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W300S-4: BR oder Eckhorn?

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  • Proletheus
    Registrierter Benutzer
    • 06.09.2004
    • 100

    W300S-4: BR oder Eckhorn?

    Ich habe einen W300S - 4 Ohm für günstiges Geld erstanden und möchte einen Subwoofer daraus bauen.

    In 300 Litern BR (20Hz) geht der schon relativ linear zu Werke:






    Die Größe ist nicht wirklich toll, aber machbar.

    Alternativ fände ich auch ein Eckhorn interessant, allerdings kenne ich mich mit der Auslegung von sowas nicht aus. Ist der W300S-4 dafür überhaupt geeignet?
  • kampf-keks
    Registrierter Benutzer
    • 26.09.2004
    • 399

    #2
    Der Wirkungsgrad ist aber fritte oder täusche ich mich?
    Gruß, Thomas

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    • walwal
      Registrierter Benutzer
      • 08.01.2003
      • 27978

      #3
      Jeder Eck-LS regt die Raumresonanzen maximal an, das wird nur mit einem parametrischen EQ gut. Und sonst gilt: Simus im Bass sind absolut nichtssagend, weil der Raumeinfluß überwiegt. Ich würde 100 L auf 30 Hz abgestimmt nehmen. Ist belastbarer, der leichte Abfall zu 20 Hz wird vom Raum ausgeglichen.

      http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=21722
      „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

      Alan Parsons

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      • Proletheus
        Registrierter Benutzer
        • 06.09.2004
        • 100

        #4
        Dass ein Raum den Frequenzgang im Bass verbiegt ist schon klar. Deine Aussage "absolut nichtssagend" möchte ich so aber nicht stehen lassen. Würde man danach gehen, wäre die Auslegung jedes Subwoofers für jeden Raum neu zu erledigen und jeder Bauvorschlag somit "absolut unbrauchbar".

        Man kann mit Helmholtz-Resonatoren und Raumkanten-Absorbern (entweder aus Basotect oder mit gewissenhaft verpackter Glaswolle) eine Menge machen, das sollte aber unabhängig von den Lautsprechern für jeden Raum individuell passieren. Die Auslegung eines Subwoofers linear zu wählen, deckt in jedem Fall das breiteste Einsatzspektrum ab.

        An den zahlreichen Problemen, die durch Raummoden eingeführt werden, kann man in meinen Augen nicht allein durch Drehen am EQ etwas machen. Wenn die Reso leiser ist, dröhnt sie trotzdem noch genau so lange nach. Hier hilft nur passendes Bedämpfen, dann kann man auch 20 Hz halbwegs trocken genießen. Die Kisten werden dann halt groß, aber der Platz dafür ist da.

        Der Sub soll möglichst linear spielen - das wird dann wohl mit BR und freier Aufstellung besser gelingen als mit Eckhorn.

        Der Wirkungsgrad ist tatsächlich nicht besonders, allerdings ist das bei nur einem Treiber nicht viel besser hinzubekommen. Macht aber nix, da die Belastbarkeit laut Simu eh nur ca. 98dB beträgt - für meinen Einsatzzweck aber völlig ausreichend und so wäre der Sub bereits mit einem günstigen 80W-Modul passend dimensioniert.

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        • walwal
          Registrierter Benutzer
          • 08.01.2003
          • 27978

          #5
          Natürlich ein Subwoofer in jedem Raum brauchbar, aber meist nicht gut im Sinne eines ausgeglichenen F-Ganges. Und ja, im Tiefton sollte exakt auf den Raum eingemessen werden.

          Diese Aussage

          ...An den zahlreichen Problemen, die durch Raummoden eingeführt werden, kann man in meinen Augen nicht allein durch Drehen am EQ etwas machen. Wenn die Reso leiser ist, dröhnt sie trotzdem noch genau so lange nach. Hier hilft nur passendes Bedämpfen, dann kann man auch 20 Hz halbwegs trocken genießen....

          ist definitiv falsch! Eine Reduzierung des Pegels der Raumresonanzen reduziert auch die NHZ. Kannst du bei mir anhören. Oder in der Literatur finden.

          Hier z.B.

          Subwoofer im Hörraum - Sinn und Unsinn einer Grenzfrequenz von 20 Hz

          http://www.hifi-selbstbau.de/index.p...stik&Itemid=65
          Natürlich sollte auch die Raumakustik gut sein.

          20 Hz zu bedämpfen, ist ein echte Herausforderung.
          „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

          Alan Parsons

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          • knork
            Registrierter Benutzer
            • 18.09.2008
            • 1896

            #6
            Zitat von Proletheus Beitrag anzeigen
            Dass ein Raum den Frequenzgang im Bass verbiegt ist schon klar. Deine Aussage "absolut nichtssagend" möchte ich so aber nicht stehen lassen. Würde man danach gehen, wäre die Auslegung jedes Subwoofers für jeden Raum neu zu erledigen und jeder Bauvorschlag somit "absolut unbrauchbar".
            im prinzip ist da auch so. trägst du den sub von einen raum in den nächsten, klingt er völlig anders ... schiebst du ihn etwas hin und her, auch.
            von daher ist es schon wichtig zu wissen, wie der f-gang an deinem hörplatz ist. dann kannst du sehen, ob eine lineare abstimmung überhaupt sinnvoll ist, oder ob der raum unten heraus zu sehr "schiebt".
            meine corrado geht im 50m² raum annähernd linear bis 30 hz runter und fällt dann ganz flach ab ... bis auf 20hz bei etwa -10db, wenn man der messung glaubt.
            und das mit nur 2 stück gf200.
            im raum meiner frau klingen br-lautsprecher etwas zu fett. hier ist cb wahrscheinlich die bessere wahl. aber ich werde die raummode demnächst lieber mit einem peq töten, damit der tiefbass nicht verloren geht.
            ...

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            • Chaomaniac
              Registrierter Benutzer
              • 01.08.2008
              • 2916

              #7
              Einen 300 l -Sub zu bauen, der linear bis 20 Hz runter geht, wird sehr wahrscheinlich nicht so der Bringer sein. Walwal hat's ja schon erwähnt.
              Welches günstige Submodul für 80 € meinst Du denn? Das Mivoc AM 80?
              Dann wäre eine dermaßen tiefe Abstimmung sogar im Freifeld nutzlos, das das integrierte Subsonicfilter alle Bemühungen im Tiefstbass zunichte macht. Auch die Anhebung ist bei einem linear abgestimmten Sub nur bei einer relativ niedrigen Trennfrequenz zu den Satelliten richtig, da sie dann die Tiefpassflanke ein wenig unterstützt.

              Für ein tief abgestimmtes Eckhorn ist der W 300 S eindeutig zu klein, bzw. würde das Horn wahrscheinlich größer ausfallen, als bei einem 18"-Bass.


              Zitat von knork Beitrag anzeigen
              ... damit der tiefbass nicht verloren geht.
              Äähm, in kleinen Räumen ist CB tiefstbassmäßig besser als BR!
              Gaaaanz viel Zeug zu verkaufen...

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              • knork
                Registrierter Benutzer
                • 18.09.2008
                • 1896

                #8
                Zitat von Chaomaniac Beitrag anzeigen
                Äähm, in kleinen Räumen ist CB tiefbassmäßig besser als BR!
                ich werds bei gelegenheit mal nachmessen. danke für den tipp.
                ...

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                • walwal
                  Registrierter Benutzer
                  • 08.01.2003
                  • 27978

                  #9
                  CB gewinnt in kleinen Räumen.
                  Angehängte Dateien
                  „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                  Alan Parsons

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                  • Chaomaniac
                    Registrierter Benutzer
                    • 01.08.2008
                    • 2916

                    #10
                    Rührt daher, weil bei BR unterhalb der Abstimmfrequenz zunehmen ein akustischer Kurzschluss eintritt und kein Druck mehr aufgebaut werden kann. CB interagiert da mit dem Druckkammereffekt (tritt unterhalb der ersten Raummode auf) teilweise deutlich produktiver.

                    P.S.
                    Der Wal war schneller...
                    Gaaaanz viel Zeug zu verkaufen...

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                    • walwal
                      Registrierter Benutzer
                      • 08.01.2003
                      • 27978

                      #11
                      Hier mal die Basswiedergabe in 6 verschiedenen Räumen.
                      Sweetspot und eine Box. Von 20-200 Hz, 10dB pro Linie


                      http://www.scribd.com/doc/40410023/S...d-E-Toole-p569
                      Zuletzt geändert von walwal; 27.06.2011, 14:18.
                      „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                      Alan Parsons

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                      • knork
                        Registrierter Benutzer
                        • 18.09.2008
                        • 1896

                        #12
                        klingt sehr interessant. habe ja noch nix weiter probiert in dem zimmer und werds direkt heute nachmittag mal ausprobieren.
                        danke euch beiden.
                        ...

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                        • Proletheus
                          Registrierter Benutzer
                          • 06.09.2004
                          • 100

                          #13
                          Vielen Dank für eure Überlegungen.

                          Mit Raumakustik und deren Optimierung bin ich schon ganz gut vertraut, habe mit REW und kalibriertem Mikro schon einige Räume vermessen und optimiert, sei es mit Helmholtzresonatoren, Glaswollepaketen oder Basotect-Kantenabsorbern - alles schon gemacht.

                          Mit DRC, schmalbandigen EQ und anderen elektronischen Korrekturen habe ich auch schon gearbeitet. Die helfen auch, aber den meisten Effekt für's Geld kriegt man definitiv, wenn man ganz tiefe Frequenzen schmalbandig und ab 50 Hz breitbandig absorbiert. Dass ein normaler Hörraum unter 100 Hz nie linear sein wird, selbst wenn man ein DBA baut, wird hier niemand bestreiten.

                          Die tiefste Grundmode im betreffenden Hörraum wird um 30 Hz liegen - da kann man mit 2 HHR je 150 Liter noch locker was reißen. Darunter beginnt dann der vielbesungene Druckkammereffekt. Der stört mich aber nicht weiter, wenn mein BR wirklich auf 20 Hz abgestimmt ist.

                          Unterhalb der tiefsten Raummode ist die Wiedergabe von Tiefbass deutlich unproblematischer, auch wenn man nach Lehrbuch nichts hören sollte. Wer mal im entsprechenden Auto gesessen hat, weiß, dass diese Formeln nur näherungsweise und für völlig unbedämpfte Räume gelten und man im Auto völlig problemlos Frequenzen bis weit unter 30 Hz wahrnehmen und auch hören kann.

                          Die Überlegung der kleineren Auslegung von Lautsprechern ist meistens eine Kapitulation vor der Raumakustik - das sieht dann oft so aus, dass der Lautsprecher bereits oberhalb der tiefsten Raummode abfällt, um diese nicht zu stark anzuregen. Bei Hifi-Selbstbau steht zwar viel Basotect im Eck, um die 30 Hz-Mode kümmert sich jedoch kein einziger Helmholtz-Resonator - der Raum ist bei dieser Frequenz völlig unbedämpft und die Schlussfolgerung, dann halt kleinere Boxen zu bauen, ist sicher nicht falsch - aber genauso wenig der einzige Ausweg.

                          Bedämpft man stattdessen diese Mode schmalbandig, kann man auch darunter noch eine Menge Tiefbass in den Raum werfen, ohne dass es dröhnt oder auffällig lange nachhallt. So kriegt man auch große Fullrange-LS noch auf 18 Quadratmeter noch gezähmt. Die Abstimmung eines HHR ist natürlich bei sinkender Frequenz schwieriger und schwieriger, da braucht man Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Einfach nach Formel Bauen wird zu 80% schiefgehen.

                          Zu guter letzt noch die Überlegung, wann und wo Signale zwischen 20 und 30 Hz überhaupt vorhanden sind. Bei Musik ist dies fast nie der Fall, eine Überbetonung dieser Frequenzen gleicht also lediglich den auf fast jeder CD verwendeten Tiefpass aus. Die Bassdrum bekommt also etwas mehr Fleisch, eine 25 Hz-Raummode mit +10dB wird man aber nur bei den allerwenigsten Musikstücken bemerken.

                          Bei Kinofilmen findet man diese Frequenzen häufiger, dann aber so gut wie immer als länger anhaltendes Rumpeln. Der durch den Raum erzeugte Nachhall ändert also wenig am Empfinden.

                          Ich werd das einfach mal so bauen, dass bisschen Sperrholz kostet ja nicht die Welt.
                          Zuletzt geändert von Proletheus; 27.06.2011, 15:05.

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                          • Chaomaniac
                            Registrierter Benutzer
                            • 01.08.2008
                            • 2916

                            #14
                            Zitat von Proletheus Beitrag anzeigen
                            ...
                            Unterhalb der tiefsten Raummode ist die Wiedergabe von Tiefbass deutlich unproblematischer, auch wenn man nach Lehrbuch nichts hören sollte.
                            ...
                            ?
                            Gaaaanz viel Zeug zu verkaufen...

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                            • Proletheus
                              Registrierter Benutzer
                              • 06.09.2004
                              • 100

                              #15
                              Sorry, war etwas kurz gefasst. Unterhalb der niedrigsten Raummode hat man keine Spitzen und Täler mehr, sondern einen relativ linearen Verlauf, wie man auch bei den Messungen von Hifi-Selbstbau schön sieht.

                              Stattdessen beginnt bei diesen Frequenzen der Druckkammereffekt.

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