Hi,
das "alte" Thema war schon geschlossen, daher ein neuer Thread. Am liebsten hätte ich das Thema ja auch in der Versenkung verschwinden lassen, aber da müssen wir jetzt durch:
Am Dienstag waren Theo und ich beim Admin und haben eine KE25SC und einen ER4 durchgemessen.
Die Ursache für die vom Admin "angemäkelte" Delle bei 3 kHz hatten wir zwischenzeitlich schon gefunden: ein umlaufender, ca. 1 bis 2 mm breiter Spalt unserer 30x30cm großen Montageplatte "störte" den Frequenzgang. Das ist bisher nur bei Hochtönern in Erscheinung getreten, da Bässe und größere Breitbänder aufgrund ihrer Bündelung den Spalt schon gar nicht mehr "sehen". Wer hätte das bei einem Mikrofonabstand von nur 50cm für möglich gehalten? Ich hätte aus dem Bauch heraus maximal 1dB getippt . . . Bei VISATON ist das Phänomen auch bekannt, die müssen den Spalt zu ihrer Montageplatte auch immer abkleben.
Wo wir schon mal beim Erbsensuchen waren haben wir auch gleich noch den Einfluss unserer Positionierungseinrichtung (Mikrofonklammer sowie Reflexionen am Metallrohr) gegenüber einem von oben herunterhängenden Mikro gecheckt und weiteres Verbesserungspotenzial im < 0.5 dB-Bereich gefunden. Selbst verschiedene Abstellmassnahmen wirken leicht anders, da hört man dann langsam die Flöhe husten . . .
Die Suche nach der Ursache für die Abweichung bei der Klirrfaktormessung war spannend. Bei VISATON wurden beim KE25SC nur halb so große, beim ER4 aber deutlich geringere Klirrwerte gemessen als bei uns (jeweils bei 90 und 95 dB @ 1m). Bei uns klirrte der ER4 (K2 > 10%) ca. 7x so stark wie der KE25SC , bei VISATON immerhin ca. 3x so stark, wobei der Klirrfaktor bei beiden Chassis auf niedrigerem Niveau lag (-> kein konstanter Faktor).
Prinzipielle Fehlerursachen (Reihenfolge Anregung -> Antwort) sind:
a) Fehler im Anregungssignal (WAVE-Datei)
b) Klirrfaktor durch Clipping etc. bei der Ausgabe des Messignals durch die Soundkarte (M-AUDIO Audiophile 2496)
c) Klirrfaktor durch Clipping etc. bei der Ausgabe des Messignals durch den Verstärker (GRUNDIG MA-100, 2x50W an 4 Ohm)
d) Klirrfaktor durch zu hohen Schalldruck beim Mikrofon (BEHRINGER ECM-8000)
e) Klirrfaktor durch Übersteuerung im Mikrofon-Vorverstärker (MONACOR MPA-102)
f) Klirrfaktor durch ÜBersteuerung bei der Aufnahme des Antwortsignals (WAVE-Datei) durch die Soundkarte (s.o.)
g) Fehler bei der Auswertung der WAVE-Datei
h) Fehler bei der Verkabelung
Alle anderen Messungen unserer Messkette sind absolut stimmig (z.B. kalibrierte Frequenzgangmessung mit Rauschanregung, Impedanzmessungen mit Multisinus, Sprungantworten), auch Klirrfaktormessungen sind sehr gut reproduzierbar und es gibt deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Chassis, wobei bei geringeren Anregungspegeln und "guten" Chassis auch Werte unter 0.1% gemessen werden.
Wir hatten eigentlich keinen Grund an unseren Ergebnissen zu zweifeln - außer dass die von uns ermittelten Werte deutlich höher lagen als z.B. von HH oder KT gemessen. Der ER4 schoss dabei den Vogel ab und war Anstoss zu dieser Diskussion (der KE25SC hatte sich ja sogar bei 95 dB noch ganz wacker geschlagen). Wir haben keine logische Erklärung für die Beobachtungen gefunden, die alle gemachten Beobachtungen erklären kann. Erst durch die Messung derselben Chassis bei VISATON haben wir das Undenkbare geprüft - und sind fündig geworden. In der Messtechnik gilt wie in der Kriminalistik: man muss alle Möglichkeiten prüfen und der Reihe nach ausschalten. Was dann übrig bleibt - so unwahrscheinlich es auch klingt - muss die Lösung sein.
Damit ihr auch ein wenig an der Nuss zu knacken habt bitte ich um Nennung der wahrscheinlichsten Ursache, wobei auch Kombinationen erlaubt sind (z.B. a+e). Viel Spass beim Grübeln! Einfaches Raten ist natürlich verpönt. Der angegebene Grund sollte schon die obigen Beobachtungen erklären können . . .
Ach ja: bevor sich jemand in Schadenfreue übt noch ein kurzes Zitat in Anlehnung an die Bibel: Wer ohne Messfehler ist, der werfe den ersten Stein . . .
Klar, bei Leuten die für ihre Messergebnisse Geld nehmen (Abo) ist das wesentlich weniger zu entschuldigen als bei 100% "Privaten". Ich hoffe aber, dass ihr nach Auflösung des Fehlers ein wenig Mitleid mit uns habt:
das "alte" Thema war schon geschlossen, daher ein neuer Thread. Am liebsten hätte ich das Thema ja auch in der Versenkung verschwinden lassen, aber da müssen wir jetzt durch:
Am Dienstag waren Theo und ich beim Admin und haben eine KE25SC und einen ER4 durchgemessen.
Die Ursache für die vom Admin "angemäkelte" Delle bei 3 kHz hatten wir zwischenzeitlich schon gefunden: ein umlaufender, ca. 1 bis 2 mm breiter Spalt unserer 30x30cm großen Montageplatte "störte" den Frequenzgang. Das ist bisher nur bei Hochtönern in Erscheinung getreten, da Bässe und größere Breitbänder aufgrund ihrer Bündelung den Spalt schon gar nicht mehr "sehen". Wer hätte das bei einem Mikrofonabstand von nur 50cm für möglich gehalten? Ich hätte aus dem Bauch heraus maximal 1dB getippt . . . Bei VISATON ist das Phänomen auch bekannt, die müssen den Spalt zu ihrer Montageplatte auch immer abkleben.
Wo wir schon mal beim Erbsensuchen waren haben wir auch gleich noch den Einfluss unserer Positionierungseinrichtung (Mikrofonklammer sowie Reflexionen am Metallrohr) gegenüber einem von oben herunterhängenden Mikro gecheckt und weiteres Verbesserungspotenzial im < 0.5 dB-Bereich gefunden. Selbst verschiedene Abstellmassnahmen wirken leicht anders, da hört man dann langsam die Flöhe husten . . .
Die Suche nach der Ursache für die Abweichung bei der Klirrfaktormessung war spannend. Bei VISATON wurden beim KE25SC nur halb so große, beim ER4 aber deutlich geringere Klirrwerte gemessen als bei uns (jeweils bei 90 und 95 dB @ 1m). Bei uns klirrte der ER4 (K2 > 10%) ca. 7x so stark wie der KE25SC , bei VISATON immerhin ca. 3x so stark, wobei der Klirrfaktor bei beiden Chassis auf niedrigerem Niveau lag (-> kein konstanter Faktor).
Prinzipielle Fehlerursachen (Reihenfolge Anregung -> Antwort) sind:
a) Fehler im Anregungssignal (WAVE-Datei)
b) Klirrfaktor durch Clipping etc. bei der Ausgabe des Messignals durch die Soundkarte (M-AUDIO Audiophile 2496)
c) Klirrfaktor durch Clipping etc. bei der Ausgabe des Messignals durch den Verstärker (GRUNDIG MA-100, 2x50W an 4 Ohm)
d) Klirrfaktor durch zu hohen Schalldruck beim Mikrofon (BEHRINGER ECM-8000)
e) Klirrfaktor durch Übersteuerung im Mikrofon-Vorverstärker (MONACOR MPA-102)
f) Klirrfaktor durch ÜBersteuerung bei der Aufnahme des Antwortsignals (WAVE-Datei) durch die Soundkarte (s.o.)
g) Fehler bei der Auswertung der WAVE-Datei
h) Fehler bei der Verkabelung
Alle anderen Messungen unserer Messkette sind absolut stimmig (z.B. kalibrierte Frequenzgangmessung mit Rauschanregung, Impedanzmessungen mit Multisinus, Sprungantworten), auch Klirrfaktormessungen sind sehr gut reproduzierbar und es gibt deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Chassis, wobei bei geringeren Anregungspegeln und "guten" Chassis auch Werte unter 0.1% gemessen werden.
Wir hatten eigentlich keinen Grund an unseren Ergebnissen zu zweifeln - außer dass die von uns ermittelten Werte deutlich höher lagen als z.B. von HH oder KT gemessen. Der ER4 schoss dabei den Vogel ab und war Anstoss zu dieser Diskussion (der KE25SC hatte sich ja sogar bei 95 dB noch ganz wacker geschlagen). Wir haben keine logische Erklärung für die Beobachtungen gefunden, die alle gemachten Beobachtungen erklären kann. Erst durch die Messung derselben Chassis bei VISATON haben wir das Undenkbare geprüft - und sind fündig geworden. In der Messtechnik gilt wie in der Kriminalistik: man muss alle Möglichkeiten prüfen und der Reihe nach ausschalten. Was dann übrig bleibt - so unwahrscheinlich es auch klingt - muss die Lösung sein.
Damit ihr auch ein wenig an der Nuss zu knacken habt bitte ich um Nennung der wahrscheinlichsten Ursache, wobei auch Kombinationen erlaubt sind (z.B. a+e). Viel Spass beim Grübeln! Einfaches Raten ist natürlich verpönt. Der angegebene Grund sollte schon die obigen Beobachtungen erklären können . . .
Ach ja: bevor sich jemand in Schadenfreue übt noch ein kurzes Zitat in Anlehnung an die Bibel: Wer ohne Messfehler ist, der werfe den ersten Stein . . .
Klar, bei Leuten die für ihre Messergebnisse Geld nehmen (Abo) ist das wesentlich weniger zu entschuldigen als bei 100% "Privaten". Ich hoffe aber, dass ihr nach Auflösung des Fehlers ein wenig Mitleid mit uns habt:
- dass so etwas überhaupt passieren kann
- und dann auch noch uns!
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