NF Kabel selber bauen

[ChPuls]

Hallo Leute,

ich möchte mir ein NF-Kabel selber bauen. Ich habe mir als Kabel das Oehlbach NF 1 oder das Sommer Cable Onyx ausgesucht, da diese eine geringe Kapazität besitzen und günstig sind. Sie belasten daher nicht die Ausgangsstufe und über eine Induktivität und einen Höhenabfall brauchen wir glaube ich nicht hier zu diskutieren.
Als Stecker habe ich mir die einfachen Neutrik ausgesucht, da anscheinend solide gebaut, günstig und sie auf Understatement machen. Ich krabbele ja nicht ständig hinter die Anlage um die Kabel anzuschauen.
So jetzt die Fragen:
Man hört immer wieder von verschiedenen Konfigurationen bei dem Masseanschluss bzw Schirmung. Entweder komplett angeschlossen, oder nur auf einer Seite(bei welcher bloß?), oder total offen.
Was ist da sinnvoll?
Und lohnt sich überhaupt eine Schirmung?
Wenn nicht, kann man ja weiterhin die Beipackstrippen nehmen.

MFG
Christian Puls

[MFB]

Hi,
den Schirm mußt Du schon auf beiden Seiten anschließen, sonst kommt der Strom nicht nach Hause.
Bei normalen Koaxial-Kabeln hat man da keine Wahl.
Gruß
Jürgen

[jhohm]

Hallo,

das ist so nicht richtig; wenn es nämlich eine 2te Masseverbindung gibt - über den Schutzleiter meistens - dann kann man ruhig eine Seite der Masse im NF-Kabel auftrennen...
Das ist aber ein sonderfall, der nicht auftreten sollte.

Gruß Jörn

[andik]

Hallo, der Schirm sollte schon dran sein, schon alleine um eine ordentlich abgeschlossene Verbindung zu schaffen, immerhin besitzen sämtliche Geräte Ein-und Ausgangsimpedanzen, die keine (sinngemäss gesagt) unendliche Leitung sehen wollen.
Wir haben seinerzeit Messungen über Kabelbeläge und die damit verbundene Dämpfung zu ansteigender Frequenz gemacht. Dabei schlug sich die Stinknormale und billig zu bekommende koaxiale Antennenleitung am besten. Ist eigentlich auch klar, die muss auch Frequenzen im GHz bereich ohne alzugrosse Dämpfung übertragen. Am schlechtesten verhielt sich,wenn ichs richtig in Erinnerung habe, die Telefonleitung. Die knickte bei ca.13kHz schon ein.

[kboe]

hallo puls!
also wenn du deine experimentierfreude befriedigen willst spricht nix gegen versuche, den schirm auf einer seite offen zu lassen. wenn du nicht weißt auf welcher, kannst du ein kabel mit nur einseitig angeschlossenem schirm ja eh einfach umdrehen. wenn sich nicht ungeahnte brummschleifen zeigen, würde ich den schirm aber auf jeden fall beidseits anschließen....

was anders ist es bei erdfrei symmetrischer verkabelung, (XLR) bei der der schirm wirklich nur schirm ist und nicht einer der beiden signalleiter. hier könnten sich experimente eher lohnen.

gruß
kboe

[buellesw]

Gute NF-Kabel sind oft 3-polig ausgeführt ( 2 Adern + Abschirmung ).
In diesem Fall wird empfohlen, den Schirm nur auf der Seite des sendenden Gerät anzuschließen.
Wenn die Abschirmung als Rückleiter mißbraucht wird, muß sie natürlich auch beidseitig angeschlossen werden.

Gruß Wolfgang

[andik]

Hi,

wo soll denn der Vorteil liegen nur auf der Quellseite die Schimung angeschlossen wird? Kann ich irgendwie nicht richtig nachvollziehen.

[J.Ollig]

Ist aber so, da der Schirm in diesem Fall nicht das Masse Signal leitet sondern nur eventuell einfallende Störungen nach Masse hin ableitet. Ich halte das Ganze allerdings für etwas überzogen bei derart niederohmigen Quellen, wie sie ein CD-Player darstellt. Etwas anderes ist das bei hochohmigen Quellen z.B. bei einem Phonogerät, das nur minimale Leistung an die Vorstufe liefert, hier kann es leicht zu Einstreuungen kommen, so sie denn vorhanden sind.

Ich habe meine NF Kabel komplett ohne Schirm angefertigt und keinerlei Störungen.

Gruß
Jürgen

[Reim]

Hallo

ich habe auch mit einigen NF Kabeln von SommerCable experimentiert, ich habe mir aus dem Katalog 6 verschiedene Kabel bestellt und dann in Ruhe zu Hause konfektioniert und dann vergleichen, bei mir sind 2 der Kabel als besonders empfehlenswert herausgekommen, das bessere habe ich heute noch in der kompletten Kette in Nutzung, mir gefiel das "Stratos" am besten. Hier ist die Konfektionierung sehr sehr einfach, da es "normales" Koaxkabel ist!

Mit der Konfektionierung kann man es schon kompliziert machen, eines der o.g. Kabel hatte neben den zwei Innenleitern noch zusätzlich zwei gegenläufig gewickelte und von einander getrennte Schirmungen, dabei übernahmen die Signalübertragung die beiden Innenleiter, den Schirm legte ich jeweils nur an den Steckern auf, so dass der Schirm selbst kein Signal leitetet.

Ach so, das wichtigste...der Klang.
Zum Vergleich der Sommercable hatte ich aus dem Fachgeschäft hochwertige Markenkabel zwischen 100EUR und 750EUR je Stereometer (konfektioniert). Das Sommercabel "Statos" war besser oder ebenwürdig den Kabeln der 200EUR Klasse! Das was das 750EUR Kabel an mehr brachte war in meiner "Kette" fast nicht zu hören, dafür war mir der Mehrpreis viel zu schade! Aber im Gegenteil, zwei der Markenkabel, die ca 160EUR kosteten sahen gehen das "Stratos" echt dünn aus, im wahrsten Sinne des Wortes.

Zum Selbstbau der Kabel kann ich nur raten, denn mit guten Steckern (auch von SommerCable) kostete meine Stereoverbindungen gerade mal 20,00EUR.

Gruß Thomas

[Reim]

Hallo nochmal

zu deinen Wunschkabel habe ich garnichts geschrieben

Also das Oehlbach ist ein echtes Einsteigerkabel, dieses habe ich auch mal verbaut, es klingt deutlich besser aus die Beipackstrippen. Das kann man auch ganz gut bei ebay einkaufen, hier bieten viele solche Kabel, die zudem noch fertig konfektioniert sind! Meine Erfahrungen zweigen das man dafür um die 15EUR für ein Stereopaar ausgeben muss. (Echt billig!)

Das Sommer Onyx kenne ich nicht, bei dem Preis kann man aber sicher nichts falsch machen, zumal dem Hören zu Hause nichts im Wege steht!

Gruß Thomas

[Reim]

Hallo nochmals

ich habe in meinen Aufzeichnungen nochmals nach gesehen, das Sommer Cable was bei mir auf Platz Zwei gelandet ist, war das "Galileo 238 Plus", es kosten mit rund 3EUR den Meter erstaunlich wenig und klingt wie eine 150EUR Strippe aus dem Fachhandel, so einfach kann selbstbau sein!

Zur Konfektionierung kann ich mitteilen, dass bei diesem Kabel etwas besonderes zu beachten ist, wie oben schon gesagt:

1. Rot auf den Pluspol der Cinchstecker
2. Weiß auf den Minuspol (Masse) der Cinchstecker
3. da es einen doppelten Schirm mit Isofolie gibt ist der Schirm getrennt auf die jeweilige Masse der beiden Cinchstecker zu legen, beide Schirmungen dürfen sich nicht berühren!!!

Gruß Thomas

[thaistatos]

Original geschrieben von Reimann, Thomas
Hallo nochmals

3. da es einen doppelten Schirm mit Isofolie gibt ist der Schirm getrennt auf die jeweilige Masse der beiden Cinchstecker zu legen, beide Schirmungen dürfen sich nicht berühren!!!

Gruß Thomas

wo ist der Unterschied, ob sich die beiden Schirme berühren oder über die leitende Verbindung zur Masse in Kontakt steht?

gruß,

Philipp

[HCW]

Das ist, damit die Schallkrümel nicht nass werden, wenn der Regen von der Seite kommt, aber trotzdem noch Luft bekommen.

Sorry, musste an dieser Stelle sein.
Ich weiß ja, keinen weitere Kabelvoodoodiskussion; aber: Im Bereich 20-20000Hz genügt es, Übergangs- und Leitungswiderstände gegen die Anschlussimpedanzen klein zu halten. Wirklich. Es gibt ein paar ganz wenige Beipack- und auch allg. im Zubehör erhältliche Strippen, bei denen ersteres nicht gegeben ist, das ist ein physikalisch nachvollziehbarer Grund, darüber überhaupt Worte zu verlieren. Der Rest ist doch Wohnraumästhetik.

Gruß, Christian

[Reim]

Hallo

zur Vermeidung von Brumschleifen sollte der Schirm nur an einer Seite aufgelegt werden, das ist sogar bei Rundfunkanstalten usw. gefordert. Auch so kann man z.B. richtungsgebundene Kabel erklären, damit der Schirm z.B. nur an einem Gerät zusammenläuft! Es ist kein VODOO sondern E-Technik!

Einen Vergleich mit dem normalen "Galileo" was nur einen Schirm besitzt habe ich aber nicht gemacht.

Wenn man bei Sommercable nachschaut kann man einige der Konfektionierungstipps erfahren.

Gruß Thomas

[HCW]

Doch, voodoo, jedenfalls bei Chinch an der Stereoanlage. Sag ich. Welche Laufrichtung hat Wechselstrom?

Gruß, Christian