Zitat von LineArray
Zitat von walwal
wer eigentlich nur nachbasteln will, ist mit den tuning-tipps bestens bedient. das wichtigste ist dann, den glauben an den erfolg der maßnahme nicht zu verlieren.
ist schon jemandem aufgefallen, dass die sehr kostspielige kombination hawaphon-matte mit filz im tief/grundton wohl kaum besser zu wirken scheint, als ein einzelner steg? im mittelton wirkt sie hervorragend - aber warum? es dürfte der filz sein, der mit der matte zusammen weiter in das gehäuse hineinragt, als für sich allein. dadurch wird der luftschall richtung gehäusewände noch besser gedämpft. die gute wirkung der matte allein könnte analog durch das unter der schrotmatte liegende luftpolster (!) bedingt sein.
die schwingungen der holzplatte sind selbstverständlich im hauptbeitragenden teil von der dagegen drückenden luft abhängig. so jedenfalls wird die versuchsreihe von timmermanns(?) beschrieben: entkopplung der einzelnen wand, nur luftanregung. oder müssen wir eingestehen: wir wissen es nicht, aber glauben?
nun ist das gehäuse aber leer! das ist eine untypische situation für eine box, die auch den mittelton bedient. bei diesen wird doch mit gutem grund eine dämpfung durch watte vorgenommen. könnte also sein, dass die verwendung von filz genau das nachbildet, was schnöde polyesterwatte in richtigen gehäusen bewirkt? man könnte vermuten, dass ein einzelner steg in kombination mit einem filzvorhang vor der wand mindestens den gleichen effekt haben würde wie die kostspielige variante.
für mich persönlich soll das zitat des hobbyartikels nur der selbstbestätigung dienen für die, die glauben den "heiligen gral" schon gefunden zu haben. auch der artikel selbst krankt an "cargo cult science":
weiter heisst es dort:
"Der Ausdruck ... soll eine Praxis kennzeichnen, die zwar methodisch korrekt arbeitet oder oberflächlich betrachtet stimmige Ergebnisse liefert, die aber sinnlos geworden ist."
sinnlos ist sie deshalb, weil sie unkritisch und - mit erlaubnis, typisch phantasielos eine bestimmte vorstellung von den beteiligten mechanismen voraussetzt. statt - ich bitte wegen der großen worte um nachsicht, das problem von anfang an sich wissenschaftlich vorzunehmen, und "schritt für schritt" ein grundlegendes verständnis zu suchen.
auch das ergebnis kann dann eben nicht überzeugen. die dämmungsmaßnahmen würden selbst bei typischen high-endpreisen der anderen teile leicht unverhältnismäßig teuer. andere, an sich doch sehr naheliegende möglichkeiten werden erst gar nicht in betracht gezogen. auf das verhältnis vom membranschall zum schalldurchgang will ich gar nicht mehr eingehen, also auf die mehr ingenieurstechnische frage, was wäre denn "gut genug".
den >> betreffenden thread habe ich geschlossen, weil sich vernünftige menschen ohnehin keine allzu großen gedanken um das thema erlauben - so - oder so ...
ps, in dem artikel heisst es: "Die gesamte Schalldurchleitung, aufgenommen durch ein im Abstand von exakt 20 cm positioniertes Messmikrofon, ..." was wohl heissen soll, es ist mittig positioniert. durch ein tatsächlich mittig positioniertes mikrofon würden eventuelle "moden" der gehäusewand nicht aufgenommen, weil sich bei höheren moden die wandteile gegenphasig bewegen. und: "die Vibrationen in der Probenmitte, die ein dort befestig*ter Beschleunigungsaufnehmer er-fasste ..." - das gleiche, der aufnehmer liegt bei höheren moden dann auf bewegungslosen knotenlinien. die messungen wurden dann wohl oder mehr übel wie vermutet ohne eine vorherige beschäftigung mit der materie vorgenommen ... cargo cult science.
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