Hallo zusammen
Ich möchte Euch kurz meinen neuen Subwoofer vorstellen, der mit einem TIW 200 XS bestückt ist. Es handelt sich um eine geschlossene Kiste, angepasst auf die Einbaumasse des Verstärkermoduls mpa 3120 von Mivoc; ca. 25L Innenvolumen.
Die Front besteht aus massivem Nussbaum ca. 40mm stark, die Aussenwände aus aufgedoppeltem MDF 12 und 16mm. Zwischen den MDF-Lagen ist jeweils eine 1mm dicke Bitumenmatte eingeleimt. Als Trennwand zum Modul dient eine 22mm dicke MDF-Platte mit herkömmlichen Schraubklemmen. Die äusseren Wandplatten sind auf Gehrung verleimt.
Inwandig ist die Box mit Schwerschaumplatten ausgekleidet und einer Matte Sonofil gefüllt. Ich weiss, das dies im Bass nichts bringen soll, aber man tut ja sonst nichts fürs Gemüt.
Vom Bau der Box, da nichts spektakuläres, gibt es leider keine Bilder. Ich habe mich tagelang mit der mühsamen Lackierung in weissem Acryl schwergetan und sogar erfolglos ein Versuch mit einer Lackierpistole (bis die Farbe auf den Boden der Garage tropfte) gewagt. Acryllack kann man eigentlich nicht spritzlackieren: die Farbe hat im Gegensatz zu 2K-PUR (DD) Lack überhaupt keinen Verlauf, trocknet viel zu langsam und wird gar nie richtig hart.
So habe ich mich dann auf Rollen mit einer Schaumstoffrolle konzentriert und dabei auch gleich die MDF-Grundierung von Molto als Grund- und zugleich Decklack benützt. Einfach mit wenig Wasser verdünnen, die Farbe mehrmals dünn in Abständen von 2h auftragen und nach 2 Schichten einen leichten Zwischenschliff gegen. Das mehrere Male und die Lackierung wird schlussendlich gar nicht so schlecht. Zuletzt mit Bienenwachs poliert und es entsteht ein sehr schöner Seidenglanz-Effekt.
Das besondere ist die verschraubte Frontplatte, die mit M6-Inbus-Rampamuffen und langen M6-Gewindestangen mit der Trennwand verschraubt ist. Zwischen Front- und Seitenwänden ist ein dünner Dichtgummi eingearbeitet.
Rückansicht mit Befestigungsstangen zur Front ohne Modul:
Dir Front ist nur 2x geölt und dann gewachst und poliert. Sieht hervorragend aus. Das Chassis ist mit M5 Inbus in ebenfalls Rampa-Muffen befestigt. Leider hat der Tischler, der mir die Ausschnitte gefräst hat, seine Oberfräse zu grosszügig eingestellt und so ist die Versenkung 2mm im Durchmesser zu gross geworden. Aber lieder so als zu klein.
Mit Modul:
Nun zum Klang:
Das Ding steht bei mir im Büro mit den MiniQuadro als Satelliten.
Anfangs traute ich meinen Ohren nicht, denn bereits beim Test des Subwoofers ohne angeschlossene Satelliten waren interessante Störgeräusche, sowas wie Klirr o.ä. aus dem TIW zu hören. Ich dachte zuerst noch an ein Übersprechen aus dem Satellitenzweig.
Aber weit gefehlt Mit angeschlossenen MiniQuadros war dann zu hören, dass bei sehr geringen Pegeln der Klang absolut in Ordnung war. Aber bereits bei leicht angehobener Lautstärke waren dermassen Klirr und IM-Verzerrungen zu hören, ich traute zuerst meinen Ohren nicht. Beim Intro von Telegraph Road von Dire Straits waren statt sanftem Flötensynthie nur verzerrte trompetenartige Pfeiftöne zu hören, absolut ungeniessbar
Kurzerhand wurde mit Arta (Spektrumanalyser) und RMAA der Klirr und IM gemessen, in der Spitze bei sanfter Aussteuerung sagenhafte 4% Klirr und 18% IM-Verzerrungen!! Da muss aber was ganz extrem im Argen sein. Bei einem reinen Sinuston waren die Verzerrungen bereits bei nur 0.3% Klirr schon sehr deutlich zu hören. Im Klirr waren nahezu alle Oberwellen vertreten, von k2 bis kn (20kHz bei einem Sinus von 250Hz) war alles da...
Anhand eines aufgenommenen Sinüssers wurde dann auch klar, Übernahmeverzerrungen vom brutalsten, die hoffnungslos von der Gegenkopplung auszubügeln probiert wurden, absolut Class-B, kein Ruhestrom! Bestenfalls als PA brauchbar (bei Zuhörern mit bereits Gehörschäden) aber für HiFi schlicht eine Fehlkonstruktion. Messungen an geöffnetem Herzen bestätigten alle Vermutungen. Absolut 0 mA Strom durch die Endstufentransistoren. Aber sonst vom Aufbau und den verwendeten Bauteilen (immerhin Toshiba 2SC5200 und 2SA1943 als Endtransen!) eigentlich anstandslos das Teil.
So modifizierte ich kurzerhand die Vorspannungserzeugung, indem ich am Stromquellen-Transistor eine 5K-Trimmpoti parallel anlötete, mit Schleifer auf der Basis (linkes Bein) und die zwei Endanschlüsse jeweils an Kollektor und Emitter. Zuerst sollte man das Poti in Mittelstellung bringen, damit man beim Einschalten keine böse Überaschung erlebt:
Nun habe ich das Poti soweit nach rechts verdreht, bis sich an den grossen 0.33Ohm (5W R33) Widerständen eine Spannung von ca. 50mV aufbaute (vorher 0.00mV), da entspricht einem Ruhestrom von 150mA. Vielleicht ein wenig hoch, der Kühlkörper heizt nun ganz schön, aaaber: der Klang ist absolut einwandfrei, Klirr noch gemessene 0.05%, Noise leider gestiegen auf -80dB (war vorher ca. -95dB, logisch mit 0 Strom), IM sehr geringe 0.0036%.
Die Modifikation war in einer Stunde erledigt inkl. Feintuning. Ich werde Mivoc mal auf das Thema aufmerksam machen und sie fragen, ob diese (Fehl-) Konstruktion eigentlich so gewollt ist (für PA reicht vielleicht Class-B) oder sie einfach davon keine Ahung haben. Ich habe nämlich auch in einschlägigen Foren (Kasperleforum wie walwal immer sagt...) nichts zu diesem Thema gefunden. Und das Festwiderstände eingelötet sind, muss es ein Serienfehler sein.
Ich möchte Euch kurz meinen neuen Subwoofer vorstellen, der mit einem TIW 200 XS bestückt ist. Es handelt sich um eine geschlossene Kiste, angepasst auf die Einbaumasse des Verstärkermoduls mpa 3120 von Mivoc; ca. 25L Innenvolumen.
Die Front besteht aus massivem Nussbaum ca. 40mm stark, die Aussenwände aus aufgedoppeltem MDF 12 und 16mm. Zwischen den MDF-Lagen ist jeweils eine 1mm dicke Bitumenmatte eingeleimt. Als Trennwand zum Modul dient eine 22mm dicke MDF-Platte mit herkömmlichen Schraubklemmen. Die äusseren Wandplatten sind auf Gehrung verleimt.
Inwandig ist die Box mit Schwerschaumplatten ausgekleidet und einer Matte Sonofil gefüllt. Ich weiss, das dies im Bass nichts bringen soll, aber man tut ja sonst nichts fürs Gemüt.
Vom Bau der Box, da nichts spektakuläres, gibt es leider keine Bilder. Ich habe mich tagelang mit der mühsamen Lackierung in weissem Acryl schwergetan und sogar erfolglos ein Versuch mit einer Lackierpistole (bis die Farbe auf den Boden der Garage tropfte) gewagt. Acryllack kann man eigentlich nicht spritzlackieren: die Farbe hat im Gegensatz zu 2K-PUR (DD) Lack überhaupt keinen Verlauf, trocknet viel zu langsam und wird gar nie richtig hart.
So habe ich mich dann auf Rollen mit einer Schaumstoffrolle konzentriert und dabei auch gleich die MDF-Grundierung von Molto als Grund- und zugleich Decklack benützt. Einfach mit wenig Wasser verdünnen, die Farbe mehrmals dünn in Abständen von 2h auftragen und nach 2 Schichten einen leichten Zwischenschliff gegen. Das mehrere Male und die Lackierung wird schlussendlich gar nicht so schlecht. Zuletzt mit Bienenwachs poliert und es entsteht ein sehr schöner Seidenglanz-Effekt.
Das besondere ist die verschraubte Frontplatte, die mit M6-Inbus-Rampamuffen und langen M6-Gewindestangen mit der Trennwand verschraubt ist. Zwischen Front- und Seitenwänden ist ein dünner Dichtgummi eingearbeitet.
Rückansicht mit Befestigungsstangen zur Front ohne Modul:
Dir Front ist nur 2x geölt und dann gewachst und poliert. Sieht hervorragend aus. Das Chassis ist mit M5 Inbus in ebenfalls Rampa-Muffen befestigt. Leider hat der Tischler, der mir die Ausschnitte gefräst hat, seine Oberfräse zu grosszügig eingestellt und so ist die Versenkung 2mm im Durchmesser zu gross geworden. Aber lieder so als zu klein.
Mit Modul:
Nun zum Klang:
Das Ding steht bei mir im Büro mit den MiniQuadro als Satelliten.
Anfangs traute ich meinen Ohren nicht, denn bereits beim Test des Subwoofers ohne angeschlossene Satelliten waren interessante Störgeräusche, sowas wie Klirr o.ä. aus dem TIW zu hören. Ich dachte zuerst noch an ein Übersprechen aus dem Satellitenzweig.
Aber weit gefehlt Mit angeschlossenen MiniQuadros war dann zu hören, dass bei sehr geringen Pegeln der Klang absolut in Ordnung war. Aber bereits bei leicht angehobener Lautstärke waren dermassen Klirr und IM-Verzerrungen zu hören, ich traute zuerst meinen Ohren nicht. Beim Intro von Telegraph Road von Dire Straits waren statt sanftem Flötensynthie nur verzerrte trompetenartige Pfeiftöne zu hören, absolut ungeniessbar
Kurzerhand wurde mit Arta (Spektrumanalyser) und RMAA der Klirr und IM gemessen, in der Spitze bei sanfter Aussteuerung sagenhafte 4% Klirr und 18% IM-Verzerrungen!! Da muss aber was ganz extrem im Argen sein. Bei einem reinen Sinuston waren die Verzerrungen bereits bei nur 0.3% Klirr schon sehr deutlich zu hören. Im Klirr waren nahezu alle Oberwellen vertreten, von k2 bis kn (20kHz bei einem Sinus von 250Hz) war alles da...
Anhand eines aufgenommenen Sinüssers wurde dann auch klar, Übernahmeverzerrungen vom brutalsten, die hoffnungslos von der Gegenkopplung auszubügeln probiert wurden, absolut Class-B, kein Ruhestrom! Bestenfalls als PA brauchbar (bei Zuhörern mit bereits Gehörschäden) aber für HiFi schlicht eine Fehlkonstruktion. Messungen an geöffnetem Herzen bestätigten alle Vermutungen. Absolut 0 mA Strom durch die Endstufentransistoren. Aber sonst vom Aufbau und den verwendeten Bauteilen (immerhin Toshiba 2SC5200 und 2SA1943 als Endtransen!) eigentlich anstandslos das Teil.
So modifizierte ich kurzerhand die Vorspannungserzeugung, indem ich am Stromquellen-Transistor eine 5K-Trimmpoti parallel anlötete, mit Schleifer auf der Basis (linkes Bein) und die zwei Endanschlüsse jeweils an Kollektor und Emitter. Zuerst sollte man das Poti in Mittelstellung bringen, damit man beim Einschalten keine böse Überaschung erlebt:
Nun habe ich das Poti soweit nach rechts verdreht, bis sich an den grossen 0.33Ohm (5W R33) Widerständen eine Spannung von ca. 50mV aufbaute (vorher 0.00mV), da entspricht einem Ruhestrom von 150mA. Vielleicht ein wenig hoch, der Kühlkörper heizt nun ganz schön, aaaber: der Klang ist absolut einwandfrei, Klirr noch gemessene 0.05%, Noise leider gestiegen auf -80dB (war vorher ca. -95dB, logisch mit 0 Strom), IM sehr geringe 0.0036%.
Die Modifikation war in einer Stunde erledigt inkl. Feintuning. Ich werde Mivoc mal auf das Thema aufmerksam machen und sie fragen, ob diese (Fehl-) Konstruktion eigentlich so gewollt ist (für PA reicht vielleicht Class-B) oder sie einfach davon keine Ahung haben. Ich habe nämlich auch in einschlägigen Foren (Kasperleforum wie walwal immer sagt...) nichts zu diesem Thema gefunden. Und das Festwiderstände eingelötet sind, muss es ein Serienfehler sein.
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