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Beizen und Wachsöl für Dummies

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  • Proletheus
    Registrierter Benutzer
    • 06.09.2004
    • 100

    Beizen und Wachsöl für Dummies

    Hallo,

    ich habe vor, mir ein Paar Visaton Concorde zu gönnen, und auf fertig furnierte Gehäuse (ja, ich weiß, aber ich dusche gerne warm) zurückzugreifen.

    Ich würde dann also unbehandelte Gehäuse in Mappa-Maser bekommen und selber noch dafür sorgen, dass sie grau und seidenmatt glänzend werden. Das habe ich mir so vorgestellt:

    - Xyladecor Consolan Beize in Steingrau besorgen
    - Spülschwamm in rechte Hand nehmen
    - Gehäuse satt mit Beize einreiben, überschüssige Beize wieder mit dem Schwamm entfernen (also ein paar Minuten lang unmotiviert mit dem Schwamm drauf rumschmieren)
    - 6 Std. trocknen lassen
    - Wachsöl (welches?) mit baugleichem Spülschwamm (neu) dick auftragen, Überschuss abwischen
    - warten (wie lang?)
    - wiederholen (wie oft?)
    - polieren womit?)

    Endergebnis:

    - Weiterhin deutlich sichtbare Maserstruktur (vielleicht deutlicher als vorher? Xyladecor behauptet's jedenfalls in der PDF)
    - Absolut kein Braunton mehr zu erkennen, das Holz erweckt den Eindruck, als wäre es schon immer grau/anthrazit gewesen
    - seidenmatt glänzende Oberfläche mit hölzerner Haptik


    Wird das was? Ich bin weiß Gott nicht das Handwerk-As, aber Dinge mit Schwamm einreiben, joah, das trau' ich mir zu. Wie kritisch ist das bzgl. Gleichmäßigkeit? Muss ich vielleicht noch schleifen?
  • JazzyMarco
    Registrierter Benutzer
    • 25.03.2004
    • 45

    #2
    Genau das würde mich auch interessieren....
    Was sagen die Fachleute???

    Kommentar

    • We-Ha
      Moderator
      • 26.09.2001
      • 12244

      #3
      Vorweg:
      Wachsöl auf Beize, damit habe ich keinerlei Erfahrung ... also kann ich dazu direkt nichts sagen, aber grundsätzliches:

      >- Xyladecor Consolan Beize in Steingrau besorgen

      soweit, so gut ...

      >- Spülschwamm in rechte Hand nehmen

      schon nicht so gut, es sollte ein breitflächiger Pinsel sein, OHNE Metallzwinge, also Kunststoff ... (Zwinge ist die Umrandung, die die Borsten an den Griff nagelt)

      >- Gehäuse satt mit Beize einreiben, überschüssige Beize wieder
      mit dem Schwamm entfernen (also ein paar Minuten lang unmotiviert mit dem Schwamm drauf rumschmieren)


      im Ansatz richtig, grundsätzlich eher nicht ...
      Beize satt (nass in nass) auf die Fläche auftragen, dabei aufpassen, das nichts 'rumläuft'.
      Unmotiviert schon garnicht, rumschmieren erst recht nicht, sondern auftragen, IMMER in Maserrichtung.
      Der Überschuß wird weder minutenlang, noch mit 'nem Schwamm abgetragen, sondern mit einem ebenfalls breiten Pinsel OHNE Metallzwinge 'vertrieben', also mit trockenem Pinsel IMMER in Maserrichtung vertreiben und den Überschuß sozusagen abnehmen. Ab und zu den Pinsel mal ausschlagen, damit der Überschuß, der sich dann in den Borsten befindet, nicht wieder retour geht.
      Wer schmiert, verliert !

      >- 6 Std. trocknen lassen

      Kommt darauf an, kann auch schneller gehen. Grundsätzlich sollte der Raum, in dem die Prozedur stattfindet, nicht zu warm und nicht zu kalt sein, ca. 20° sind OK.
      Den Trockenprozess keinesfalls mittels Warmluftgebläse oder ähnlichem beschleunigen.

      >- Wachsöl (welches?) mit baugleichem Spülschwamm (neu) dick auftragen, Überschuss abwischen

      Keine Erfahrung auf Beize damit

      >- warten (wie lang?)

      wahrscheinlich, bis trocken.

      >- wiederholen (wie oft?)

      normalerweise 1 mal grundieren, einmal Deckauftrag. Insgesamt dreimal ist aber auch nicht verkehrt.

      >- polieren womit?)

      Trikotagenstoff (altes Unterhemd etc., sollte aber gewaschen sein , wegen Ralley-Streifen oder so ...)


      Achja, schleifen... nach der ersten Ölung mit 220'er oder 300'er Papier ... ja nicht direkt nach dem Beizen
      Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
      Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

      Kommentar

      • Proletheus
        Registrierter Benutzer
        • 06.09.2004
        • 100

        #4
        Schonmal vielen Dank für die Aufklärung, ein paar Dinge sind mir noch nicht so ganz klar, nämlich:

        -Woanders habe ich gelesen, dass man vor dem Beizen unbedingt mit einem feuchten Schwamm die Spanreste aus den Poren holen muss, da es sonst fleckig wird. Wie lang muss das Furnier danach trocknen, bis ich weiterarbeiten kann?

        -Wie streiche ich bei Mappa-Maser in Maserrichtung? Sollte ich mit einem kleinen Pinsel jedes Astloch kreisrund nachziehen oder mich nur "grob" an die Richtung der Maser halten?

        -Ist es schwer, eine halbwegs gleichmäßige Oberfläche hinzubekommen? Ich müsste ja dann eine Fläche nach der anderen beizen, sieht man das am Schluss?

        -Da ich keine Erfahrung mit Beizen habe: Kann man sowas im Wohnraum machen? Wenn's einen Nachmittag lang etwas riecht, geht die Welt nicht unter, aber ich habe leider keinen geeigneten Keller etc. Mit ordentlich Malerfolie darunter sollte das doch klappen, oder?

        -Man könnte die Gehäuse auch erst ölen und dann wachsen. Ein anderer Post von We-Ha erweckte aber den Eindruck, dass Wachsen nicht so einfach ist (wenn man's gescheit macht, sieht's auch gescheit aus...). Welche Fehler gilt es beim Wachsen/Polieren zu vermeiden?

        Kommentar

        • Mr.E
          Registrierter Benutzer
          • 02.10.2002
          • 5291

          #5
          Genau das was du vorhast hab ich gemacht:

          gebeizt und dann dreimal gewachst.

          Die Beizanleitung hast du ja.

          Wenn die Beize trocken ist (ich tät einfach mal über Nacht warten, sicher ist sicher, lieber warten als neu machen), nimmst du wieder einen Pinsel und verstreichst gleichmäßig (Maserrichtung) das Öl auf der Box.
          Ich hab Osmo Color Hartwachsöl genommen. Da steht auch eine Anleitung drauf (wer lesen kann, gell...).

          Mach das erst, wenn du nichts mehr schleifen mußt.
          Such dir einen möglichst staubfreien Raum. Überhaupt sollte man möglichst viel Staub eliminieren. Und fliegende Viecher.

          Mit dem Pinsel zwei Schichten auftragen. Nach jeder Schicht muß das Öl laut Dose 8-10 h trocknen (gut gelüftet). Eventuell sollte man hier Zwischenschleifen. Da könnte 00-Stahlwolle interessant sein, die geht mit einem Magneten wieder weg. Das Öl muß aber wirklich trocken bzw. eingezogen sein.

          Die dritte Schicht mit einem alten Unterhemd aufpolieren (Maserrichtung) und die polierte Fläche möglichst senkrecht stellen (Box drehen), damit nicht zuviel Staub drauffällt. Bißchen Logistik vielleicht...

          Ganz fein ist es halt, wenn man nicht so wie ich einfach drauf los tut, sondern sich vorher pingelig 'nen Rahmen mit Folie wastelt, und den über die Box stellt, da kommt dann Luft ran, Staub aber hoffentlich nicht. War nur so 'ne Idee.

          Ach ja: und immer von einer Kante zur gegenüberliegenden Kante durchziehen mit dem Unterhemd, sonst gibt das Schmierer.

          EDIT:
          Ähm... auch erst ölen und dann wachsen? Keine Ahnung, wenn dann würde ich das so machen, nicht erst wachsen, dann ölen. Ich hab aber nur geölt (so wie in deinem Eingangspost eigentlich...).

          K+T hat geölt und dann nochmal eine Schicht extra Bienenwachs oder so drauf, das war dann glatter als deren Titelblatt (angeblich). Nur mit dem OCHWÖ hat man einigermaßen eine Holz-Haptik, also nicht glatt wie lackiert (so würde ich mir die K+T-Beschreibung vorstellen, also wie lackiert, dafür aber sehr glänzend).

          Das ganze ist eigentlich kein großer Act, das kriegt man recht einfach hin.

          Kommentar

          • We-Ha
            Moderator
            • 26.09.2001
            • 12244

            #6
            Und wenn man sich gar zu unsicher ist: Probestück !
            Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
            Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

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            • Mr.E
              Registrierter Benutzer
              • 02.10.2002
              • 5291

              #7
              Na, wie sieht's aus mit der Concorde?

              Kommentar

              • Proletheus
                Registrierter Benutzer
                • 06.09.2004
                • 100

                #8
                Halb fertig...

                So, die Concordes sind jetzt mit einer Schicht Hartöl überzogen und eine habe ich probehalber zusammengeschraubt, um sie anzuhören. Ich bin sprachlos, freue mich schon drauf, wenn sie fertig geölt und antikgewachst sind.

                Fotos folgen demnächst dann in der Galerie.

                Kommentar

                • Mr.E
                  Registrierter Benutzer
                  • 02.10.2002
                  • 5291

                  #9
                  Na, hat dich der Erdboden verschluckt...

                  Mich interessiert einfach, wie das aussieht. *g*

                  Kommentar

                  • LANDO
                    Registrierter Benutzer
                    • 10.12.2004
                    • 2186

                    #10
                    Hallo


                    grundsätzlich kann man sagen das Consolan schon ein gutes Mittelmaß darstellt.
                    Der Aufbau: Erst Beizen und dann wachsen halte ich persönlich für nicht wirklich "prickelnd".

                    Die ganze Sache steht und fällt aber mit den Eigenschaften des Holz. Holz halt teilweise sehr unterschiedliche Lagerzeiten und auch Wassergehalt. Dementsprechend kann es gerade für Holz niemals eine pauschale Anwendung geben wie z.B. auf "toten" Werkstoffen wie Stahl, Beton usw.


                    Selber hätte ich zu Produkten der Fa. Remmers oder Hesse geraten. --->Nein, habe überhaupt nichts mit diesen direkt zu tun. Habe aber desöfteren Anwendungen gesehen und kann nur bestätigen, das diese qualitativ sehr hochwertige Beizen anbieten.

                    Ergänzend sollte man sagen. Die Beschichtung ist nur langzeitstabil, wenn mit einem 2 K Acryl-Klarlack, min. seidenglänzend, abschließend versiegelt wird. Wird dies nicht getan, wird man den wunderbaren Einfluß des UV-Anteils des Lichts sehen. Das bedeutet: Es können aufgrund unterschiedlicher Standorte innerhalb von Monaten oder wenigen Jahren únterschiedliche Farbnuancen sich herausbilden.



                    MfG LANDO
                    Musikzimmer:
                    B&G Matrix Magnetostat, Studio1 plus aktiven Tiefton (jeweils 2 x GF200)
                    Hörzimmer mit Solitude
                    Heimkino 2 mit Beamer: 5mal Acoustic Research AR15 mit TL-Sub
                    Reckhorn A 404

                    Kommentar

                    • Mr.E
                      Registrierter Benutzer
                      • 02.10.2002
                      • 5291

                      #11
                      Soweit ich weiß tut man entweder wachsen oder lackieren, aber nicht beides. Beizen tut man vorher sowieso (wenn man die Holzfarbe ändern will).

                      BTW: Weiß hier eigentlich jemand, wieviel UV-Licht durch Fensterscheiben durchtritt?

                      Kommentar

                      • alter bastler
                        Registrierter Benutzer
                        • 25.12.2004
                        • 254

                        #12
                        Mit OSMO Hartwachs habe ich auch die besten Erfahrungen gemacht, bei Hartholz reichen drei Behandlungen aus.
                        Erstmal gut schleifen mit 240er, dann erste Lage Wachs drauf, ca 24 Std. trocknen lassen.
                        Als nächstes mit 320 Papier schleifen, wenn es gut getrocknet war, muss es beim Schleifen stauben, sonst noch etwas warten.
                        Dann noch mal Wachs drauf, am besten mit fusselfreien Tuch, im letzten Gang mit ganz feiner Stahlwolle drübergehen.
                        Die Oberfläche wird wirklich super glatt, lässt aber die Holzmaserung fühlbar, außerdem lassen sich kleine Macken im späteren "Leben" des Werkstückes ganz einfach ausbessern.
                        Habe vor ca. 2Jahren meinen Schreibtisch mit dem Hartwachs Öl behandelt, er sieht immer noch top aus.

                        Kommentar

                        • raphael
                          Registrierter Benutzer
                          • 10.05.2001
                          • 3490

                          #13
                          Ist eigentlich schon zu spät, weil die erste Schicht Öl ja schon aufm Gehäuse ist, es ist allerdings unbedingt darauf zu achten, daß die Lösungsmittel der Beize und des Öls zusammenpassen. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sollte man mit wasserbasierter Beize arebiten, damit diese nicht mit dem Öl (das ein anderes Lösungsmittel enthält) reagiert und es zu Fleckenbildung kommt.
                          Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege.

                          Raphael
                          There are 10 types of people: Those that understand Binary and those that don't.

                          T+A SACD 1245R, Sony DVP-NS305, AppleTV (2G), Marantz SR5200,
                          2x Pass Aleph-X 70W (DIY)
                          LS mit Visaton:
                          RiPol (2xTIW400)
                          Nothung (2x W170S+CD-Horn, vollaktiver Lautsprecher)
                          Troll (W100S+KTN25F Koaxlautsprecher)

                          Kommentar

                          • alter bastler
                            Registrierter Benutzer
                            • 25.12.2004
                            • 254

                            #14
                            Also wenn ich Beizen muss, was ich nicht gerne mache, bevorzuge ich Wasserbeize, was den Vorteil hat, dass nach dem "Wässern" sich auch das Holz besser schleifen läßt.
                            Beim Beizen sehr genau darauf achten, dass auch nicht der kleinste Leimfleck auf der Oberfläche ist, den sieht man nach der Behandlung sonst überdeutlich.

                            Kommentar

                            • We-Ha
                              Moderator
                              • 26.09.2001
                              • 12244

                              #15
                              An sich wässert man vor dem Beizen !
                              Nach dem Beizen erfolgt überhaupt kein Zwischenschliff, erst nach der Grundierung !

                              Leim muss ohnehin und auf jeden Fall ausgeschliffen oder ausgewaschen werden (Aceton) da er auch bei Lack sichtbar wird.
                              Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
                              Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

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