinschätzung? die dämpfung ist gering, folglich die resonanz stark mit auswirkungen auch im hörbaren tiefbass. besonders im sommer mit weit geöffneten fenstern könnte das die basswiederabe verstärken, statt durch die offene "druckkammer" abzuschwächen.
                Angehängte Dateien

                Kommentar

                • Hiege
                  Registrierter Benutzer
                  • 14.03.2008
                  • 994

                  #68
                  Zitat von krabat Beitrag anzeigen
                  ehm, kleine fehleinschätzung respektive -erinnerung:

                  für einen 2.5m hohen 12m^2-raum mit einer 2x0.8m^2 tür nach ganz draussen würde die resonanz bei etwa 12hz liegen - siehe beigelegte abbildung (boxsim-extra reflexberechnung). geht die tür nicht ganz raus, müsste die federsteife des angrenzenden raums noch miteingerechnet werden:

                  veff = (1/v1 + 1/v2)^-1

                  die türfüllung, also der rahmen wirkt wie ein rohr von 15cm länge plus einer virtuellen verlängerung durch den viskosen auswurfkanal (jet) wie üblich.

                  vieleicht noch eine fehleinschätzung? die dämpfung ist gering, folglich die resonanz stark mit auswirkungen auch im hörbaren tiefbass. besonders im sommer mit weit geöffneten fenstern könnte das die basswiederabe verstärken, statt durch die offene "druckkammer" abzuschwächen.
                  In meiner Alten Hörraum hat die Geschlossene Tür bei ca 30 Hz Resoniert.
                  Die Lag eher weich in der Falle und hatte etwas Spiel.

                  Kommentar

                  • Hiege
                    Registrierter Benutzer
                    • 14.03.2008
                    • 994

                    #69


                    Das ist mein Raum der 8m x 3,4m x 2,5m groß ist, und hinten einen immer offenen Durchgang zu einem weiteren Kleinen hat.
                    Angehängte Dateien

                    Kommentar

                    Lädt...
                    X