anderes konnte man doch gar nicht erwarten.
Die Entzerrung war nur 512taps lang, gemessen wurde mit logarithmischem Gleitsinus. Die Verzerrungsprodukte werden in der Impulsantwort vor dem Hauptimpuls erzeugt und wurden daher nicht entzerrt. Ich finde das Ergebnis keinesfalls zu erwarten. Was ist mit all den endlosen Diskussionen um 1% K2 hier um 0.2% K3 hier. Kompressionseffekte! Intermodulationsverzerrungen jeglicher Art. Die Chassis hatten unterschiedlichste Antriebe. All die Klippeldaten! Anderes Membranmaterial ("Transparenz" der Wiedergabe!), unterschiedliches Schwingspulenmaterial und Wickelhöhe, anderer Schwingspulendurchmesser, komplett andere bewegte Masse ("Schnelligkeit", "Signal folgen")...etc...etc.
Sämtliche Nichtlinearitäten und High-End Ansätze verschwinden komplett hinter dem Einfluss der linearen Parameter. Die lineare Entzerrung ist derart dominant, dass bis hin zum erreichen des Maximalpegels keinerlei Unterschied zu hören ist.
Rudolf, langsam verstehe ich, worauf du hinaus willst. Wenn mit so breiten Schallwänden arbeiten willst, wird das Experiment umso schwieriger. Der Hörabstand muss vergleichsweise groß sein, damit das "springen" der Schallquelle nicht alles andere dominiert. Wird ohne direkten A/B Vergleich gehört ist der Unterschied ziemlich sicher nicht auszumachen. Je weiter du von den Quellen weggehst, desto eher befindest du dich aber im Fernfeld und die Kantenreflexionen sind vom Direktschall nicht mehr zu trennen. Das ist ja gerade das Kriterium für das Fernfeld, dass die Gangunterschiede zwischen Einzelquellen (Auch die Membran selbst besteht aus vielen, kleinen Einzelquellen, wenn man so will) relativ gesehen verschwinden.
Der Effekt kann nur im Frequenzbereich auftreten, in dem der Hochtöner noch mehr als +-90° abstrahlt. Bei so "tiefen" Frequenzen braucht man aber wenigstens in paar hundert Samples um entsprechend Auflösung zu haben. Ob das reicht um die Kantenreflexion auszufenstern? Das hat mit der späteren Entzerrung noch gar nichts zu tun. Rauschen ist immer gut um feinste Unterschiede im Frequenzgang festzustellen. Da die Kantenreflexionen so kurz nach dem Direktschall eintreffen, werden sie bei Wiedergabe eines Impulses sehr sicher verdeckt. (Zeitliche Maskierung des Ohres selbst).
Zurück zu den Dipolen: Bestimmt ist der Effekt der sehr stark unterschiedlichen Raumanregung viel, viel relevanter.
fabi
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