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  • Frankynstone
    Registrierter Benutzer
    • 23.03.2004
    • 3916

    #31
    Kurz und bündig mein Sempf zum bisher besprochenen, für die, die es lesen wollen:

    Doppelt geschirmte Kabel: Meiner Meinung nach gehört der äußere Schirm da angeschlossen, wo alle Fäden zusammenlaufen, bei HiFi ist das der Verstärker, bei Car-Audio ist das das Radio. Es wird durch den Schirm einfach nur das Gehäuse des zentralen Gerätes verlängert, ich sehe hier kein Voodoo. Doppelt geschirmte Kabel sind von ihren elektrischen Eigenschaften prinzipiell, wie normale Koaxkabel zu betrachten.

    Telefonkabel: Das ist eine normale Zweidrahtleitung mit geringem Leiterabstand und besitzt eine hohe Kapazität, dafür eine geringe Induktivität. Betrachtung des komplexen Wellenwiderstandes bringt ans Licht, warum das Zeug gut für HF taugt. Nach Thomas' Anschlussbeschreibung ist das Kabel "Galileo 238 Plus" eine Zweidrahtleitung mit zwei Schirmen drum. Die unterirdisch verlegten Telefonleitungen sind übrigens "twisted pair", also nochmals geringere Induktivität. Ein twisted pair mit Schirm drum ist super für symmetrische Signale (kurze Leitungen oder geräteintern).

    Ungeschirmtes Kabel: Ich habe solches getestet, mir sind keinerlei Störungen aufgefallen, allerdings habe ich auch kaum Elektrosmog. Das Kabel ist drei Meter lang und verbindet bei Bedarf ein Tonbandgerät mit meiner Anlage. Kanaltrennung wurde nicht getestet, könnte problematisch werden durch die Kapazität zwischen den "heißen" drähten.

    Oehlbach-Kabel: Solches bekam ich mal geschenkt, schöne Stecker dran, äußerlich wirkt es super. Nur, dass nach drei mal stecken und abziehen Funkstille war, weil die Innenleiter gerissen waren, fand ich ärgerlich. Die hauchdünnen Innenleiter und die schlechte Zugentlastung fand ich erbärmlich, jede Lakritze hält mehr aus und hat bessere elektrische Parameter, als dieser Müll.

    Spezialkabel: Ich verwende momentan Videokabel (gelbe Stecker) oder Digitalkabel (für elektr. Digitalausgang des CD-Players gedacht), das ist normales Antennenkabel mit Cinch-Steckern dran, gibt es billig überall zu kaufen.

    Antennenkabel: Das ist sicher der Geheimtipp schlechthin. Mit sicher steckenden Steckern versehen, die über eine gute Zugentlastung verfügen, würde ich das jederzeit so machen. Die hauchdünnen sind sicher schon aus mechanischen Gründen nicht zu empfehlen, also etwas Augenmaß nehmen.

    Langes Kabel: Wenn ein Kabel mit seiner Länge in die Größenordnung der Wellenlänge kommt, kann es nicht mehr als "elektrisch kurz" bezeichnet werden und damit fällt die Beschreibung als konzentrierte Elemente Widerstand und Kapazität aus. Über den komplexen Wellenwiderstand und die Abschlusswiderstände an den Kabelenden kann man Signalverzerrung (Laufzeiteffekte) und Reflexionsfaktoren ausrechnen. Klangverfälschungen durch 10m ungeeignetes Kabel, möglichst noch mit einer gesteckten oder gelöteten Stoßstelle drin, hört man sogar mit einer billigen Kompaktanlage. Mit einem geeigneten Kabel (Wellenwiderstand reell, geringer Kupferwiderstand) und einer Quelle, deren Innenwiderstand dem Wellenwiderstand des Kabels (75 Ohm Antennenkabel, z. B. 100 Ohm CD-Player geht so; 50 Ohm Messstrippe vom Oszi, 3 kOhm billiger Phonovorverstärker sieht kritisch aus) gleicht, erreicht man den Zustand, keine Klangverfälschung zu erhalten, nahezu unabhängig von der Kabellänge.
    PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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