Hallo,
wie in diesem Thread
http://www.visaton.de/vb/showthread....threadid=13177
angekündigt, hier die Messungen meines "Meßverstärkers".
Das Gerät ist eigentlich dazu gedacht, kleine Monitorboxen zu aktivieren, scheint aber von den Daten her für meinen Zweck wie geschaffen. Es ist klein, es kann ausreichende Leistung und es ist billig.
Als erstes habe ich an der Seite zwei Klemmen angebracht. Standardmäßig wird der kleine Verstärker mit freien Kabelenden ausgeliefert, die direkt und ohne Zugentlastung auf der Platine angelötet sind. Im inneren verbirgt sich ein Ringkerntrafo, ein einzelner Transistor am großzügigen Kühlkörper und ein paar ordentliche Elkos. Werte und Daten habe ich nicht aufgeschrieben.
Der Meßaufbau ist im Folgenden genau wie ihn tiki im oben genannten Thread beschrieben hat.
Als erstes wollte ich sehen, wie groß die Verstärkung ist: Die angegebenen 26dB werden im mittleren Frequenzbereich absolut perfekt erreicht, hier gibt es nichts auszusetzen.
Nun zum Frequenzgang:
Vorsicht Skalierung, ein Strich ist gerade mal 1dB. Dennoch sind die Abweichungen nicht gar so schön, ich hätte es mir schöner gedacht. Angegeben sind 10Hz bis 10kHz bei -1dB. Das ist natürlich fiese Augenwischerei. Richtig ist, dass der Frequenzgang in diesem Bereich im 2dB Toleranzschlauch liegt, von -1 darf man aber eigentlich nicht sprechen.
Anschließend habe ich Arta die Sprungantwort auswerten lassen.
Sie sieht nach meinem Dafürhalten ganz ordentlich aus.
Nun aber zu den spannenden Verzerrungen. Zuerst wollte ich sicher gehen, dass meine MAYA44USB nicht schon Verzerrungen beisteuert. Ihre Klirrverhalten sieht wie folgt aus...
Die Einstellung ist so, wie auch später die Verzerrungsmessungen am Verstärker durchgeführt wurden. Mit rund 0,004% THD ist das schon sehr gut.
Mit Verstärker sieht es leider deutlich schlechter aus. Der Eingangspegel ist unsymmetrisch -4,5dBu, die Verstärkung auf 10dB eingestellt.
Das ist leider insgesamt sehr viel. 1% Klirr ist für einen Verstärker eigentlich inakzeptabel hoch. Ich habe die Verstärkung dann auf 26dB (rechtsanschlag) erhöht.
Das Bild wird leider noch eine ganze Ecke schlechter. 3,5% THD ist nun wirklich deutlich zuviel. Bedenken wir, dass das Gerät wohl noch nicht geclippt hat, eine Anzeige gibt es nicht. -4,5dBu Eingangspegel darf für ein Gerät mit professionellem XLR-Anschluß kein Problem darstellen. Die Soundkarte war nicht übersteuert und liefert auch bei höheren Eingangspegel Verzerrungen unterhalb 0,005%, ich habs ausprobiert.
Angegeben sind im Datenblatt 0,03% THD+N. Ob es bei symmetrischem Signaleingang und deutlich mehr Eingangspegel soviel besser wird?
Ich habe mittels Vorverstärker den Eingangspegel auf genau 0dBu erhöht, mußte dann aber die Verstärkung auf rund 13dB zurücknehmen, um den Soundkarteneingang nicht zu übersteuern.
-> Leider genau das gleiche Bild. Ich habe die Grafik nicht eingefügt, weil sie quasi identisch mit der oberen ist: 3% THD, war für mittlere Verstärkung zu erwarten.
Um dem Phänomen der größeren Eingangsspannung weiter auf die Schliche zu kommen, habe ich den Eingangspegel auf +6dBu erhöht. Die Verstärkung mußte ich um weitere 6dB zurücknehmen, der Verstärker macht nun also noch etwa 7dB Gain. Alles keinen Zweck, die Verzerrungen sinken auf 2% THD, wie dies für verringerte Verstärkung zu erwarten war. Von 0,03% keine Spur.
Ob er erst so richtig kommt, wenn man ihn im oberen Bereich der Kennlinie betreibt? Wie kann ich den Klirrfaktor unter 50W Last an 4Ohm messen?
EDIT: Belastungstest mit 2W habe ich eben durchgeführt. Keine Änderung.
gruß, farad
wie in diesem Thread
http://www.visaton.de/vb/showthread....threadid=13177
angekündigt, hier die Messungen meines "Meßverstärkers".
Das Gerät ist eigentlich dazu gedacht, kleine Monitorboxen zu aktivieren, scheint aber von den Daten her für meinen Zweck wie geschaffen. Es ist klein, es kann ausreichende Leistung und es ist billig.
Als erstes habe ich an der Seite zwei Klemmen angebracht. Standardmäßig wird der kleine Verstärker mit freien Kabelenden ausgeliefert, die direkt und ohne Zugentlastung auf der Platine angelötet sind. Im inneren verbirgt sich ein Ringkerntrafo, ein einzelner Transistor am großzügigen Kühlkörper und ein paar ordentliche Elkos. Werte und Daten habe ich nicht aufgeschrieben.
Der Meßaufbau ist im Folgenden genau wie ihn tiki im oben genannten Thread beschrieben hat.
Als erstes wollte ich sehen, wie groß die Verstärkung ist: Die angegebenen 26dB werden im mittleren Frequenzbereich absolut perfekt erreicht, hier gibt es nichts auszusetzen.
Nun zum Frequenzgang:
Vorsicht Skalierung, ein Strich ist gerade mal 1dB. Dennoch sind die Abweichungen nicht gar so schön, ich hätte es mir schöner gedacht. Angegeben sind 10Hz bis 10kHz bei -1dB. Das ist natürlich fiese Augenwischerei. Richtig ist, dass der Frequenzgang in diesem Bereich im 2dB Toleranzschlauch liegt, von -1 darf man aber eigentlich nicht sprechen.
Anschließend habe ich Arta die Sprungantwort auswerten lassen.
Sie sieht nach meinem Dafürhalten ganz ordentlich aus.
Nun aber zu den spannenden Verzerrungen. Zuerst wollte ich sicher gehen, dass meine MAYA44USB nicht schon Verzerrungen beisteuert. Ihre Klirrverhalten sieht wie folgt aus...
Die Einstellung ist so, wie auch später die Verzerrungsmessungen am Verstärker durchgeführt wurden. Mit rund 0,004% THD ist das schon sehr gut.
Mit Verstärker sieht es leider deutlich schlechter aus. Der Eingangspegel ist unsymmetrisch -4,5dBu, die Verstärkung auf 10dB eingestellt.
Das ist leider insgesamt sehr viel. 1% Klirr ist für einen Verstärker eigentlich inakzeptabel hoch. Ich habe die Verstärkung dann auf 26dB (rechtsanschlag) erhöht.
Das Bild wird leider noch eine ganze Ecke schlechter. 3,5% THD ist nun wirklich deutlich zuviel. Bedenken wir, dass das Gerät wohl noch nicht geclippt hat, eine Anzeige gibt es nicht. -4,5dBu Eingangspegel darf für ein Gerät mit professionellem XLR-Anschluß kein Problem darstellen. Die Soundkarte war nicht übersteuert und liefert auch bei höheren Eingangspegel Verzerrungen unterhalb 0,005%, ich habs ausprobiert.
Angegeben sind im Datenblatt 0,03% THD+N. Ob es bei symmetrischem Signaleingang und deutlich mehr Eingangspegel soviel besser wird?
Ich habe mittels Vorverstärker den Eingangspegel auf genau 0dBu erhöht, mußte dann aber die Verstärkung auf rund 13dB zurücknehmen, um den Soundkarteneingang nicht zu übersteuern.
-> Leider genau das gleiche Bild. Ich habe die Grafik nicht eingefügt, weil sie quasi identisch mit der oberen ist: 3% THD, war für mittlere Verstärkung zu erwarten.
Um dem Phänomen der größeren Eingangsspannung weiter auf die Schliche zu kommen, habe ich den Eingangspegel auf +6dBu erhöht. Die Verstärkung mußte ich um weitere 6dB zurücknehmen, der Verstärker macht nun also noch etwa 7dB Gain. Alles keinen Zweck, die Verzerrungen sinken auf 2% THD, wie dies für verringerte Verstärkung zu erwarten war. Von 0,03% keine Spur.
Ob er erst so richtig kommt, wenn man ihn im oberen Bereich der Kennlinie betreibt? Wie kann ich den Klirrfaktor unter 50W Last an 4Ohm messen?
EDIT: Belastungstest mit 2W habe ich eben durchgeführt. Keine Änderung.
gruß, farad
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