Hallo miteinander,
ich möchte euch berichten von einer langen Reise...
Nach Fertigstellung meiner Voxen (siehe Baubericht) begann die Suche nach einem geeigneten Stereoverstärker.
Bis zu diesem Zeitpunkt war ich mehr oder weniger davon überzeugt, dass im Grunde alle Verstärker gleich klingen.
Mittlerweile bin ich nur noch davon überzeugt, dass jeder gescheit gebaute Verstärker mit linearer Abstimmung
gleich klingen sollte...
Aber beginnen wir am Anfang.
Abschnitt 1
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Ich entschied zunächst einmal einfach ins Blaue (im wahrsten Sinne des Wortes) und bestellte einen Harman Kardon HK 970.
Extrem hoher WAF, schicke blaue Beleuchtung, ordentliche Leistung, innerer Aufbau sah auch gut aus, mit knapp 400 € auch
nicht zu teuer.
Tja, aussehen tat er auch ganz gut. Solange man den wackeligen LS-Regler nicht anfasste war auch die Haptik in Ordnung.
Technisch war das Teil allerdings unterirdisch. ALLE Eingänge untersprachen untereinander mit mäßigem Lautstärkeabfall.
Es war praktisch nicht möglich, den CD-Player laufen zu lassen und dann auf TV umzuschalten.
Fernbedienungsbefehle wurden nur sporadisch angenommen, kein Speicher der Einstellungen bei Trennung vom Netzstrom.
Aber das beste, nach ein paar Hörsessions war ich schlauer.
Bzw. ratlos, wo war der Hochton. Die KE ist ja nun wahrlich kein Kind von Traurigkeit.
Mit dem Harman klang es ungefähr so, als ob jemand ein Kissen vor den Hochtöner halten würde.
Ach Du je.
Das Gerät ging umgehends zurück an den Händler.
Ich vermutete einen Defekt.
Später wurde mir allerdings bescheinigt, dass das Gerät völlig in Ordnung gewesen wäre.
Nunja...
Abschnitt 2
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Der zweite Versuch führte mich zu Onkyo.
Zwischendurch hatte ich eine Kombi aus Tangent AMP-100 und CDP-100 laufen.
Der Verstärker konnte die Vox erstaunlich gut bedienen und machte wirklich Spaß.
Trotzdem, aufgrund der eher mageren Reserven und des für meine Bedürfnisse zu hohen Grundrauschens musste
was anderes her. Die Voxen hatten Besseres verdient.
Obwohl im Vergleich zum Harman tatsächlich die Sonne aufging.
Bei Onkyo entschied ich mich für den eher noch frischen A-9555.
Im Vergleich zum größeren Bruder 9755 sollte die Leistung fast identisch sein, genug also auf jedenfall
für die Vox. Außerdem Class-D, moderne Technik verpackt in schickem Gehäuse.
Die Testberichte klangen nicht übel.
Der erste Eindruck war sehr gut. Leistung war reichlich vorhanden. Der Onkyo hatte keine Mühen, die Lautsprecher
unter Wohnraumbedingungen anzutreiben.
Das Teil machte mir wirklich Spaß, klang aber irgendwie unaufgeregt.
Irgendwie klang alles etwas gefiltert, nicht unbedingt matt oder dumpf, aber irgendwie schien mir der Onkyo was
zu verheimlichen.
Nachdem ich in mehreren Forenberichten gelesen hatte, dass der 9555 aufgrund seiner Class-D Technik nicht unbedingt
mit jedem Lautsprecher zurecht kommt und manchmal richtig zickig ist, wurde ich neugierig.
Empfohlen wurde stets sein Vorgänger 9711, der letzte Integra-Stereoverstärker unter Onkyos Flagge.
Abschnitt 3
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Also machte ich auf die Suche nach einem A-9711.
Als Übergangsgerät hatte ich einen kleinen Receiver von Yamaha (RX-396) in Betrieb, der aber subjektiv betrachtet,
schlichtweg die Voxen nicht im Griff hatte. Gerade der Bassbereich wirkte nicht wirklich kontrolliert...
In der Bucht ersteigerte ich relativ günstig einen 9711.
Auf den ersten Blick war der Verstärker allein schon optisch und haptisch eine Verbesserung zu seinem Nachfolger.
Alle Regler aus Aluminium, bedeutend mehr Anfassqualität und Gewicht.
Auch auf den 2. Blick offenbahrte sich der 9711 als der bessere Onkyo. Leistungsmäßig ebenso überzeugend.
Diesmal schien jedoch alles viel detaillierter. Der 9711 hielt nichts hinterm Berg, wie sein Nachfolger.
Schwer zu beschreiben, doch der 9711 klang in allen belangen sehr viel exakter.
Von der Abstimmung her würde ich den Onkyo als neutralsten Vertreter bezeichnen, den ich an den Voxen getestet hatte.
Sehr linear, dadurch aber auch wie beim 9555, sehr unaufgeregt.
Die Musik klang zwar irgendwie richtig, aber wenig mitreissend.
Keineswegs schlecht, ich würde den 9711 auch jedem empfehlen, ein wirklich tolles Gerät.
Nur traf er nicht zu 100% meinen Geschmack.
Sagen wir, ich war zu 99% zufrieden.
Abschnitt 4
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Durch Zufall kam ich an eine Stereokombi, bestehend aus dem Receiver Sherwood RX-772 und dem CD-Player CD-772.
Wirklich traumhaft schöne Geräte, sehr wertig verarbeitet und auch klanglich hervorragend.
Musik hören mit diesen beiden Geräten machte schon sehr viel Spaß.
Der Sherwood feuerte die Boxen unten rum richtig schön an, wirkte eher mitreißend.
Bei weitem nicht so analytisch wie der Onkyo.
Außerdem im Gegensatz zur Onkyo Anlage mit Standby gesegnet. Freude für mein Eheweib...
Ich hatte die Kombi eine ganze Zeit lang.
Allerdings fiel mir nach einigen ausgiebigen Hörsessions auf, dass der Sherwood gerade bei höheren Pegeln angestrengt wirkte.
Man hatte den Eindruck, dass nicht viel mehr ging.
Tja, so war die Sherwood Session zwar alltagstauglich aber nicht für intensive Hörsessions geeignet, schade eigentlich...
Abschnitt 5
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Sony's ES-Serie hatte ich schon länger im Blick, aber nie war mir ein solches Teil in die Finger gekommen.
Tja, wie es der Zufall will ergatterte ich kurz darauf für kleines Geld einen TA-FA5ES, zwar optisch leider nicht mehr ganz
wohnzimmertauglich, aber für einen Hörtest allemal geeignet.
Mein Eindruck war, wow, das Teil ist perfekt.
Was der Sony an Kontrolle und Souveränität über die Voxen brachte, war mir bis dato noch nicht untergekommen.
Ich mag eher voluminösere Abstimmungen, aber das konnte der Sony bestens. Abgrundtiefen Bass, mit einer Kontrolle, die seines
gleichen sucht, dazu jedoch absolut trocken, ohne schwammig zu klingen.
Der Hochton angenehm seidig, die Mitten klar und detailliert.
Mit der ES-Serie lag ich also richtig.
Da das Teil jedoch optisch etwas lädiert war und mir die klassische ES-Serie mit den Holzseiten besser gefiel, gab ich den
TA-FA5ES wieder ab und besorgte mir einen TA-F707ES in praktisch neuwertigem Zustand.
Abschnitt 6
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Ich hatte mir vom TA-F707ES, da er ja quasi der Vorgänger des TA-FA5ES ist, eine ähnliche Charakteristik erwartet.
Doch nichts lag ferner. Der TA-F707ES wirkte zwar ähnlich kontrolliert wie der TA-FA5ES, war jedoch eher neutral abgestimmt.
Ähnlich den Onkyos. Im Gegensatz zu diesen vermittelte er jedoch mehr noch als diese, schlichtweg durch seine Leistungsreserven,
den Eindruck von Kontrolle.
Er trug jedoch noch lange nicht so dick auf wie der TA-FA5ES. War eher der Analytiker denn der Schmeichler.
Der TA-FA5ES vermittelte eindeutig mehr Charme, machte viel mehr Lust auf mehr.
Beim TA-F707ES hatte ich mehr den Eindruck, dass er Musik halt so wiedergibt, wie sie ist, mehr nicht aber auch nicht weniger.
Beim TA-FA5ES hatte ich ständig das Gefühl, noch ein Lied hören zu müssen.
Der gesamte Aufritt hatte was richtig Mitreißendes.
Trotz aller Versuche, dem TA-F707es konnte ich selbst mit Hilfe der Klangregler nicht eine ähnliche Charakteristik verpassen.
So hatte es dann eben keinen Sinn, der schönere TA-F707ES mußte wieder einem TA-FA5ES weichen.
Abschnitt 7
-----------
Meinen heiligen Gral fand ich also im TA-FA5ES, um welchen herum ich meine komplette Anlage aufbaute.
Mit passendem Tuner und CD-Player ein wirklich schickes Ensemble.
Eigentlich wollte ich meine Suche auch damit als beendet erklären...
Hier ein paar Fotos der Anlage:
ich möchte euch berichten von einer langen Reise...
Nach Fertigstellung meiner Voxen (siehe Baubericht) begann die Suche nach einem geeigneten Stereoverstärker.
Bis zu diesem Zeitpunkt war ich mehr oder weniger davon überzeugt, dass im Grunde alle Verstärker gleich klingen.
Mittlerweile bin ich nur noch davon überzeugt, dass jeder gescheit gebaute Verstärker mit linearer Abstimmung
gleich klingen sollte...
Aber beginnen wir am Anfang.
Abschnitt 1
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Ich entschied zunächst einmal einfach ins Blaue (im wahrsten Sinne des Wortes) und bestellte einen Harman Kardon HK 970.
Extrem hoher WAF, schicke blaue Beleuchtung, ordentliche Leistung, innerer Aufbau sah auch gut aus, mit knapp 400 € auch
nicht zu teuer.
Tja, aussehen tat er auch ganz gut. Solange man den wackeligen LS-Regler nicht anfasste war auch die Haptik in Ordnung.
Technisch war das Teil allerdings unterirdisch. ALLE Eingänge untersprachen untereinander mit mäßigem Lautstärkeabfall.
Es war praktisch nicht möglich, den CD-Player laufen zu lassen und dann auf TV umzuschalten.
Fernbedienungsbefehle wurden nur sporadisch angenommen, kein Speicher der Einstellungen bei Trennung vom Netzstrom.
Aber das beste, nach ein paar Hörsessions war ich schlauer.
Bzw. ratlos, wo war der Hochton. Die KE ist ja nun wahrlich kein Kind von Traurigkeit.
Mit dem Harman klang es ungefähr so, als ob jemand ein Kissen vor den Hochtöner halten würde.
Ach Du je.
Das Gerät ging umgehends zurück an den Händler.
Ich vermutete einen Defekt.
Später wurde mir allerdings bescheinigt, dass das Gerät völlig in Ordnung gewesen wäre.
Nunja...
Abschnitt 2
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Der zweite Versuch führte mich zu Onkyo.
Zwischendurch hatte ich eine Kombi aus Tangent AMP-100 und CDP-100 laufen.
Der Verstärker konnte die Vox erstaunlich gut bedienen und machte wirklich Spaß.
Trotzdem, aufgrund der eher mageren Reserven und des für meine Bedürfnisse zu hohen Grundrauschens musste
was anderes her. Die Voxen hatten Besseres verdient.
Obwohl im Vergleich zum Harman tatsächlich die Sonne aufging.
Bei Onkyo entschied ich mich für den eher noch frischen A-9555.
Im Vergleich zum größeren Bruder 9755 sollte die Leistung fast identisch sein, genug also auf jedenfall
für die Vox. Außerdem Class-D, moderne Technik verpackt in schickem Gehäuse.
Die Testberichte klangen nicht übel.
Der erste Eindruck war sehr gut. Leistung war reichlich vorhanden. Der Onkyo hatte keine Mühen, die Lautsprecher
unter Wohnraumbedingungen anzutreiben.
Das Teil machte mir wirklich Spaß, klang aber irgendwie unaufgeregt.
Irgendwie klang alles etwas gefiltert, nicht unbedingt matt oder dumpf, aber irgendwie schien mir der Onkyo was
zu verheimlichen.
Nachdem ich in mehreren Forenberichten gelesen hatte, dass der 9555 aufgrund seiner Class-D Technik nicht unbedingt
mit jedem Lautsprecher zurecht kommt und manchmal richtig zickig ist, wurde ich neugierig.
Empfohlen wurde stets sein Vorgänger 9711, der letzte Integra-Stereoverstärker unter Onkyos Flagge.
Abschnitt 3
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Also machte ich auf die Suche nach einem A-9711.
Als Übergangsgerät hatte ich einen kleinen Receiver von Yamaha (RX-396) in Betrieb, der aber subjektiv betrachtet,
schlichtweg die Voxen nicht im Griff hatte. Gerade der Bassbereich wirkte nicht wirklich kontrolliert...
In der Bucht ersteigerte ich relativ günstig einen 9711.
Auf den ersten Blick war der Verstärker allein schon optisch und haptisch eine Verbesserung zu seinem Nachfolger.
Alle Regler aus Aluminium, bedeutend mehr Anfassqualität und Gewicht.
Auch auf den 2. Blick offenbahrte sich der 9711 als der bessere Onkyo. Leistungsmäßig ebenso überzeugend.
Diesmal schien jedoch alles viel detaillierter. Der 9711 hielt nichts hinterm Berg, wie sein Nachfolger.
Schwer zu beschreiben, doch der 9711 klang in allen belangen sehr viel exakter.
Von der Abstimmung her würde ich den Onkyo als neutralsten Vertreter bezeichnen, den ich an den Voxen getestet hatte.
Sehr linear, dadurch aber auch wie beim 9555, sehr unaufgeregt.
Die Musik klang zwar irgendwie richtig, aber wenig mitreissend.
Keineswegs schlecht, ich würde den 9711 auch jedem empfehlen, ein wirklich tolles Gerät.
Nur traf er nicht zu 100% meinen Geschmack.
Sagen wir, ich war zu 99% zufrieden.
Abschnitt 4
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Durch Zufall kam ich an eine Stereokombi, bestehend aus dem Receiver Sherwood RX-772 und dem CD-Player CD-772.
Wirklich traumhaft schöne Geräte, sehr wertig verarbeitet und auch klanglich hervorragend.
Musik hören mit diesen beiden Geräten machte schon sehr viel Spaß.
Der Sherwood feuerte die Boxen unten rum richtig schön an, wirkte eher mitreißend.
Bei weitem nicht so analytisch wie der Onkyo.
Außerdem im Gegensatz zur Onkyo Anlage mit Standby gesegnet. Freude für mein Eheweib...
Ich hatte die Kombi eine ganze Zeit lang.
Allerdings fiel mir nach einigen ausgiebigen Hörsessions auf, dass der Sherwood gerade bei höheren Pegeln angestrengt wirkte.
Man hatte den Eindruck, dass nicht viel mehr ging.
Tja, so war die Sherwood Session zwar alltagstauglich aber nicht für intensive Hörsessions geeignet, schade eigentlich...
Abschnitt 5
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Sony's ES-Serie hatte ich schon länger im Blick, aber nie war mir ein solches Teil in die Finger gekommen.
Tja, wie es der Zufall will ergatterte ich kurz darauf für kleines Geld einen TA-FA5ES, zwar optisch leider nicht mehr ganz
wohnzimmertauglich, aber für einen Hörtest allemal geeignet.
Mein Eindruck war, wow, das Teil ist perfekt.
Was der Sony an Kontrolle und Souveränität über die Voxen brachte, war mir bis dato noch nicht untergekommen.
Ich mag eher voluminösere Abstimmungen, aber das konnte der Sony bestens. Abgrundtiefen Bass, mit einer Kontrolle, die seines
gleichen sucht, dazu jedoch absolut trocken, ohne schwammig zu klingen.
Der Hochton angenehm seidig, die Mitten klar und detailliert.
Mit der ES-Serie lag ich also richtig.
Da das Teil jedoch optisch etwas lädiert war und mir die klassische ES-Serie mit den Holzseiten besser gefiel, gab ich den
TA-FA5ES wieder ab und besorgte mir einen TA-F707ES in praktisch neuwertigem Zustand.
Abschnitt 6
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Ich hatte mir vom TA-F707ES, da er ja quasi der Vorgänger des TA-FA5ES ist, eine ähnliche Charakteristik erwartet.
Doch nichts lag ferner. Der TA-F707ES wirkte zwar ähnlich kontrolliert wie der TA-FA5ES, war jedoch eher neutral abgestimmt.
Ähnlich den Onkyos. Im Gegensatz zu diesen vermittelte er jedoch mehr noch als diese, schlichtweg durch seine Leistungsreserven,
den Eindruck von Kontrolle.
Er trug jedoch noch lange nicht so dick auf wie der TA-FA5ES. War eher der Analytiker denn der Schmeichler.
Der TA-FA5ES vermittelte eindeutig mehr Charme, machte viel mehr Lust auf mehr.
Beim TA-F707ES hatte ich mehr den Eindruck, dass er Musik halt so wiedergibt, wie sie ist, mehr nicht aber auch nicht weniger.
Beim TA-FA5ES hatte ich ständig das Gefühl, noch ein Lied hören zu müssen.
Der gesamte Aufritt hatte was richtig Mitreißendes.
Trotz aller Versuche, dem TA-F707es konnte ich selbst mit Hilfe der Klangregler nicht eine ähnliche Charakteristik verpassen.
So hatte es dann eben keinen Sinn, der schönere TA-F707ES mußte wieder einem TA-FA5ES weichen.
Abschnitt 7
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Meinen heiligen Gral fand ich also im TA-FA5ES, um welchen herum ich meine komplette Anlage aufbaute.
Mit passendem Tuner und CD-Player ein wirklich schickes Ensemble.
Eigentlich wollte ich meine Suche auch damit als beendet erklären...
Hier ein paar Fotos der Anlage:
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