Hallo.
Durch die Möglichkeiten der angepassten Entzerrung kann die Energieabstrahlung pro Terz konstant bleiben und somit ein ausgewogener Klangeindruck erreicht werden. Dies wird ausserdem erreicht durch die geringere Anwinkelung der Lautsprecherboxen auf den Hörplatz und die Verwendung von Waveguides im Mitte-Hochtonbereich.
Durch die Verwendung von Waveguides kann die Abstrahlcharakteristik insbesondere im Mittel-Hochtonbereich günstig beeinflußt werden. Der Amplitudenfrequengang fällt dann mit größer werdendem Horizontalwinkel gleichmäßig ab. Messungen (auch hier im Forum veröffentlicht) zeigen dies.
Es kann daraus annähernd gefolgert werden, dass die Energie pro Terz bezogen auf den gesamten Raum mit zunehmender Frequenz abfällt. Vorraussetzung ist hierbei ein Raum mit annähernd konstanter Nachhallzeit über die Frequenz.
Durch die in aller Regel großen Hörabstände von mehr als 2m in normalen Hörräumen liegt die Abhörposition ausserhalb des Hallradius. Der Pegel der ersten und für den Klangeindruck entscheidenden ersten Wellenfront ist am Hörplatz also geringer als der Pegel des reinen Diffuschalles. Hierbei wird vorrausgesetzt, dass der Freifeldamplitudenfrequenzgang auf konstanten Pegel über die Frequenz entzerrt wurde, also alle Frequenzen gleichlaut wiedergeben werden.
-> Direktschallfrequenzgang linear, Diffusfeldfrequenzgang konstant abfallend
Von vielen Hörern und auch Herstellern wird diese Abstimmung bevorzugt. Tatsächlich kommt es durch die unterschiedlichen Energieverhältnisse von Grundton zu Mittelton zu einer je nach Aufnahme mehr oder weniger kritischen Klangverfärbung. Leider wird inzwischen der verfärbte, dunkle Klangeindruck als "richtig" empfunden und so wird oft garkeine Notwendigkeit gesehen die theoretisch "richtige" Wiedergabe anzustreben.
Diese kann auf relativ einfache Weise erreicht werden:
Der Freifeldamplitudenfrequenzgang der Lautsprecherbox auf Achse wird nicht wie gewöhnlich auf "linear" getrimmt, sondern auf eine ansteigende Charakteristik. ür die meisten Betrachtungen reicht es den kritischen Frequenzbereich zwischen 200Hz und 10kHz zu betrachten, dies soll auch hier im weiteren geschehen. Der Pegel bei 200Hz liegt also signifikant niedriger als bei 10kHz.
Wird ein solches Boxenpaar nun auf Achse abgehört, kommt es durch die verfärbte erste Wellenfront zu einem unangehm hellen und falschen Klangeindruck. Nun werden die Lautsprecherboxen aber nicht auf Achse abgehört sondern unter einem größeren Horizontalwinkel. Die erste Wellenfront - die ja auch seitlich abgestrahlt wird - weist nun wieder einen konstanten Amplitudenfrequenzgang auf, der Ansteig durch die Entzerrung und der Abfall durch den Waveguide bzw die konstante Bündelung heben sich im Idealfall auf.
Durch die verringerte Anwinkelung auf den Hörplatz dringt die Energiereiche Hauptstrahlachse nichtmehr als Direktschall ans Ohr. Dies ist gewünscht. Dies ist aber insbesondere mit zunehmender Frequenz der Fall. Tiefe Frequenzen werden ohnehin fast Kugelförmig abgestrahlt. Der abfallende Frequenzgang im Diffusfeld wird durch die stärkere Mittel-Hochtonabstrahlung auf Achse kompensiert.
Das hier vorgestellt Prinzip beruht also darauf, dass sich steigendes Bündelungsmaß und steigender Freifeldfrequenzgang so kompensieren, dass sowohl in der ersten Wellenfront (wohl gemerkt, NICHT auf Achse) als auch im Diffusfeld jede Frequenz so laut wiedergeben wird, wie sie auf dem Tonträger gespeichert ist.
-> Direktschallfrequenzgang linear, Diffusschallfrequenzgang linear.
Durch das Abhören unter etwa 30° kommt es in vielen Räumen zu starken Reflexionen von der Rückwand, wenn man ein 60° gleichseitiges Stereodreieck als Standard annimmt. An der Auftreffstelle an der Rückwand sollten also unbedingt Diffusoren angebracht werden. Dies setzt vorraus, dass der Abstand zur Rückwand relativ groß ist. Eine Alternative sind hier Absorber mit abfallender Dämpfung über die Frequenz um die Hochtonenergie im Raum nicht sofort bei der ersten geometrischen Reflexion zu verringern.
Die Entzerrung kann mit Hilfe eines einfachen 31Band Equalizers erfolgen. Besser wäre noch die Benutzung von FIR-Filtern um eventuelle unstetigkeiten im Frequenzgang auszugleichen, die unter allen Winkeln auftreten. Ausserdem kann die Gruppenlaufzeit konstant gehalten werden, was sich günstig auf den Klang auswirken könnte. Es bietet sich ohnehin an, auch die Trennung zwischen den Chassis mit Hilfe eines Digitalcontrollers (mit welcher Filterart auch immer) durchzuführen. Es sind dann große Flankensteilheiten und dadurch geringe Interferenzbereiche zwischen den Chassis möglich. Ausserdem kann die Entzerrung feiner als mit einem klassischen 31Band-Equalizer erfolgen und indiviuell auf das jeweilige Frequenzband abgestimmt sein.
Mit einer einfachen Frequengangmessung (wie sie inzwischen relativ günstig durchzuführen ist) kann der Effekt überprüft werden. Die Box wird unter dem angestrebten Abhörwinkel im Freifeld (RAR, notfalls Wiese) gemessen. Hier sollte sich zwischen 200Hz und 10kHz ein linerer Frequenzgang zeigen. Wir die Box nun in den Hörraum gestellt, sollte sich auch am Hörplatz mit Raumeinfluß ein linerer Frequenzgang einstellen. Die Abhörbedingungen sind dann optimiert, sowohl Direktschall als auch Diffusschall frequenzneutral.
Durch die hier vorgestellte Anordnung und Entzerrung können die Vorteile konstanter Bündelung über die Frequenz voll genutzt werden. Evtl kann sogar eine leicht ansteigende Nachhallzeit - wie sie in aller Regel in Wohnräumen vorhanden ist - mit in die Entzerrung einbezogen werden.
farad, 11.09.05
Durch die Möglichkeiten der angepassten Entzerrung kann die Energieabstrahlung pro Terz konstant bleiben und somit ein ausgewogener Klangeindruck erreicht werden. Dies wird ausserdem erreicht durch die geringere Anwinkelung der Lautsprecherboxen auf den Hörplatz und die Verwendung von Waveguides im Mitte-Hochtonbereich.
Durch die Verwendung von Waveguides kann die Abstrahlcharakteristik insbesondere im Mittel-Hochtonbereich günstig beeinflußt werden. Der Amplitudenfrequengang fällt dann mit größer werdendem Horizontalwinkel gleichmäßig ab. Messungen (auch hier im Forum veröffentlicht) zeigen dies.
Es kann daraus annähernd gefolgert werden, dass die Energie pro Terz bezogen auf den gesamten Raum mit zunehmender Frequenz abfällt. Vorraussetzung ist hierbei ein Raum mit annähernd konstanter Nachhallzeit über die Frequenz.
Durch die in aller Regel großen Hörabstände von mehr als 2m in normalen Hörräumen liegt die Abhörposition ausserhalb des Hallradius. Der Pegel der ersten und für den Klangeindruck entscheidenden ersten Wellenfront ist am Hörplatz also geringer als der Pegel des reinen Diffuschalles. Hierbei wird vorrausgesetzt, dass der Freifeldamplitudenfrequenzgang auf konstanten Pegel über die Frequenz entzerrt wurde, also alle Frequenzen gleichlaut wiedergeben werden.
-> Direktschallfrequenzgang linear, Diffusfeldfrequenzgang konstant abfallend
Von vielen Hörern und auch Herstellern wird diese Abstimmung bevorzugt. Tatsächlich kommt es durch die unterschiedlichen Energieverhältnisse von Grundton zu Mittelton zu einer je nach Aufnahme mehr oder weniger kritischen Klangverfärbung. Leider wird inzwischen der verfärbte, dunkle Klangeindruck als "richtig" empfunden und so wird oft garkeine Notwendigkeit gesehen die theoretisch "richtige" Wiedergabe anzustreben.
Diese kann auf relativ einfache Weise erreicht werden:
Der Freifeldamplitudenfrequenzgang der Lautsprecherbox auf Achse wird nicht wie gewöhnlich auf "linear" getrimmt, sondern auf eine ansteigende Charakteristik. ür die meisten Betrachtungen reicht es den kritischen Frequenzbereich zwischen 200Hz und 10kHz zu betrachten, dies soll auch hier im weiteren geschehen. Der Pegel bei 200Hz liegt also signifikant niedriger als bei 10kHz.
Wird ein solches Boxenpaar nun auf Achse abgehört, kommt es durch die verfärbte erste Wellenfront zu einem unangehm hellen und falschen Klangeindruck. Nun werden die Lautsprecherboxen aber nicht auf Achse abgehört sondern unter einem größeren Horizontalwinkel. Die erste Wellenfront - die ja auch seitlich abgestrahlt wird - weist nun wieder einen konstanten Amplitudenfrequenzgang auf, der Ansteig durch die Entzerrung und der Abfall durch den Waveguide bzw die konstante Bündelung heben sich im Idealfall auf.
Durch die verringerte Anwinkelung auf den Hörplatz dringt die Energiereiche Hauptstrahlachse nichtmehr als Direktschall ans Ohr. Dies ist gewünscht. Dies ist aber insbesondere mit zunehmender Frequenz der Fall. Tiefe Frequenzen werden ohnehin fast Kugelförmig abgestrahlt. Der abfallende Frequenzgang im Diffusfeld wird durch die stärkere Mittel-Hochtonabstrahlung auf Achse kompensiert.
Das hier vorgestellt Prinzip beruht also darauf, dass sich steigendes Bündelungsmaß und steigender Freifeldfrequenzgang so kompensieren, dass sowohl in der ersten Wellenfront (wohl gemerkt, NICHT auf Achse) als auch im Diffusfeld jede Frequenz so laut wiedergeben wird, wie sie auf dem Tonträger gespeichert ist.
-> Direktschallfrequenzgang linear, Diffusschallfrequenzgang linear.
Durch das Abhören unter etwa 30° kommt es in vielen Räumen zu starken Reflexionen von der Rückwand, wenn man ein 60° gleichseitiges Stereodreieck als Standard annimmt. An der Auftreffstelle an der Rückwand sollten also unbedingt Diffusoren angebracht werden. Dies setzt vorraus, dass der Abstand zur Rückwand relativ groß ist. Eine Alternative sind hier Absorber mit abfallender Dämpfung über die Frequenz um die Hochtonenergie im Raum nicht sofort bei der ersten geometrischen Reflexion zu verringern.
Die Entzerrung kann mit Hilfe eines einfachen 31Band Equalizers erfolgen. Besser wäre noch die Benutzung von FIR-Filtern um eventuelle unstetigkeiten im Frequenzgang auszugleichen, die unter allen Winkeln auftreten. Ausserdem kann die Gruppenlaufzeit konstant gehalten werden, was sich günstig auf den Klang auswirken könnte. Es bietet sich ohnehin an, auch die Trennung zwischen den Chassis mit Hilfe eines Digitalcontrollers (mit welcher Filterart auch immer) durchzuführen. Es sind dann große Flankensteilheiten und dadurch geringe Interferenzbereiche zwischen den Chassis möglich. Ausserdem kann die Entzerrung feiner als mit einem klassischen 31Band-Equalizer erfolgen und indiviuell auf das jeweilige Frequenzband abgestimmt sein.
Mit einer einfachen Frequengangmessung (wie sie inzwischen relativ günstig durchzuführen ist) kann der Effekt überprüft werden. Die Box wird unter dem angestrebten Abhörwinkel im Freifeld (RAR, notfalls Wiese) gemessen. Hier sollte sich zwischen 200Hz und 10kHz ein linerer Frequenzgang zeigen. Wir die Box nun in den Hörraum gestellt, sollte sich auch am Hörplatz mit Raumeinfluß ein linerer Frequenzgang einstellen. Die Abhörbedingungen sind dann optimiert, sowohl Direktschall als auch Diffusschall frequenzneutral.
Durch die hier vorgestellte Anordnung und Entzerrung können die Vorteile konstanter Bündelung über die Frequenz voll genutzt werden. Evtl kann sogar eine leicht ansteigende Nachhallzeit - wie sie in aller Regel in Wohnräumen vorhanden ist - mit in die Entzerrung einbezogen werden.
farad, 11.09.05
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