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Kleine Polieranleitung

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  • Farad
    Registrierter Benutzer
    • 09.09.2001
    • 5775

    Kleine Polieranleitung

    Hi,

    immer wieder wird gefragt, wie man perfekte Oberflächen schafft. Hier eine kleine Anleitung zum Polieren. Als erstes braucht man eine polierbare Oberfläche. Alkydharzlack funktioniert zwar, ist aber nicht optimal. Gerade als Klarlack empfiehlt sich wieder DD-Lack. 1k oder 2k ist relativ egal, wichtig ist nur, dass er komplett und durch und duch ausgehärtet ist.

    Zum Polieren ist eine relativ dicke Lackschicht nötig. Daher viele schichten (5) mit Schaumstoffwalze und relativ feinem Zwischenschliff auftragen. (180er-240er)

    Nach der letzten Schicht hat man unter nicht idealen Bedinungen (Werkstatt/Garage) zwar eine hochglänzende Schicht, die hat aber oft sprenkel drin, nach 5 Lackschichten lässt sich auch fast nicht vermeiden, dass es um die Kanten etwas anders aussieht als auf der Fläche.

    -> Nicht schlecht, aber es geht viel besser.

    Hier die unpolierte, hochglänzende DD-Oberfläche.


    Der Lack zieht etwas ungleichmäßig ein. Die Maserung des Holzes ist oft noch durch den Lack ganz leicht zu merken, obwohl DD-Lack gut verläuft. So richtig plan isses nicht. Daher muss erstmal alles runter, was nicht auf unterstem Niveau ist. Solange runterschleifen, bis man wirklich eine absolut ebene fläche hat. Mit dem Finger darf man nichtsmehr merken. Also: Bandschleifer! (altes 150er Band)



    Mit dem Bandschleifer macht man die grobe Arbeit, dann gehts weiter von Hand. Hier sieht man schön, wie die Oberfläche stumpf wird. Der Glanz geht vollkommen verloren.



    Mit Schleifleinwand bleiben auch bei 240er und selbst bei 320er Papier immer noch etwas riefen zurück. Wichtig: Sowohl mit Bandschleifer als auch von Hand, immer Maserrichtung (das sollte auch der letzten Walzrichtung des Lackes entsprechen). Die Riefen des Schleifpapieres werden mit Stahlwolle rauspoliert. Bewährt hat sich 000, 0000 geht auch, dauert aber.




    Jetzt darf kein Fleckchen mehr glänzen. Plane Fläche bis zu den Kanten, ohne irgendwelche Vertiefungen oder Staubspritzer vom lackieren. Das muss alles rausgeschliffen sein.

    Dann gehts an Polieren. Man braucht Polierpaste...


    ... und Baumwolllappen oder sog. Polierfäden.


    Dann gehts los. Fäden ein stück eintauchen, und ab gehts mit kreisenden Bewegungen auf der Oberfläche abgehen. Druck konstant, wichtig, auch bis zu den Kanten rausfahren, sonst hat man in der Mitte nachher ein anderes Bild als in der Mitte. Immer schön gleichmässig und nicht lahmen. Hier kann natürlich auch ein Exzenterschleifer oder ne Poliermaschine (so man das eine oder das andere hat) zum einsatz kommen. Von Hand hat man aber einfach das beste gefühl.

    Nach einigem Polieren, trockene Polierfäden nehmen und das ganze nachpolieren, bis nichtsmehr von der Paste über ist und die "frischen" Fäden alles aufgenommen haben. Dann einmal mit trockenm Tuch drüberwischen und fertig.

    Die Polierte Fläche sieht dann in etwa so aus:



    Der Ursprüngliche Glanz kommt nicht zurück. Mit Auto Hartwachs kann man jetzt noch nachbehandeln, das ist aber oft garnicht nötig.

    -> Ich behaupte mal, das ist genau die Obrfläche nach der viele immernoch suchen, daher auch die Anleitung. Der DD-Lack ist sehr belastbar (Gurkentest) und poliert bietet er eine seidenmatte perfekt gleichmäßige Oberfläche. Der Vorteil ist, dass es auf den Lackauftrag garnicht ankommt. Es ist vollkommen egal, ob in der letzten Schicht etwas Staubspritzer drin waren, die kommt ohnein mit dem Bandschleifer wieder runter. (das geht fix)

    Auch Tropfnasen oder ähnliches haben keine Chance. Durch das schliefen nimmts das alles weg und nach dem polieren hat man eine perfekt plane Oberfläche wie von einem gekauften Möbelstück.

    Ganz billig ist der Spaß nicht. Der DD-Lack (plus verdünner, plus Schaumstoffwalzen) kostet und wird dann teilweise wieder runtergeschliffen. Die Politur kostet nochmal und die Fäden braucht man auch. Wer aber eine solche Oberfläche mal angefasst hat, der will keinen Baumarktacryllack mehr.

    MfG, farad
  • Merlin
    Registrierter Benutzer
    • 30.11.2002
    • 837

    #2
    Ui

    Vielen Dank für diese wirklich sehr nützliche Anleitung. Denke ich werde es genau so testen

    Würde das Ergebnis gerne mal Live sehen...

    Wie ist das eigentlich... Wenn man so richtig heftig glänzende Oberflächen haben möchte mit derbe Tiefenwirkung. Also das die Box wirklich wie eine Speckschwarte glänzt wenn ihr wisst was ich meine... Kann man da zum Beispiel einfach Auto-Klarlack nehmen? (Soll angeblich das "reinste", also durchsichtigste sein...)

    Also diesen Auto-Klarlack muss man dann mit so einer Kompressor-Sprüh-Pistole auftragen... Aber geht das überhaupt wenn man keinen staubfreien Raum hat? Also mehrere Schichten aufsprühen und dann nach deiner Politur-Methode das Finish machen? Hat sowas schon einmal wer getestet? Oder ohne Staubfreien Raum etc doch lieber DD-Lack nehmen und nicht sprühen sondern Schaumstoffwalze auftragen?

    Weil du ja sagst das man im letzten Schritt nicht mehr den glanz hat wie nach dem Lackieren... Interessant wäre ja eine perfekte Oberfläche UND der Glanzeffekt
    Real Programmers don't die. They just gosub without return.

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    • MrWoofa
      Registrierter Benutzer
      • 22.09.2001
      • 4767

      #3
      Hi,

      wenn du Autoklarlack nimmst, darfst du nichtmehr polieren. Wenns gut lackiert ist, sollten sich auch keine Unebenheuiten ergeben. Ich würds wie üblich 2x lackieren, dann leicht anschleifen und dann ein letztes Mal drüber.
      Grüße,

      www.mrwoofa.de - Heimkino / HiFi / Car-HiFi Selbstbau-Anleitungen

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      • Farad
        Registrierter Benutzer
        • 09.09.2001
        • 5775

        #4
        wichtig ist mal auf jeden Fall noch, dass die Politur geeignet ist. Mit einer Autolackpolitur sollte man beispielsweise nicht auf einen Alkydharzlack los. Der löst den an, das geht nicht gut.

        Den Glanzeffekt bekommt man wie gesagt wieder etwas mit Hartwachs, aber das wird natürlich nie so wie vom Autolackierer.

        Das ist daheim nur sehr schwer möglich. Auch mit Kompressor und Fließbecherpistole bringt das alles nichts. Man hat immer das problem des Sprühnebels und der angezogenen Staubteilchen.

        Was du meinst ist einfach ein Autometalliclack mit Klarlackschicht drüber. Sowas macht jeder gute Lackierer. Der hat die schweineteuren Lacke und eben den Raum mit Staubabscheidewand und Schleuese am Eingang und weißen männchen die das spritzen. Bei uns in der Firma werden die Teile auf einer Lackierstraße aufgehängt, dann gewaschen, abgeblasen und dann in perfekt staubfreien Räumen von sehr verschleißarmen Robotern lackiert.

        Dafür dass es in der staubigen Garage gemacht ist, finde ich meine Oberflächen garnicht übel.

        farad

        PS: Autolack kann man natürlich polieren. Aber eben mit echter Autopolitur und Poliermaschine. Was würden denn sonst die ganzen Audifahrer am Wochenende machen?

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        • Andy 2002
          Registrierter Benutzer
          • 25.11.2002
          • 347

          #5
          Ich hab im badezimmer lackiert absolut fusselfrei nach dem trocknen

          wird natürlich nicht jedermass sache sein

          was mich wundert ist das mit 240er schleif als ganz fein bezeichnet wird .. ich hab mit 1000er papier nassgeschliffen ... war das umsonst ?`

          mfg andy
          BIST DU ZU LAUT --> BIN ICH ZU LEISE www.toxicshockaudio.de

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          • Farad
            Registrierter Benutzer
            • 09.09.2001
            • 5775

            #6
            na bei so Baumarktlacken ist 1000 schon sehr viel. Da hat man keinen Abtrag mehr. Mit 320er Schleifpapier alles schleifen und dann noch mit 000 Stahlwolle danach reicht in den allermeisten Fällen aus. Kommt eine weitere Lackschicht danach gleicht die das lässig aus, ists der letzte Schliff sollte sowieso poliert werden.

            (auch wenn das letzte eine Lackschicht sein sollte und kein Schleifvorgang)

            farad

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            • Andy 2002
              Registrierter Benutzer
              • 25.11.2002
              • 347

              #7
              ja das stimmt irgendwie .. geht aber auch nur mit nassschleifen bei 1000er ... aber das schleift dann schon fast nicht mehr sondern reibt eher ... ging aber astrein ... 2 mal drübergehen gleichmässig mit 1000er und die schicht war fertig für den klarlack

              für leichte verläufe is bestimmt das 320er besser das werd ich auch demnächst verwenden .. danke für den tipp .. 1000er werd ich auch nciht mehr verwenden eher ein 500er für die letzte schicht nassschleifen vor dem klaarlack

              mfg andy
              BIST DU ZU LAUT --> BIN ICH ZU LEISE www.toxicshockaudio.de

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              • metal
                Registrierter Benutzer
                • 31.05.2003
                • 1524

                #8
                Ich habe nicht geschlifen. Nicht weil ich es für unnötig halte, sondern weil ich es nicht wusste.
                Aber ich muss sagen, dass es auch ohne ging. Ich nehme es an
                Die Oberfläche ist sehr glatt. Die habe ich poliert, mit so einem Poliergerät, der eigentlich für das Auto vorgesehen wurde. Ging auch ganz gut. Man kriegt mit ihm auch höhere Drehzahlen.

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                • capslock
                  Registrierter Benutzer
                  • 16.05.2003
                  • 319

                  #9
                  Was ist für Dich DD-Lack, insbesondere als 1K? Meinst Du PU? Kann es sein, daß Du seidenmatten Lack genommen hast? Ich kann meinen Alkyd-PU-Lack von Jansen durchaus wieder auf Hochglanz polieren.

                  Gruß,

                  Eric

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                  • Farad
                    Registrierter Benutzer
                    • 09.09.2001
                    • 5775

                    #10
                    Mit 1k DD Lack meine ich

                    "1k DD Parkett- und Bootslack (o.s.ä.) von Siegel-Line"

                    Der ist sehr wohl hochglänzend. Ich hab mich damit jetzt nichtmehr sehr viel weiter beschäftigt, das Ergebnis ist wohl mit jedem anderen Lack nochmal anders. Es ging ums Polieren an sich und daraum eine Möglichkeit vorzustellen die preislich vertretbar ist und eine für Heimmittel hervorragende Oberfläche schafft.

                    Wie gesagt, mit Autowachs ist da schon noch was zu holen.

                    farad

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