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Atlas Compact Mk V mit Sub T-30.60

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  • Mr Bombasti
    Registrierter Benutzer
    • 25.07.2011
    • 209

    Atlas Compact Mk V mit Sub T-30.60

    Hallo liebes Forum,

    letztes Jahr habe ich meine neuen Boxen fertiggestellt und möchte euch natürlich daran teilhaben lassen, da ich hier auch immer mit Begeisterung alle Projekte mitverfolge und schon sehr viel von euch gelernt habe.

    Seit jeher hat es mir die Atlas angetan, insbesondere wegen der DSM-Kalotten, die in jungen Jahren schon mein Vater und mein Onkel regelmäßig in ihren Boxen verbaut haben. Ich bin sozusagen mit diesen Chassis aufgewachsen . Ich finde, sie klingen einfach glasklar und in jeder Lebenslage unangestrengt. Darüber hinaus bin ich ein Fan des 4-Wege-Konzeptes, bei dem jede Komponente einzig in ihrem optimalen Einsatzbereich arbeitet. Der TIW 300 lässt dabei so richtig die Fetzen fliegen und in die AL's verliebt man sich allein schon der Optik wegen.

    Weil ich es damals nicht besser wusste, habe ich 2011 bereits eine abgewandelte Atlas Compact mit dem AL 200 und weit auseinanderliegenden Chassis gebaut. Nachdem ich u.a. hier über die Nachteile aufgeklärt worden bin, hat es mich jahrelang in den Fingern gejuckt, sodass ich letztes Jahr endlich neu gebaut habe - diesmal nach Bauvorschlag (mit einigen kleinen Modifikationen, zu denen ich später komme).

    Ich muss vorweg dazu sagen, dass die Boxen momentan noch im Partykeller meiner Eltern stehen, da dies der einzige Ort ist, wo ich sie richtig ausfahren kann. Die alten Atlanten hatte ich mir mal in die Mietwohnung geholt, das war jedoch wie ein Sportwagen im Stadtverkehr. Mittelfristiges Ziel ist Wohneigentum mit ausreichend großem Wohnzimmer, in dem die Boxen ihren dauerhaften Platz finden sollen. Aber das braucht halt alles etwas Zeit und so lange konnte / wollte ich nicht warten.

    Akustisch gesehen ist der Kellerraum (oder je nach Betrachtungsweise: die Boxen) natürlich nicht optimal. Da in der Raummitte (auch mit anderen Boxen) immer ein Bassloch vorhanden war, hatte ich mich dazu entschieden, gleich zwei Subwoofer mitzubauen, die zukünftig auch in ein potenzielles Heimkinosystem integriert werden sollen. Einziges Ziel der Subwoofer ist es, den Bass gleichmäßiger zu verteilen und ausdrücklich nicht zu verstärken / zu erweitern. Da hätte man bei der Atlas definitiv mit etwas Größerem aufwarten müssen. Raummoden bekommt man mit DSP allerdings auch in diesem Raum sehr gut in den Griff.

    Die Atlanten werden teilaktiv mit Hifi-Akademie betrieben; die Subs aktiv mit Monacor SAM-500D Einbaumodulen (mit vorgeschaltetem Mini-DSP).

    Mit dem Ergebnis bin ich wirklich sehr zufrieden. Ich hätte niemals gedacht, dass sich der Mittel- und Hochtonbereich so sehr verändern, wenn die Chassis nahe beieinander liegen. Es handelt sich wirklich um komplett andere Boxen als vorher. Auch im Bass hat sich sehr viel getan, womit ich wegen des gleichgebliebenen Volumens eigentlich nicht gerechnet hatte. Dadurch, dass ich mich diesmal auch bei der Bedämpfung im Tieftongehäuse an den Bauvorschlag gehalten habe, klingt dieser viel sauberer, direkter und tiefer als zuvor.
    Ich denke, die meisten hier kennen die Atlas Compact, sodass ich sonst nicht viel zu den Klangeigenschaften schreiben brauche. In meinen Augen ein Meisterwerk von Visaton, vielen Dank dafür!

    Die Subwoofer nimmt man im Zusammenspiel mit den Atlanten nicht wirklich wahr, sie verhindern lediglich das o.g. Bassloch recht effektiv, wenn auch offen gesagt nicht zu 100 %. Sie spielen natürlich nicht ganz so tief wie die Atlas, können aber sehr viel Druck aufbauen, wenn man möchte. Mit dem Mini-DSP musste ich wegen der Eckaufstellung bei 35 Hz ganz schön eingreifen, aber jetzt spielen sie sehr sauber und trocken. Leider gibt es nur einen möglichen Aufstellungsort, sodass ich sie stapeln musste.

    Hier erst einmal ein paar Bilder vom Ergebnis. Im Anschluss folgt noch ein kleiner Baubericht.











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    Zuletzt geändert von Mr Bombasti; 27.01.2019, 00:16.
  • laguna 0294
    Registrierter Benutzer
    • 21.11.2011
    • 625

    #2
    Sehen klasse aus,fehlt nur noch ein großer Visaton Schriftzug im
    unteren Bereich.Hab sie auch mal bei Visaton gehört,absolut top.
    Viel Spaß damit.
    Gruß

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    • Mr Bombasti
      Registrierter Benutzer
      • 25.07.2011
      • 209

      #3
      Baubericht Teil 1

      Also, angefangen habe ich beim Bau der Gehäuse mit der Aufdopplung der Boxenböden (bzw. bei der Atlas mit der Sockelplatte). Wie auf den Bildern oben zu erkennen ist, stehen die Atlanten derzeit auf Möbelrollen. Hierfür habe ich zwischen Boden und Sockelplatte bzw. bei den Subwoofern zwischen den doppelten Böden M8-Einschlagmuttern aus Edelstahl eingelassen:



      Dazu habe ich mit Forstnerbohrern einen ca. 4-5 mm tiefen Kreis "eingefräst", sodass die Einschlagmuttern oben nicht überstehen, da ja noch ein Brett darauf geleimt wird. Zusätzlich habe ich zwischen Edelstahl und MDF Polymerkleber eingesetzt, sodass die Gewinde später auch wirklich fest halten.



      Neben Möbelrollen könnte man auch Spikes oder andere Boxenfüße anschrauben. Dadurch dass die Gewinde zwischen den aufgeleimten Brettern klemmen, sind diese wirklich fest und können nicht weg. Bei alten Boxen war mir beim Umhieven mal ein angeschraubter Boxenfuß rausgebrochen.



      Als nächstes habe ich mich um die Schallwände gekümmert. Da ich diesmal alles richtig machen wollte, habe ich sie natürlich auch mit Einlassfräsungen für die Chassis versehen.



      Bei den DSM-Chassis war dies wegen der Form gar nicht so einfach. Dank Fräszirkel hat das dann jedoch auch irgendwann gut geklappt, auch wenn es nicht ganz perfekt geworden ist. Bin halt kein Profi .



      Für den AL 170 habe ich die Öffnung rückseitig 45° angefast, damit sich der Tiefmitteltöner freier bewegen kann.



      Beim nächsten Mal würde ich die Chassiseinfräsungen 0,5 - 1 mm größer bzw. weiter machen, weil ich nach dem Lackieren ziemliche Schwierigkeiten hatte, die Chassis in die Ausfräsungen zu bekommen. Die Angaben beim Bauvorschlag sind logischerweise sehr genau.
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      Zuletzt geändert von Mr Bombasti; 12.04.2019, 10:50.

      Kommentar

      • Mr Bombasti
        Registrierter Benutzer
        • 25.07.2011
        • 209

        #4
        Baubericht Teil 2

        Weil Kinder ja bekanntlich gerne in Lautsprechermembranen und insbesondere in Kalotten drücken, wollte ich unbedingt auch Bespannrahmen haben. Da ich Boxen ohne Stoff allerdings viel schöner finde und dann aber keine Löcher für die Rahmenbefestigung die Optik stören sollen, habe ich in die Rückseite der Schallwand runde Neodymmagnete (10 mm hoch; 25 mm Durchmesser; 16 kg Haftkraft) eingelassen und ebenfalls mit Polymerkleber befestigt.



        Diese sind 14 mm weit eingelassen, sodass noch 5 mm MDF bis zur Front verbleiben. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Magnete wegen der Polung richtig herum eingeklebt werden! Im Anschluss habe ich sie noch zugespachtelt.



        Weiter unten in der Schallwand habe ich noch zwei schwächere Magnete eingelassen, sodass man an dieser Stelle von außen ein magnetisches Boxenschild befestigen könnte. Hier habe ich allerdings noch nichts Passendes gefunden.

        Bei den Subwoofern habe ich 30 mm (in der doppelten Schallwand) tief gefräst, sodass ebenfalls 5 mm MDF verbleiben.



        Die Bespannrahmen wurden aus HDF in den Maßen 33,6 cm (oben 28 cm) x 82,5 cm x 0,6 cm (B*H*T) für die Atlanten und 33,6 cm x 39 cm x 0,6 cm (B*H*T) für die Subwoofer gefertigt. Zu den Fasen an den Seiten und nach oben hin wurden je 2 mm Abstand gehalten.

        Passend zu den Magneten in den Schallwänden wurden die Bespannrahmen ebenfalls mit anschraubbaren Neodymmagneten (4 mm hoch; 25 mm Durchmeser; 7,5 kg Haftkraft) versehen. Damit diese stabil halten, habe ich auch hier wieder -zusätzlich zur Holzschraube- den Polymerkleber verwendet.



        Um Klappern und Kratzern vorzubeugen, habe ich Filzgleiter (4 mm stark) auf diese Magnete geklebt.



        Zusammen mit dem Bespannstoff (ca. 1 mm) kommt man auf einen Abstand von 10 mm (5 mm MDF, 4 mm Filzgleiter und 1 mm Stoff) zwischen den Magneten. Dieser Abstand ist hier echt optimal, da die Rahmen fest genug halten, um nicht zu verrutschen und man andererseits beim Abnehmen keine Angst haben muss, dass die Rahmen brechen.

        Den Bespannstoff habe ich einfach von hinten angetackert.

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        Zuletzt geändert von Mr Bombasti; 12.04.2019, 10:43.

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        • Mr Bombasti
          Registrierter Benutzer
          • 25.07.2011
          • 209

          #5
          Baubericht Teil 3

          Beim sonstigen Gehäusebau habe ich mich ziemlich genau an die Vorgaben gehalten.



          Den Sub T-30.60 habe ich in der Tiefe um 10 cm verlängert, um dem Einbauverstärker eine gesonderte Kammer (mit zwei Lüftungsschlitzen) zu gönnen.







          Da die Atlas teilaktiv läuft, wird nur eine passive 3-Wege-Weiche für den Mittel-Hochtonbereich (ohne Hochpass für den AL 170) benötigt. Weil ich mich mit Weichentechnik leider immer noch nicht ausreichend auskenne, habe ich diese anfertigen lassen (nach Bauvorschlag).



          Diese ist hinter dem Bassausschnitt montiert. Damit auch hier nichts klappert, habe ich später zwischen Kabeln und Holz etwas Dämmmaterial angetackert.

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          Zuletzt geändert von Mr Bombasti; 29.01.2019, 16:08.

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          • Mr Bombasti
            Registrierter Benutzer
            • 25.07.2011
            • 209

            #6
            Baubericht letzter Teil

            Nach Spachteln der Fasen und langem Schleifen wurden die Gehäuse und Bespannrahmen zweimal weiß grundiert und dann mehrfach anthrazit matt (Farbton: 020 DK 04) lackiert.







            Die Bespannrahmen wurden in der Farbe der Gehäuse lackiert, damit nichts durch den Stoff schimmert.



            Die letzte "Modifikation" habe ich bei der Bedämpfung des Mitteltongehäuses vorgenommen. Hier habe ich zusätzlich zu den 2 empfohlenen Matten Dämmwolle ca. 10 Liter Steinwolle verwendet, da diese bessere Dämmeigenschaften im Mitteltonbereich haben soll. Damit sie nicht verrutscht, habe ich sie mit etwas Heißkleber am Holz befestigt.



            Die Basskammer wurde mit den empfohlenen 10 Matten, überwiegend in der Mitte des Gehäuses, hinter dem TIW gedämmt.



            Die Dämmung der Subwoofer erfolgte ebenfalls gemäß Bauvorschlag. Der Bereich hinter den Bassreflexkanälen wurde jeweils freigehalten.

            Die TIW's, AL's und Anschlussterminals habe ich vor dem Anschrauben noch rückseitig mit Lautsprecherdichtband beklebt. Die DSM-Chassis sowie die Subwoofermodule waren damit bereits werkseitig ausgestattet.

            So das war's erstmal. Ich hoffe, das war jetzt nicht too much hier.

            Liebe Grüße
            Basti
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            Zuletzt geändert von Mr Bombasti; 12.04.2019, 10:18.

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            • laguna 0294
              Registrierter Benutzer
              • 21.11.2011
              • 625

              #7
              Das hat ja schon fast Mr.Woofer Qualität.
              Respekt.Ist ja ganz schön viel Dämpfungs
              wolle im Bassteil,muss das soviel?
              Gruß

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              • Mr Bombasti
                Registrierter Benutzer
                • 25.07.2011
                • 209

                #8
                Also das war noch nicht ganz der letzte Stand. Fand es auch etwas "dicht" und hab noch 4 Matten gerollt in den Ecken des Versteifungskreuzes nach unten hin befestigt. Davon gibt es allerdings kein Bild mehr.

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                • walwal
                  Registrierter Benutzer
                  • 08.01.2003
                  • 27979

                  #9
                  Die Dämpfung muss man probieren, aber wenn gemessen und angepasst wird, schadet zu viel nix. Sehr schöne Arbeit.
                  „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                  Alan Parsons

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                  • Yves
                    Registrierter Benutzer
                    • 22.04.2014
                    • 251

                    #10
                    Sehr schön gemacht, und endlich mal wieder etwas mit Titankalotte(n) Man kann den großen Aufwand anhand deiner Fotos gut erahnen. Kompliment!

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                    • Mr Bombasti
                      Registrierter Benutzer
                      • 25.07.2011
                      • 209

                      #11
                      Vielen Dank! Joa, etwa ein halbes Jahr saß ich dran. Mit einigen Unterbrechungen natürlich.

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