Hallo,
heute morgen rief mich mein Kumpel Kaale an und berichtete, dass er durch einen glücklichen Umstand gerade zwei Manger Biegewellenwandler bei sich in der Werkstatt liegen hätte und ob ich wohl zum Anhören vorbeikommen wolle. Selbstverständlich ließ ich mir das nicht entgehen und habe auch mal eben das Meßmikro davor gehalten.
Natürlich hat das mit Visaton erstmal nichts zu tun. Im Hinblick auf den vielgelobten B200 aber schon. Er ist einiges günstiger und auch ihm werden hervorragende Eigenschaften zugeschrieben. Ist der Manger am Ende garnicht so doll, wie er immer angepriesen wird, und der B200 kann ihm problemlos das Wasser reichen?
Der Manger ist viel größer als ich ihn mir vorgestellt hatte! Er mißt rund 20cm Durchmesser und ist dafür nur 2,5cm dick. Er besitzt vier Anschlüsse, die an zwei Spulen gehen, die nebeneinandergewickelt sind, auf der Homepage gibt es eine Erklärung, wozu das gut sein soll.
Wir haben kurzerhand ein Testgehäuse modifiziert. Es hat etwa 22l und ist mit drei Matten Dämpfungsmaterial locker gefüllt, der Bereich direkt hinterm Wandler bleibt frei. Die Schallwand hat dabei die Abmessungen 30x30cm mit mittig angeordnetem Chassis, in einer solchen Schallwand (evtl etwas länger nach unten) wird der Manger später auch betrieben werden.
Impedanz...
Das Gehäuse ist garantiert nicht perfekt dicht. Solche Höcker hätte ich aber nicht erwartet. Sie kommen wohl doch vom Chassis. Für Reflexionen innerhalb des Gehäuses liegen sie zu tief.
In 1m Abstand gibt sich auf Achse bei 2,83V folgender Frequenzgang...
Die Einbrüche könnten evtl von den gleichen Gehäuseabmessungen kommen. Ob die Schallwandkante schuldig ist, vermag ich nicht zu sagen. Mit Fasen könnte man hier vielleicht etwas verbessern. Wenn man sich die Fertigboxen ansieht, sind aber dort auch keine Fasen angebracht. Vielleicht braucht man auch noch viel mehr Dämpfungsmaterial.
Phasengang...
Wirklich erstaunlich!
Ausschwingverhalten...
Abstrahlverhalten, in alle Richtungen gleich... gültig oberhalb 300Hz!!!
Verzerrungsmessungen. Der Frequenzgang liegt dabei so, dass 1kHz in 1m mit 85dB abgestrahlt werden. Ausreichend für Zimmerlautstärke.
Zum Klang. Wir haben gegen eine nach Bauvorschlag aufgebaute Aria verglichen. Der Manger hat - wie das Isobarendiagramm vermuten läßt - wirklich nur absolut auf Achse Höhen. Das ganze klingt leicht dumpf, schon wenige Zentimeter ausserhalb klingt es verfärbt. Die Auflösung ist deutlich geringer, bei größeren Lautstärken klingt es rauh, das wird durch einen Hochpass aber wieder besser. Vor Intermodulationsverzerrungen ist auch ein Manger nicht gefeit.
Die Ortung/Abbildung muß mit zwei Boxen aber phänomenal sein! Man hört wirklich eine einzige Quelle, die Stimme kommt perfekt genau aus der Mitte der Membran und nirgends anders her, absolute Direktheit wie man sie von Breitbändern kennt.
Ich schreibe dies aber eher der Bündelung, als dem (sehr schönen!) Phasenverlauf zu. Bei kurzen Hörabständen (1m) und genauer Ausrichtung wird man nichts vermissen. Eine leichte Anhebung durch einen Equalizer wird dem Klangbild gut tun. Alles ohne ein einziges Weichenbauteil, hier haben die Entwickler wirklich ganze Arbeit geleistet.
Welche Meßwerte liefert ein B200? Wenn mir noch diese Woche jemand einen schickt, werde ich genau die gleichen Messungen an ihm durchführen. Die Solo20 entzerrung müßte aber fast dabei sein.
gruß, farad
heute morgen rief mich mein Kumpel Kaale an und berichtete, dass er durch einen glücklichen Umstand gerade zwei Manger Biegewellenwandler bei sich in der Werkstatt liegen hätte und ob ich wohl zum Anhören vorbeikommen wolle. Selbstverständlich ließ ich mir das nicht entgehen und habe auch mal eben das Meßmikro davor gehalten.
Natürlich hat das mit Visaton erstmal nichts zu tun. Im Hinblick auf den vielgelobten B200 aber schon. Er ist einiges günstiger und auch ihm werden hervorragende Eigenschaften zugeschrieben. Ist der Manger am Ende garnicht so doll, wie er immer angepriesen wird, und der B200 kann ihm problemlos das Wasser reichen?
Der Manger ist viel größer als ich ihn mir vorgestellt hatte! Er mißt rund 20cm Durchmesser und ist dafür nur 2,5cm dick. Er besitzt vier Anschlüsse, die an zwei Spulen gehen, die nebeneinandergewickelt sind, auf der Homepage gibt es eine Erklärung, wozu das gut sein soll.
Wir haben kurzerhand ein Testgehäuse modifiziert. Es hat etwa 22l und ist mit drei Matten Dämpfungsmaterial locker gefüllt, der Bereich direkt hinterm Wandler bleibt frei. Die Schallwand hat dabei die Abmessungen 30x30cm mit mittig angeordnetem Chassis, in einer solchen Schallwand (evtl etwas länger nach unten) wird der Manger später auch betrieben werden.
Impedanz...
Das Gehäuse ist garantiert nicht perfekt dicht. Solche Höcker hätte ich aber nicht erwartet. Sie kommen wohl doch vom Chassis. Für Reflexionen innerhalb des Gehäuses liegen sie zu tief.
In 1m Abstand gibt sich auf Achse bei 2,83V folgender Frequenzgang...
Die Einbrüche könnten evtl von den gleichen Gehäuseabmessungen kommen. Ob die Schallwandkante schuldig ist, vermag ich nicht zu sagen. Mit Fasen könnte man hier vielleicht etwas verbessern. Wenn man sich die Fertigboxen ansieht, sind aber dort auch keine Fasen angebracht. Vielleicht braucht man auch noch viel mehr Dämpfungsmaterial.
Phasengang...
Wirklich erstaunlich!
Ausschwingverhalten...
Abstrahlverhalten, in alle Richtungen gleich... gültig oberhalb 300Hz!!!
Verzerrungsmessungen. Der Frequenzgang liegt dabei so, dass 1kHz in 1m mit 85dB abgestrahlt werden. Ausreichend für Zimmerlautstärke.
Zum Klang. Wir haben gegen eine nach Bauvorschlag aufgebaute Aria verglichen. Der Manger hat - wie das Isobarendiagramm vermuten läßt - wirklich nur absolut auf Achse Höhen. Das ganze klingt leicht dumpf, schon wenige Zentimeter ausserhalb klingt es verfärbt. Die Auflösung ist deutlich geringer, bei größeren Lautstärken klingt es rauh, das wird durch einen Hochpass aber wieder besser. Vor Intermodulationsverzerrungen ist auch ein Manger nicht gefeit.
Die Ortung/Abbildung muß mit zwei Boxen aber phänomenal sein! Man hört wirklich eine einzige Quelle, die Stimme kommt perfekt genau aus der Mitte der Membran und nirgends anders her, absolute Direktheit wie man sie von Breitbändern kennt.
Ich schreibe dies aber eher der Bündelung, als dem (sehr schönen!) Phasenverlauf zu. Bei kurzen Hörabständen (1m) und genauer Ausrichtung wird man nichts vermissen. Eine leichte Anhebung durch einen Equalizer wird dem Klangbild gut tun. Alles ohne ein einziges Weichenbauteil, hier haben die Entwickler wirklich ganze Arbeit geleistet.
Welche Meßwerte liefert ein B200? Wenn mir noch diese Woche jemand einen schickt, werde ich genau die gleichen Messungen an ihm durchführen. Die Solo20 entzerrung müßte aber fast dabei sein.
gruß, farad
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