Historie
Zunächst möchte ich kurz einige Eckdaten zur Historie, zum Aufbau und zur Aufstellung mitteilen. Der ursächliche Bausatz stammt aus der Jahr 1992. Damals kaufte ich die VIB EXTRA II. Im Jahr 2000 rüstete ich auf die Version GF um und tauschte die Diaphragmen der beiden DSM50. Die Chassis sind direkt auf die Schallwand aufgesetzt und nicht versenkt angebracht. Die Lautsprecher stehen zum Hörplatz in einem gleichseitigem Dreieck mit der Schenkellänge von 2m und sind zum Hörplatz nicht angewinkelt. Zur Rückwand sind ca. 40cm und zu den Seitenwänden mind. 1m Abstand.
Insgesamt habe ich zwei Abstimmungen entwickelt, die ich favorisiere und hier nun vorstellen möchte.
Abstimmung 1
Der Bausatz wurde gemäß des Visaton- Vorschlages aufgebaut. Als erstes tauschte ich die Elkos der Weiche gegen Folienkondensatoren und die Pegelregler gegen Festwiderstände aus. Mit den Reglern war nach kurzer Zeit bereits kein genaues Einpegeln mehr möglich, sie kratzten oder versagten teilweise vollständig die Funktion. Durch diese Änderungen konnte der Detailreichtum im Mittel-, Hochtonbereich verbessert werden. Allerdings wurde der obere Mitteltonbereich teilweise als aggressiv und hart empfunden. Erst ein Vorwiderstand im Mitteltonzweig schafft Abhilfe und ließ der Klang weicher erscheinen. Die folgenden Bilder zeigen die Weiche und die Simulation der ersten Modifikationen.
Weiche Abstimmung 1
Simulationsergebnis Abstimmung 1
Der Klang der VIB EXTRA GF mit dieser Weiche kann als sehr direkt und frisch charakterisiert werden. Der erste Eindruck vermittelt einen Klang mit einem hohen analytischen Maß und einer hohen Breitbandigkeit. Die Box verspüht eine beachtliche Lebendigkeit und erreicht eine erstaunliche Dynamik. Die räumliche Abbildung gelingt sehr gut in der Breite und wirkt aber weniger plastisch. Der Baß ist trocken, präzise und tief, er ist jederzeit konturiert und im Gegensatz zum WSP26 fällt sofort die gesteigerte Präzision und eine verbesserte Impulsivität auf. Der Baß arbeitet eher im Hintergrund und ist keineswegs dominant, teilweise würde etwas mehr Druck im Baß das Erlebnis komplettieren. Der Mitteltonbereich gelingt neutral, detailreich und ist von Brillanz geprägt. Teilweise wird der obere Mitteltonbereich jedoch als glasig und je nach Softwarematerial auch als hart empfunden. Der Hochtonbereich klingt ausgeglichen und ebenfalls sehr brillant, läßt aber Wünsche in der Feinzeichnung und im Detailreichtum der obersten Frequenzen offen.
Abstimmung 2
Mit der zweiten Abstimmung sollte zur Ersten eine Alternative geschaffen werden, die die guten Eigenschaften mit einer wärmeren Abstimmung kombinieren soll. Dazu sollte mit einer Weichen- und Gehäuseänderung der Baßbereich leicht betont werden.
Zum Einen wurde dazu das Volumen auf ca. 70 Liter verringert, indem ein Gehäuseteiler im unteren Bereich eingebaut wurde. Zum Anderen wurde das BR14.70 auf 25cm verlängert. Das Volumen wurde mit 7 Dämmatten bedämpft. Das zusätzlich geschaffene kleine Abteil im unteren Bereich dient nun als separate Kammer für die Frequenzweiche.
Die Weiche wurde so geändert, dass der Frequenzgang ab ca. 200Hz um etwa 2dB abgesenkt wurde. Der Bereich ab 10KHz wurde nur etwa 1dB abgesenkt, um diesen Bereich leicht zu betonen.
Die so modifizierte Weiche soll mit der geänderten Gehäuseabstimmung korrespondieren, dass die Baßfrequenzen um 100Hz leicht betont und die ehemalige untere Grenzfrequenz nahezu erhalten bleibt.
Durch diese Maßnahmen sinkt natürlich der Gesamtwirkungsgrad der Box.
Die Weiche der zweiten Abstimmung und das Simulationsergebnis zeigen die folgenden Bilder.
Weiche Abstimmung 2
Simulationsergebnis Abstimmung 2
Der Klang dieser Abstimmung kann im Gegensatz zur Ersten als ruhiger und weniger direkt bezeichnet werden, dabei wirkt er keinesfalls langweilig. Der erste Eindruck vermittelt einen runden und unaufdringlichen Charakter, der kein Detail hervorhebt, sondern die Musik als Arrangement wiedergibt.
Die Wiedergabe der Musik gelingt frisch, sehr klar und präzise. Der analytische Charakter der Mittel-, Hochtoneinheit bleibt erhalten, tritt aber nicht in den Vordergrund, sondern ordnet sich in das Gesamtbild ein. Der Mitteltonbereich ist angenehm und ausgeglichen, teilweise etwas zurückhaltend. Der Hochtonbereich zeichnet viele Details, wirkt spritzig und brillant aber beinahe spitz.
Das Klangerlebnis wird durch ein festes und solides Baßfundament bereichert. Der Baß wirkt knackig und konturiert, der auch physisch fühlbar ist. Er macht, wenn es nötig ist, einen mächtigen Druck und überrascht dabei mit Präzision.
Die räumliche Abbildung von Stimmen rückt ein wenig nach hinten, eröffnet aber den Eindruck gesteigerter Tiefe. Die plastische Darstellung ist ausgeprägt, Klangstrukturen stehen fest vor den Lautsprechern im Raum, dabei wird die Breite keineswegs vernachlässigt. Der Klang löst sich gut von den Lautsprechern.
Der verminderte Wirkungsgrad wird praktisch nicht bemerkt.
Im folgenden Bild sind beide Abstimmungen per Simulation miteinander verglichen. Abstimmung 1 (grün) mit Abstimmung 2 (weiß).
Resümee
Mit der zweiten Abstimmung habe ich im Moment meine Modifikationen an der VIB EXTRA GF abgeschlossen. Jede der beiden Abstimmungen hat besondere Vorzüge, es fällt schwer sich letztendlich für eine zu entscheiden. Dazu ist sicherlich der persönliche Geschmack und die beliebte Musikrichtung ausschlaggebend. Fakt ist jedoch, das mit der VIB EXTRA GF die CD- Sammlung neu geordnet werden muß. Sie stellt Aufnahmeschwächen deutlich dar.
Bemerkenswert möchte ich an dieser Stelle betonen, welches ausgezeichnete Preis- Leistungs- Verhältnis die Chassis besitzen. Vergleiche mit preisgleichen Fertigprodukten beweisen diese Aussage jedesmal aufs Neue.
Diese Tatsache und die schon bezeichnende Kundenorientierung von Visaton wirkt besonders motivierend, ausschließlich Visaton- Produkte einzusetzen.
[Dieser Beitrag wurde von VISATON am 14. November 2001 editiert.]
Zunächst möchte ich kurz einige Eckdaten zur Historie, zum Aufbau und zur Aufstellung mitteilen. Der ursächliche Bausatz stammt aus der Jahr 1992. Damals kaufte ich die VIB EXTRA II. Im Jahr 2000 rüstete ich auf die Version GF um und tauschte die Diaphragmen der beiden DSM50. Die Chassis sind direkt auf die Schallwand aufgesetzt und nicht versenkt angebracht. Die Lautsprecher stehen zum Hörplatz in einem gleichseitigem Dreieck mit der Schenkellänge von 2m und sind zum Hörplatz nicht angewinkelt. Zur Rückwand sind ca. 40cm und zu den Seitenwänden mind. 1m Abstand.
Insgesamt habe ich zwei Abstimmungen entwickelt, die ich favorisiere und hier nun vorstellen möchte.
Abstimmung 1
Der Bausatz wurde gemäß des Visaton- Vorschlages aufgebaut. Als erstes tauschte ich die Elkos der Weiche gegen Folienkondensatoren und die Pegelregler gegen Festwiderstände aus. Mit den Reglern war nach kurzer Zeit bereits kein genaues Einpegeln mehr möglich, sie kratzten oder versagten teilweise vollständig die Funktion. Durch diese Änderungen konnte der Detailreichtum im Mittel-, Hochtonbereich verbessert werden. Allerdings wurde der obere Mitteltonbereich teilweise als aggressiv und hart empfunden. Erst ein Vorwiderstand im Mitteltonzweig schafft Abhilfe und ließ der Klang weicher erscheinen. Die folgenden Bilder zeigen die Weiche und die Simulation der ersten Modifikationen.
Weiche Abstimmung 1
Simulationsergebnis Abstimmung 1
Der Klang der VIB EXTRA GF mit dieser Weiche kann als sehr direkt und frisch charakterisiert werden. Der erste Eindruck vermittelt einen Klang mit einem hohen analytischen Maß und einer hohen Breitbandigkeit. Die Box verspüht eine beachtliche Lebendigkeit und erreicht eine erstaunliche Dynamik. Die räumliche Abbildung gelingt sehr gut in der Breite und wirkt aber weniger plastisch. Der Baß ist trocken, präzise und tief, er ist jederzeit konturiert und im Gegensatz zum WSP26 fällt sofort die gesteigerte Präzision und eine verbesserte Impulsivität auf. Der Baß arbeitet eher im Hintergrund und ist keineswegs dominant, teilweise würde etwas mehr Druck im Baß das Erlebnis komplettieren. Der Mitteltonbereich gelingt neutral, detailreich und ist von Brillanz geprägt. Teilweise wird der obere Mitteltonbereich jedoch als glasig und je nach Softwarematerial auch als hart empfunden. Der Hochtonbereich klingt ausgeglichen und ebenfalls sehr brillant, läßt aber Wünsche in der Feinzeichnung und im Detailreichtum der obersten Frequenzen offen.
Abstimmung 2
Mit der zweiten Abstimmung sollte zur Ersten eine Alternative geschaffen werden, die die guten Eigenschaften mit einer wärmeren Abstimmung kombinieren soll. Dazu sollte mit einer Weichen- und Gehäuseänderung der Baßbereich leicht betont werden.
Zum Einen wurde dazu das Volumen auf ca. 70 Liter verringert, indem ein Gehäuseteiler im unteren Bereich eingebaut wurde. Zum Anderen wurde das BR14.70 auf 25cm verlängert. Das Volumen wurde mit 7 Dämmatten bedämpft. Das zusätzlich geschaffene kleine Abteil im unteren Bereich dient nun als separate Kammer für die Frequenzweiche.
Die Weiche wurde so geändert, dass der Frequenzgang ab ca. 200Hz um etwa 2dB abgesenkt wurde. Der Bereich ab 10KHz wurde nur etwa 1dB abgesenkt, um diesen Bereich leicht zu betonen.
Die so modifizierte Weiche soll mit der geänderten Gehäuseabstimmung korrespondieren, dass die Baßfrequenzen um 100Hz leicht betont und die ehemalige untere Grenzfrequenz nahezu erhalten bleibt.
Durch diese Maßnahmen sinkt natürlich der Gesamtwirkungsgrad der Box.
Die Weiche der zweiten Abstimmung und das Simulationsergebnis zeigen die folgenden Bilder.
Weiche Abstimmung 2
Simulationsergebnis Abstimmung 2
Der Klang dieser Abstimmung kann im Gegensatz zur Ersten als ruhiger und weniger direkt bezeichnet werden, dabei wirkt er keinesfalls langweilig. Der erste Eindruck vermittelt einen runden und unaufdringlichen Charakter, der kein Detail hervorhebt, sondern die Musik als Arrangement wiedergibt.
Die Wiedergabe der Musik gelingt frisch, sehr klar und präzise. Der analytische Charakter der Mittel-, Hochtoneinheit bleibt erhalten, tritt aber nicht in den Vordergrund, sondern ordnet sich in das Gesamtbild ein. Der Mitteltonbereich ist angenehm und ausgeglichen, teilweise etwas zurückhaltend. Der Hochtonbereich zeichnet viele Details, wirkt spritzig und brillant aber beinahe spitz.
Das Klangerlebnis wird durch ein festes und solides Baßfundament bereichert. Der Baß wirkt knackig und konturiert, der auch physisch fühlbar ist. Er macht, wenn es nötig ist, einen mächtigen Druck und überrascht dabei mit Präzision.
Die räumliche Abbildung von Stimmen rückt ein wenig nach hinten, eröffnet aber den Eindruck gesteigerter Tiefe. Die plastische Darstellung ist ausgeprägt, Klangstrukturen stehen fest vor den Lautsprechern im Raum, dabei wird die Breite keineswegs vernachlässigt. Der Klang löst sich gut von den Lautsprechern.
Der verminderte Wirkungsgrad wird praktisch nicht bemerkt.
Im folgenden Bild sind beide Abstimmungen per Simulation miteinander verglichen. Abstimmung 1 (grün) mit Abstimmung 2 (weiß).
Resümee
Mit der zweiten Abstimmung habe ich im Moment meine Modifikationen an der VIB EXTRA GF abgeschlossen. Jede der beiden Abstimmungen hat besondere Vorzüge, es fällt schwer sich letztendlich für eine zu entscheiden. Dazu ist sicherlich der persönliche Geschmack und die beliebte Musikrichtung ausschlaggebend. Fakt ist jedoch, das mit der VIB EXTRA GF die CD- Sammlung neu geordnet werden muß. Sie stellt Aufnahmeschwächen deutlich dar.
Bemerkenswert möchte ich an dieser Stelle betonen, welches ausgezeichnete Preis- Leistungs- Verhältnis die Chassis besitzen. Vergleiche mit preisgleichen Fertigprodukten beweisen diese Aussage jedesmal aufs Neue.
Diese Tatsache und die schon bezeichnende Kundenorientierung von Visaton wirkt besonders motivierend, ausschließlich Visaton- Produkte einzusetzen.
[Dieser Beitrag wurde von VISATON am 14. November 2001 editiert.]
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