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  • F.H.
    Moderator
    • 05.10.2011
    • 1014

    #16
    Seit 2 Jahren arbeite ich nicht mehr bei Visaton, war aber über zwei Jahrzehnte u.A. für die Messtechnik und somit die veröffentlichten Daten verantwortlich. Ich stelle die Behauptung auf, dass bei Visaton nach bestem Wissen und Gewissen gemessen wird und keine geschönten Daten herausgegeben werden. Alles andere hat keinen Sinn, denn früher oder später fliegt der Schwindel sowieso auf. Ich selbst habe manchmal vor vielen, vielen Jahren den Wirkungsgrad bei Bauvorbauschlägen nach oben hin "aufgerundet". Das habe ich schmerzlich bereut, als mir hier im Forum die Fehler nachgewiesen wurden. Heute ist die Messtechnik so verbreitet, dass ein Hersteller mit falschen oder geschönten Daten nicht sehr weit kommt (siehe diesen Thread hier).

    Außerdem macht Visaton seinen Hauptumsatz mit Industriekunden. Da kann man sich falsche Daten nicht leisten. Wenn z.B. auf einen Kreuzfahrtschiff in 1200 Kabinen je zwei Lautsprecher eingebaut werden und bei der Abnahme der Alarmton in der Dusche nicht mit den vorgeschriebenen dB zu messen ist, ja dann ist aber was los! Zum Glück ist das noch nicht passiert. Da ist es angeraten, immer korrekte Daten zu messen und anzugeben.

    @ Wolfgang: Was bedeuten eigentlich die verschiedenen Kurven bei der Herstellermessung? Sind das unterschiedliche Typen? Bei 10 kHz gibt es im Pegel Unterschiede von 88 dB bis 92 dB. K&T hat 88 dB gemessen.
    Friedemann

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    • wolfgang520
      Registrierter Benutzer
      • 06.10.2009
      • 386

      #17
      Hallo Friedemann,
      da stimme ich Dir absolut zu. Die Visaton Frequenzgänge sehen sehr real aus. Auch Wavecor stellt nach meinem Verständnis hervorragende Chassis her, das Beispiel des TW030 passte nur deshalb so gut, weil der Frequenzgang des Datenblattes einfach zu glatt aussieht.
      Die Erklärung dafür hat wohl ALler gegeben. Mit unterschiedlicher Impulslänge variiere ich die Feinheit der Darstellung. Es ist schade, dass nicht alle, die Messblätter veröffentlichen, nach gleichen Regeln arbeiten.

      Gruß
      Wolfgang

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      • wolfgang520
        Registrierter Benutzer
        • 06.10.2009
        • 386

        #18
        Hallo Friedemann,

        ich vergaß noch eine Antwort zu geben. Wavecor hat in einem Datenblatt die Angaben zu 4 verschiedenen Chassis zusammengefasst. Es handelt sich um den TW030 in 4Ohm und 8Ohm Version sowie mit und ohne Ferrofluid.
        In unserem Fall handelt es sich um die 8Ohm Version ohne Fluid.

        Gruß
        Wolfgang

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        • ALler
          Registrierter Benutzer
          • 10.12.2009
          • 494

          #19
          Wolfgang520 schrieb:

          (...) weil der Frequenzgang des Datenblattes einfach zu glatt aussieht.

          Die Erklärung dafür hat wohl ALler gegeben.
          Mit unterschiedlicher Impulslänge variiere ich die Feinheit der Darstellung
          Hadda so nicht gesagt.

          Mit der Länge der Impulsauswertung wie Du sagst, sinkt/steigt die Auflösung natürlich auch (nur gibt es bei zu langem Zeitfenster/hohe Auflösung halt das Problem, dann Raumreflektionen in der Messung zu haben).

          Aber die Signallänge ist das was, ich meinte.
          Man kann ein sehr kurzes Signal verwenden (mit FFT-Länge wie 512) oder ein recht langes, wie mit FFT-Länge 16.384

          Wavecor hat unter aller Garantie ein recht kurzes Signal verwendet.

          Probiere den Unterschied gern mal selbst aus, unter Verwendung eines gleich langen Zeitfensters (in den Impulsantworten).

          Nochmal zur einzigsten Dir gegebenen Vergleichsmöglichkeit, wenn Du dir keine solche angesprochene unendliche Schallwand bauen willst:

          den Treiber so beschalten, wie es K&T bei der Messung der Box gemacht hat (die Messung mit den Übergangsfrequenzen).
          Und logo für gleiche Schallwandmaße sorgen, besser auch einen TMT in der Schallwand mit drin haben, wie bei K&T.

          Dann schauen wie es sich mißt, und vermutlich mit der Mic-Höhe probieren. Denn K&T gibt ja nicht mit an, ob z.B. auf Höhe HT, oder ob draunter gemessen wurde.

          Grüße von
          ALler

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          • wolfgang520
            Registrierter Benutzer
            • 06.10.2009
            • 386

            #20
            Hallo ALler,

            ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich meinte schon die Signallänge. Das habe ich auch bereits probiert und es ist so wie Du es darstellst.

            Nun bleibt aber trotzdem die Frage offen, wieso hat der Hersteller nicht ebenfalls die FFT-Länge 16.384 gewählt, die bei mir standardmäßig eingestellt ist. Den Beigeschmack werde ich nicht los.

            Gruß
            Wolfgang

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            • ALler
              Registrierter Benutzer
              • 10.12.2009
              • 494

              #21
              Wofgang520 schrieb:

              Nun bleibt aber trotzdem die Frage offen, wieso hat der Hersteller nicht ebenfalls die FFT-Länge 16.384 gewählt, (...)
              ... hättest Du das Chassis denn gekauft, wenn seine tatsächlichen Eigenschaften unter gewöhnlichen Umständen dargestellt und vergleichbar gewesen wären?

              Vermutlich nein.

              Jetzt weist Du aber immerhin - und das war eine geldwerte Investition in die Zukunft - worauf man zukünftig in den Chassis-Prospekten achten sollte.

              Grüße von
              ALler

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              • wolfgang520
                Registrierter Benutzer
                • 06.10.2009
                • 386

                #22
                Hallo ALler,

                unsere Diskussion hat schon einige Erkenntnisse zu Tage gebracht. Zum Verständnis der Zusammenhänge der Messtechnik werde ich mir den Appolito noch einmal zu Gemüte ziehen.
                Obwohl Visaton hier sicherlich eine löbliche Ausnahme ist, werde ich das Gefühl nicht los, dass der eine oder andere seine Messwerte ein wenig besser darstellen möchte als der vergleichbare Durchschnitt. Das bezeichnet man dann als Marketing.

                Gruß

                Wolfgang

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