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Verständnisfrage Digitalendstufe

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  • Farad
    Registrierter Benutzer
    • 09.09.2001
    • 5775

    Verständnisfrage Digitalendstufe

    Hallo, bei Ebay wird eine Digitalendstufe mit folgenden Daten angeboten.



    Output Power

    Continuous Average Output Power RMS, 1kHz, 1.0%THD+N

    Both Channels @ 2 ohms 2x 2100W
    Both Channels @ 4 ohms 2x 1800W
    Both Channels @ 8 ohms 2x 1100W
    Bridge @ 4 ohms 3800W
    Bridge @ 8 ohms 2900W



    Pink Noise 12dB Crest Factor

    @ 2 ohms 2x 2600W
    @ 4 ohms 2x 2100W



    Required AC Mains

    230V/50Hz ± 10 % 16 A

    Weight 17 Kg

    Jetzt meine Frage: Warum ist die Ausgangsleistung bei PinkNoise größer als beim Sinussignal?

    und die viel Wichtigere: Wie kann hier der Energieerhaltungssatz gelten? Die Endstufe ist mit 16A abgesichert und hat somit eine maximale Leistungsaufnahme von 3,6kW.

    Die Ausgangsleistung RMS beträgt an einem 4Ohm Widerstand 3,8kW. Endstufen sind "normale" Wechselspannugnsquellen, es ist die RMS-Leistung, ich könnte damit also auch eine Heizwendel antreiben.

    Wo kommt der Wirkungsgrad > 1 her?! Also Digitalendstufe hin oder her, Wirkungsgrad hoch, okay, aber >1 verstehe ich nicht.

    Bitte komm mir niemand mit "Impulsen" und "Kondensator aufgeladen" und was man sonst so liest.

    RMS ist RMS, zeigt jeder gute Leistungsmesser an. Wenn da Eingangsseitig 3,6kW stehen, wie können dann Ausgangsseitig 3,8kW stehen. Pink Noise kommen sogar 5,2kW raus...



    farad
  • Frank S
    Registrierter Benutzer
    • 26.04.2002
    • 4741

    #2
    Crestfaktor 12dB!!! Mittelwert der Leistung ist 12dB geringer als der Spitzenwert. Dann stimmt die Energiebilanz für die Spitzenleistungen. Bei RMS stimmt es nicht. Entweder das teil nimmt >16A auf - oder es bringt ganz einfach seine Leistung nicht.

    Digitalendstufen können zwar je nach Steuerungsart Energie recyclen (bwei kapazitiver oder induktiver Last wird die Energie zurück in das Netzteil gegeben); Wirkungsgrade >1 gibt es dennoch nicht wenn man mit ohmscher Last rechnet.

    Kommentar

    • BN
      BN
      Registrierter Benutzer
      • 03.01.2003
      • 982

      #3
      Hallo,

      einen Wirkungsgrad > 1 hat auch eine Digitalenstufe nicht, das ist schon mal sicher.

      Die Pink-Noise Angabe interpretiere ich so, daß damit die Spitzenleistung angegeben wird, d.h. nur einzelne Peaks haben 2600W. Die durchschnittliche (RMS) Leistung ist in diesem Fall wesentlich geringer. Das Verhältnis zwischen Spitzenleistung und Durchschnittsleistung entspricht dem Crest-Faktor. Damit sind die Angaben schon realistisch, weil die maximale Spitzenleistung meistens etwas höher ist als die max. Dauerleistung.

      "Required Mains" sind die Anforderungen an die Absicherung der Netzversorgung, nicht die tatsächliche Aufnahmeleistung. Die Angabe sind IMHO praxisbezogen zu verstehen. Normalerweise wird ja keiner über Minuten hinweg den Verstärker mit einem Sinus- oder Rechteck-Signal mit maximaler Lesitung an einer Last betreiben. In diesem Fall würde die Sicherung schon irgendwann mal fliegen, aber bei Musik- oder Spachwiedergabe wird es mit einer 16A Absicherung wohl kaum Probleme geben, denn kurzfristig (<1min) werden z.B. bei den üblichen Sicherungsautomaten auch deutlich höhere Ströme (50% über Nennstrom) verkraftet.

      Grüße
      Bernhard

      Kommentar

      • Farad
        Registrierter Benutzer
        • 09.09.2001
        • 5775

        #4
        Hallo,

        die Crest-Diskussion hatten wir ja schonmal. Es steht aber ganz klar drüber, dass die Leistungsangaben RMS sind. Wäre hier die Spitzenleistung angegeben wäre die tatsächliche Dauerleistung ja lächerlich gering. 12dB sind SEHR viel.

        Die Absicherung ist also wohl praxisbezogen angegeben und für den Dauertest (der RMS ja nunmal ist) deutlich höher gewählt worden.

        farad

        Kommentar

        • Frank S
          Registrierter Benutzer
          • 26.04.2002
          • 4741

          #5
          Wobei das dann nicht daherhaft geht, weil Lichtnetz und sicher auch die Endstufe nicht imstande sein werden, das aufrechtzuerhalten. Die üblichen Schukostecker sind auch nur für 16A zugelassen.

          Kommentar

          • Diablo
            Registrierter Benutzer
            • 24.09.2004
            • 2685

            #6
            aber vorher solltet ihr mal die zeile darüber lesen:
            "1kHz, 1.0%THD"

            1%THD???

            das heißt, entweder ist die endstufe der letze dreck, oder die betreiben die bei massiver überlast

            zum vergleich: der yamaha-verstärker, den ich hier habe, hat bei nennlast etwa 0,1% THD (im normalbetrieb sogar unter 0,05%)
            Die Chance ohne Tippschein im Lotto zu gewinnen ist fast genauso hoch wie mit Tippschein.

            Kommentar

            • BN
              BN
              Registrierter Benutzer
              • 03.01.2003
              • 982

              #7
              X-Watt bei "1kHz, 1.0%THD" ist eine gängige und absolut vernünftige Angabe, um die maximale Ausgangsleistung einer Endstufe anzugeben. Normalerweise liegt der Klirrfaktor bei den besseren Endstufen bei < 0.1% (auch bei den Digitalos). Wenn aber die Endstufe bis an die Clipping-Grenze oder darüber betrieben wird, dann steigt der Klirrfaktor sehr steil an. 1% Klirrfaktor bedeutet bei den meisten Endstufen, daß die Clipping-Grenzen gerade etwas überschritten wurde. Das ist gleichzeitig die Leistungsgrenze für gerade noch high-fidelen Musikgenuß.

              Bei noch höheren Leistungen wird die Endstufe stark verzerren. Das heißt aber nicht, daß der Klirrfaktor der Endstufe generell (unterhalb der Clipping-Grenze) bei 1% liegt.

              Man könnte die maximale Ausgangsleistung auch bei höheren Klirrfaktoren messen (wird auch teilweise gemacht z.B. im Car-Hifi-Bereich um Watt zu schinden), aber diese Angaben sind dann schon sehr fragwürdig.

              Grüße
              Bernhard

              Kommentar

              • Frankynstone
                Registrierter Benutzer
                • 23.03.2004
                • 3916

                #8
                Naja, dann gibt es ja auch noch:

                PMPO = k * P

                oder in Worten

                Brennwert ist Klirrfaktor mal Ausgangsleistung

                PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

                Kommentar

                • broesel
                  Gesperrt
                  • 05.08.2002
                  • 4337

                  #9
                  Die Leistungsangabe bei 1% Klirr stammt aus dem Röhrenzeitalter. Denn bei Röhre ist das Klippen am Oskar nicht so ohne weiteres zu erkennen, und um vergleichbare Aussagen zu erhalten, hat man sich eben darauf geeinigt, die Ausgangsleistung bei 1% Klirr anzugeben.

                  Das hat sich eingebürgert, ist also heute noch üblich, und daran ist nix auszusetzen.

                  @Diablo: Auch dein Yamaha kann mit 1% klirren, wenn man ihn minimal übersteuert. Wie eng das bei Transistorverstärkern mit dem Klirrfaktor vs Ausgagsleistung zugeht, entnimm bitte folgendem ( erfundenen ) Beispiel: Ein Amp, den bei 100W mit 1% klirrt, klirrt bei 98W mit nur 0,1%, und bei 102W mit 10%. Grob gepeilt. Die Leistungsangabe bei 1% Klirr ist immernoch die, mit der Profis am meisten anfangen können.

                  Ist aber im Grunde völlig uninteressant bei Heim - HiFi. Jeder handelsübliche Verstärker hat genug Spucke und einen gering genuchen Klirr fürs Wohnzimmer.

                  Kommentar

                  • Diablo
                    Registrierter Benutzer
                    • 24.09.2004
                    • 2685

                    #10
                    naja, aber zwichen der angabe mit 0,1% klirr und der mit 1% klirr liegen bei meinem yamaha in der leistung etwa 25%

                    (laut einem test in der hifi-stereophonie ist 1% klirr bei ca. 50 watt erreicht, und yamaha gibt als nennleistung 40 watt an, bei 0,1% klirr)

                    und ich traue jetzt einfach mal sowohl yamaha, also auch der hifi stereophonie zu, dass sie die leistung vernünftig messen können

                    diese 25% wären bei einer 4000 Watt endstufe dann ja immerhin um die 1000 watt


                    und jetzt mal off topic:

                    mich würde ja auch mal interessieren, wie man die leistung in PMPO ermittelt
                    ich vermute ja, dass das die leistung ist, die man braucht, um die membran eines lautsprechers einen meter weit nach oben zu schießen
                    Zuletzt geändert von SvenT; 01.10.2005, 14:52.
                    Die Chance ohne Tippschein im Lotto zu gewinnen ist fast genauso hoch wie mit Tippschein.

                    Kommentar

                    • Frankynstone
                      Registrierter Benutzer
                      • 23.03.2004
                      • 3916

                      #11
                      Vorsicht:

                      Das Thema Pimpo-Leistung erregt die Gemüter immwer wieder. Benütze mal die Suchfunktion diverser Foren. Da gibt es die wildesten Theorien. Z. B. die Schallenergie, die frei wird, wenn man die Box an eine Wand wirft, oder die Leistung, die im ersten Moment des Kurzschlussfalles in den Elkos umgesetzt wird, oder die Leistung, die umgesetzt wird, wenn man ein Chassis direkt an die Steckdose stöpselt. Achherrjeh. Es ist ein Fantasiewert, den sich der Hersteller ausdenkt, mehr nicht. Absolut nicht für Vergleiche geeignet, da nirgends genormt.

                      Und immer dran denken, auch Sinus- und RMS-Leistung sind nicht das selbe, aber immerhin vergleichbar.

                      Leistungsfähige Grüße.

                      Powerfranky.
                      PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

                      Kommentar

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