Moin,
Doch, denn genau das ist die Aussage der Gruppenlaufzeit.
Gehen wir mal von einem Dirac-Impuls aus. Dessen Amplitudenspektrum ist vollkommen weiß und der Phasengang absolut linear (darf auch fallend sein, Hauptsache eine Gerade (bei linearer Frequenzachse)). Das heißt, er enthält unendlich viel Energie in einem unendlich kleinen Zeitraum. Jedes vom idealen Dirac-Impuls abweichende Signal verteilt seine Energie über Zeit und Raum (Frequenz). Beim Rauschen, dass einen zufälligen Phasengang (und damit Gruppenlaufzeit) hat, ist die Verteilung gleichmäßig, beim Sweep nicht. Dort gehört zu jedem Zeitpunkt eine Frequenz (das ist eigentlich falsch - siehe Fourier -, aber ich weiß nicht wie ich das anders ausdrücken könnte).
Ein gutes Beispiel um das zu verdeutlichen sind die einschlägig bekannten Sprungantworten von Mehrwegern, wo die Antworten der Teilsysteme zu unterschiedlichen Zeiten eintreffen. Nimm einen Zweiweger an, und der Tieftöner kommt 1ms zu spät. Würdest Du behaupten, dass in dieser ersten 1ms schon die Energie aus dem Tiefton vorhanden ist? Natürlich nicht. Aber wenn Du von dem Gesamtkonstrukt eine Fourieranalyse machst, dann sind natürlich die Sinusschwingungen von "unten" schon längst da - jedoch durch gegenseitige Auslöschung noch nicht zu sehen.
An dem Volterra-Kernel ist gar nichts ominös. Das ist einfach eine Erweiterung der Systhemtheorie auf nicht-lineare Systeme. Ein unglaublich kompliziertes Konstrukt, aber mathemathisch wohl einwandfrei.
Das stimmt, so einfach kann man es sich nicht machen. Dafür ist aber der Volterra-Kernel da.
Gruß
Cpt.
Original geschrieben von Ursel
Nein, Energie & Zeit ja, Frequenz & Phase/Amplitude ja, aber bitte nicht vermischen!
Nein, Energie & Zeit ja, Frequenz & Phase/Amplitude ja, aber bitte nicht vermischen!
Gehen wir mal von einem Dirac-Impuls aus. Dessen Amplitudenspektrum ist vollkommen weiß und der Phasengang absolut linear (darf auch fallend sein, Hauptsache eine Gerade (bei linearer Frequenzachse)). Das heißt, er enthält unendlich viel Energie in einem unendlich kleinen Zeitraum. Jedes vom idealen Dirac-Impuls abweichende Signal verteilt seine Energie über Zeit und Raum (Frequenz). Beim Rauschen, dass einen zufälligen Phasengang (und damit Gruppenlaufzeit) hat, ist die Verteilung gleichmäßig, beim Sweep nicht. Dort gehört zu jedem Zeitpunkt eine Frequenz (das ist eigentlich falsch - siehe Fourier -, aber ich weiß nicht wie ich das anders ausdrücken könnte).
Ein gutes Beispiel um das zu verdeutlichen sind die einschlägig bekannten Sprungantworten von Mehrwegern, wo die Antworten der Teilsysteme zu unterschiedlichen Zeiten eintreffen. Nimm einen Zweiweger an, und der Tieftöner kommt 1ms zu spät. Würdest Du behaupten, dass in dieser ersten 1ms schon die Energie aus dem Tiefton vorhanden ist? Natürlich nicht. Aber wenn Du von dem Gesamtkonstrukt eine Fourieranalyse machst, dann sind natürlich die Sinusschwingungen von "unten" schon längst da - jedoch durch gegenseitige Auslöschung noch nicht zu sehen.
Ich denke dass das Verzerrungsmodell von Farina falsch ist, dieser ominöse Volterra-Kernel.
Ein Lautsprecher hat nunmal keine "Kennlinie der Übertragungsfunktion".
Gruß
Cpt.
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