„....eine ca 10mm dicke Weichfaserplatte zwischen 2 ca 10mm MDF Platten einkleben.“
Hallo Harry,
auf Grund welches Wirkungsmechanismus/welcher Überlegung versprichst du dir mit diesem Aufbau eine Verbesserung der Schallundurchlässigkeit von Boxenwänden?
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Die Vorstellung, womöglich durch eine Totalreflexion am Übergang zweier Materialien mit niedriger- bzw. hoher Schallgeschwindigkeit den Schall in das Boxenvolumen zurückzureflektieren, halte ich bei dieser Kombination aus Schichtenfolge und Eigenschaften der Weichfaserplatte für höchstwahrscheinlich frequenzselektiv und insgesamt wenig wirksam. Eine WFP verfügt weder über eine genügend hohe homogene Masse mit niedriger Schall-Fortpflanzungsgeschwindigkeit, noch über bestimmte weitere energieabsorbierende Eigenschaften, die auf dem Wege dieser beiden Effekte diese Funktion möglich erscheinen lassen.
Von Visaton gab es vor einigen Monaten eine Untersuchung über das Vermögen von WFP, Schall in Boxengehäusen wirksam zu absorbieren, vergleichbar ihrer zweckbestimmten Aufgabe, entstandenen Trittschall zu schlucken: http://www.visaton.de/bilder/forum/weichfaserpl2.jpg
Weichfaserplatten (und einige weitere, z.B. die ‚Herakustikplatte‘) wirken spezifisch, in dem sie auftreffende Schallwellen dämmen, also die potentielle Energie bewegter Luftmoleküle in kinetisch frei werdender Wärmeenergie umsetzen. (Eigenzitat) „Was ist bewegte Luft? – ein Medium, welches Kräfte überträgt: ein ‚Lüftchen‘ bewegt ein Blatt, ein Orkan zerstört, was ihm in den Weg kommt. Und Luft wirkt um so zielgerichteter, effektiver, je schneller die Bewegung ihrer Moleküle erfolgt (‚stößelgleich‘ sozusagen... - die Wirkung eines schnellen Orkans ist verdammt konzentriert und hart!)
Die Luft transportiert die kinetische Kraft (= Bewegung) der Membran durch ‚Kanälchen‘ in der Weichfaserplatte WFP. Die Kanälchen setzen der bewegten Luft auf Grund ihrer Enge und Verwinklung einen mechanischen Widerstand entgegen, eine Reduzierung der Schallgeschwindigkeit im Dämmmaterial erfolgt zusätzlich und ganz allgemein durch den molekularen Aufbau weicher Materialien, welcher durch gegenseitige Verschiebung von Molekülen oder Molekülketten (z.B. Gummi) Bewegungs- in Wärmeenergie umwandelt. Diese Energie kommt über den Luftstößel von der Membran/Schwingspuleneinheit und teilt sich letzterer energetisch eindeutig mit: das antreibende System ‚zieht‘ per Gegeninduktion mehr Strom und der Schwingkreis gibt diese Energie ab, stark sichtbar bei der Eigenresonanz, was die Impedanz desselben verringert, verringern muß (im Zusammenhang mit konstanter Schwingspulenspannung und der gestiegenen Gegen-EMK). Wie ein Dynamo, der schwerer läuft, wenn er mit einer Lampe verbunden wird. Die Impedanzkurve teilt über die TSP eindeutig mit: Es handelt sich um rein mechanische Verluste, die sich (von einigen Rand- und Hysteresiseffekten abgesehen) nahezu ausschließlich auf die Verringerung von Qms und Erhöhung von Rms konzentrieren.
WFP enthält wirksame Kanälchen! – das zeigt ihr Einfluß auch bei einem hohen Frequenzen gegenüber vergleichsweise ‚schlaffen‘ Stößel: selbst im mittleren Baßbereich entzieht sie dem System (wie oben dargelegt und an dem Impedanzschrieb eindeutig erkennbar) noch heftig Energie, bei steigenden Frequenzen schluckt sie fantastisch: sie ist deshalb das ideale Dämmmaterial für kleinere Baßreflexboxen mit TMT-Bestückung, ohne weitere Füllung, mit niedrigsten Resonanzverlusten im Baßbereich sprich: maximaler BR-Output... (denn bei fb < 50Hz läßt die Wirkung der WFP merklich nach)“
Das läßt eine relativ breitbandige Energieabsorption erkennen, vorzugsweise oberhalb tiefer Frequenzen. Mein Vorschlag wäre, diese tiefen Frequenzen für eine erforderliche Güte (aus Chassis und Volumen) und akustischer Leistung von geschlossenen- und Reflexboxen (um fu bzw. fb) im Baßbereich nahezu unbedämpft zu lassen - entsprechend einen hohen Wirkungsgrad -, von Stehwellen niedriger Frequenz/hoher Güte in ungünstig hohen, schlanken Gehäusen einmal abgesehen.
Die Resonanzanfälligkeit größerer Boxenwandflächen für diese tiefen Frequenzen kann durch unregelmäßiges Aufteilen mittels Verstrebungen zu höheren Frequenzen verlagert werden, bei der die WFP schon den größten Teil des auftreffenden Schalls bzw. der anregenden Energie absorbiert hat, dazu müßte sie einfach nur wie gehabt vollflächig innen die Boxenwände und die Verstrebungen auskleiden und würde damit nicht mit einer zusätzlichen Platte kaschiert ihrer Funktion beraubt werden. Ein normal großes, würfelförmiges Boxengehäuse mit (gelochten) Versteifungsbrettern, sämtliche inneren Flächen beklebt mit WFP, ergibt neben einem Kugelgehäuse eine im Vergleich zu Rechteckgehäusen optimal hohe untere Stehwellenresonanz der Box, welche die WFP zusammen mit einer leichten Füllung aus Dämmmaterial hochgradig absorbiert, während im Baß die Energie des durch den Magneten elektrisch verlustfrei und definiert bedämpften Schwingkreises erhalten bleibt.
Gegen Gehäuseschwingungen auf Grund einer weiteren Ursachenquelle – nämlich (zu) hoher bewegter Membranmassen - hilft dann zusätzlich eine hohe Gehäusemasse, um den Beschleunigungskräften mit einer trägen Gegenkraft zu trotzen. Wobei enorm schwere=dichte, steinharte Materialien für sämtliche in Frage kommenden Frequenzen sich als schalldicht erweisen, indem sie den Schall im Boxeninnern praktisch vollständig zwischen den Platten hin und her reflektieren (hier muß also ganz selbstverständlich zusätzliches Dämmmaterial eingebracht werden, um die unerwünschten vagabundierenden Resonanz-Energien in Wärme umzuwandeln).
Bei einem sandgefüllten Gehäuse scheinen - außer dem Gewicht und der damit bewirkten insgesamten Masseträgheit der Gesamtkonstruktion - wie gehabt Fließwiderstände in Form der schon erwähnten Luftreibungs-Effekte in Kanälchen zwischen den Sandkörnern zu wirken, in der Dämmwirkung verstärkt durch Reibe-Effekte der relativ beweglichen und massenbeschleunigten Sandkörner.
Gruß, ggtkt
Hallo Harry,
auf Grund welches Wirkungsmechanismus/welcher Überlegung versprichst du dir mit diesem Aufbau eine Verbesserung der Schallundurchlässigkeit von Boxenwänden?
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Die Vorstellung, womöglich durch eine Totalreflexion am Übergang zweier Materialien mit niedriger- bzw. hoher Schallgeschwindigkeit den Schall in das Boxenvolumen zurückzureflektieren, halte ich bei dieser Kombination aus Schichtenfolge und Eigenschaften der Weichfaserplatte für höchstwahrscheinlich frequenzselektiv und insgesamt wenig wirksam. Eine WFP verfügt weder über eine genügend hohe homogene Masse mit niedriger Schall-Fortpflanzungsgeschwindigkeit, noch über bestimmte weitere energieabsorbierende Eigenschaften, die auf dem Wege dieser beiden Effekte diese Funktion möglich erscheinen lassen.
Von Visaton gab es vor einigen Monaten eine Untersuchung über das Vermögen von WFP, Schall in Boxengehäusen wirksam zu absorbieren, vergleichbar ihrer zweckbestimmten Aufgabe, entstandenen Trittschall zu schlucken: http://www.visaton.de/bilder/forum/weichfaserpl2.jpg
Weichfaserplatten (und einige weitere, z.B. die ‚Herakustikplatte‘) wirken spezifisch, in dem sie auftreffende Schallwellen dämmen, also die potentielle Energie bewegter Luftmoleküle in kinetisch frei werdender Wärmeenergie umsetzen. (Eigenzitat) „Was ist bewegte Luft? – ein Medium, welches Kräfte überträgt: ein ‚Lüftchen‘ bewegt ein Blatt, ein Orkan zerstört, was ihm in den Weg kommt. Und Luft wirkt um so zielgerichteter, effektiver, je schneller die Bewegung ihrer Moleküle erfolgt (‚stößelgleich‘ sozusagen... - die Wirkung eines schnellen Orkans ist verdammt konzentriert und hart!)
Die Luft transportiert die kinetische Kraft (= Bewegung) der Membran durch ‚Kanälchen‘ in der Weichfaserplatte WFP. Die Kanälchen setzen der bewegten Luft auf Grund ihrer Enge und Verwinklung einen mechanischen Widerstand entgegen, eine Reduzierung der Schallgeschwindigkeit im Dämmmaterial erfolgt zusätzlich und ganz allgemein durch den molekularen Aufbau weicher Materialien, welcher durch gegenseitige Verschiebung von Molekülen oder Molekülketten (z.B. Gummi) Bewegungs- in Wärmeenergie umwandelt. Diese Energie kommt über den Luftstößel von der Membran/Schwingspuleneinheit und teilt sich letzterer energetisch eindeutig mit: das antreibende System ‚zieht‘ per Gegeninduktion mehr Strom und der Schwingkreis gibt diese Energie ab, stark sichtbar bei der Eigenresonanz, was die Impedanz desselben verringert, verringern muß (im Zusammenhang mit konstanter Schwingspulenspannung und der gestiegenen Gegen-EMK). Wie ein Dynamo, der schwerer läuft, wenn er mit einer Lampe verbunden wird. Die Impedanzkurve teilt über die TSP eindeutig mit: Es handelt sich um rein mechanische Verluste, die sich (von einigen Rand- und Hysteresiseffekten abgesehen) nahezu ausschließlich auf die Verringerung von Qms und Erhöhung von Rms konzentrieren.
WFP enthält wirksame Kanälchen! – das zeigt ihr Einfluß auch bei einem hohen Frequenzen gegenüber vergleichsweise ‚schlaffen‘ Stößel: selbst im mittleren Baßbereich entzieht sie dem System (wie oben dargelegt und an dem Impedanzschrieb eindeutig erkennbar) noch heftig Energie, bei steigenden Frequenzen schluckt sie fantastisch: sie ist deshalb das ideale Dämmmaterial für kleinere Baßreflexboxen mit TMT-Bestückung, ohne weitere Füllung, mit niedrigsten Resonanzverlusten im Baßbereich sprich: maximaler BR-Output... (denn bei fb < 50Hz läßt die Wirkung der WFP merklich nach)“
Das läßt eine relativ breitbandige Energieabsorption erkennen, vorzugsweise oberhalb tiefer Frequenzen. Mein Vorschlag wäre, diese tiefen Frequenzen für eine erforderliche Güte (aus Chassis und Volumen) und akustischer Leistung von geschlossenen- und Reflexboxen (um fu bzw. fb) im Baßbereich nahezu unbedämpft zu lassen - entsprechend einen hohen Wirkungsgrad -, von Stehwellen niedriger Frequenz/hoher Güte in ungünstig hohen, schlanken Gehäusen einmal abgesehen.
Die Resonanzanfälligkeit größerer Boxenwandflächen für diese tiefen Frequenzen kann durch unregelmäßiges Aufteilen mittels Verstrebungen zu höheren Frequenzen verlagert werden, bei der die WFP schon den größten Teil des auftreffenden Schalls bzw. der anregenden Energie absorbiert hat, dazu müßte sie einfach nur wie gehabt vollflächig innen die Boxenwände und die Verstrebungen auskleiden und würde damit nicht mit einer zusätzlichen Platte kaschiert ihrer Funktion beraubt werden. Ein normal großes, würfelförmiges Boxengehäuse mit (gelochten) Versteifungsbrettern, sämtliche inneren Flächen beklebt mit WFP, ergibt neben einem Kugelgehäuse eine im Vergleich zu Rechteckgehäusen optimal hohe untere Stehwellenresonanz der Box, welche die WFP zusammen mit einer leichten Füllung aus Dämmmaterial hochgradig absorbiert, während im Baß die Energie des durch den Magneten elektrisch verlustfrei und definiert bedämpften Schwingkreises erhalten bleibt.
Gegen Gehäuseschwingungen auf Grund einer weiteren Ursachenquelle – nämlich (zu) hoher bewegter Membranmassen - hilft dann zusätzlich eine hohe Gehäusemasse, um den Beschleunigungskräften mit einer trägen Gegenkraft zu trotzen. Wobei enorm schwere=dichte, steinharte Materialien für sämtliche in Frage kommenden Frequenzen sich als schalldicht erweisen, indem sie den Schall im Boxeninnern praktisch vollständig zwischen den Platten hin und her reflektieren (hier muß also ganz selbstverständlich zusätzliches Dämmmaterial eingebracht werden, um die unerwünschten vagabundierenden Resonanz-Energien in Wärme umzuwandeln).
Bei einem sandgefüllten Gehäuse scheinen - außer dem Gewicht und der damit bewirkten insgesamten Masseträgheit der Gesamtkonstruktion - wie gehabt Fließwiderstände in Form der schon erwähnten Luftreibungs-Effekte in Kanälchen zwischen den Sandkörnern zu wirken, in der Dämmwirkung verstärkt durch Reibe-Effekte der relativ beweglichen und massenbeschleunigten Sandkörner.
Gruß, ggtkt
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