Hallo Hermes,
Nein, sowas habe ich sicher nicht gemeint. Aber ich muß zugeben, einen Hang in Richtung "trockener" Akustik zu haben (hängt aber auch vom Genre ab).
Gerade der Bläsersatz wird dadurch transparenter und ich mag auch den Bläserklang bei trockener Akustik, während Hall doch etwas beschönigend wirkt, wobei gerade im Fortissimo der Bläsersatz doch verschwimmt. Ein schönes Gegenbeispiel sind die Bruckner-Aufnahmen mit Kurt Eichhorn aus Linz, wo auch im Fortissimo deutlich wird, daß der Bläsersatz rhythmisch und kontrapunktisch sehr aufwendig gearbeitet ist, was man sonst eher nur mit der Partitur in der Hand erkennt.
Dann ist der Raum nicht bespielbar. Eine Möglichkeit gibt es noch, das wären andere Streichinstrumente, die nicht so laut gehen, wie die heutigen (umgebauten). Dann hat man im Fortissimo die erforderlichen Verzerrungen/Oberwellen fürs "Leben", aber dabei eine geringere Lautstärke.
Dasselbe Problem gibt es ja auch bei Bläsern: Wenn man bei älterer Musik (z.B. Beethoven) einen "schmetternden" Signal-Charakter braucht, sind moderne Instrumente einfach zu laut und bringen die Balance durcheinander. Spielt man sie leiser, klingt es zu sauber und der gewünschte Charakter fehlt.
Alte Instrumente "verzerren" dagegen schon bei geringeren Pegeln und bringen den gewünschten Charakter, ohne die Balance durcheinanderzubringen.
Was die Akustik von Konzertsälen angeht, kann ich Dir übrigens von Jürgen Meyer (PTB Braunschweig) das Buch "Akustik und musikalische Aufführungspraxis" sehr empfehlen.
Ja, aber es hängt sehr vom Pegel ab, mit dem die Stützen zugemischt werden. Wenn kein Delay verwendet wird, reicht oft eine Zumischung mit geringem Pegel in Relation zum Hauptmikrophon, um den musikalischen Satz hinreichend deutlich zu machen, was Klangfarbe und Entfernungseindruck aber kaum beeinträchtigt.
Mit Delay verbessert sich zwar der Entfernungseindruck, aber der Pegel der zugemischten Stütze muß höher sein, damit dieselbe Deutlichkeit des Satzes erreicht wird.
Hallo Axel,
Das ist in der Tat unzumutbar und ich habe es abseits von Oper und Ballet noch nie (!) erlebt.
Wobei gerade bei Oper auch ein nicht analytischer "Mischklang" angestrebt werden kann, siehe Festspielhaus in Bayreuth. Zumindest zum "Parsifal" gehört dieser Mischklang einfach dazu, eine "analytische" Aufnahme würde der Komposition wohl weniger gerecht.
Gruß
Andreas
Die meisten Instrumente leben vom Raum, ganz besonders Trompeten. Mein früherer Trompetenlehrer hatte einen schalltoten Raum (10 cm Noppen ) zum üben. Ich hab da auch mal drin gespielt, da wird einem übel von dem Klang, aber sowas hast du sicher nicht gemeint.
Gerade der Bläsersatz wird dadurch transparenter und ich mag auch den Bläserklang bei trockener Akustik, während Hall doch etwas beschönigend wirkt, wobei gerade im Fortissimo der Bläsersatz doch verschwimmt. Ein schönes Gegenbeispiel sind die Bruckner-Aufnahmen mit Kurt Eichhorn aus Linz, wo auch im Fortissimo deutlich wird, daß der Bläsersatz rhythmisch und kontrapunktisch sehr aufwendig gearbeitet ist, was man sonst eher nur mit der Partitur in der Hand erkennt.
Die Klangbalance ist an sich eine Sache der Musiker, da hast du recht, aber oft sind ihnen hier enge Grenzen gesetzt. In meinem oben beschriebenen Beispiel war der Flügel schon offen und eine andere Positionierung kam aufgrund von Platzproblemen nicht in Frage. Sagt man nun, die Streicher sollen immer so leise spielen, damit man das Klavier im Tutti auch hört is die Musik vollends tot,
Dasselbe Problem gibt es ja auch bei Bläsern: Wenn man bei älterer Musik (z.B. Beethoven) einen "schmetternden" Signal-Charakter braucht, sind moderne Instrumente einfach zu laut und bringen die Balance durcheinander. Spielt man sie leiser, klingt es zu sauber und der gewünschte Charakter fehlt.
Alte Instrumente "verzerren" dagegen schon bei geringeren Pegeln und bringen den gewünschten Charakter, ohne die Balance durcheinanderzubringen.
Was die Akustik von Konzertsälen angeht, kann ich Dir übrigens von Jürgen Meyer (PTB Braunschweig) das Buch "Akustik und musikalische Aufführungspraxis" sehr empfehlen.
Bei klassischen Aufnahmen sind oft wegen den Räumlichen Verhältnissen und der Balance Stützmikrophone nötig, aber imho ist das zusammengesetzte Klangbild hinterher irgendwie "seltsam ".
Mit Delay verbessert sich zwar der Entfernungseindruck, aber der Pegel der zugemischten Stütze muß höher sein, damit dieselbe Deutlichkeit des Satzes erreicht wird.
Hallo Axel,
Ich bin aber auch schon in Konzerten gewesen, bei denen das Orchester im Graben gespielt hat -
sowas ist unzumutbar, wenns nicht grad Ballett oder Oper ist.
sowas ist unzumutbar, wenns nicht grad Ballett oder Oper ist.
Wobei gerade bei Oper auch ein nicht analytischer "Mischklang" angestrebt werden kann, siehe Festspielhaus in Bayreuth. Zumindest zum "Parsifal" gehört dieser Mischklang einfach dazu, eine "analytische" Aufnahme würde der Komposition wohl weniger gerecht.
Gruß
Andreas
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