Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Allgemeine Frage zu Breitbändern

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Benny
    Registrierter Benutzer
    • 02.04.2002
    • 1622

    Allgemeine Frage zu Breitbändern



    Nachdem ja nun seit ein paar Tagen der B 200 unter "Chassis- Neuheiten" zu finden ist, habe ich 'mal einige allgemeine Frage zu Breitbandchassis:

    1. Auffällig am Frequenzgang ist ein markanter Anstieg zu den höheren Frequenzen hin, woran liegt das? (Das ist mir allerdings auch schon bei Chassis anderer Marken aufgefallen.)

    2. Was bringt ein Breitbandchassis eigentlich so im Baßbereich? Dadurch, daß die Membran ja mehrere Frequenzen gleichzeitig abstrahlt, glaube ich, daß es hier wohl etwas "schwach" ist. Einerseits muß die Membran leicht sein, um hohe Frequenzen abstrahlen zu können, andererseits muß sie aber auch schwer genug sein, tiefe F. wiedergeben zu können.

    3. Wie ist es um die Partialschwingungen bestellt? Ich könnte mir vorstellen, daß die Membranen (im Gegensatz zu "Chassis für den zweckgebundenen Einsatz") zu solchen Schwingungen neigen.

    Nicht, daß ich an Breitbändern irgendetwas auszusetzen hätte (manche lieben sie), ich kenn mich auf dem Gebiet nur nicht so gut aus. Deshalb die Fragen.
    MfG B.

    -- kleine Knipsereien-- [15. 01. 2012]
  • derjan
    Registrierter Benutzer
    • 17.11.2000
    • 1133

    #2
    Bedenke auch, dass der Breitbänder zu hohen Frequenzen hin ganz enorm bündelt! Er straht auf Achse erheblich mehr Hochton ab, als im Bass / Mittelton, aufgrund der enormen Bündelung dürfte die Gesamtschallleistung über Frequenz eher (im Idealfall) linear sein. (-> Zum Hochton stark ansteigender Direktschall kompensiert zum Hochton stark abfallendes Diffusschallfeld).

    Kommentar

    • Frank S
      Registrierter Benutzer
      • 26.04.2002
      • 4741

      #3
      Breitbänder sind ein einziger Kompromiss. Da gibt es sehr schlechte Kompromisse aber auch ganz brauchbare Kompromisse.

      Je nach Einsatzzweck können Breitbänder durchaus auch eine sinnvolle Lösung sein.

      Ein Breitbänder der ohne deutlich hörbare Abstriche den gesmaten Hörbereich abdeckt ist am ehesten mit Elektrostaten zu erzielen. Dann fehlt aber der Bass.

      Bei dynamischem Prinzip hat man dagegen Ärger im höheren Bereich (Bündelung, Partialschwingungen, Resonanzen).

      Der Strahlungswiderstand (belastung des Chassis durch Luft) steigt mit zunehmender Frequenz an. Er hängt auch vom Membranradius ab (^4). Ein Anstig des Pegels zu hohen Frequenzen hin ist damit vorgegeben wenn man ihm nicht anderweitig entgegenwirkt.

      Kommentar

      • Herbert
        Registrierter Benutzer
        • 24.05.2003
        • 48

        #4
        zu 1) Meist Verwendung stärkerer Magnete. Zusammen mit dem höheren Strahlungswiderstand bei höheren Frequenzen ergibt sich ein Anstieg zu höheren Frequenzen. Bei Verstärkung des Magnetfeldes steigt der Schalldruck im HT-Bereich immer weiter an.

        zu 2) Geht eigentlich mit Punkt 1) einher. Deswegen wird bei vielen BB versucht den Strahlungswiderstand im Bass durch ein rückwärtig geladenes Basshorn zu verstärken. Dass das Schwingsystem eines Lautsprechers schwer sein muss, um einen hochwertigen Bass zu erzeugen gehört in den Bereich der HiFi-Märchen.

        zu 3) Stimmt! Bei höheren Freqenzen kann die relativ grosse Membran den Schwingungen nicht mehr folgen und bricht in Partialschwingungen auf. Teilweise gibt es Schwirrkonen zur MHT-Wiedergabe die ebenfalls die Tendenz haben, ungehindert zu resonieren. Dieses Aufbrechen wird allerdings teilweise unter dem Motto "mechanische Freqenzweiche" verkauft. So gibt es Anhänger, die einen Lowther-Breitbänder (wohl das berühmteste Chassis mit der grössten Glaubensgemeinde) als 3-Wege Chassis bezeichnen: Bässe strahlt die grosse Membran ab, Mitten der Schwirrkonus und Höhen nur noch die Schwingspule! Theoretisch frei von Partialschwingungen sind Elektrostaten, weil sie über die gesamte Fläche angetrieben werden.

        Allen Prinzipien gemein sind Probleme beim Bündelungsverhalten: Während dynamische Lautsprecher mit steigender Freqeunz immer mehr richten, strahlen Elektrostaten zusätzlich nach hinten ab. Dies ist sehr kritisch zu sehen, da dieser Schall von Wänden und Einrichtungsgegenständen reflektiert wird und den Direktschall verfälscht.

        Kommentar

        • Bucho
          Registrierter Benutzer
          • 21.04.2003
          • 109

          #5
          _
          Was ist mit Doppler-Verzerrungen?
          Plagen BB Lautsprecher nicht auch diese?

          Gruss, Bucho

          Kommentar

          • harry_m
            Registrierter Benutzer
            • 16.08.2002
            • 6421

            #6
            Es gab doch schon mal einen Thread (nachdem der B200 offiziell vorgestellt wurde), in dem man das Thema ziemlich gründlich durchgenommen hat?!

            P.S.: hier, hab's gefunden:

            B200
            Zuletzt geändert von harry_m; 15.07.2003, 13:30.
            Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
            Harry's kleine Leidenschaften

            Kommentar

            • Benny
              Registrierter Benutzer
              • 02.04.2002
              • 1622

              #7
              Danke Harry, ich hatte nämlich nur diesen Thread gelesen:B200
              MfG B.

              -- kleine Knipsereien-- [15. 01. 2012]

              Kommentar

              • NoName
                Registrierter Benutzer
                • 15.12.2001
                • 860

                #8
                Hallo Benny,

                willst mal ausprobieren? Ich hab hier noch einen Bausatz für 15€/Stk rumliegen mit zwei 13ern (Grundig) und einem kleineren Breitbänder (Panasonic).

                Bei einem solchen Preis-/Leistungsverhältnis stellt sich durchaus die Frage nach der Berechtigung mancher großen Kiste.

                Eine passende Messung vom ATB kann ich mailen.

                Gruß

                Frank

                Kommentar

                • AH
                  AH
                  Registrierter Benutzer
                  • 17.01.2003
                  • 586

                  #9
                  "Der Strahlungswiderstand (belastung des Chassis durch Luft) steigt mit zunehmender Frequenz an."

                  Hi,

                  das gilt aber nur bis ka = 1, wo der Realteil des Strahlungswiderstandes dann einen konstanten Wert von 1 annimmt. Bei Wellenlängen kleiner als der Chassisumfang steigt der Strahlungswiderstand also nicht weiter an. Als grobe Richtschnur für gebrächliche Chassisgrößen:

                  15" ca. 300Hz
                  10" ca. 500Hz
                  5" ca. 1200Hz
                  1" Kalotte ca. 4300Hz

                  Zum eigentlichen Thema: Bei den Visaton-Angaben kommt erschwerend hinzu, daß die Messungne in irgendwelchen (!) nicht näher spezifizierten (!) Testboxen gemacht werden, so daß der bafflestep des Testgehäuses die Messung verfälscht.
                  Weshalb Visaton nicht sinnvolle und aussagekräftige Halbraummessungen durchführt (Messung in unendlicher Schallwand), oder wenigstens eine DIN-Schallwand nutzt, oder die Daten wenigstens auf eine Halbraummessung umrechnet, ist mir bisher verborgen geblieben. Einen Nutzwert haben die Herstellerangaben zum Amplitudenfrequenzgang der Chassis daher nicht.

                  Man kann im Falle dieses Breitbänders leider nicht trennen, welcher Anteil des Amplitudenanstieges zu hohen Frequenzen ein Artefakt des Gehäuses und welcher Anteil durch das Chassis bedingt ist.

                  Gruß

                  AH

                  Kommentar

                  • VISATON
                    Administrator
                    • 30.09.2000
                    • 4506

                    #10
                    @ AH: OK, sehe ich ja ein. Eine Messung auf der DIN-Schallwand folgt demnächst. Eine Halbraummessung ist in unserem Vollraum mit vertretbarem Aufwand nicht realisierbar.

                    Admin
                    Admin

                    Kommentar

                    • VISATON
                      Administrator
                      • 30.09.2000
                      • 4506

                      #11
                      Admin

                      Kommentar

                      • BigAl
                        Registrierter Benutzer
                        • 08.02.2001
                        • 1257

                        #12
                        Na Donnerwetter, da hat sich jetzt aber viel geändert! Wo ist da jetzt der Bafflestep?

                        Kommentar

                        • VISATON
                          Administrator
                          • 30.09.2000
                          • 4506

                          #13
                          Ich glaube, wir müssen unbedingt mal eine Information über unsere geschlossene Testbox, in der die Messungen der Tief- und Mitteltöner gemacht werden, geben. Durch die Formgebung der Schallwand ist nämlich kaum ein Bafflestep zu erkennen. Hat zufällig jemand ein Foto der Messbox auf seinem Server und kann es veröffentlichen? Wenn nicht, müssen wir ein Foto machen.

                          Admin
                          Admin

                          Kommentar

                          • AH
                            AH
                            Registrierter Benutzer
                            • 17.01.2003
                            • 586

                            #14
                            @ BigAl:

                            die Unterschiede sind in der Tat dramatisch und leicht zu erkennen, es sind genau jene 5...6dB Schalldruckgewinn vorhanden, die durch den bafflestep verursacht werden. Vielleicht haben hier einige Teilnehmer eine falsche Vorstellung aufgrund des Begriffes "step" und erwarten irgendeine spektakuläre Stufe im Frequenzgang, die bei einer Montage am oberen Ende einer schmalen Testbox (wie vermutlich bei Visaton) natürlich nicht auftritt, wo der bafflestep eher als gleitender Anstieg erfolgt (was jedoch an der unmöglichen Interpretierbarkeit nichts ändert). Es wäre hilfreich, wenn die Diagramme direkt übereinandergelegt dargestellt werden würden.

                            Betrachtet man die Messungen in der DIN-Schallwand, dann weist das Chassis zwischen 100Hz und 1kHz durchgängig eine Kennempfindlichkeit von ca. 90dB/SPL/2,83V @ 1m auf (der etwas inegale Verlauf ist ein Artefakt der DIN-Schallwand) und zeigt bei Frequenzen oberhalb ca. 1200Hz die hier Chassisgrößenbedingt (Chassisgröße in Relation zur Wellenlänge beachten!) oft zu beobachtende Stufe im Frequenzgang.

                            In der Visaton-Testbox steigt die Empfindlichkeit zwischen 100Hz und 1kHz dagegen von 85dB/SPL @ 1m auf 96dB/SPL @ 1m, wobei der geringe Pegel von nur 85dB/SPL bis ca. 300Hz auf die Vollraumabstrahlung zurückgeht, während der erhöhte Pegel bei 1kHz ein Artefakt der im Vergleich zur DIN-Schallwand kleineren Schallwand der Testbox ist.

                            Der Breitbänder weist also (im Halbraum) bis ca. 1200Hz einen glatten Amplitudenverlauf auf und hat oberhalb dieser Frequenz eine Stufe im Frequenzgang (Ursache ist die Relation von Chassisgröße zur Wellenlänge), die bauartbedingt ist. Das kann man aus der DIN-Messung bequem erkennen.
                            Ehrlicherweise muß ich sagen, daß die Messung in der Visaton-Testbox dagegen keinerlei Rückschlüsse auf die Treibereigenschaften zuläßt.

                            Gruß

                            AH

                            Kommentar

                            • AH
                              AH
                              Registrierter Benutzer
                              • 17.01.2003
                              • 586

                              #15
                              noch ein Nachtrag:

                              Oberhalb ca. 1,2kHz sind die Kurven zwischen Testbox und DIN-Schallwand natürlich weitgehend deckungsgleich, da das Chassis hier eine zunehmend ausgeprägte Richtwirkung aufweist, so daß der abgestrahlte Schall die Schallwand kaum noch "sieht".

                              Gruß

                              AH

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X