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Kabelklang, etwas anders

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  • Pansen
    Registrierter Benutzer
    • 12.04.2009
    • 1494

    Kabelklang, etwas anders

    Hallo,

    hab jetzt etwas umgebaut und frage mich, welche Auswirkungen die Verkabelung hat. Möchte wissenschaftliche Grundlagen und keine Vermutungen anheizen.

    1. Punkt: ich habe 5 m Cinch Kabel, jedoch nur ca. 2,50 m gebraucht. Den Rest habe ich neben dem Verstärker aufgerollt. Macht das was (Kapazität des Kabels, Induktivität?)?

    2. Punkt: bei Lautsprecherkabeln bin ich ebenso verfahren, wobei die Wicklungen recht gering ausfallen.

    Klanglich ist die Anlage zur Zeit in Bestform, daher interessiert mich, ob man dort Effekte provozieren kann. Wie macht sich eigentlich Cinchkabel oder Lautsprecherkabel direkt neben Steckdosenleisten?
    boxsim-db.de - Datenbank für Boxsim-Projekte
  • AlphaRay
    Registrierter Benutzer
    • 24.06.2009
    • 2308

    #2
    Moin,

    also beim Cinch kann ich mir nur vorstellen, dass man damit irgendwelche Radiosender evtl auffängt..wobei das ja an sich geschirmt sein sollte.
    Beim Lautsprecherkabel hast du eine kleine Luftspule, welche den Hochton minimal absenkt...kannst du hier berechnen:
    http://www.electronicdeveloper.de/In...LuftMehrl.aspx

    Habe ich mal gaanz grob angegeben - kann sich schon auswirken. Ups..beim beispiel 20 mm statt 200 im Durchmesser...wäre hier nur noch um 10 - 15 uH ...also dann doch vernachlässigbar, wenns nur wenige Windungen sind Je größer, desto besser! Je enger bzw. kleiner die Wicklungen, desto mehr Kapazität


    Gruß
    Paul
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    Kommentar

    • Calvin
      Registrierter Benutzer
      • 05.10.2003
      • 416

      #3
      Hi,

      1) die Kapazität ist proportional längenabhängig.
      Sie verdoppelt sich bei Deinem Beispiel gegenüber der eigentlich benötigten Länge.
      Sie ist aber niedrig genug, das keine direkten Auswirkungen auf den Klang befürchtet werden müssen.
      Ohnehin bin ich der Ansicht das es Kabelklang als direkte Eigenschaft nicht gibt, allenfalls in homöopathischen Dosen und keinesfalls mit den Auswirkungen, wie allzu oft behauptet.
      Was allerdings eine Rolle spielt ist das Zusammenwirken der elektrischen Kabelparameter mit den Ein- und Ausgangsimpedanzen der verbundenen Geräte.
      Insbesondere das sendende Gerät, das das empfangende Gerät ´durch das Kabel´ als Last sieht, wird in seinem Verhalten durch die kombinierte Last beeinflusst.
      Bei Line-Level Signalen ist es typischerweise die Kapazität, die Schwierigkeiten verursacht.
      Verstärkerstufen -gerade jene 99,5% aller mit Rückkopplungsschleife- können durchaus allergisch reagieren, da die Kapazität direkt die Übertragungsfunktion beeinflusst (zusätzliche Polstelle)und im Extremfall zu Oszillationen führen kann.
      Das Verhalten ist in den meisten OPamp Datenblättern dokumentiert.
      Dabei gibt es einen kritischen Bereich für Kapazitäten unter ~1nF.
      Eben jener Bereich in welchem sich viele Kabel+Eingänge bewegen.
      Das gute alte Rechtecksignal (um 10kHz) erweist sich als überaus empfindlicher Anzeiger dafür, wie eine Ausgangsstufe eines Preamps auf die angeschlossene Last reagiert.
      Das veränderte Schwingverhalten, also veränderter Amplituden- und Phasengang des Verstärkers, zusammen mit verändertem Verzerrungsverhalten kann durchaus klangliche Veränderungen zur Folge haben.
      Das stellt jedoch eine durch das Kabel induzierte, quasi indirekte Klangänderung des Verstärkers dar, mit der einfachen Folgerung, das wir es grundsätzlich mit individuellen Situationen zu tun haben.
      Ein anderer Verstärker, eine andere Kabellänge oder eine andere Lastimpedanz und das Ergebnis ist ein anderes.
      Das generell ´bessere´ Kabel gibt es nur in der Phantasie der Marketingabteilungen, den Märchengeschichten der Werbeprospekte und dem Werbebudget-verklärten Urteil fachlich völlig unkundiger Pressehansel.

      Handlungsmaxime: Das Kabel so kurz wie möglich halten. Kabel mitgeringer Kapazität/m wählen.

      2. ganz ähnliche Situation nur das hier die Kapazität aufgrund des viel niedrigeren Impedanzniveaus praktisch keine Rolle mehr spielt, dafür jedoch die Induktivität Bedeutung gewinnt.
      Grundsätzlich wächst die Induktivität mit der von den Leitern umschlossenen Fläche.
      Kabel mit nah beieinander liegenden parallelen oder verdrillten Hin-und Rückleitern weisen niedrigere Induktivität auf als z.B. durch einen Steg auf Abstand gehaltene Hin- und Rückleiter, oder frei herumfliegende Litzen.
      Die vorige Rechnung für Luftspulen ist nicht anwendbar, weil sie nur für Einzelleiter gilt, bei denen sich das Magnetfeld um jede einzelne Leiterschlaufe gleich verhält.
      Bei unserem Beispiel gehen wir aber davon aus das Hin-und Rückleiter räumlich nah zueinander fixiert sind.
      Damit erzeugt Hin- und Rückleiter ´gegenläufig´ orientierte Magnetfelder, die sich weitgehend neutralisieren.
      Damit hat der Wickel insgesamt auch keinen nennenswerten induktiven Effekt
      So werden beispielsweise induktionsarme Draht-Widerstände genau nach dem Prinzip der gegenläufigen Wicklungen aufgebaut.
      Es macht durchaus mehr Unterschied, wenn die Kabelenden über größere Länge aufgespleist werden und getrennt zu den Anschlussklemmen geführt werden.
      Weit auseinander liegende Verstärker- und Boxenklemmen haben größeren Einfluss, weil die umschlossene Leiterschleifenfläche größer ist.
      Dabei sind die Leiterführungen im Verstärker- und Boxen-Inneren ebenfalls zu berücksichtigen.

      Handlungsmaxime: Das Kabel so kurz wie möglich halten. Schleifenfläche klein halten , z.B. durch Verdrillen.

      jau
      Calvin

      Kommentar

      • angelralle
        Registrierter Benutzer
        • 19.08.2003
        • 1959

        #4
        Wickle doch bifilar, also das "Zuviel" in der Mitte anfassen und dann doppelt wickeln.
        Ein Mann braucht eine Insel.

        Kommentar

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