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Kleine Fräszirkelanleitung

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  • MrWoofa
    Registrierter Benutzer
    • 22.09.2001
    • 4768

    Kleine Fräszirkelanleitung

    Nachdem ich mittlerweile so viele Bauvorschläge hier als bebilderte Anleitung habe, findet man leider schwerlich die Schritte, um mit dem Selbstbau-Fräszirkel von www.audiocad.de ein Chassis versenkt einzubauen. Dies werde ich hier mal anhand des Ausschnitts für den TIW 250 XS meiner VOX 252 XS nochmals gesondert und ausführlich beschreiben.

    Eins vorweg: Wer seine Gehäuse furnieren möchte, soll das unbedingt VOR dem Fräsen tun, da sonst a) die Tiefe der Einfräsungen nicht mehr stimmen würde un b) sich das total bescheiden furnieren läßt mit den Löchern drin und c) sich das an den Einfräsungen noch bescheidener ordentlich abtrennen läßt, wenn überhaupt.




    1. Hier erstmal die benötigten Sachen: Der verstellbare Fräszirkel mit Stahlnagel als Mittelpunkt, und ein Nutfräser, ich habe einen 12mm genommen, bei 6mm muß man öfter fräsen für die Auflagefläche und um den Ausschnitt herzustellen setzt sich oft die Fräsnut zu, bei größeren Fräsern muß man zu langsam fahren und es macht mehr Dreck.

    2. Statt der Kunstoff-Unterplate meiner ALDI-Fräse wird nun mit längeren Schrauben der Fräszirkel angeschraubt. Dann stellt man den Fräszirkel grob ein, und zwar mißt man vom Zentriernagel bis zur Außenkante des Fräsers den Radius ab. Nachdem man den Mittelpunkt des Ausschnitts penibel ausgemessen und angezeichnet hat (als 'Seitenanschlag' spanne ich 2 MDF-Reste an die Seiten, da es sonst mit der Fase schwierig wird, einen genauen Bezugspunkt zu finden), bohrt man dort ein Loch mit dem Durchmesser des verwendeten Nagels, bei mir 2mm. Es ist darauf zu achten, daß das Loch möglichst gerade ist.

    3. Nun stellt man AN EINEM PROBESTÜCK!! den genauen Fräsdurchmesser ein, also gegenüber auf einem Holzrest 2 kurze Stücke fräsen und messen, und dann den Zirkel so lange fein verstellen, bis der gewünschte Durchmesser der Fräsung erreicht ist, im Normalfall Chassisaußendurchmesser (bitte nachmessen!) + 0,5mm. Zum Messen verwendet man am besten einen Meßschieber, leider habe ich für >160mm keinen, also habe ich zur endgültigen Kontrolle das Chassis mal über Kopf angehalten. Die Fräse übrigens immer mit leichtem Druck nach außen führen, falls das Loch für den Nagel etwas Spiel hat wird die Fräsung sonst u.U. nicht ganz rund.

    4. Nun muß noch die Tiefe der Fräsung eingestellt werden, dazu den die Korbdicke wieder mit dem Meßschieber nachmessen und auf dem Probestück den Tiefenanschlag der Fräse einstellen und probefräsen bis es paßt, kontrolliert wird wie immer mit dem Meßschieber.





    5. Wenn alles eingestellt ist, kann es an die Box gehen, die Fräse dazu mit Gefühl, aber nicht zu langsam (sonst kokelt es) im Uhrzeigersinn herumführen, auch hier wieder mit leichtem Zug nach außen. Nach dem ersten Durchgang sollte man mit dem Schleifklotz die Fransen vom Furnier abschmirgeln und nochmal fräsen, da der Fräszirkel beim ersten Mal auf diesen Fransen aufliegt und die eingestellte Tiefe sonst nicht ganz erreicht wird. Danach noch einmal fräsen. Hier schon das fertige Ergebnis. Zur Sicherheit kann man nochmals nachmessen, noch ist die Möglichkeit da, zumindest ein zu kleines Loch noch größer zu machen :-)

    6. Nachdem man bei beiden Gehäusen alle mit der eingestellten Größe benötigten Fräsungen gemacht hat (sonst muß man für jede einzelne Fräsung neu einstellen, das wär ja blöd), stellt man den Durchmesser des Zirkels bei gleichem Tiefenanschlag kleiner, um die Auflagefläche der Chassis weiter zu vergrößern.

    7. Das sieht dann so aus.

    8. Nun wird der Durchmesser des Chassisauschnitts gefräst, und zwar in mehreren (max. 8mm) Durchgängen, damit der Fräser nicht überhitzt. Bei der letzten Runde, wo man durchbricht, muß man am Ende aufpassen, da man sich ja den festen Mittelpunkt 'wegfräst', hier die Fräse kurz vor Ende mit etwas Zug nach innen halten und den letzten Rest dann freihand wegfräsen. Der Durchmeser braucht dabei nicht so penibel eingestellt werden wie für die Einfräsung, sollte aber nicht mehr als 1mm abweichen.





    9. Nach dem Fräsen an den Kanten der Einfräsung mit dem Schleifklotz vorsichtig die Fransen brechen, auch die Kanten des Ausschnitts können eine kleine Nachbehandlung vertragen.

    10. Der spannendste Moment: Paßt es? JA! Tut es der gewünschte halbe mm Spiel sollte vorhanden sein, wenn später noch lackiert wird, wenn es stramm reingeht, muß man nach dem Lackieren mit nem Cutter vorsichtig die Überschüssige Farbe aus der Fräsung entfernen. Achja, bevor jetzt dumme Kommentare kommen: Das ist KEIN TIW 250 XS, weil es den noch ncicht gibt, aber da er den gleichen Korb bekommt wie der GF 250, habe ich diesen zum Einpassen verwendet
    Zuletzt geändert von MrWoofa; 02.02.2004, 22:47.
    Grüße,

    www.mrwoofa.de - Heimkino / HiFi / Car-HiFi Selbstbau-Anleitungen
  • Farad
    Registrierter Benutzer
    • 09.09.2001
    • 5775

    #2
    Juchuu! und "mein" Fräser von Lignos.de ist auch dabei!

    Vielleicht noch ein paar kurze Ergänzungen. Für den Stahlnagel bohre ich immer zuerst ein loch, damit ich ihn dann später nicht einschlagen muss und dabei vielleicht wieder was verstelle.

    Die Probefräsung messe ich immer mit einem 50er Stahlineal. Die Anschaffung lohnt sich allemal, sonst fehlt einfach immer was zwischen Geodreieck und Meterstab.

    Ausserdem hat es sich bewährt (finde ich zumindest) die Chassislöcher als ALLER ERSTES zu bohren. Also erst den Lochkreis aufzeichnen, dann mit nem langen Winkel die "waagrechte" bestimmen und dann mit Geodreieck und Stahllineal die Punkte der Bohrungen konstruieren. Das brauchen ja nur 3er Bohrungen sein, hauptsache man muss es dann nicht nachher mit Chassis drin und Winkel und Augenmaß ausrichten sondern die Schrauben "lochen" gleich richtig. Mit Bohrmaschine und Chassis bin ich immer etwas vorsichtig, ich schraube auch die Chassis zu 90% von Hand rein, bilde mir ein da mehr Gefühl zu haben, auch wenn man wahrscheinlich genausoleicht abrutscht oder was anderes passiert.

    Die 5 Zehntel können bei mehreren Schichten Lack schon ein bisschen wenig sein. Wenn man furniert und nur klarlackiert isses ok, wenn man aber mit der Becherpistole mehrere Schichten Vorlack und dann mehreremale Schlußlack aufträgt reichts manchmal nicht. Man kann dann zwar auch mit dem Cutter rundrumkratzen aber das ist immer eine etwas heikle geschichte. Einmal abrutschen und die Sache geht von vorne los.

    Ansonsten! Klasse! So gehts!!

    nochwas: Den Chassisausschnitt mache ich ganz klassisch mit der Stichsäge. Hat man ein ordentliches Modell sägt man auch auf +-1mm und das reicht allemal. Dafür staubts viel weniger...

    farad

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    • We-Ha
      Moderator
      • 26.09.2001
      • 12247

      #3
      Hmmm, wOOfie, wie sieht denn dann eigentlich deine grosse Fräszirkelanleitung aus ?
      Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
      Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

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      • MrWoofa
        Registrierter Benutzer
        • 22.09.2001
        • 4768

        #4
        @Farad: Auch ich bohre für den Nagel schrieb ich unter 2.

        Die Befestigungslöcher für die Chassis bohre ich ganz zum Schluß, Chassis reinlegen, mit Anschlagwinkel ausrichten wenn sie passig in der Fräsung liegen und dann mit 2,5mm vorbohren, und später alle mit der Bohrmaschine anschrauben. Mit Hand finde ich rutsche ich viel schneller ab als mit der Maschine, die man einfach ruhig hält und nicht drehen muß. Außerdem dauert von Hand lange

        @We-Ha: so:



        10. Für die Rundungen an Deckel und Boden habe ich mir einen großen Fräszirkel gebaut, bzw. meinen kleinen mittels einem Stück Paneele verlängert. Der Radius ist 229cm!!! Das Brett ist ausgerichtet (Mittelpunkt des Bretts muß senkrecht zum Mittelpunkt des Zirkels zeigen) und da Schraubwingen dem Zirkel im Weg wären, von unten am Tisch festgeschraubt. Am anderen Ende des Tischs sind 2 Latten eingespannt, für den Mittelpunkt habe ich einen Stahlnagel durch die Paneele geschlagen. Da die Länge des Brettes feststeht, muß der Mittelpunkt zum genauen Einstellen wandern, ein Verstellen des Radius an der Fräse bringt nichts. Die Bretter in der Mitte verhindern ein Durchbiegen der Paneele. Die anderen Bretter (eins in Reserve bzw. als Schablone) habe ich bündig auf das gezirkelte gelegt und mit dem Bündigfräser kopiert, so kann ich ganz leicht die Maßgenauigkeit einhalten.

        Grüße,

        www.mrwoofa.de - Heimkino / HiFi / Car-HiFi Selbstbau-Anleitungen

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        • Benny
          Registrierter Benutzer
          • 02.04.2002
          • 1622

          #5
          Jaja, Woofa, hab' ich gestern schon auf deiner HP begutachtet.
          Warum stellst Du nicht gleich deine ganze HP hier online...
          MfG B.

          -- kleine Knipsereien-- [15. 01. 2012]

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          • oml
            oml
            Registrierter Benutzer
            • 19.02.2003
            • 124

            #6
            Ich hoffe mal ich habs nicht überlesen, aber....

            aus welchem Material hast du denn den Fräszirkel gemacht?

            Sieht ziemlich stabil aus
            //...a programmer's lullaby // <cr> while (!asleep()) sheep++;

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            • MrWoofa
              Registrierter Benutzer
              • 22.09.2001
              • 4768

              #7
              Ui, achso,

              der Fräszirkel ist aus Pertinax, ist irgendwie so ne Art Kunststoff, der aber nicht schmilzt.
              Grüße,

              www.mrwoofa.de - Heimkino / HiFi / Car-HiFi Selbstbau-Anleitungen

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              • We-Ha
                Moderator
                • 26.09.2001
                • 12247

                #8
                Pertinax, ist das nicht kunstharzgetränktes Papier, bestehend aus mehreren Schichten ?

                Sozusagen der Vorläufer des heutigen Schichtstoffes ?
                Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
                Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

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                • oml
                  oml
                  Registrierter Benutzer
                  • 19.02.2003
                  • 124

                  #9
                  ...und um noch eine Frage anzuschließen....

                  Wo bekommt man das Zeuch her?
                  //...a programmer's lullaby // <cr> while (!asleep()) sheep++;

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                  • Farad
                    Registrierter Benutzer
                    • 09.09.2001
                    • 5775

                    #10
                    wie ich das sehe ists aber auch 8-10mm stark. Aus nem Mutilplexrest geht das ganz prima. Das ist absolut ausreichend stabil, zumindest wenn man damit so umgeht wie ich.

                    10mm Multiplex in den Mengen is nun wirklich fast umsonst. Dazu noch vier Senkkopfschrauben, n Stahlnagel, zwei Flügelmuttern, zwei normale Muttern und gut ists. Das ganze kostet keine 5€ und man hat bei ordentlicher Behandlung lange freude dran.

                    farad

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                    • woodie
                      Registrierter Benutzer
                      • 21.12.2003
                      • 49

                      #11
                      Hi,

                      Pertinax kenn ich von Festo und Elu/DeWalt. Die schrauben das unter die FrŠskšrbe von ihren
                      OberfrŠsen damits besser gleitet auf dem WerkstŸck. Basieren tuts auf Gewebe.

                      Aber das es das so stark gibt ist mir neu.

                      gruss

                      Christian

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                      • Farad
                        Registrierter Benutzer
                        • 09.09.2001
                        • 5775

                        #12
                        na, das hat meine gelbe brüder mannesmannfräse auch dran!

                        farad

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                        • MrWoofa
                          Registrierter Benutzer
                          • 22.09.2001
                          • 4768

                          #13
                          Hallo,

                          das Pertinax habe ich als Rest aus meiner alten Firma, wir haben dort u.A. Zahnräder draus gemacht, keine Ahnung wieso. Das ist übrigens mit das dünnste was ich auftreiben konnte, in der Regel war das 40-60mm stark.

                          Bei Multiplex hatte ich immer das Problem, das die Schrauben irgendwann ausrissen, hier kann man Maschinengewinde reinschneiden, da passiert das nicht.
                          Grüße,

                          www.mrwoofa.de - Heimkino / HiFi / Car-HiFi Selbstbau-Anleitungen

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                          • Farad
                            Registrierter Benutzer
                            • 09.09.2001
                            • 5775

                            #14
                            @Mr.Woofa

                            Mein Fräszirkel ist Murks, seit vielen Jahren. EINMAL geht er aber immernoch. *g*

                            Ich hab aber mal einen gebaut (nicht für mich) der absolut ohne Gewinde auskommt. In der Multiplexplatte sind unten zwei Senkungen die eine Senkkopfschraube mit tiefem Inbus aufnimmt. Die Multplexplatte hat nur ne Durchgangsbohrung und die Oberfräse ist dann oben mit normalen Muttern kraftschlüssig draufgespannt. Evtl ne Zahnscheibe dazwischen, muss aber nicht sein, unten is ja Holz.

                            Der Läufer läuft in der Mitte, wie wir das alle kennen. Links und rechts sind aber jeweils unten Fräsungen drin, in denen wiederum ne Senkkopfschraube läuft. Dann ist oben ein sehr langes Lanloch drin. Der Läufer hat kaum Spiel, kann sich also kaum verkanten. Dann sind jeweils links und rechts Unterlagscheiben (damit sich nix verzieht beim anziehen) und große Flügelmuttern zum anziehen drauf. Das ding ist ruckizucki maßgenau verstellt und ändert sich nciht beim anziehen. Durch die Flügelmuttern braucht man kein zusätzliches Werkzeug und n Gewinde muss auch nirgends ins Holz.

                            Die maximale Zustelltiefe wird durch die Muttern vorne kaum begrenzt. So tief muss man für Lautsprecher eigentlich nie fräsen. Selbst die 13mm nes TIW haben mir keine Probleme gemacht.

                            wenns ganz knapp hergeht kann man auch die Pertinaxplatte unten an der Oberfräse schnell wegschrauben. In den Löcher könnt man übrigens auch den Fräszirkel direkt aufnehmen. Ich habs aber lieber an den "normalen" Bohrungen gemacht, die eigentlich für die Kopierhülse sind. Eigentlich kommt da auch der Staubsauger ran (mit so nem Adapterstück) aber da seh ich dann nixmehr und der Schlauch geht mir auch im weg um... das ist sowieso pfui beim rundfräsen...

                            ach, sowieso schonwieder nen elefanten aus ner mücke gemacht hier, eigentlich isses alles ganz leicht wenn mans selber macht. *g*

                            farad

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                            • MrWoofa
                              Registrierter Benutzer
                              • 22.09.2001
                              • 4768

                              #15
                              13mm tief sind lächerlich,

                              bei der mit 2x 19mm aufgedoppelten Schallwand des SUB-T40 für meinen Kumpel war dann aber Schluß.

                              Ich muß mir noch was einfallen lassen, wie ich mit Zirkel 50mm tief fräsen kann...
                              Grüße,

                              www.mrwoofa.de - Heimkino / HiFi / Car-HiFi Selbstbau-Anleitungen

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