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  • pulsar99
    Registrierter Benutzer
    • 03.12.2007
    • 817

    meine ConCeal

    conceal (engl.): verbergen, verstecken

    Nach den Erfahrungen mit meinen Intus 170 und nachdem ich die Idee hier schon mal in etwas anderer Form angedacht hatte, stelle ich euch heute meine ConCeal vor, eine 3-Wege-Standbox mit teilweiser Conrad-Bestückung. Deshalb auch das Wortspiel mit dem Namen.
    Im Bass arbeitet ein LMC 20 X auf ein Bandpass-Gehäuse, der Treiber ist also von außen nicht sichtbar. Im Mittelton kommen zwei W 100 S zum Einsatz, den Hochtonpart übernimmt eine DTC 110 Kalotte. Wie schon bei der kleineren Intus 170 erfolgt die Trennung zwischen Tieftöner und den Mitteltönern rein akustisch aufgrund der 12dB-Flankensteilheiten ohne zusätzliche Weichenbeschaltung.
    Im Anhang die Messung der Gesamtbox im „fast“-Freifeld (in meinem Garten), mit und ohne Tiefton-Unterstützung, sowie Mittel- und Hochtöner einzeln mit Summenkurve, jeweils unter 30 Grad. Die Weichenauslegung erfolgte wie bei der 170er wieder auf einen gleichmäßigen Frequenzgang unter 30 Grad Winkel.
    Noch eine Anmerkung zur Boxsim-Datei: im Weichenschaltbild sind genau die Bauteile angegeben die in der Weiche Verwendung finden. Damit sieht die Simulation nicht sehr gut aus, aber da zeigt sich das hier im Forum schon bekannte Problem daß sich der W 100 S nicht korrekt darstellt.
    Insgesamt sind es Lautsprecher mit einem ausgewogenen Klangbild. Der Bass reicht schön tief und ist gut konturiert, kein Wummerbass. Die Mitten klar mit guter Aufteilung und Feinzeichnung, Frauenstimmen kommen eher etwas kühl (die Intus 170 klingen hier etwas dumpfer, was ich auf die tiefere Trennung MT/HT zurückführe). Im Hochton spritzig was meinem Zimmer und meinen Ü40-Ohren zugute kommt, aber keinesfalls übertrieben, wobei die Boxen parallel, also nicht eingewinkelt, stehen. Die Hochtöner habe ich noch nicht optimiert (Plastikstern raus, Polkernbedämpfung rein). Das alles immer unter der Berücksichtigung daß hier etwa 250 Euro Paarpreis aufspielen!
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  • pulsar99
    Registrierter Benutzer
    • 03.12.2007
    • 817

    #2
    Hier noch ein paar Details zum Bandpass. Um die Tieftöner in den schlanken Gehäusen unterbringen zu können musste ich zu einem Trick greifen: Die Treiber werden erst auf einen Distanzring geschraubt und damit dann in die Boxen eingesetzt, siehe Bild. Außerdem noch die Simulation mit AJHorn sowie eine Nahfeldmessung direkt vor dem Reflexkanal, mit und ohne Sperrkreis, der die Längsresonanz im Reflexrohr unterdrückt. Interessant daß AJHorn zwar diese Längsresonanz schön simuliert, in der realen Box diese aber bei deutlich tieferer Frequenz auftritt. Das würde für einen deutlich längeren Kanal sprechen, aber das würde beim Bandpass auch automatisch zu einem deutlich niedrigeren Schalldruckpegel führen, was aber laut Freifeldmessung und Hörempfinden nicht der Fall ist. Eine Erklärung hab ich noch nicht gefunden.

    Ralf
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    • Chaomaniac
      Registrierter Benutzer
      • 01.08.2008
      • 2916

      #3
      Die AJ-Horn Simu prophezeit eine Reso bei 700Hz. Bei Deiner Messung sieht man eine bei etwa 800Hz, das ist nur knapp verfehlt.
      Meine Vermutung wäre, dass die Produktive Reso bei 300Hz und die destruktive Reso durch die Gehäuseabmessungen verursacht wird und durch den BR-Kanal ungehindert nach draussen kann.
      Liegt die innere Gehäusehöhe der ventilierten Kammer zufälligerweise bei 55 bis 60cm?
      Falls es so wäre, könnte man vielleicht durch den Einsatz eines geraden BR-Rohres und der Bedämpfung der Kammer mit relativ dichtem Material (Steinwolle o.ä.) am Gehäuseboden den Einsatz eines Sperrkreises sogar vermeiden.

      Intertessant wäre auch eine Impedanzmessung.
      Gaaaanz viel Zeug zu verkaufen...

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      • pulsar99
        Registrierter Benutzer
        • 03.12.2007
        • 817

        #4
        Hallo Chaomaniac, Danke für die Info. Mit der Dämpfung hatte ich schon experimentiert, ohne greifbares Ergebnis. Ich werde die Idee mit dem geraden Reflexrohr in den nächsten Tagen mal ausprobieren und dann berichten.

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        • pulsar99
          Registrierter Benutzer
          • 03.12.2007
          • 817

          #5
          so, ich habe noch mal einige Messungen bez. Bandpass gemacht und hier die Ergebnisse:

          Bild1: nur die geschlossene Kammer bedämpft. (Die rote Kurve zeigt zum Vergleich immer beide Kammern ohne Bedämpfung ohne Sperrkreis) Der Einbruch bei 240Hz ist weg.
          Bild2: nur die ventilierte Kammer bedämpft. Die Spitze bei 340Hz ist schwächer aber nicht weg. Weitere Bedämpfung reduzierte zwar die Spitze noch etwas mehr aber auch den Nutzbereich deutlich.
          Bild3: beide Kammern unbedämft aber gerades Reflexrohr gleicher Länge. Jetzt siehts deutlich anders aus.
          Meine Vermutung geht dahin dass sich in der Bassreflexkammer entweder eine Viertelwellenresonanz gebildet hat, quasi eine Transmissionline, bedingt durch die Lage der inneren Reflexrohrmündung, oder eine stehende Welle aus dem gleichen Grund nach draussen dringen konnte, oder beides zusammen. Das würde mit den Längen (20cm Rohr und 52cm Innenhöhe der ventilierten Kammer) etwa übereinstimmen.
          In Bild 4 das Endergebnis mit geradem Rohr, beide Kammern bedämpft und die 2,2mH Spule des Sperkreises als Tiefpass gelassen. Der Bass klingt jetzt straffer und besser konturiert als vorher.
          Da ich inzwischen auch den Hochtöner im Pegel etwas abgesenkt habe, im Anhang die Boxsim-Datei mit aktualisierter Frequenzweiche.
          Eines hab ich gelernt: man sollte doch ab und zu mal messen, manche Gehäuse verhalten sich buchstäblich unberechenbar.
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          • Pansen
            Registrierter Benutzer
            • 12.04.2009
            • 1494

            #6
            Die Box sieht wirklich unscheinbar aus, das gefällt mir gut.

            Mein erster Subwoofer war ein Bandpass, der hat mir ziemlich gut gefallen.

            Das Projekt würde sich bestimmt gut auf boxsim-db.de machen
            boxsim-db.de - Datenbank für Boxsim-Projekte

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