Wo ist die Mittelklasse?

[Siegfried]

Doch, doch, die Mittelklasse gibt es.
Mein Favorit bei den "Kleinen" Verstärkern ist der "NAD C 316BEE" für ca. 350 €.
Oder noch kleiner der "NAD C 715" CD-Stereo-Receiver für ca. 500€ (Steht bei mir im Büro) Sub-Woofer läst sich auch anschließen.

Und als Lautsprecherboxen für mittelgroße Räume die VIB 170 Ke,
Zweiwege mit 40 Liter und 18 dB-Weiche.
Alternativ zur "Ke" könte man auch die "DSM 25 FF" verwenden.
Dass die gut klingen wurde voriges Jahr beim Timo bewiesen.
Der Materialaufwand liegt bei ca. 650€.

So hat man dann eine Mittelklasse die klangmäßig weit oben angesiedelt ist zu einem moderaten Preis. Das Preisleistungsverhältnis ist super.

Jetzt werde ich mir ein Glas Rotwein gönnen und "Paganini for two" anhören. (mein Klangtipp)

http://www.jpc.de/jpcng/classic/deta...o/hnum/6735478

[Kleinstweich]

Fabi,

keine Ahnung, ob das was Du als Mittelklasse beschrieben hast tatsächlich so oft nachgefragt wird, dass der Vertrieb lohnt.
Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass z.B. eine optimierte Starlet http://www.visaton.de/de/bauvorschla...let/index.html zum Umsatzschieber werden würde.
Vielleicht assoziieren wir heute zu oft die "Mittelklasse" mit "nicht Fisch, nicht Fleisch" bzw. als bloßen Lückenfüller zwischen Billigschrott und Highend. Mittelmäßigkeit interessiert nicht - jeder ist Superstar (wenn auch nur in Teilzeit und der eigenen Phantasie) und auch in unserer Sprache scheint es nur noch Superlative und deren absurde Steigerungen zu geben.

[HCW]

Also da möcht ich doch nochmal einhaken: So stimmt das einfach nicht!
Technik ist seit jeher Moden unterworfen.
Das "Problem" scheint mir, daß der Großteil derer, die hier versammelt sind, (wie ich ) so um die 30-40 sind und folglich in einer Zeit aufgewachsen, wo in den Hifiläden meterlange Regale mit zig fast baugleichen schwarzen Geräten mit 42-44cm Breite standen, und sich 5 fingerdicke Zeitschriften monatlich damit befassten, welches davon denn nun "angehende" oder "absolute" "Spitzenklasse" sei oder nicht.

Die Ressourchen für so ein "Hobby" (und eine solche Anlage zu haben war ja in unserer Jugend/Lehr/Studienzeit Pflicht) müssen sich heute auf das weite Feld des Computerzeugs, Digitalfotografie usw. verteilen, Hifi ist da nur noch ein Randphänomen. Zudem ist für den Stereohörer auch nichts bahnbrechendes passiert, funktionierende Geräte von 1990 müssen nicht ersetzt werden.

Was nun die "Mittelklasse"-Stereogeräte angeht, stammt der Eindruck og. Zielgruppe, es gebe zwischen Plunder und Highend nix mehr, wohl aus den vergangenen 15 Jahren, als der Heimkino-boom über uns hereinbrach. Seitdem gibt es völlig andere Gerätegattungen, die auch gut verkauft werden, Hassbild ist da sicher der AV-Receiver mit 9x500W PMPO, die sich beim Öffnen als IC-Endstüfchen entpuppen, für die sich mancher Ghettoblaster geschämt hätte.

Aber inzwischen ist viel passiert! Fast alle "alten" Hersteller bieten wieder "normales" Stereo-Hifi an, und wenn man sich die Preise inflationsbereinigt anschaut, im Grunde besser und billiger als "damals".
Nur bis zu 10 "klassen" von z. B. 55 bis 200W pro Hersteller braucht doch kein Mensch...

Gruß, Christian

[becki200]

Hallo Leute was hier schon mal erwähnt wurde sind die kleinen Tripath Verstärker mit dem TA2024 oder TA2020. Die sind richtig gut! Klar haben sie nur einen Eingang und ein Paar LS-Ausgänge aber von der Verarbeitung und vom Klang haben die mich voll überzeugt. Die klingen locker Mittelklasse und mehr, kosten dafür aber mal ganze 30 Euro umgerechnet incl. Versand. Mein nächster Amp wird wohl ein Röhrenverstärker aber nebenbei wird ein Tripath laufen. Gruß Thorsten

Tipp: guckstu nicht ebay punkt de sondern punkt com

[selector24]

Hallo,

wirklich Preis/Wert sind die kleinen Onkyos:

http://www.eu.onkyo.com/de/products/A-9155.html
mit
http://www.eu.onkyo.com/de/products/DX-7355.html

für knapp über 300€ jederzeit eine Empfehlung...

lg

Wolfgang

[horr]

Wie schon gesagt:
Alter AV Receiver
Gib einfach mal Onkyo TX in der Bucht ein.
Mein TX-DS797 wiegt fast 18 kg und hat ein solides 550 W Netzteil - müßte für Stereo mit 2X130 W ausreichen. Vorverstärkerausgäng und lernfähige Fernbedienung mit Beleuchtung sind dabei. Ehemaliger UVP 1699 €. Wenn man die Anbingung ans Netz will - ein Internetradio oder eine Medienfestplatte dran und fertig. Muvid 715 gibts für 80 € - Medienplayer mit USB - Netzwerk Wlan und Internetradio ab 50.

Boxen kann man aus günstig bauen meine Arias mit Sub 39.30 haben mich keine 500 € gekostet - dank des Marktplatzes hier in Forum und günstige Käufe in der Bucht.

Apropo tripath
Den Onkyo hab ich nur gefunden da ich einen Vorverstärker für meinen 10 € tripath gesucht habe.

Christoph

[Rheinhessen-Jones]

@HCW: Sehr schön zusammengefasst, bin da ganz Deiner Meinung (evtl. auch, weil ich zur gleichen "Altersliga" gehöre )

Bis auf einen Punkt:

Hersteller bieten wieder "normales" Stereo-Hifi an

im Grunde besser und billiger als "damals".

Das gilt, finde ich, aber leider nicht für CD-Player... Bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einem soliden CD-Player (den ich nur als Laufwerk benötige, habe einen externen D/A-Wandler), und habe in den letzten drei Jahren ca. 10 Stück gekauft, neu und gebraucht.
Irgendwie ist mir noch kein wirklich zufriedenstellendes Gerät untergekommen. Die (Marken)CD-Player aus der -hm- "CD-Boomzeit" vor ca. 20 Jahren hatten allesamt kürzere Einlese- und Zugriffzeiten, bessere Bediensoftware und informativere Displays als die heutigen
Von den "größeren" Markengeräten mit Linearantrieb ganz zu schweigen. Sowas wird heute nicht mehr gebaut. Und die Helden von damals werden altersbedingt eben langsam morsch...

[jama]

Das gilt, finde ich, aber leider nicht für CD-Player

"finalement" wäre das doch vielleicht was du suchst?
http://www.audiophonics.fr/little-do...p3-p-4890.html
http://translate.googleusercontent.c...VET3HPqcQbt7bg

[raphael]

Hallo Leute was hier schon mal erwähnt wurde sind die kleinen Tripath Verstärker mit dem TA2024 oder TA2020. Die sind richtig gut! Klar haben sie nur einen Eingang und ein Paar LS-Ausgänge aber von der Verarbeitung und vom Klang haben die mich voll überzeugt. Die klingen locker Mittelklasse und mehr, kosten dafür aber mal ganze 30 Euro umgerechnet incl. Versand. Mein nächster Amp wird wohl ein Röhrenverstärker aber nebenbei wird ein Tripath laufen. Gruß Thorsten

Tipp: guckstu nicht ebay punkt de sondern punkt com

Und weil die so gut waren und der Markt vorhanden, ist Tripath auch schon seit Jahren insolvent und die Firma liquidiert.

Ich habe eine ganz andere Theorie. Die sogenannten Fachhändler haben schlicht gepennt und daher nicht rechtzeitig eine neue Zielgruppe aquiriert, sondern im Irrglauben an das ewig währende Wirtschaftswunder und an einen Staat, der einem jede Selbstverantwortung für das persönliche Wohlergehen abnimmt, sich nur auf einen bestimmten Kundenstamm konzentriert, der mit der Zeit überaltert, übersättigt und/oder der Mittelklasse entwachsen war. Folge: der Markt für die Mittelklasse verschwand und anstatt etwas gegen diese Entwucklung zu unternehmen, wurde/wird lieber gejammert über den Verfall und über die bösen neuen Elektronikgeräte. Nur, ein 16 oder 23jähriger Mensch wird sich nicht für HiFi interessieren, wenn ich ihm gleich beim ersten Besuch im Laden zu verstehen gebe, dass ich ihn nicht anständig bedienen werde, bevor er nicht eine Bonitätsprüfung vorlegt oder dass es zuviel verlangt ist, einen Verstärker für 600Eur zu bestellen, weil der junge Kunde ihn lieber in schwarz statt des silbernen Ausstellungstücks haben will. Da könnte ich Euch Geschichten erzählen aus den letzten 10 Jahren, nicht nur HiFi-bezogen. Typischerweise sind die Generation, die innerhalb der nächsten 10 Jahre in Rente gehen werden. Ich habe dann auch kein Mitleid, wenn ein solcher Laden gegen die Wand fährt.
Und schließlich kann man auch die Frage stellen, wie sich Mittelklasse definiert. Die Anforderungen haben sich geändert. Heute ist eben mehr gefragt, wie ich einen Verstärker zur Zusammenarbeit mit dem PC überreden kann, nach Möglichkeit ohne viel Kabelgewirr, Stichwort Streaming. Wenn die in Betracht kommenden Geräte hier nichts bieten, dann werden sie auch nicht gekauft. Geht mal mit dem
Stichwort Streaming zum Fachhändler um die Ecke, sofern es den noch gibt...
Hier haben aber auch die Hersteller gepennt. Stichwort Zielgruppe. Allzuoft wird doch alles nur auf iPod und mp3 reduziert.

Raphael

[Pansen]

Nur, ein 16 oder 23jähriger Mensch wird sich nicht für HiFi interessieren, wenn ich ihm gleich beim ersten Besuch im Laden zu verstehen gebe, dass ich ihn nicht anständig bedienen werde, bevor er nicht eine Bonitätsprüfung vorlegt oder dass es zuviel verlangt ist, einen Verstärker für 600Eur zu bestellen, weil der junge Kunde ihn lieber in schwarz statt des silbernen Ausstellungstücks haben will.

Allzuoft wird doch alles nur auf iPod und mp3 reduziert.

Das unterschreibe ich gnadenlos, meine Händler sind alle eine Katastrophe und jeder Besuch endete ohne Rabatt und nach dem Kauf mit der Kontaktaufnahme zum Hersteller aufgrund des Services vom Händler und der kaputten Geräte

Jetzt habe ich eine Vor End Kombi von Rotel in der jedes Bauteil 1000 Euro kostet. Dem Internet sei dank

Der einzige Hersteller der sich auch um mich gekümmert hat ist Visaton. Den Besuch hab ich immer noch sehr positiv in Erinnerung.

[raphael]

Ich habe mir generell angewöhnt, dem Händler nicht zuviel durchgehen zu lassen. Hersteller kontaktieren, mache ich in den ersten 24Monaten grundsätzlich nicht, denn der Händler ist über die Gewährleistung in der Bringschuld. Wenn etwas nicht funktioniert setze ich eine Frist, innerhalb der der Händler genau einmal nachbessern kann. Danach ist eben eine Rückabwicklung des Kaufvertrags fällig. Man muss dem Händler nur klar machen, dass man sich seiner Rechte bewusst ist und bereit diese auch durchzusetzen. Oft ein Wunder, was dann plötzlich an Service möglich ist. Zuletzt beim Notebook meiner Freundin, zum zweitenmal defekt innerhalb der ersten 6 Monate, allerdings an anderem Bauteil. Das sollte für 6Wochen zurück zum Hersteller. Eine Anruf an höherer Stelle mit einem deutlichen Hinweis darauf, dass wir nicht bereit sind, dass zum zweitenmal so hinzunehmen und plötzlich konnte das DVD-Laufwerk innerhalb einer Stunde getauscht werden. Und ich denke diese Mentalität ist bei Händlern inzwischen weit verbreitet, wenn es nicht gerade um die hochpreisige Klasse geht.

Aber um auch noch etwas positives zu sagen, es gibt hier in Bremen auch einen HiFi-Händler, bei dem Service hochgeschrieben wird und auch in der Lage ist, gerade mal eine Spule abzuwickeln, um die passende Induktivität herzustellen, wenn es sich nicht um einen Standardwert handelt. Aber diese rühmliche Ausnahme wird die Mittelklasse vermutlich auch nicht wiederbeleben können, da diese Schlacht m.E. verloren ist, aber vielleicht in den kommenden Jahren ein Phönix auferstehen wird.

Raphael

[ChPuls]

Da möchte ich auch noch was loswerden zu Verstärker im mittleren Preissegment:

Bezahlbare Stereo-Verstärker, die z.B. eine Vox antreiben, gibt es nicht mehr. Wenn dann nur ab sagen wir 1000 Euro oder mehr.
Die hier gezeigten Stereo-Verstärker in der Preisregion 250 Euro sind allenfalls für Regallautsprecher gut.
Abhilfe kann da Ebay schaffen, da finden sich manchmal alte Schätze. Man muss natürlich wissen worauf man achten muss, auf welche Qualitätsmerkmale. Dann muss man vorher die Eckdaten in Erfahrung bringen. Früher gaben die Hersteller noch solche Angaben wie Dämpfungsfaktor unter Angabe der Frequenz und ähnliche Daten raus.

Übrigens mir kann das egal sein, da ich jetzt Regallautsprecher wiederentdeckt habe. Diese Größe ist für mich ausreichend.


Und ich sage auch, dass Visaton preiswerte Bauvorschläge schon hat:

Visaton hat sogar preiswerte 3-Wege Boxen. Siehe z.B. Starlet

Und bei z.B einer Selbstentwicklung kann das Forum helfen.

Ich habe wieder aus Spass in Boxsim simuliert und habe die Starlet mit dem SC 10 N verheiratet. Für die Chassis und die Weiche sind nicht mehr als 140 Euro pro Seite fällig.



Die zugehörige Boxsim-Datei: http://www.visaton.de/vb/attachment....1&d=1280269542

Ach übrigens,
der WS20E und der WS25E sind eigentlich für Baßreflex und geschlossene Gehäuse ungeeignet. Wenn überhaupt nur für kontrollierte Undichtigkeit oder man experimentiert mit Dipolsubwoofer. Also man kann mit ihnen keine normalen Lautsprecher bauen.

[Frank Schölch]

Mittelklasse ist ca. 400 EUR für einen Vollverstärker. War schon in den 80er Jahren so. Einstiegsgeräte lagen bei ca. 400...500DM, die soliden 150Wrms der gehobenen Mittelklasse gab's ab ca. 1000DM und die großen Vor/End Kombis lagen ab 2000DM für die Endstufe und ca. 1000 für den Vorverstärker. Ab ca. 5000DEM für beides zusammen war dann der take-off erreicht, wo zusätzliches Geld mehr in Esoterik denn in Leistung oder Qualität ging.

Bei begrenztem Budget ist ein gebrauchter Vollverstärker aus den 90er Jahren in Top Qualität für 100 EUR zu haben. Darauf achten, dass es eine diskrete Endstufe ist und kein Hybrid. Diese Teile laufen dann in 20 Jahren noch. Kenwood war so ein Hersteller, von Pioneer gab es auch einige gute Geräte. Technics hatte auch gute Produkte, aber leider auch viele Hybride. An meinem Multimediarechner habe ich z.B. einen alten kenwood KA-76. Um die Jahrtausendwende erhielt ich dieses Gerät als verheizten Partyverstärker. Ein Satz neue Transistoren und seit 10 Jahren störungsfreier Betrieb, teilweise auch unter Vollast.

Hier gibt's diesen und auch andere Geräte zu sehen.

http://www.hifi-wiki.de/index.php/Kenwood_KA-76

[Rheinhessen-Jones]

ein 16 oder 23jähriger Mensch wird sich nicht für HiFi interessieren, wenn ich ihm gleich beim ersten Besuch im Laden zu verstehen gebe, dass ich ihn nicht anständig bedienen werde

Sehr richtig! Ich habe war als Schüler häufig in einem HiFi-Laden, und wurde dort aber niemals wie ein Kunde zweiter Klasse behandelt, obwohl ich recht günstige Geräte kaufte- Im Gegenteil: ich durfte stundenlang alles mögliche probehören, obwohl klar war, daß ich die teuren Geräte nicht kaufen kann. Für mich als Schüler war es trotzdem ein Haufen Geld!
Aber genau das ist der Grund dafür, daß ich heute immer noch Kunde der HiFi-Industrie bin. Wenn ich vom Händler so arrogant behandelt worden wäre, wie das heute anscheinend üblich ist, hätte ich das Interesse an HiFi gewiß schnell verloren!

meine Händler sind alle eine Katastrophe und jeder Besuch endete ohne Rabatt und nach dem Kauf mit der Kontaktaufnahme zum Hersteller aufgrund des Services vom Händler und der kaputten Geräte

Und da stellt sich zu Recht die Frage, wofür man Händler überhaupt noch benötigt. Die sind doch selbst schuld an ihrem Untergang

[becki200]

Und weil die so gut waren und der Markt vorhanden, ist Tripath auch schon seit Jahren insolvent und die Firma liquidiert.

@raphael Das mit dem markt kann ja stimmen, an der Qualität lag es mit Sicherheit nicht