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off topic: warum muß bei Induktionsherd der Topfboden magnetisch sein?

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  • capslock
    Registrierter Benutzer
    • 16.05.2003
    • 319

    off topic: warum muß bei Induktionsherd der Topfboden magnetisch sein?

    Vielleicht haben wir je einen verkappten Herdinschenör hier? Warum wiederholen alle Anbieter von Induktionskochplatten gebetsmühlenhaft, daß man mit einem Magneten prüfen soll, ob der Topfboden magnetisch ist?

    Ich habe schon raus, daß die Induktionsspule in der Kochplatte ein mit 20 - 30 kHz moduliertes Wechselfeld sendet. Eigentlich sollten doch neben den Hystereseverlusten in (Guss-)Eisen auch die ohmschen Verluste aufgrund von induzierten Wirbelströmen in Alu oder Kupfer vernünftig heizen. Der Skineffekt ist bei bei den Frequenzen wohl vernachlässigbar.

    Das einzige, was nicht funktionieren sollte, sind manche Edelstahllegierungen, die weder magnetisch sind noch vernünftig elektrisch leiten.
  • geist4711
    Registrierter Benutzer
    • 05.02.2005
    • 762

    #2
    naja, das liegt am generellen funktions-prinziep eines solchen E-herdes,
    eben der induktion.
    dein herd ist, vereinfacht, eine spule(e-magnet) die im(magnetischen) topf auch ein(moduliertes) magnetfeld induziert, wobei der topf einer kurz geschlossenen magnetspule entspricht.
    dadurch kann hitze entstehen.
    hoffe das war verständlich :-)
    mfg
    robert
    Meine Nachbarn mögen mich nicht mehr.....

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    • HCW
      HCW
      Registrierter Benutzer
      • 05.01.2005
      • 1857

      #3
      Gute Frage- hab ich mir auch schon gestellt. Kann aber sein, daß 30 kHz für nichtmagnetisches Material, also nur durch Wirbelstrombeheizung, nicht reichen. Ich arbeite beruflich mit Induktionsheizungen (10kW@120kHz) , und da haben auch Austenite ein vernünftiges Ankoppelverhalten. Allerdings muß je nach beheiztem Werkstoff der Außenschwingkreis (Vorspule und Parallelkondensator) optimiert werden, um eine vernünftige Leistungsanpassung zu erhalten, was die Herde ja sicher nicht machen. Also werden die wohl nur mit ferritischen Materialien eine vernünftige Leistungsanpassung haben.

      Gruß, Christian

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      • capslock
        Registrierter Benutzer
        • 16.05.2003
        • 319

        #4
        Hallo Christian,

        der Skineffekt sollte vernachlässigbar sein. Jon Marsh (designt Schaltnetzteilanwendungen für Infineon) hat das mal auf htguide.com für 20 kHz ausgerechnet und ist darauf gekommen, daß Kupferbandspulen bei 20 kHz noch Geldverschwendung sind, bei ein paar 100 kHz (Schaltnetzteile) aber ihre Berechtigung haben.

        Es kann natürlich sein, daß die Anpassung nicht funktioniert. Da Kupfer rund 40x besser leitet als Gußeisen, könnte es für eine zu hohe Ausgangsimpedanz des Heizkreises wie ein Kurzschluß wirken.

        Nebenbei bemerkt erinnere ich mich aus der Festkörperphysik noch daran, daß elektrische und thermische Leitfähigkeit ziemlich proportional sind.

        Das würde aber heißen, daß der beworbene Geschwindigkeitsvorteil von Induktionsherden (heizt den Topfboden im Volumen, während Gas, Ceran und Halogen von unten heizen) nur für Eisentöpfe gilt, die eh extrem lahm sind.

        Dreimal dürft ihr raten, was schneller ist:
        - 1 cm Gusseisen, das ziemlich gleichmäßig im Volumen geheizt wird, d.h. im Mittel muß die Wärme noch durch 5 mm Eisen
        - 1 cm Kupfer mit 40x höherer Wärmeleitfähigkeit, wo die Wärme per Gasflamme oder Strahlung direkt an den Topfboden kommt und dann durch 10 mm Kupfer muß

        Gruß,

        Eric


        PS: Was sind Austenite? War das nicht eine Klasse von Stahllegierungen?

        PPS: Robert, Deine Erklärung ist meiner Ansicht nach falsch. Du vermischt Hystereseverluste und Ohmsche Verluste. Genau deshalb hatte ich ja gepostet, weil mir nicht klar war, warum nur Hystereseverluste funktionieren.

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        • Gast-Avatar
          tiki

          #5
          Dreimal dürft ihr raten, was schneller ist:
          Der Schall, nämlich als das Licht!
          Es gibt durchaus auch nichtmagnetische Edelstahltöppe, die (zumindest auf unserem) Induktionsherd funktionieren, es ist also wieder mal Probieren angesagt.
          Gruß, Timo

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          • Frank
            Registrierter Benutzer
            • 05.03.2005
            • 1387

            #6
            Austenit ist ein kubischflächenzentriertes Stahlgefüge und nicht ferromagnetisch. Wenn ich mich recht entsinne war bei Chrom-Nickelstählen (typischer Kochtopfwerkstoff: 18/10) Nickel der Austenitbildner. Den Rest, den ich dazu weiß betrifft (natürlich) Festigkeit und Verarbeitbarbeit und ist hier von keinen Interesse.

            Nun sprich, bei uns liegt keine Gasleitung, so dass ich im Moment noch mit einem Ceranfeld koche, obwohl mir die offene Flamme lieber wäre. Ist Induktion ein brauchbarer Ersatz für Gas muss ich bei der nächsten Küche mit Gasflaschen hantieren?
            Oscar Wilde: "My taste is very simple, I am always satisfied with the best."

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            • capslock
              Registrierter Benutzer
              • 16.05.2003
              • 319

              #7
              Ja, Gas hatten wir auch mal in einer anderen Wohnung. Bosch behauptet ja, Induktion sei schneller als Gas, aber das gilt wohl nur für die Töpfe, bei denen Induktion tut.

              Timo: wie zufrieden seid denn Ihr mit Induktion?

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              • Gast-Avatar
                tiki

                #8
                Nie mehr ohne, ehrlich!
                Geht genauso schnell wie Gas... kommt auf die Leistung an. Der 3kW-Wasserkocher macht's in etwa 2/3 der Zeit, wie die große I-Platte, hab ich am Anfang mal mit je 1,5l Wasser getestet. Aber: an ist an und aus ist aus - und das sofort, nach etwa 1 bis 2 Sekunden.
                Insgesamt ist das Handling sehr angenehm und wenn mal was überkocht, klebt es nicht gleich wie auf der Glühwendelplatte (wir haben eine 2/2-Kombination von Siemens). Allerdings nervt der (nach einigen Minuten anspringende) Lüfter, weil er kurz nach der Garantie anfing, zu schnarren, wie ein PC-Netzteil. Läßt sich _noch_ durch wütendes Eindreschen auf die Arbeitsplatte beruhigen.
                Und Spaß macht es auch, läßt man versehentlich ein Stück Alufolie auf der angeschalteten I-Platte liegen, hopst es lustig. Übrigens - komme mir keiner mit Erdstrahlen oder so, meine Haare verlor ich schon vor dem Erwerb der Herdplatte.
                Mein Weib ist nicht ganz so technikgeil wie ich, jetzt aber liebt sie das Ding ebenso...
                Gruß, Timo

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                • juergen_e
                  Registrierter Benutzer
                  • 09.09.2003
                  • 440

                  #9
                  Und wenn das jetzt einfach nur deswegen ist, damit die völlig unbedarfen nicht ständig den Kundendienst bemühen, da die Glasschale nicht heiss wird?
                  Weil magnetische Werkstoffe gehen alle, nicht magnetische gehen eben nicht alle und die magnetischen bilden den, am einfachsten heruszufindenden, gemeinsamen Nenner.

                  Nur so (m)eine Idee...

                  Kommentar

                  • alter bastler
                    Registrierter Benutzer
                    • 25.12.2004
                    • 254

                    #10
                    Oder weil evtl. nichtmagnetische Werkstoffe nur einen Teil der Feldlinien zu Wirbelströmen werden lassen, aber magnetische Werkstoffe die Feldlinien bündeln und damit besseren Wirkungsgrad haben.
                    So in Art wirds wohl sein.
                    Den Herstellern solcher Öfen wäre es mit Sicherheit lieber, es würde auch mit anderen Metalltöpfen funzen, dürfte doch für Einige ein Grund sein sich keinen Induktionsherd zu kaufen, weil eben noch die Kosten für neue Töpfe dazukommen.

                    Mit Sicherheit wird es keine Gedankenlosigkeit oder Unwissen sein welche die Hersteller dieser Geräte zu der Aussage " nur magnetische Töpfe" bewegt.

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                    • Vince
                      Registrierter Benutzer
                      • 30.12.2003
                      • 168

                      #11
                      Wir haben seit einigen Monaten auch ein Induktionskochfeld.
                      Und ganz ehrlich: Ich möchte auch nicht mehr ohne.
                      Wir waren damals sehr sehr skeptisch und wollten uns mangels Gas wieder Ceran/Halogen etc. holen.
                      Ich kann echt nur empfehlen: Selbst wenn ihr es dort nicht kaufen solltet: Gönnt Euch mal den Spaß und probiert so ein Indunktionskochfeld in einem Küchenstudio eurer Wahl aus!
                      Bei uns hat das gereicht, um noch ein paar Euro mehr für diese Variante auszugeben.
                      Was die Geschwindigkeit angeht: Wirklich fast so schnell wie Gas.
                      Beim runterdrehen sowieso: Wenn mal was droht überzukochen, ein paar Stufen runterdrehen und es ist sofort Ruhe. (Eben wie bei Gas)
                      Nix mehr mit Panikaktionen wie z.B. einen Topf vom Herd reissen.

                      Aber am allerbesten finde ich die Pflege. Nix Kratzen/Schaben, Nix Pflegemittel, kein Scheuern & Co. Die Reinigung ist mangels Einbrennen so aufwändig wie einen Spiegel entsprechender Fläche sauber zu machen. Es ist tatsächlich so, dass man (wenn man den Topf nicht allzu lange Aufkochen läst) die Hand danach auf das Kochfeld legen kann. Da kann nix einbrennen.

                      Mein Fazit für mich (und meine Frau): Wo kein Gas, da Induktion.
                      Wo Gas, da eventuell trotzdem Induktion, da absolut Pflegeleicht.
                      (Und das heißt was bei meiner Frau, die fast ihr ganzes Leben nur mit Gas gekocht hat)

                      Nur einen Test kann ich nicht zur Nachahmung empfehlen:
                      In dem besagten Küchestudio meinte der Verkäufer zu uns Skeptikern, dass auch (Milch-)Zucker nicht einbrennen kann.
                      Behaupten kann ja jeder, wir haben es uns zeigen lassen:
                      Verkäufer streut Zucker auf das Kochfeld, Topf mit Wasser drauf, kochen lassen.
                      Nun, der Verkäufer hat recht. Da passiert garnix mit dem Zucker.
                      Aber er hätte den Topf mit dem Zucker drunter wohl nicht hin und herschieben sollen. Die Kratzer waren nicht zu übersehen

                      (Würde aber mit Halogen & Co. in kaltem Zustand garantiert auch passieren)

                      Achja: Ein Praxisvorteil fällt mir noch spontan ein: Nachschlag holen :
                      Bei entsprechender Leistung ist es nicht übertrieben z.B. Soße in max. 5-10 Sekunden wieder aufzukochen. Das schafft man vielleicht noch mit Gas wenn man eine Piezo-Zündung hat. Vielleicht aber nicht mal dann.

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                      • capslock
                        Registrierter Benutzer
                        • 16.05.2003
                        • 319

                        #12
                        Experimentvorschlag

                        Da wir in einem DIY-Forum alle fleißige Experimentatoren sind, hier eine Bitte an unsere beiden Induktionsfreunde:

                        Falls Euer Herd beides hat (Induktion und normales Ceranfeld), könnt Ihr mal den Versuch machen, die gleiche Menge Wasser in einem induktionsgeeigneten Topf auf dem Induktionsfeld und in einem Alu- oder Kupfer/Edelstahl-Sandwich-Topf auf einem normalen Ceranfeld gleicher Leistung zu kochen?

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                        • Vince
                          Registrierter Benutzer
                          • 30.12.2003
                          • 168

                          #13
                          Ich habe leider nur noch Induktion.
                          Bei der Stiftung Warentest (www.test.de) gibt es aber irgendwo einen Testbericht in dem genau solche Sachen (inkl. Energieaufnahme/Effizienz, Zeit bis zum Kochen...) gemessen worden sind.
                          Ich muss mal schauen, vielleicht habe ich den Bericht (pdf) noch irgendwo zu Hause auf der HD liegen....

                          Edit/PS: Ahh, link gefunden:


                          http://www.stiftung-warentest.de/onl...9/1194306.html

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                          • Frank
                            Registrierter Benutzer
                            • 05.03.2005
                            • 1387

                            #14
                            Wie sieht es denn jetzt mit Gusseisen aus? Ich habe 3 Pfannen und einen alten Bräter, dessen Boden nicht mehr 100%ig eben ist. Kann einer der Induktionsbesitzer etwas über die Verträglichkeit mit Gusseisen sagen? Denn eins ist ganz klar: ich werde nie wieder in etwas anderem braten. NEVER.
                            Oscar Wilde: "My taste is very simple, I am always satisfied with the best."

                            Kommentar

                            • Vince
                              Registrierter Benutzer
                              • 30.12.2003
                              • 168

                              #15
                              Ich habe eine schwere Gusseisenpfanne im Einsatz, die auch meine Lieblingspfanne ist.
                              Allerdings ist der Boden (noch?) absolut Eben.
                              Soweit ich mich erinnere, sollten auch bei Induktion die Böden möglichst eben sein. (Naja, so schlimm, dass die Pfanen z.B. schon auf einer Arbeitsplatte wackelt wird es ja wohl nicht sein ?)

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