Hallo zusammen,
da aktuell durch Kurzarbeit etwas mehr Zeit für Hobby und Basteln bleibt, konnte ich endlich mein schon länger geplantes Projekt, einen aktiven PC-Lautsprecher, umsetzen.
Vorüberlegung: Startpunkt war die Chassis-Auswahl, die nach einiger Recherche auf die Kombination TIW200XS und B80 fiel, analog zum Bausatz „Zyklop“. Mit dem 20 cm Bass-Chassis versprach ich mir einen erwachsenen Bass bei gleichzeitigen akzeptablen, schreibtischtauglichen Abmaßen. Da mir grundsätzlich die direkte Charakteristik geschlossener Lautsprecher zusagt sollte es zudem eine CB-Bauweise werden. Mit den angestrebten Abmaßen von 24x37x24 cm^3 BHT ergab sich folgende Simulation bei aktiver Trennung bei 230 Hz:
Die Konstruktion erfolgte vorab in CAD unter Verwendung von 19 mm Leimholzplatten und kann durch die durchgängige Verwendung von Nut-Feder Geometrien zusammengesteckt und fixiert werden. Hierbei habe ich eine Toleranz von 1 mm eingeplant, die sich später als ausreichend erwies.
Umsetzung: Die Leimholzplatten (19mm, Buche) wurden passgenau von einer Firma aus der Nähe zugeschnitten. Im nächsten Schritt musste die Nut-Feder Geometrien eingefräst werden. Zunächst versuchte ich dies mit einem Proxxon Dremel mit Oberfräsenaufsatz, der nach anderthalb Tagen in die Ecke geschmissen wurde und gegen eine vollwertige Oberfräse von Bosch ausgetauscht wurde, mit der die Arbeit 5x so schnell und gleichzeitig qualitativ besser von statten ging. Etwas heikel war die Ausfräsung des Bassschassis, da zusammen mit der rückseitigen Nut seitlich nur wenig restliche Wandstärke (ca 1 cm^2) verbleibt. Zur mechanischen Stabilisierung wurde deswegen direkt der TIW eingeschraubt.
So sehen dann die gefrästen Einzelteile einer Box aus:
Diese lassen sich gut wie geplant zusammenstecken.
Anschließend erfolgt die Verleimung der Front- und Seitenplatten.
Während des Trocknens kann nun die Elektronik an der Rückwand verschaltet werden. Angedacht ist hierbei der Betrieb mit einem Laptop-Netzteil.
Graphische Programmierung des DSP in Sigma Studio von Analog Devices: Aktive Trennung sowie Anpassung des Frequenzgangs und Kompressor für Basskanäle. Trennfrequenz 230 Hz mit Linkwitz-Riley Charakteristik.
Gemessener Frequenzgang des Lautsprechers mit Rode NT1-A Großmembranmikrofon und Auswertung in ARTA: Gute Linearität im Bereich 100 bis 13k Hz. Der starke Abfall darüber lässt sich auf das Übertragungsverhalten des Mikrofons zurückführen und tritt ebenso bei der Vergleichsbox Nubert NuPro A500 auf. Subjektiv klingen die Höhen des B80 sehr ausgeglichen, sind gleichzeitig aber auch mit relativ kleinem Öffnungswinkel gerichtet, was aber für einen Monitor keinen Nachteil darstellen sollte.
Hier die fertigen montierten und finalisierten Lautsprecher. Bin sowohl optisch als auch akustisch voll zufrieden, wobei noch kleinere Arbeiten (Dämmung, Verschraubung Rückwand, USB-Buchse zum Online-Programmieren und Adaptieren der DSP-Settings, Verzögerungsrelais Endstufe) anstehen. Auf den ursprünglich geplanten Einschaltknopf und das Lautstärkepoti unterhalb des TIW (vgl CAD) an der Frontseite werde ich vorerst aus optischen Gründen verzichten.
Erstaunlich, wie erwachsen und mit welchem Bassfundament dank des kleinen digitalen Helfers diese kompakten Boxen spielen – deswegen sind sie nun „Gimli“ getauft.
Freue mich über Anregungen und Kommentare zu meinem Erstlingswerk,
Grüße aus dem Saarland, Nikolai
da aktuell durch Kurzarbeit etwas mehr Zeit für Hobby und Basteln bleibt, konnte ich endlich mein schon länger geplantes Projekt, einen aktiven PC-Lautsprecher, umsetzen.
Vorüberlegung: Startpunkt war die Chassis-Auswahl, die nach einiger Recherche auf die Kombination TIW200XS und B80 fiel, analog zum Bausatz „Zyklop“. Mit dem 20 cm Bass-Chassis versprach ich mir einen erwachsenen Bass bei gleichzeitigen akzeptablen, schreibtischtauglichen Abmaßen. Da mir grundsätzlich die direkte Charakteristik geschlossener Lautsprecher zusagt sollte es zudem eine CB-Bauweise werden. Mit den angestrebten Abmaßen von 24x37x24 cm^3 BHT ergab sich folgende Simulation bei aktiver Trennung bei 230 Hz:
Die Konstruktion erfolgte vorab in CAD unter Verwendung von 19 mm Leimholzplatten und kann durch die durchgängige Verwendung von Nut-Feder Geometrien zusammengesteckt und fixiert werden. Hierbei habe ich eine Toleranz von 1 mm eingeplant, die sich später als ausreichend erwies.
Umsetzung: Die Leimholzplatten (19mm, Buche) wurden passgenau von einer Firma aus der Nähe zugeschnitten. Im nächsten Schritt musste die Nut-Feder Geometrien eingefräst werden. Zunächst versuchte ich dies mit einem Proxxon Dremel mit Oberfräsenaufsatz, der nach anderthalb Tagen in die Ecke geschmissen wurde und gegen eine vollwertige Oberfräse von Bosch ausgetauscht wurde, mit der die Arbeit 5x so schnell und gleichzeitig qualitativ besser von statten ging. Etwas heikel war die Ausfräsung des Bassschassis, da zusammen mit der rückseitigen Nut seitlich nur wenig restliche Wandstärke (ca 1 cm^2) verbleibt. Zur mechanischen Stabilisierung wurde deswegen direkt der TIW eingeschraubt.
So sehen dann die gefrästen Einzelteile einer Box aus:
Diese lassen sich gut wie geplant zusammenstecken.
Anschließend erfolgt die Verleimung der Front- und Seitenplatten.
Während des Trocknens kann nun die Elektronik an der Rückwand verschaltet werden. Angedacht ist hierbei der Betrieb mit einem Laptop-Netzteil.
Graphische Programmierung des DSP in Sigma Studio von Analog Devices: Aktive Trennung sowie Anpassung des Frequenzgangs und Kompressor für Basskanäle. Trennfrequenz 230 Hz mit Linkwitz-Riley Charakteristik.
Gemessener Frequenzgang des Lautsprechers mit Rode NT1-A Großmembranmikrofon und Auswertung in ARTA: Gute Linearität im Bereich 100 bis 13k Hz. Der starke Abfall darüber lässt sich auf das Übertragungsverhalten des Mikrofons zurückführen und tritt ebenso bei der Vergleichsbox Nubert NuPro A500 auf. Subjektiv klingen die Höhen des B80 sehr ausgeglichen, sind gleichzeitig aber auch mit relativ kleinem Öffnungswinkel gerichtet, was aber für einen Monitor keinen Nachteil darstellen sollte.
Hier die fertigen montierten und finalisierten Lautsprecher. Bin sowohl optisch als auch akustisch voll zufrieden, wobei noch kleinere Arbeiten (Dämmung, Verschraubung Rückwand, USB-Buchse zum Online-Programmieren und Adaptieren der DSP-Settings, Verzögerungsrelais Endstufe) anstehen. Auf den ursprünglich geplanten Einschaltknopf und das Lautstärkepoti unterhalb des TIW (vgl CAD) an der Frontseite werde ich vorerst aus optischen Gründen verzichten.
Erstaunlich, wie erwachsen und mit welchem Bassfundament dank des kleinen digitalen Helfers diese kompakten Boxen spielen – deswegen sind sie nun „Gimli“ getauft.
Freue mich über Anregungen und Kommentare zu meinem Erstlingswerk,
Grüße aus dem Saarland, Nikolai
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