Gerade der Bläsersatz wird dadurch transparenter und ich mag auch den Bläserklang bei trockener Akustik, während Hall doch etwas beschönigend wirkt, wobei gerade im Fortissimo der Bläsersatz doch verschwimmt. Ein schönes Gegenbeispiel sind die Bruckner-Aufnahmen mit Kurt Eichhorn aus Linz, wo auch im Fortissimo deutlich wird, daß der Bläsersatz rhythmisch und kontrapunktisch sehr aufwendig gearbeitet ist, was man sonst eher nur mit der Partitur in der Hand erkennt.
Dasselbe Problem gibt es ja auch bei Bläsern: Wenn man bei älterer Musik (z.B. Beethoven) einen "schmetternden" Signal-Charakter braucht, sind moderne Instrumente einfach zu laut und bringen die Balance durcheinander. Spielt man sie leiser, klingt es zu sauber und der gewünschte Charakter fehlt.
Alte Instrumente "verzerren" dagegen schon bei geringeren Pegeln und bringen den gewünschten Charakter, ohne die Balance durcheinanderzubringen.
Was die Akustik von Konzertsälen angeht, kann ich Dir übrigens von Jürgen Meyer (PTB Braunschweig) das Buch "Akustik und musikalische Aufführungspraxis" sehr empfehlen.
Mit Delay verbessert sich zwar der Entfernungseindruck, aber der Pegel der zugemischten Stütze muß höher sein, damit dieselbe Deutlichkeit des Satzes erreicht wird.
Hallo Axel,
sowas ist unzumutbar, wenns nicht grad Ballett oder Oper ist.
Wobei gerade bei Oper auch ein nicht analytischer "Mischklang" angestrebt werden kann, siehe Festspielhaus in Bayreuth. Zumindest zum "Parsifal" gehört dieser Mischklang einfach dazu, eine "analytische" Aufnahme würde der Komposition wohl weniger gerecht.
Gruß
Andreas
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