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  • ente
    Registrierter Benutzer
    • 02.02.2004
    • 562

    Messmikrofone

    Jetzt interessiert es mich doch!

    Die momentanen Fragen und Hinweise zu Mikrofonen im Forum lassen den Rückschluss zu, dass auch andere User am Thema interessiert sind. Ist es doch die letzte wesentliche Unbekannte in der Messkette.

    Bislang war es für mich sonnenklar: Erschwingliches Mikrofon mit Kugelcharakteristik wird gegen ein amtliches Messmikrofon gehalten, Differenzbildung im Komplexen und fertig ist die Kalibrierungsdatei (http://www.ctc-dr-weber.de/speaker/MV-1.pdf) !

    Durch den Artikel von Pico über die Kalibrierung von Mikrofonen kam ich bei einigen Punkten wieder ins grübeln und habe dann ein wenig recherchiert. Sowohl auf den Homepages von Mikrofonherstellern als auch von Messsystemen wird man fündig:

    http://www.bksv.com/2148.asp
    http://www.microtechgefell.de/home.htm
    http://www.mlssa.com/

    Was mich dann noch mehr stutzig gemacht hat, war die Aussage von Ivo Marteljan, man solle bei ARTA besser auf eine Korrekturdatei verzichten. Er empfiehlt die Verwendung von vernünftigen Messmikrofonen. Klar, wenn man das Geld für ein B&K oder Microtech Gefell ausgeben will. Aber genügt auch ein Behringer ECM8000 oder Earthworks M30 diesem Anspruch?

    Auch im Handbuch von MLSSA findet man Hinweise, die in diese Richtung gehen (wenn auch auf anderem Niveau): „This is generally not required or recommended for the highest quality instrumentation grade microphones, which are normally flat within 1 dB. In such cases, errors in the calibration curve or errors in reading it may be large enough to defeat any possible benefit.”

    Bedeutet der letzte Satz, dass man durch die Kompensation auch Teufel mit Belzebub austreiben kann? Was für Auswirkungen hat die „nur auf Achse“ Korrektur? Was ist für DIY-Ansprüche gut genug, oder was ist overdone? .................

    Was sagen unsere Experten?
    Wenn es die letzte Minute nicht gäbe, würde kein Projekt je fertig!
  • Boxenwastl
    Registrierter Benutzer
    • 29.12.2005
    • 501

    #2
    Ein ohne Kalibrierungsdatei gerade messendes Mikrofon ist sicherlich die beste Lösung und wenn man Glück hat, bekommt man sogar eines dieser raren Stücke.

    Aber von woher wissen, dass es das auch wirklich tut, was man von ihm verlangt?

    Überprüfen lassen, um sicher zu gehen?

    Was tun, wenn es das nicht tut, was man von ihm erwartet?

    Wegwerfen, die Messungenauigkeiten in Kauf nehmen, nachträglich seine "falsche" Messung korrigieren?

    Oder doch die Korrekturdatei verwenden?

    Brauchen wir ein so genau messendes Mikrofon, wenn uns die Raummoden, mit denen wir Normalverbraucher leben und leiden müssen, das alles wieder zunichte machen?
    Und wie wir wissen, geht es dabei nicht um 1 dB, sondern wenn man einen "guten" Raum erwischt hat, kann der Schalldruck um 20 dB und mehr varieren. Schalldruck am Hörplatz bei 100 Hz 90 dB, bei 200 Hz ein Loch mit nur mehr 70 dB.

    Was dagegen machen? Den Akustiker organisieren, der für 30.000.-€ das heimische Wohnzimmer optimiert, dass man dort zwar gut hören, aber nicht mehr leben kann? Von den Kosten ganz zu schweigen.

    Ich bin im Laufe langer Überlegungen auch auf keinen grünen Zweig gekommen.

    Zuerst müssen wir einmal das Messen lernen, um die Messungen mit so genau arbeitenden Mikrofonen richtig interpretieren zu können. Messen ist eine Wissenschaft für sich und eine geringfügig falsche Aufstellung bei der Messanordnung kann schwerwiegende Fehler bei der Berechnung eines Lautsprechers nach sich ziehen.

    Solange man bei Lautsprechermessungen bleibt - und das tun 90% unserer Forumsmitglieder-, sind Toleranzen von bis zu +/- 1-2 dB kein Problem, denn was sich gut und gerade misst, hört sich noch lange nicht gut an. Es dient nur zur Orientierung und zur Bestätigung, dass man einen halbwegs geraden Frequenzgang in seine Box gebastelt hat. Entscheiden tut schlussendlich das Ohr und der persönliche Geschmack des jeweiligen Hörers. Einer mag es basslastig, der andere liebt zischelnde Höhen oder einen leichten Badewannenfrequenzgang. Jeder soll so hören, wie es ihn beliebt.

    Kommentar

    • Azrael
      Registrierter Benutzer
      • 16.07.2004
      • 473

      #3
      Was ist denn der technische Nachteil bei der Verwendung einer Korrekturdatei?

      Gruss,
      Azrael

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      • Boxenwastl
        Registrierter Benutzer
        • 29.12.2005
        • 501

        #4
        Das sie umständlich ist und in vielen Programmen per Hand eingegeben werden muss.

        Wenn es eine gute und genaue Korrekturdatei ist, sind das hunderte Werte.

        Zum Beispiel:

        20 Hz - 16,5 dB,
        25 Hz- 12,8 dB
        30 Hz - 15,2 dB
        und so weiter, bis 20 kHz.

        Man kann sich denken, von was man in den folgenden Nächten träumt. Von Mikrofonkorrekturwerten.

        Kommentar

        • eltipo
          Registrierter Benutzer
          • 20.04.2001
          • 705

          #5
          wenn das der einzige grund ist...


          ein gutes prorgamm sollte eine asci-datei akzeptieren.....


          und eine richtig gute kalibrierung hat eben 100e werte....

          nebenbei haben wir in anderen freds festegestellt, dass das ohr nach oben hin unempfindlicher bezüglich der abstufung ist.....da muessen sie nicht so genau sein, die werte..und nicht so häufig...was dann allerdings wieder ein im ht-bereich supergenaues mikro ad absurdum führt....wir drehen uns....

          Kommentar

          • Azrael
            Registrierter Benutzer
            • 16.07.2004
            • 473

            #6
            Ich habe mir mal Hobbybox 5.1 angesehen. Die Funktion zum Import von ASCII-Korrekturdateien sieht doch recht vielseitig und komfortabel aus. Gibt es überhaupt noch Messprogramme, wo das von Hand gemacht wird?

            Gruss,
            Azrael

            Kommentar

            • harry_m
              Registrierter Benutzer
              • 16.08.2002
              • 6421

              #7
              ATB-PC
              Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
              Harry's kleine Leidenschaften

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              • eltipo
                Registrierter Benutzer
                • 20.04.2001
                • 705

                #8
                Original geschrieben von harry_m
                ATB-PC
                noch!?!?

                Kommentar

                • harry_m
                  Registrierter Benutzer
                  • 16.08.2002
                  • 6421

                  #9
                  Viel mehr kenne ich nicht. NOCH nicht.
                  Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
                  Harry's kleine Leidenschaften

                  Kommentar

                  • Boxenwastl
                    Registrierter Benutzer
                    • 29.12.2005
                    • 501

                    #10
                    Weiss wer etwas über das Update von Kirchners ATB PC und ATB CP Pro?

                    Angeblich müsste es bald erscheinen.

                    Kommentar

                    • ente
                      Registrierter Benutzer
                      • 02.02.2004
                      • 562

                      #11
                      Freifeld / Diffusfeld

                      @ All

                      Dumme Frage: Kann man am FG eines Mikrofones sicher erkennen, ob es eine Freifeld- oder eine Diffusfeldentzerrung hat (besonders wenn in der Spezifikation nichts darüber gesagt wird)??

                      Gruß
                      Heinrich
                      Zuletzt geändert von ente; 14.02.2006, 13:15.
                      Wenn es die letzte Minute nicht gäbe, würde kein Projekt je fertig!

                      Kommentar

                      • VISATON
                        Administrator
                        • 30.09.2000
                        • 4490

                        #12
                        Ich weiß nicht, wie man das am Messschrieb erkennen könnte.
                        Admin

                        Kommentar

                        • ente
                          Registrierter Benutzer
                          • 02.02.2004
                          • 562

                          #13
                          .... nicht an einem einzelnen Schrieb, vielleicht
                          aber an einer 0 und 90 Grad Messung ....



                          sofern eine Entzerrung erfolgt ist??
                          Wenn es die letzte Minute nicht gäbe, würde kein Projekt je fertig!

                          Kommentar

                          • pico
                            Registrierter Benutzer
                            • 14.09.2004
                            • 894

                            #14
                            Hi ente,

                            Dumme Frage: Kann man am FG eines Mikrofones erkennen, ob es eine Freifeld- oder eine Diffusfeldentzerrung hat
                            Ja, ganz leicht! Per Definition muss ein freifeldentzerrtes Mikro bei frontaler Beschallung einen linearen Frequenzgang haben. Da jede Membran ab einer bestimmten Frequenz einen Druckstau verursacht muss dies durch eine geringere Empfindlichkeit des Mikros kompensiert werden -> wenn ein freifeldentzerrtes Mikro von der Seite beschallt wird ziegt es einen zu geringen Schalldruck an, weil die geringere Empfindlichkeit sich ja auf alle Richtngen auswirkt, es aber von der Seite keine Druckstau mehr gibt.

                            Ein Diffusfeldmikrofon soll in einem diffusen Schallfeld den "richtigen" Schalldruck anzeigen. In einem diffusen Schallfeld kann der Schalldruck nun aber von allen Seiten kommen. Daher wird der unvermeidliche Druckstau bei Beschallung von vorne in Kauf genommen, da bei Beschallung von hinten ja auch zu wenig gemessen wird. Über alle Winkel gemittelt ergibt sich dann der "richtige" Schalldruck. Ein Diffusfeldmikro hat in der Regel bei seitlicher Beschallung (90°) einen linearen Frequenzgang.
                            Gruß Pico

                            <<< Studieren UND Probieren >>>

                            Kommentar

                            • Peter K
                              Registrierter Benutzer
                              • 18.10.2000
                              • 927

                              #15
                              Hallo,

                              ich arbeite mit DLSA, was ja mit Micro und Korrekturdatei geliefert wurde.
                              Das arbeitet recht genau, was ich mal durch eine Messung eines hier nicht unbekannten Messgurus vergleichen konnte.

                              Allerdings hatte ich ein Problem zu bewältigen:
                              Vom PC zum Messplatz in der Scheune (oder bis in den Hof) habe ich eine Kabelverbindung von 30 m sowohl bei der Lautsprecherzuleitung als auch bei der Microleitung zu überbrücken.
                              Als Lautsprecherzuleitung verwende ich eine fettes 4-adriges (wie praktisch !!) Kabel, das mal als Stromzuführung zu einem Deckenkran diente und mir zugelaufen ist (übrigens 0,25 Ohm Widerstand Summe hin und zurück ....)

                              Nur hatte das Messergebnis kaum noch Ähnlichkeit mit den Messungen der Originalkonfiguration.

                              Also habe ich mir eine 2. Korrekturdatei "gebastelt", so dass die Messungen nach Betrag und Phase kurze Leitung/lange Leitung deckungsgleich wurden.

                              Funktioniert, ich darf halt die Korrekturdateien nicht verwechseln...
                              Was aber ein mühseliges Geschäft.....

                              Groß
                              Peter Krips

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