Heute habe ich mir überlegt, dieses Hobby an den Nagel zu hängen. Denn ich verliere langsam die Hoffnung irgendwann zu brauchbarem Wissen zu kommen: denn ich (und Ihr auch!) werde von allen Seiten nur noch veräppelt.
Die letzte „Klang und Ton“ Ausgabe war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Aber der Reihe nach.
„Die Geschichte der VOX25x“. Das Phasenproblem ist erst von „Image HiFi“ entdeckt worden? Heute habe ich mir die 2/2003 Ausgabe von „Klang und Ton“ angesehen. Und was sehen da meine entzündete Augen? Auf der Seite 13 „Akustische Phase (komplette Box)“. Zwischen 200 und ca. 230Hz ein Phasensprung von 180°. Das ist wohl nichts, was ungewöhnlich ist, was irgendwie nachdenklich machen soll. Damals erhitzten sich die Gemüter am Frequenzgang und dem Wasserfall. Jemand schrieb, dass der Artikel über die VOX252MTI viel zu kurz sei. Jetzt weiß ich auch warum: sonst hätte Heinz Schmid wohl auf diese Messungen eingehen müssen.
Ich finde es immer ganz süß, wenn in einem Chassis-Test bei einem der Probanden der Satz auftaucht: „Allerdings trübt das Bild die Klirrspitze um 2kHz“. Also ist es doch etwas, was stört. Dann schlage ich „Klang und Ton“ 4/2001 auf der Seite 14 auf (da wurde die VOX252 getestet!) und sehe mir das Diagramm „Klirrfaktor K2/K3 für 80dB/1m“ an. Da ist ein Klirrbuckel eigentlich KlirrPLATEAU“), der knapp hinter 2,5kHz anfängt und bei 7kHz wieder endet: mit 1% Klirr. Und jetzt kommt das Meisterstück: was schreib „Klang und Ton“ unter „Messwerte“?
Zitat Anfang:
„Die Klirrwerte sind nicht aufregend, weder in die eine, noch in die andere Richtung. Sie zeigen das, was guten Durchschnitt nennt. Hervorzuheben ist dabei aber, dass bei sehr großen Lautstärken hauptsächlich der nicht so extrem störende K2-Pegel steigt, während sich die K3-Komponente immer noch in moderaten Grenzen bewegt.“ Zitat Ende.
Was will uns „Klang und Ton“ damit im Klartext sagen: bei niedrigen Lautstärken produziert die Box den unangenehmen K3-Klirr, der erst bei sehr hohen Lautstärken durch den doch weniger kritischen K2 ersetzt wird. Achtung: wir reden immer noch von einer Box, die immer wieder mit dem Prädikat „Hi-End“ in Verbindung gebracht wird!!!
Ich habe schon mehrmals geschrieben, dass es für mich völlig unverständlich ist, wie man die Messschriebe wenn sie gut sind als Werbeargument einsetzen kann, wohl wissend, dass es bei einer anderen Gelegenheit (wo es eben nicht so gut gelungen ist!) mit dem lapidaren Hinweis, es sei „unkritisch“ einfach vom Tisch wischt.
Herr Hausdorf schrieb mal dass er „mit den Wölfen heulen“ musste. Ich beginne erst jetzt zu begreifen, wie groß das Rudel ist.
Aber das eigentlich sagenhafte war im neuen KT-Heft der „Monitor 860MKII/L“ Bausatztest. Eine köstliche Geschichte darüber, wie KT-Redaktion verzweifelt versuchte in der berühmten Sporthalle eine Frequenzgangmessung zu machen. Da haben sie in 1m Abstand so was grauenhaftes gemessen, dass sie sich gezwungen sahen, bei Visaton anzurufen. Dann dürften sie ihr Equipment im Visatonschen Messraum aufstellen. Es wird viel über die Messung erzählt. Ein Ergebnis, dass einer Hi-End Box würdig wäre taucht aber doch nicht auf.
Aber „Klang und Ton“ sind richtige Profis: und jetzt das zweite Meisterstück:
Zitat Anfang:
„Bei allen Diagrammen muss natürlich beachtet werden, dass der Monitor 890MK2 nicht mit dem alleinigen Augenmerk auf höchste Wiedergabequalität, sondern als Kompromiss zwischen Musikalität und Wirkungsgrad entwickelt wurde“ Zitat Ende.
Also die Ultimative Visaton-Superbox ist ein Kompromiss!? Und warum? Dreimal dürfen Sie raten! Genau: bei 80dB ragt zwischen 4 und ca.12kHz wieder eine Klirrkette auf dem Niveau von ca. 1,5%! Dreht man auf 100dB auf, so kommt an dieser Stelle wieder der „nicht schädliche K2“hervor, dafür kommt zwischen 250 und 700Hz wieder der K3 heraus...
Der Wasserfall wäre wohl für jede „ALDI“-Box eine Ehre, die Phase dreht sich um 4x360Grad, und das ganze kostet nur noch läppische 1900€ pro Stück.
„Na und?“ mag einer zu fragen. Nee, nichts Besonderes. Blöd nur, dass Schmid irgendwo die „Grandeur“ (welche er selbst konstruierte) erwähnt hat. Und so neugierig wie ich bin, habe ich doch tatsächlich nachgeschlagen:
ca. 95dB bringt die auch. Bei 80dB pendelt Klirr um die 0,1-0,2%. Bei 90dB steigt K2 auf 0,3%. Bei 105db(!!!!) kommt K3 an zwei Stellen an die 0,6% Grenze, ansonsten immer noch kaum über 0,3%. Der immer wieder als unkritisch bezeichnete K2 kommt jetzt endlich an die 2% heran. Bei ca.130Hz erreicht er 3%. Die Phase dreht schön gleichmässig um ca 2x360°, am Wasserfall unten sind wieder die Resonanzen der Sporthalle, im Hochtonbereich ein Paar Schlenker auf ca. –25dB Niveau. Laut Herr Hausdorf absolut unkritisch!
Und das ganze Kostet ca. 700€ pro Box.
Kann jetzt jemand verstehen, warum ich mit dieser Branche nichts mehr zu tun haben will?
Das Problem ist ja nicht Visaton, der seine Produkte verkaufen will. Es ist ja auch der Job des Herrn Hausdorf, dafür zu sorgen, dass der Laden läuft. Frustriert bin ich über die Tatsache, dass man tatsächlich Jahre braucht, um zu verstehen, „wie der Hase läuft“. Und wer nimmt sich schon die Zeit? Wer kann es schon? Da kommt einer in den Visaton Forum und bittet um Hilfe. Und was bekommt er für eine Empfehlung? „Bau dir eine VOX!“
Um es nochmals zu verdeutlichen:
Ich habe nichts gegen die VOX252 an sich! Und wie jemand hier schon richtig geschrieben hat: wenn jemand meint, dass er eine schlanke Box braucht, so sei es ihm gegönnt. Wer damit zufrieden ist: halleluja! So sei es! Amen!
Aber wenn ein Student sich wirklich seine letzten Euros zusammenspart und etwas kauft, so darf er auch erwarten, dass er dafür das BESTE bekommt!
Ja, die VOX hat sich entwickelt, wie jedes andere Produkt sich auch entwickelt! Bloß: es hätte schon vor sehr langen Zeit viel besser sein können: weil es sehr viele Hinweise gegeben hat, die einfach ignoriert wurden.
Und wenn jemand wie ich (der um 2 Visaton Boxen zu bauen ca 5.000DM ausgegeben hat) oder wie We-Ha (was auch immer es gekostet hat: er war damals arbeitslos und musste für seinen Traum „betteln“, wie es hier jemand abfällig formulierte) erfahren, dass es von Anfang an viel besser hätte sein können, so haben wir als Käufer das Recht, unserer Enttäuschung kund zu tun.
Es gab doch mal Zeit, da hat man sich gefreut, dass so viel Kompetenz im Forum verkehrte. Dann hat die Kompetenz das eine oder andere Problem angesprochen: und wurde schlagartig unbeliebt. Statt sich mit der Problematik zu beschäftigen und da Beste daraus zu machen, hat man es einfach ignoriert.
OK, das ist auch eine Lösung: die letzten, die noch Ahnung haben (und mich rechne ich ausdrücklich nicht dazu!) herausekeln, und Ruhe ist wieder im Forum. Aber ich frage mich dann: braucht man dieses Forum in diesem Fall wirklich? Es gibt ja schon „Hobby HiFi“ und „Klang und Ton“. Die werden nach dem Motto „Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe“ es schon richten.
Schade, schade ich war gerne hier! Das Forum war spitze! Wirklich schade.
Die letzte „Klang und Ton“ Ausgabe war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Aber der Reihe nach.
„Die Geschichte der VOX25x“. Das Phasenproblem ist erst von „Image HiFi“ entdeckt worden? Heute habe ich mir die 2/2003 Ausgabe von „Klang und Ton“ angesehen. Und was sehen da meine entzündete Augen? Auf der Seite 13 „Akustische Phase (komplette Box)“. Zwischen 200 und ca. 230Hz ein Phasensprung von 180°. Das ist wohl nichts, was ungewöhnlich ist, was irgendwie nachdenklich machen soll. Damals erhitzten sich die Gemüter am Frequenzgang und dem Wasserfall. Jemand schrieb, dass der Artikel über die VOX252MTI viel zu kurz sei. Jetzt weiß ich auch warum: sonst hätte Heinz Schmid wohl auf diese Messungen eingehen müssen.
Ich finde es immer ganz süß, wenn in einem Chassis-Test bei einem der Probanden der Satz auftaucht: „Allerdings trübt das Bild die Klirrspitze um 2kHz“. Also ist es doch etwas, was stört. Dann schlage ich „Klang und Ton“ 4/2001 auf der Seite 14 auf (da wurde die VOX252 getestet!) und sehe mir das Diagramm „Klirrfaktor K2/K3 für 80dB/1m“ an. Da ist ein Klirrbuckel eigentlich KlirrPLATEAU“), der knapp hinter 2,5kHz anfängt und bei 7kHz wieder endet: mit 1% Klirr. Und jetzt kommt das Meisterstück: was schreib „Klang und Ton“ unter „Messwerte“?
Zitat Anfang:
„Die Klirrwerte sind nicht aufregend, weder in die eine, noch in die andere Richtung. Sie zeigen das, was guten Durchschnitt nennt. Hervorzuheben ist dabei aber, dass bei sehr großen Lautstärken hauptsächlich der nicht so extrem störende K2-Pegel steigt, während sich die K3-Komponente immer noch in moderaten Grenzen bewegt.“ Zitat Ende.
Was will uns „Klang und Ton“ damit im Klartext sagen: bei niedrigen Lautstärken produziert die Box den unangenehmen K3-Klirr, der erst bei sehr hohen Lautstärken durch den doch weniger kritischen K2 ersetzt wird. Achtung: wir reden immer noch von einer Box, die immer wieder mit dem Prädikat „Hi-End“ in Verbindung gebracht wird!!!
Ich habe schon mehrmals geschrieben, dass es für mich völlig unverständlich ist, wie man die Messschriebe wenn sie gut sind als Werbeargument einsetzen kann, wohl wissend, dass es bei einer anderen Gelegenheit (wo es eben nicht so gut gelungen ist!) mit dem lapidaren Hinweis, es sei „unkritisch“ einfach vom Tisch wischt.
Herr Hausdorf schrieb mal dass er „mit den Wölfen heulen“ musste. Ich beginne erst jetzt zu begreifen, wie groß das Rudel ist.
Aber das eigentlich sagenhafte war im neuen KT-Heft der „Monitor 860MKII/L“ Bausatztest. Eine köstliche Geschichte darüber, wie KT-Redaktion verzweifelt versuchte in der berühmten Sporthalle eine Frequenzgangmessung zu machen. Da haben sie in 1m Abstand so was grauenhaftes gemessen, dass sie sich gezwungen sahen, bei Visaton anzurufen. Dann dürften sie ihr Equipment im Visatonschen Messraum aufstellen. Es wird viel über die Messung erzählt. Ein Ergebnis, dass einer Hi-End Box würdig wäre taucht aber doch nicht auf.
Aber „Klang und Ton“ sind richtige Profis: und jetzt das zweite Meisterstück:
Zitat Anfang:
„Bei allen Diagrammen muss natürlich beachtet werden, dass der Monitor 890MK2 nicht mit dem alleinigen Augenmerk auf höchste Wiedergabequalität, sondern als Kompromiss zwischen Musikalität und Wirkungsgrad entwickelt wurde“ Zitat Ende.
Also die Ultimative Visaton-Superbox ist ein Kompromiss!? Und warum? Dreimal dürfen Sie raten! Genau: bei 80dB ragt zwischen 4 und ca.12kHz wieder eine Klirrkette auf dem Niveau von ca. 1,5%! Dreht man auf 100dB auf, so kommt an dieser Stelle wieder der „nicht schädliche K2“hervor, dafür kommt zwischen 250 und 700Hz wieder der K3 heraus...
Der Wasserfall wäre wohl für jede „ALDI“-Box eine Ehre, die Phase dreht sich um 4x360Grad, und das ganze kostet nur noch läppische 1900€ pro Stück.
„Na und?“ mag einer zu fragen. Nee, nichts Besonderes. Blöd nur, dass Schmid irgendwo die „Grandeur“ (welche er selbst konstruierte) erwähnt hat. Und so neugierig wie ich bin, habe ich doch tatsächlich nachgeschlagen:
ca. 95dB bringt die auch. Bei 80dB pendelt Klirr um die 0,1-0,2%. Bei 90dB steigt K2 auf 0,3%. Bei 105db(!!!!) kommt K3 an zwei Stellen an die 0,6% Grenze, ansonsten immer noch kaum über 0,3%. Der immer wieder als unkritisch bezeichnete K2 kommt jetzt endlich an die 2% heran. Bei ca.130Hz erreicht er 3%. Die Phase dreht schön gleichmässig um ca 2x360°, am Wasserfall unten sind wieder die Resonanzen der Sporthalle, im Hochtonbereich ein Paar Schlenker auf ca. –25dB Niveau. Laut Herr Hausdorf absolut unkritisch!
Und das ganze Kostet ca. 700€ pro Box.
Kann jetzt jemand verstehen, warum ich mit dieser Branche nichts mehr zu tun haben will?
Das Problem ist ja nicht Visaton, der seine Produkte verkaufen will. Es ist ja auch der Job des Herrn Hausdorf, dafür zu sorgen, dass der Laden läuft. Frustriert bin ich über die Tatsache, dass man tatsächlich Jahre braucht, um zu verstehen, „wie der Hase läuft“. Und wer nimmt sich schon die Zeit? Wer kann es schon? Da kommt einer in den Visaton Forum und bittet um Hilfe. Und was bekommt er für eine Empfehlung? „Bau dir eine VOX!“
Um es nochmals zu verdeutlichen:
Ich habe nichts gegen die VOX252 an sich! Und wie jemand hier schon richtig geschrieben hat: wenn jemand meint, dass er eine schlanke Box braucht, so sei es ihm gegönnt. Wer damit zufrieden ist: halleluja! So sei es! Amen!
Aber wenn ein Student sich wirklich seine letzten Euros zusammenspart und etwas kauft, so darf er auch erwarten, dass er dafür das BESTE bekommt!
Ja, die VOX hat sich entwickelt, wie jedes andere Produkt sich auch entwickelt! Bloß: es hätte schon vor sehr langen Zeit viel besser sein können: weil es sehr viele Hinweise gegeben hat, die einfach ignoriert wurden.
Und wenn jemand wie ich (der um 2 Visaton Boxen zu bauen ca 5.000DM ausgegeben hat) oder wie We-Ha (was auch immer es gekostet hat: er war damals arbeitslos und musste für seinen Traum „betteln“, wie es hier jemand abfällig formulierte) erfahren, dass es von Anfang an viel besser hätte sein können, so haben wir als Käufer das Recht, unserer Enttäuschung kund zu tun.
Es gab doch mal Zeit, da hat man sich gefreut, dass so viel Kompetenz im Forum verkehrte. Dann hat die Kompetenz das eine oder andere Problem angesprochen: und wurde schlagartig unbeliebt. Statt sich mit der Problematik zu beschäftigen und da Beste daraus zu machen, hat man es einfach ignoriert.
OK, das ist auch eine Lösung: die letzten, die noch Ahnung haben (und mich rechne ich ausdrücklich nicht dazu!) herausekeln, und Ruhe ist wieder im Forum. Aber ich frage mich dann: braucht man dieses Forum in diesem Fall wirklich? Es gibt ja schon „Hobby HiFi“ und „Klang und Ton“. Die werden nach dem Motto „Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe“ es schon richten.
Schade, schade ich war gerne hier! Das Forum war spitze! Wirklich schade.
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