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Boxenabstimmung von Hi-Fi-Selbstbau

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  • walwal
    Registrierter Benutzer
    • 08.01.2003
    • 28088

    Boxenabstimmung von Hi-Fi-Selbstbau

    Heute bin ich darauf gestoßen, daß die Truppe von Hi-Fi-Selbstbau ihre Boxen völlig anders abstimmt.

    Damit stehen sie mM. ziemlich alleine da, oder sind wir alle doof?

    Zitat in Auzügen:

    4. Akustischer Frequenzgang über alle Winkel gemittelt

    ........"Fairer" wäre es die über alle Raumwinkel abgestrahlte Energie zu erfassen nach dem Motto: "nur was irgendwohin abgestrahlt wird kann als Reflexion wieder zurückkommen". Und Reflexionen gibt es tieffrequent reichlich, da es dort kaum ein Material gibt welches nennenswert Schall absorbiert. Ganz anders ist dies im mittleren und besonders im oberen Frequenzbereich.
    .........
    Bei ganz tiefen Frequenzen ist diese Kurve in der Regel identisch mit dem Direktschall auf Achse, darüber ist der Energiefrequenzgang je nach Chassisgröße etc. mehr oder weniger geringer als der Direktschall. Unter der nach dem obigen Experiment nahe liegenden Annahme, dass der Lautstärkeeindruck nicht nur vom Direktschall abhängt muss man also auch auf einen gleichmäßigen Energiefrequenzgang achten. Ansonsten könnte der Nachhall (= Summe aller Reflexionen) eine andere Klangfarbe haben als der Direktschall. Hmmhh, ganz schön kompliziert. Wie kriege ich denn das alles unter einen Hut?

    Wir arbeiten mit folgender Strategie:

    Unterhalb von ca. 400 Hz achten wir nicht auf einen linearen Direktschall sondern auf einen linearen Energiefrequenzgang. D.h. wir kompensieren den Bafflestep nicht bzw. nicht vollständig!

    Oberhalb von ca. 400 Hz achten wir vor allem auf einen linearen Frequenzgang
    .......Die Grenze von ca. 400 Hz ergibt sich daraus, dass es unterhalb dieser Frequenz in der Regel keine nennenswerte Aborption im Raum gibt. Daher bilden sich viele energiereiche Reflexionen aus, die die Lautstärkeempfindung erhöhen (s.o.). Direkt darüber sollte dann der Einfluss des Bafflestep einsetzen, so das sich der abnehmende Lautstärkegewinn durch die Raumreflexionen mit dem zunehmenden Lautstärkegewinn auf Achse durch den Bafflestep ungefähr kompensiert.

    Da der Beginn des Bafflesteps von der Größe (insbesondere der Breite) der Schallwand abhängt ergibt sich aus der "Grenzfrequenz" von ca. 400 Hz, dass die Schallwand nicht zu schmal werden darf, denn sonst ergibt sich oberhalb von ca. 400 Hz und unterhalb der Bafflestepfrequenz ein "Loch".

    .......Eine für geringe Lautstärken abgestimmte Box mit "eingebauter" Bassanhebung bzw. Bafflestep-Konpensation wird bei mittleren und höheren Lautstärken zu fett klingen und dann die musikalische Information im Mittel- und Hochtonbereich überdecken. Der Fachbegriff dazu lautet denn auch spektrale Verdeckung. Statt die Bassanhebung durch die Auslegung der Frequenzweiche fest zu verdrahten sollte man lieber bei geringen Abhörlautstärken die Klangregelung oder einen Equalizer benutzen/einschleifen um die "Alltagstauglichkeit" der Lautsprecher nicht zu zerstören. ......
    „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

    Alan Parsons
  • Fosti
    Registrierter Benutzer
    • 18.01.2005
    • 3175

    #2
    Hi,

    im Gegensatz zu Pico's und Theo's "Zeitrichtigkeitsfetischismus" kann ich hiermit ziemlich konform gehen. Was würdest du denn anders machen?

    Grüße,
    Christoph
    Ich stimme ansonsten dafür, deinen Nick in "Cato" zu ändern; derjenige, der im Senat immer mit "...im übrigen bin ich der Meinung, dass MEG gehört werden muss!" geschlossen hat . (copyright by mechanic)

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    • eoh
      eoh
      Registrierter Benutzer
      • 16.01.2004
      • 444

      #3
      ich habe bei meinen lautsprechern bisher immer den bafflestep größtenteils bis vollständig entzerrt; wenn ich eine messung im raum ohne zeitfenster mache, dann sehe ich zwar schon im grundtonbereich ein paar unregelmäßigkeiten, aber diese mitteln sich aus. auf einen peak folgt ein dip, undsoweiter.

      ausserdem sollte man an die erste wellenfront denken.

      entzerre ich den bafflestep nicht, dann ist das klangbild definitiv zu dünn.
      und ich mag eigentlich eine eher schlanke abstimmung, die meisten kopfhörer klingen mir viel zu fett.

      Kommentar

      • walwal
        Registrierter Benutzer
        • 08.01.2003
        • 28088

        #4
        Original geschrieben von Fosti
        Hi,

        im Gegensatz zu Pico's und Theo's "Zeitrichtigkeitsfetischismus" kann ich hiermit ziemlich konform gehen. Was würdest du denn anders machen?

        Grüße,
        Christoph
        Wenn ich zB die Concorde im Bass und Grundton so weit senke, daß der Energiefrequenzgang linear ist, verliere ich dort etwa 8 dB. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß es gut klingt!
        „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

        Alan Parsons

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        • jhohm
          Registrierter Benutzer
          • 24.09.2003
          • 4527

          #5
          Hallo,

          ich glaube, es kommt sehr darauf an, wo die Box aufgestellt wird...
          Steht sie Wandnah, so ist das Vorgehenn von Hifi-Selbstbau vöölig ok, weil sonst der Bass zu fett klingen würde.

          Steht die Box völlig frei, dann sollte natürlich der Bafflestep komplett ausgeglichen werden...
          Alles eine Aufstellungssache.

          Gruß Jörn
          ...Gruß Jörn

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          • Fosti
            Registrierter Benutzer
            • 18.01.2005
            • 3175

            #6
            Ich würde bis 400/500 Hz auf eine möglichst glatte Betriebsschallpegelkurve am Hörplatz entzerren und darüber eine Freifeldentzerrung machen. So habe ich das von den beiden auch verstanden. Unter 500 Hz auf Freifeld zu entzerren wird wahrscheinlich mit einer fetten Grundtonüberhöhung "bestraft". Das klappt umso besser, je breiter die Schallwand ist.

            P.S.: Die praktische Reihenfolge ist natürlich umgekehrt:
            Erst oberhalb von 500 Hz auf Freifeld entzerren und dann am Hörplatz auf eine lineare Betriebsschallpegelkurve.
            Ich stimme ansonsten dafür, deinen Nick in "Cato" zu ändern; derjenige, der im Senat immer mit "...im übrigen bin ich der Meinung, dass MEG gehört werden muss!" geschlossen hat . (copyright by mechanic)

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            • doctrin
              Registrierter Benutzer
              • 06.05.2006
              • 2786

              #7
              Ich muss sagen dass ich auch seit Monaten mt geringeremPegel unter 400Hz höre...aber walwal du darfst da nicht mit 8db weniger Pegel rechnen, ich sag mal wenn von 400-100Hz 4dB abgefallen sind ist das schon hörbar
              Bradley Manning verdient den Friedensnobelpreis.

              Rette deine Freiheit . De

              Du bist Terrorist!!!

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              • poor but loud
                Registrierter Benutzer
                • 09.11.2006
                • 546

                #8
                Dazu gibt es schon einen Thread unter Unter welchem Winkel Weiche optimieren?. Mit der Bafflestep-Geschichte gehe ich auch nicht so konform, zumal Hi-Fi-Selbstbau damit den Bau von wohlproportionierten Kleinlautsprechern ausschließt. Ich kann mir aber vorstellen, dass es Sinn macht, einen unter 30 ° linearen Frequenzgang anzustreben. Unter diesem Winkel hört man, wenn man die Boxen parallel zur Wand aufstellt. Ist man dann mit der Abstimmung unzufrieden, kann man die Boxen immer noch nach innen oder außen drehen und die Abstimmung in beide Richtungen verändern.

                Etwas verwirrend finde ich, dass trotzdem viele Entwickler einen Amplitudenfrequenzgang anstreben, der bereits axial nicht mehr ansteigt oder sogar schon leicht abfällt.
                Moden kommen und gehen. Manche Moden kommen sogar wieder. Nur die Raummoden sind unsterblich.

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                • Fosti
                  Registrierter Benutzer
                  • 18.01.2005
                  • 3175

                  #9
                  Original geschrieben von poor but loud
                  Etwas verwirrend finde ich, dass trotzdem viele Entwickler einen Amplitudenfrequenzgang anstreben, der bereits axial nicht mehr ansteigt oder sogar schon leicht abfällt.
                  Ja grade durch ein leichtes Anheben des Superhochtonbereichs kann man den Abfall des Diffusfeldfrequenzgangs durch die zunehmenden Bündelung etwas kompensieren.
                  Ich stimme ansonsten dafür, deinen Nick in "Cato" zu ändern; derjenige, der im Senat immer mit "...im übrigen bin ich der Meinung, dass MEG gehört werden muss!" geschlossen hat . (copyright by mechanic)

                  Kommentar

                  • poor but loud
                    Registrierter Benutzer
                    • 09.11.2006
                    • 546

                    #10
                    Original geschrieben von Fosti
                    Ja grade durch ein leichtes Anheben des Superhochtonbereichs kann man den Abfall des Diffusfeldfrequenzgangs durch die zunehmenden Bündelung etwas kompensieren.
                    Wobei sich andererseits die Schallbündelung des Hochtöners umso stärker auf den Direktschall auswirkt, je größer der Winkel ist, unter dem die Box optimiert wurde. Man muss also einen Kompromiss zwischen hoher oberer Grenzfrequenz und guter Annäherung von Direkt- und Diffusschall eingehen. Ein Winkel von deutlich über 15 ° bis maximal 37 ° erscheint mir hier als bester Kompromiss. Zumal bei Winkeln zwischen 20 und 90 °, was die Korrektur schallwandbedingter Interferenzen betrifft, fast identische Bedingungen vorherrschen und die Null-Grad-Kurve ein Sonderfall ist, der nur in geringem Maße auf den Energiefrequenzgang durchschlägt. Würde man die Box unter 0 ° optimieren, dann würde ohne breite Fasen oder besser noch Radien nichts mehr gehen, weil dann die Interferenzen unter fast allen Winkeln zutage treten und den Energiefrequenzgang nachhaltig prägen.
                    Moden kommen und gehen. Manche Moden kommen sogar wieder. Nur die Raummoden sind unsterblich.

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                    • SvenT
                      Registrierter Benutzer
                      • 24.09.2004
                      • 2685

                      #11
                      ich würde mal sagen, die wahrheit liegt irgendwo dazwischen, und so ganz verkehrt liegen sie denke ich nicht,
                      die Trio, die sie auf das letzte Treffen in Hahn mitgebracht hatten, hat sehr angenehm geklungen, TROTZ ziemlich großem hörraum, freier aufstellung und großer Glasfront.
                      Ich hab da keinen bass vermisst.
                      Die Chance ohne Tippschein im Lotto zu gewinnen ist fast genauso hoch wie mit Tippschein.

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                      • Fosti
                        Registrierter Benutzer
                        • 18.01.2005
                        • 3175

                        #12
                        Kann Sven da nur zustimmen und Friedemann fand dies an dem Tag auch.
                        Ich stimme ansonsten dafür, deinen Nick in "Cato" zu ändern; derjenige, der im Senat immer mit "...im übrigen bin ich der Meinung, dass MEG gehört werden muss!" geschlossen hat . (copyright by mechanic)

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                        • c-h-r-i-s
                          Registrierter Benutzer
                          • 02.01.2007
                          • 238

                          #13
                          @ walwal: Da habe ich Dich auf was gebracht.....

                          Ich denke mal, dass hängt sehr von dem Raum und den Hörgewohnheiten ab.
                          Wenn mein Raum von sich aus schon viel Baß schluckt (große Fensterflächen oder Rigipswände), dann geht die Rechnung von Hifi-Selbstbau natürlich nicht auf. Genau das hat man ja auf der HWM beobachten können. In vielen Räumen fehlte einfach Baß.

                          In einem eher kleinen Raum mit festem Mauerwerk macht es aber doch Sinn, sich dem Energiefrequenzgang zu widmen.
                          Wer mal ein wenig mit Cara experimentiert hat, kann das sehr gut einschätzen. Da wird´s im Bass sehr schnell zu dick.

                          Andererseits sind es sicher viele Leute gewohnt, mit zu viel Bass zu hören. Wenn man z.B. mal in Autoforen fragt, wie die ihre Klangregler einstellen (Höhen und Bässe Vollausschlag), dann wundert einen nichts mehr.
                          Vieles ist in diesem Bereich anerzogen.
                          Pico und Theo haben sich eine Test-CD zusammengestellt, die zu bassige Wiedergabe sofort entlarven würde. Das haben sie auf dem Hifi-Forum Treffen sehr schön demonstriert.
                          Warscheinlich würden die meisten Lautsprecher (auch die Fertigprodukte) bei dieser kritischen Überprüfung durchfallen.

                          Pico hat mir auf der HWM allerdings auch gesteckt, dass die Trio einigen Leuten (bzw. in einigen Räumen) doch zu baßschwach ist. Da soll in Zukunft noch was nachgelegt werden....

                          Gruß, chris

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                          • VISATON
                            Administrator
                            • 30.09.2000
                            • 4506

                            #14
                            Bei dieser Diskussion sollte man Eines nicht vergessen: Wir beurteilen unsere Boxen fast immer mit fremden Aufnahmen, die von anderen Leuten im Studio abgemischt werden. Jeder weiß, dass es da bassschwache und bassbetonte CDs gibt. Für jede der beiden Philosophien der Boxenabstimmung kann man geeignete CDs finden, mit denen die einen Boxen gut klingen und die anderen nicht. Mit anderen Worten, die Aufnahmen sind nichts Absolutes sondern von subjektiven Menschen gemacht.

                            Normalerweise wird die fertige Abmischung im Studio auch mit guten handelsüblichen Lautsprechern in wohnraumähnlichen Hörräumen überprüft. Und diese Boxen sind in der Regel auch im Bass im Freifeld linear. Wenn man also am Hörplatz zu Hause eine starke Bassüberhöhung misst, dann hat man sich im Studio bei der Abmischung wahrscheinlich darauf eingestellt und will das eben so haben.

                            Schon oft habe ich als Zuhörer im riesigen Konzertsaal gedacht, wenn die große Trommel mit unglaublicher Tiefbassgewalt kommt und die Kontrabässe dermaßen laut wummern, dass wir mit der Freifeldentzerrung der Boxen und der daraus folgenden Bassüberhöhung im Wohnzimmer nicht ganz verkehrt liegen können.
                            Admin

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                            • walwal
                              Registrierter Benutzer
                              • 08.01.2003
                              • 28088

                              #15
                              Das erscheint ausgesprochen logisch

                              Gilt leider nicht nur für den Tiefton! Was da manchmal verbogen wird, ist heftig!

                              Eigentlich bräuchte man eine Fernbedienung zum Equalizer der Anlage. Zum Glück gewönt man sich daran, in Grenzen.
                              „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                              Alan Parsons

                              Kommentar

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