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25cm TMT plus WG ist in Ordnung

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  • krabat
    • 26.11.2024

    25cm TMT plus WG ist in Ordnung

    Die Kombination von einem Tiefmitteltöner in der Standartgröße von 10" = 25cm mit einem waveguide gelingt, wie die angehängten Bildchen zeigen.

    Der Aufbau war zunächst als 30cm breite, symmetrische Box ohne Fasen geplant. Wie man leicht mittels boxsim ermittelt, ergibt das eine schlimme Stelle um 2kHz. Auf Achse eine Senke, zu den Seiten verstärkte Abstrahlung. Das wurde (leider) messtechnisch bestätigt.

    Eine alternative, asymmtrische Anordnung kam nicht mehr in Frage. Die dumme Fräserei hatte mir mal wieder genügt.

    Mit Fase von 5cm Breite sollte sich zu den Seiten laut Simulation ein glatter Verlauf des Amplitudenfrequenzgangs ergeben. Also wurde die Kiste aufgeschnitten, und die Ecken mit Styropor und Klebespachtel klanglich verbessert (Bild 1).

    Die Übergangsfrequenz liegt bei etwa 1.4kHz, ca 24dB/Okt, digital eingestellt. Der Amplitudenfrequenzgang zeigt dann in horizontaler Richtung ein sprungloses Bündeln, bis das waveguide oberhalb ~5kHz "dichtmacht" (Bild2). In vertikaler Richtung ist die Anpassung ebenso gelungen. Bis 30° gibt es keine Einschnürungen aus destruktiven Interferenzen der beiden Treiber (Bild3). Allerdings sind einige Seltsamkeiten zu erkennen. Das Loch um 2kHz erscheint bei nur geringen Winkeln nach unten (hier als Kurve 00 bezeichnet). Der Hochtonpegel bleibt bis zu größeren Winkeln stark als es horizontal der Fall ist. Beide Effekte sind noch weiter zu untersuchen, bevor Testgehäuse II entsteht. Eventuell lassen sich die Eigenschaften auch noch verbessern, indem die Fasen mit Dämpfung ausgefüllt werden.

    Die Raumintegration ist gut. Die Bündelung ermittelt über ARTA ist um +/-2dB gleichmäßig, was Studiostandarts entspricht (Bild4). Die Schwankung ergibt sich in der Hauptsache aus der Einschnürung auf der Trennfrequenz wegen "Abstrahlkeule". Bündelung setzt recht tieffrequent ein. Aber der Hochtonpegel stimmt nicht. Der Raum ist "dumpf". Schlecher als eine nackte Kalotte oder ein CD-Horn ist es dann aber auch wieder nicht.

    Hinweis: man beachte die Tieftonausdehnung. Die geschlossene Box hat eine Resonanzfrequenz von 105Hz, Qt=0.6! Der schon recht große Wohnraum lässt sich seine ganzen 170 Kubikmeter Volumen und insgesamt 250L effektive Bassabsorber beschallen. In kleineren Räumen dürfte es schon fast zu viel sein.


    Nachtrag: Wegen Messfehlern zT gelöscht. Siehe ergänzendes posting.


    Bild 1: grob, aber funktioniert
    Bild 2: gelöscht
    Bild 3: gelöscht
    Bild 4: rot an der Wand aufgestellt gefenstert bis 400Hz, grün Arta doppelt gefenstert, lila gefenstert auf ca 500ms
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von krabat; 20.04.2013, 10:37.
  • Lui
    Lui
    Registrierter Benutzer
    • 31.05.2007
    • 592

    #2
    Zitat Zauberlehrling:"In kleineren Räumen dürfte es schon fast zu viel sein."

    Weil du so sehr nach Aufmerksamkeit schreien tust : eine Electrovoice Sentry hat aufgrund der breiten aber definierten Abstrahlung auch in normalen Wohnräumen funktioniert mit irgendwie 180 Litern Nettovolumen für den Bass.

    Grüße Lutz

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    • Gast-Avatar
      krabat

      #3
      Zitat von Lui Beitrag anzeigen
      ... Zauberlehrling ...
      Oh, zum zweiten mal, Danke!

      Zitat von Lui Beitrag anzeigen
      Electrovoice Sentry (3)... funktioniert mit irgendwie 180 Litern Nettovolumen für den Bass.
      Ach, die schöne alte Bollerkiste, das waren Zeiten!

      Weshalb ich schreibe: Im Digitalkontroller der Box war ein delay stehengeblieben. Klang dann doch "komisch". Die Trennung ist überarbeitet, selbstverständlich noch besser! Bilder wenn ich wieder Spass hab. Und übrigens wegen dem Bass, was auch noch drin war, ist ein subsonic-Filter mit 50Hz, -6dB/Okt und ... tata! ein breiter parametrischer Equalizer auf 63Hz mit -6dB. So gesehen könnte die 12L-Kiste auch ohne Sub schön bollern.

      Kommentar

      • Gast-Avatar
        krabat

        #4
        Tja, die Digitalcontroller! Eine unachtsamerweise stehengebliebene Laufzeitentzerrung aus einer Horn-Kombination hat die Weiche zerwirrt. Die Trennung wurde überarbeitet. Anbei die plots der Frequenzgänge.

        Bild #1: horizontal in Winkeln 00° bis 90°, Abstand 2.5m auf Höhe zwischen TMT und WG

        Das Durchsacken der Hochtonpegels ab 5kHz ist als unbedeutend zu bewerten. Immerhin befindet sich der Pegel unter dem Winkel von 60° schon 9dB, bei 90° schon 12dB unter dem auf Achse. Der Beitrag der Schallanteile unter diesen Winkeln spielt deshalb kaum noch eine Rolle bei der tonalen Balance des Diffusfeldes. Ich erspare mir und dem Leser die simple Beispielrechnung ...


        Bild #2: vertikal nach oben, 00° bis 45°, sonst wie oben
        Bild #3: vertikal nach unten, 00° bis 30°, sonst wie oben

        Man beachte die Skala! Nach oben wird ein Schlenker zw. 1kHz und 3kHz deutlich. Sieht schlimm aus, aber er befindet sich noch immer in einem +/- 1,5dB Toleranzschlauch.

        Bild #4: nur rein informatorisch der Raumfrequenzgang einschließlich Tiefton. Die Anlage geht bis 50Hz satt herunter, obwohl die geschlossene Box eine Resonanzfrequenz von 105Hz bei Qt=0.6 aufweist. Keine Tieftonequlizer, aber bereits 250L Bassfallen im Raum! Das zeigt wieder einmal

        a) wie unsinnig "ich will 20Hz"-Konstruktionen sind
        b) wie ungemein sinnvoll frühere Konstruktionen etwa aus den 70ern mit großen Bässen in kleinen geschlossenen Gehäusen waren - wohnraumgerecht! Was haben wir Bastler uns damals über diese Verbrechen gegen die Thiele/Small-Korrektheit erregt. Mir ist das fast peinlich.

        Fazit: auch gewaveguidete Boxen profitieren von richtig üppigen Anfasungen.
        Angehängte Dateien

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