Hallo zusammen,
hier ist mein erster selbst entwickelter und gebauter Lautsprecher.
Nachdem ich den Entwurf schonmal im Allgemeinen Forum geteilt habe, ist nun die Box fertig und wird vorerst nicht mehr verändert. Vielleicht kann ich einmal zu Visaton fahren und gegen andere Visaton-Modelle vergleichen, das könnte mir viel Erkenntnis bringen.
Es gab Kritik, dass bei der Entwurfsversion die Phase nicht perfekt verläuft. Zwar war die Phasenabweichung im TT-MT-Übergabebereich nicht größer als bei Atlas Compact MK5 oder gar Quadro, aber ich wollte mich selber von den Auswirkungen überzeugen und so entwickelte ich eine zweite Variante mit 18dB steiler Trennung. Ich konnte die meisten Teile der alten Konstruktion wiederverwenden und abgesehen von den benötigten Mehrteilen für die 18dB-Weiche blieben nur Bauteile im Wert von 30€ ungenutzt übrig und warten auf Ihren Einsatz in einem anderen Projekt.
Die Weichenbauteile sind eher hochwertig, z.B. im TT-Zweig befinden sich nur Folienspulen und ClarityCap-Kondensatoren. Als Spulen, die eh noch einen Widerstand in Reihe haben, wurden Mundorf-Luftspulen verbaut. Ob's was bringt, weiß ich nicht, aber nachdem wir zusammen an die 100 Arbeitsstunden in dieses Projekt stecken, sind mir 100 Euro Mehrkosten für die besseren Weichenbauteile wurscht.
Klang:
Nach all den unten beschriebenen Schritten bin ich sehr zufrieden, dieses Projekt gewagt zu haben. Der Al 130 M ist völlig unproblematisch, was den Klirr angeht, selbst bei höheren Pegeln klingt alles sehr klar und unangestrengt. Der Bass im Raum ist extrem angenehm - während eine Concorde auch in Räumen um 30 m2 gern mal unten zu dick aufträgt, ist bei Scalpella die Bassdrum satt und tief, aber sehr trocken. Bei Kinotiefbass muss man Abstriche machen, bekommt aber deutlich mehr als bei einer Regalbox. Ich habe den Bassreflextunnel als einfache Öffnung um die 7,6 cm Höhe realisiert und den Bereich dahinter (Boden bis zur untersten Verstrebung) mit 2 ganzen zusammengerollten Dämmmatten recht stark bedämpft, weil der Tiefbass bei mir ohnehin aus dem Sub kommen soll. Die zusätzliche Bedämpfung hat messbar den Klirr höherer Ordnungen von 20 bis 150 Hz gesenkt.
Stimmen sind sehr klar und präsent, man hört das Einatmen und Hauchen deutlich genauer als bei Concorde. Instrumente wirken plastisch und die Mittenortung ist sehr, sehr deutlich. Vielleicht ist die Tonalität im unteren Mittelton bis 1.000 Hz nicht ganz linear, aber das kann auch der Raumeinfluss wie z.B. der Fernseher und Rückwandreflexionen sein. Vielleicht mache ich nochmal Freifeld-Messungen, oder ich trage eine Concorde ins Schlafzimmer, damit ich eine Vergleichsmessung durchführen kann. Was ich an diesem Lautsprecher mag, ist wie unangestrengt er einem die Musik entgegenschleudert - Schlagzeug und harte Samplekanten kommen sehr deutlich rüber und werden nicht weichgezeichnet. Selbst, wenn man sehr leise hört, wundert man sich immer wieder, dass die Musik einfach...da ist. Ich weiß, das klingt sehr hochtrabend, aber die Concorde ist, was das angeht, nicht gerade schlecht. Sie klingt aber im direkten Vergleich behäbiger und wegen der Bassanhebung etwas dumpf. Vermutlich kommt der Unterschied durch die DSM, ich möchte dieses Plus an Transparenz aber nicht mehr missen. Ich habe die Concorde jetzt 10 Jahre und unzählige Stunden in verschiedenen Räumen gehört. Seit Scalpella höre ich in bekannten, sehr vertrauten Aufnahmen immer mal wieder ein Detail, das mich anspringt, weil es meinen Blick auf die Stelle im Raum lenkt, wo das Geräusch/Instrument herzukommen scheint.
Meine Freundin bestätigte diese Eindrücke, besonders die gewonnene "Klarheit". Sie war wegen des schwierig zu bändigenden Bassbereichs kein Fan der Concorde. Mit Scalpella kann ich deutlich lauter drehen, ohne dass es ihr unangenehm wird.
Der fertige Lautsprecher am Hörplatz:
Ein paar Bilder von der Weiche:
MT und HT:
TT:
Das Gehäuse:
Die Schallwand kam vom Schreiner, der Rest ist aus 19mm MDF. Innen gibt es Querverstrebungen, die ich aus ganzen Brettern mit der Lochsäge hergestellt habe:
Damit bei 36mm Schallwanddicke die AL 130 M genügend Platz zum Schnaufen haben, musste die Raspel ran:
Das Gehäuse wird von innen mit selbstklebenden Bitumenmatten beklebt, darüber kommt noch eine Lage selbstklebendes Dämmvlies:
Zuletzt wird das Gehäuse mit Dämmwolle ausgekleidet:
Wachablösung - Scalpella hat ca. 1/3 der Grundfläche einer Concorde:
Wenn man schon Lack auspackt, kann man die restlichen Schlafzimmermöbel gleich mit lackieren. Alles in Champagner:
hier ist mein erster selbst entwickelter und gebauter Lautsprecher.
Nachdem ich den Entwurf schonmal im Allgemeinen Forum geteilt habe, ist nun die Box fertig und wird vorerst nicht mehr verändert. Vielleicht kann ich einmal zu Visaton fahren und gegen andere Visaton-Modelle vergleichen, das könnte mir viel Erkenntnis bringen.
Es gab Kritik, dass bei der Entwurfsversion die Phase nicht perfekt verläuft. Zwar war die Phasenabweichung im TT-MT-Übergabebereich nicht größer als bei Atlas Compact MK5 oder gar Quadro, aber ich wollte mich selber von den Auswirkungen überzeugen und so entwickelte ich eine zweite Variante mit 18dB steiler Trennung. Ich konnte die meisten Teile der alten Konstruktion wiederverwenden und abgesehen von den benötigten Mehrteilen für die 18dB-Weiche blieben nur Bauteile im Wert von 30€ ungenutzt übrig und warten auf Ihren Einsatz in einem anderen Projekt.
Die Weichenbauteile sind eher hochwertig, z.B. im TT-Zweig befinden sich nur Folienspulen und ClarityCap-Kondensatoren. Als Spulen, die eh noch einen Widerstand in Reihe haben, wurden Mundorf-Luftspulen verbaut. Ob's was bringt, weiß ich nicht, aber nachdem wir zusammen an die 100 Arbeitsstunden in dieses Projekt stecken, sind mir 100 Euro Mehrkosten für die besseren Weichenbauteile wurscht.
Klang:
Nach all den unten beschriebenen Schritten bin ich sehr zufrieden, dieses Projekt gewagt zu haben. Der Al 130 M ist völlig unproblematisch, was den Klirr angeht, selbst bei höheren Pegeln klingt alles sehr klar und unangestrengt. Der Bass im Raum ist extrem angenehm - während eine Concorde auch in Räumen um 30 m2 gern mal unten zu dick aufträgt, ist bei Scalpella die Bassdrum satt und tief, aber sehr trocken. Bei Kinotiefbass muss man Abstriche machen, bekommt aber deutlich mehr als bei einer Regalbox. Ich habe den Bassreflextunnel als einfache Öffnung um die 7,6 cm Höhe realisiert und den Bereich dahinter (Boden bis zur untersten Verstrebung) mit 2 ganzen zusammengerollten Dämmmatten recht stark bedämpft, weil der Tiefbass bei mir ohnehin aus dem Sub kommen soll. Die zusätzliche Bedämpfung hat messbar den Klirr höherer Ordnungen von 20 bis 150 Hz gesenkt.
Stimmen sind sehr klar und präsent, man hört das Einatmen und Hauchen deutlich genauer als bei Concorde. Instrumente wirken plastisch und die Mittenortung ist sehr, sehr deutlich. Vielleicht ist die Tonalität im unteren Mittelton bis 1.000 Hz nicht ganz linear, aber das kann auch der Raumeinfluss wie z.B. der Fernseher und Rückwandreflexionen sein. Vielleicht mache ich nochmal Freifeld-Messungen, oder ich trage eine Concorde ins Schlafzimmer, damit ich eine Vergleichsmessung durchführen kann. Was ich an diesem Lautsprecher mag, ist wie unangestrengt er einem die Musik entgegenschleudert - Schlagzeug und harte Samplekanten kommen sehr deutlich rüber und werden nicht weichgezeichnet. Selbst, wenn man sehr leise hört, wundert man sich immer wieder, dass die Musik einfach...da ist. Ich weiß, das klingt sehr hochtrabend, aber die Concorde ist, was das angeht, nicht gerade schlecht. Sie klingt aber im direkten Vergleich behäbiger und wegen der Bassanhebung etwas dumpf. Vermutlich kommt der Unterschied durch die DSM, ich möchte dieses Plus an Transparenz aber nicht mehr missen. Ich habe die Concorde jetzt 10 Jahre und unzählige Stunden in verschiedenen Räumen gehört. Seit Scalpella höre ich in bekannten, sehr vertrauten Aufnahmen immer mal wieder ein Detail, das mich anspringt, weil es meinen Blick auf die Stelle im Raum lenkt, wo das Geräusch/Instrument herzukommen scheint.
Meine Freundin bestätigte diese Eindrücke, besonders die gewonnene "Klarheit". Sie war wegen des schwierig zu bändigenden Bassbereichs kein Fan der Concorde. Mit Scalpella kann ich deutlich lauter drehen, ohne dass es ihr unangenehm wird.
Der fertige Lautsprecher am Hörplatz:
Ein paar Bilder von der Weiche:
MT und HT:
TT:
Das Gehäuse:
Die Schallwand kam vom Schreiner, der Rest ist aus 19mm MDF. Innen gibt es Querverstrebungen, die ich aus ganzen Brettern mit der Lochsäge hergestellt habe:
Damit bei 36mm Schallwanddicke die AL 130 M genügend Platz zum Schnaufen haben, musste die Raspel ran:
Das Gehäuse wird von innen mit selbstklebenden Bitumenmatten beklebt, darüber kommt noch eine Lage selbstklebendes Dämmvlies:
Zuletzt wird das Gehäuse mit Dämmwolle ausgekleidet:
Wachablösung - Scalpella hat ca. 1/3 der Grundfläche einer Concorde:
Wenn man schon Lack auspackt, kann man die restlichen Schlafzimmermöbel gleich mit lackieren. Alles in Champagner:
Kommentar