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Kopfhörer Messen

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  • Lonzo
    Registrierter Benutzer
    • 05.08.2002
    • 741

    Kopfhörer Messen

    Hallo,

    ich habe für einen Freund vor längerer Zeit ein paar Boxen gebaut. Zur Abstimmung kann ich sagen, dass sie recht linear sind, Nun hört er auch sehr viel mit einem Kopfhörer und meint, dass ihm das besser gefällt. Der Kopfhörer klingt halt so wie er sich das vorstellt! Nach seinen Beschreibungen zu urteilen meint er den Brillanzbereich.
    Jetzt habe ich mir überlegt, seinen Kopfhörer einfach mit einer Nahfeldmessung auszuspionieren und die Boxen auf den Frequenzgang des Kopfhörers abzustimmen. Jetzt bin ich mir aber nicht sicher, ob man einem Kopfhörer einfach mit einer Nahfeldmessung gerecht wird. Ich habe übrigens noch nicht einmal einen. Was meint Ihr ?

    Gruß, Lonzo
  • geist4711
    Registrierter Benutzer
    • 05.02.2005
    • 762

    #2
    ui, schwierige sache...
    messe das ganze mit einem kunstkopf(weiss aber nicht wasfür material der sein sollte, ich denke glas wäre nix gut) das dürfte den realen verhältnissen am nahesten kommen.
    messmikro im ohr deselben und natürlich mit seinem kopfhörer, jeder kopfhörer kling ja anders....
    mfg
    robert
    Meine Nachbarn mögen mich nicht mehr.....

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    • Frankynstone
      Registrierter Benutzer
      • 23.03.2004
      • 3916

      #3
      Hihi, that's phunny.

      Naja, so ein Kopfhörer klingt halt auch brillanter, weil die Kanaltrennung nahezu 100% beträgt (ganz wenig Schall wird durch den Schädelknochen und die Hohlräume übertragen, aber das ist immernoch Spaß gegen die Raumakustik bei Lautsprecherwiedergabe). Vielleicht erschrüke der Freund ganz grässlich, wenn man den Raumklang unter dem Kopfhörer simulierte.

      Yepp, im Prinzip kannste das mit 'nem Kunstkopp messen, dann musste aber auch die Boxen mit dem Kunstkopfohr messen, um einen Vergleich zu ham.

      Steck dem Freund doch einfach eine Mikrofonkapsel in's linke Ohr (direkt in den Gehörgang, so wie einen Ohrenstöpsel) und wegen dem Messlärm rechts einen Stöpsel. Pflanz ihm den Kopfhörer auf und sag ihm, er soll ruhig halten (Störgeräusche), dann mal frohes messen.

      So, jetzt setzt Du ihn an den Hörplatz, er hat noch das Mike im Ohr und im anderen den Stöpsel. Du selbst brauchst jetzt auch Ohrenstöpsel, denn 80 bis 90 dB sind bei Musik zwar fetzig, bei Testsignalen aber unanangenehm. Mit dem Ohrmike wird jetzt der f-Gang der linken Box im Raum gemessen. (Oder besser beide Boxen, weil schließlich Schallanteile beider das linke Ohr erreichen?)

      Jetzt ist der Job vom Freund erledigt. Du nimmst jetzt den fGang der Box im Raum nochmal mit 'nem normalen Mike am Hörplatz auf und bildest eine Differenzkurve Ohrmike minus Normalmike und kennst jetzt die Filterfunktion des Ohres. Die ziehst Du vom Kopfhörer-fGang ab und kennst den boximraumäquivalenten fGang des Kopfhörers.

      Die Box im Raum wird jetzt auf den boximraumäquivalenten fGang des Kopfhörers optimiert. Dann soll der Freund mal vergleichen, ob das wie Kopfhörer klingt. Wahrscheinlich nicht auf Anhieb.

      So, jetzt mal frohes Theorien anstellen, ob das einfacher oder besser geht und ob die rechte Box jetzt auch ran muss oder nich.
      PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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      • HCW
        HCW
        Registrierter Benutzer
        • 05.01.2005
        • 1857

        #4
        Jawoll, so gehts!

        richtig vergleichbar wirds aber erst, wenn Du dem Freund das eine Trommelfell rausoperierst und dann die Mikrokapsel oberflächenbündig an dessen Stelle pflanzt, die letzten Millimeter "Hornhals" machens nämlich.

        Aber mal im Ernst: Kopfhörer sind so eine Sache. Grundsätzlich hört leider jeder mit seinem Individuellen Ohr anders mit einem kopfhörer, was z. B. schon mal schwer macht, herauszufinden, was der Freund denn an dem Kopfhörerklang gut findet. Zweitens gibt es ein paar sehr gute Kopfhörer, die in puncto ausgeglichener Frequenzgang, durchhörbarkeit von Stimmen und Resonanz- und Klirrarmut tatsächlich jeden Lautsprecher (mit Raum) das fürchten lehren können. Wir hatten ja neulich das Thema "Gehör geradebiegen mit KH nach Meßsitzungen"...
        In dem Zusammenhang wär die Frage, um welchen KH es sich handelt, und was für Lautsprecher der Gute denn hat?

        Eines kann natürlich ein Kopfhörer nur sehr schwer: eine echte "vorne"- Lokalisation völlig ohne "im Kopf"- Effekt und eine saubere Tiefenstaffelung (ohne Verlust der o.g. vorteilhaften Eigenschaften, für die Ortbarkeit gibt es ja Ansätze mit mehreren Wandlern) . Der "Raumklang" mit echten Lautsprechen ist eben nicht nur ein Nachteil, aber eben ein komplexes Thema...

        Christian

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        • monoton
          Registrierter Benutzer
          • 05.04.2004
          • 1085

          #5
          Ich weiß dass es Leute gibt die mich für diesen Post erschlagen würden, aber es gibt wahrscheinlich eine einfache Lösung - probier mal zuerst den Brillianzbereich etwas anzuheben. Ohne "Equipment" und Löterei kann man das z.B. mit dem EQ von Winamp oder etc. von seinem PC/Laptop aus machen... Kuck dir sein Gesicht an wenn du am Regler ziehst... und dann ändere die Weiche demenstprechend. Der zu suchende Frequenzbereich liegt über 4kHz.

          Gruß,
          monoton

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          • Frankynstone
            Registrierter Benutzer
            • 23.03.2004
            • 3916

            #6
            Das mit dem Präsenz anheben kann man natürlich probieren. Das dürfte die Stereoortung verbessern und den Klang direkter machen.

            Gegen die Im-Kopf-Ortung gibt es Schaltungen, die die fGang-Verbiegungen und Verzögerungszeiten des Klanggeschehens um den Kopf herum simulieren und Schallanteile der beiden Stereokanäle auf diese Art geschickt mischen. Dadurch lässt sich das Klanggeschehen virtuell auf die Bühne ziehen. Klappt aber nur mit guten Kopfhörern, bei billigen fällt der Effekt nicht großartig auf. Wer sowas nachbauen will und Lautsprecherklang unter dem KH genießen will, schreibt mir eine PN und kriegt die Scans gemailt. Kann aber dauern, ich hab z. Zt. etwas Stress.

            Noch eine Info: es gibt zwei Schaltungen, eine davon ist einfach genug, um sie sogar mit Röhren aufzubauen, die andere erfordert Operationsverstärker, da sie kompliziertere Filter und Verzögerungsglieder enthält.
            PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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            • Lonzo
              Registrierter Benutzer
              • 05.08.2002
              • 741

              #7
              Hallo,

              die Idee von Monoton finde ich gar nicht mal so schlecht! Was den Kopfhörer betrifft, bin ich mir sicher das mein Freund (Kumpel) wie immer viel Geld dafür ausgeben hat. Werde mal fragen welche(s) Marke (Model) er hat, und ob ich den Kopfhörer für ein paar Experimente leihweise bekommen kann. Mit der erwähnten kleinen OP ist er aber bestimmt nicht einverstanden!
              Von den besagten Boxen füge ich ein Bild an, es ist eine Eigenkonstruktion, wie oben schon erwähnt ist der Frequenzgang der Boxen sehr linear, Schwankungen von ca. +/- 1 db. Klanglich fehlt da meiner Meinung nach auch nichts!

              Meint Ihr, das es mit dem messen eines Kopfhörers wirklich so kompliziert ist? Sind es nicht die selben Ohren womit man auch normale Boxen hört? Wie messen die das von den Fachzeitschriften, Stereoplay, etc.? Hat evtl. einer von Euch Testberichte eines Kopfhörers mit Frequenzgang rumliegen?
              Leider bin ich mit diesem Thema noch nicht sehr vertraut (Ohrmuscheln, Kopfhörer, etc.)

              Gruß, Lonzo

              Edit: Das Kopfhörer und Boxen zwei verschiedene paar Schuhe sind, ist mir schon klar.
              Mir geht es lediglich um die tonale Abstimmung!

              Zuletzt geändert von Lonzo; 18.02.2005, 11:03.

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              • pico
                Registrierter Benutzer
                • 14.09.2004
                • 894

                #8
                Hi Lonzo,

                die Testzeitschriften messen nach DIN, die einen Koppler (z.B. von BRUEL & KJAER) vorschreibt.

                In der Szene ist man sich aber darüber im klaren, dass das zwar eine gute Vergleichbarkeit gewährleistet, aber noch nicht so viel über die Kundenzufriedenheit aussagt.

                Der wesentliche Unterschied zwischen Kopfhörer- und Lautsprecherwiedergabe ist der, das Lautsprechergabe einen RIESIGEN Nachteil hat, und zwar das Kanalübersprechen: den linken LS höre ich halt auch auf dem rechten Ohr und umgekehrt. Dazu gibt es meines Wissens nach keine Mikrofonanordnung, die das kompensieren könnte. Daher kann man die "Räumlichkeit" von Aufnahmen bei Kopfhörer- und Lautsprecherwiedergabe überhaupt nicht miteinander vergleichen.

                Ich habe übrigens nix gegen Kopfhörer und verwende sie selbst gerne zur Beurteilung, wie stark die Basswiedergabe in Räumen durch Raumresonanzen verändert wird.
                Gruß Pico

                <<< Studieren UND Probieren >>>

                Kommentar

                • HCW
                  HCW
                  Registrierter Benutzer
                  • 05.01.2005
                  • 1857

                  #9
                  Dazu kommt, daß bei der Wahrnehmung von räumlichen Schallereignissen (realer Lsp)die Ohrmuschelgeometrie eine große Rolle spielt (einfach mal die Ohren beim Hören nach vorne biegen, da weißt Du was ich meine:-)), und die wirkt beim KH sicher ganz anders. Vergleichbarkeit ist bei der Normmessung nur untereinander gegeben, für die "Passung" zum jeweiligen Benutzer macht das keine Aussage.
                  +/-1db bei deinen Lautsprechern? Wie gemessen? Simuliert? Ist das eine KE25?

                  gruß, Christian

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                  • VISATON
                    Administrator
                    • 30.09.2000
                    • 4472

                    #10
                    Vor meiner Tätigkeit hier bei Visaton habe ich 6 Jahre lang bei der Firma Beyerdynamik in Heilbronn Mikrofone und Kopfhörer entwickelt. Daher weiß ich, dass man Kopfhörer so gut wie gar nicht objektiv messen kann. HCW hat die Problematik (unterschiedliche Ohrwaatscheln usw.) gut geschildert. Üblich ist das von Pico erwähnte künstliche Ohr von B & K, das aber nur eine grobe Einschätzung der Unterschiede der Kopfhörer untereinander erlaubt.

                    Letztendlich mussten wir uns auf unser Gehör verlassen. Wir haben uns immer wieder gesagt: "Lautsprecher müsste man bauen. Die kann man wenigstens vernünftig im Freifeld-Messraum objektiv messen."

                    Es gibt allerdings eine ziemlich aufwändige Methode, die eigentlich für das Freifeld gedacht ist, aber auch im Hörraum funktionieren müsste: Man setzt die Testperson vor den Lautsprecher und gibt ihm den Kopfhörer in die Hand. Dann gibt man ein Rauschsignal mit Terzbandbreite auf beide Geräte. Durch wiederholtes Auf- und Absetzen des Kopfhörers regelt die Testperson (in diesem Fall) den Lautsprecher auf die subjektiv gleichlaut empfundene Lautstärke. Die Korrekturwerte muss man sich notieren. Damit kann man dann die Sollkurve des Lautsprechers einstellen. Wir haben es natürlich umgekehrt gemacht: Wir haben den neuen Kopfhörer nach dem genau auf Linearität ausgemessenen Lautsprecher eingestellt. Aber das Verfahren ist so umständlich, dass wir uns fast immer auf unser Gehör verlassen haben.
                    Admin

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                    • Frankynstone
                      Registrierter Benutzer
                      • 23.03.2004
                      • 3916

                      #11
                      Ich habe bisher nur einen Testbericht über Kopfhörer gelesen. Die haben Testpersonen mit den Kopfhörern bestückt und sie den Lautstärkeeindruck von Testtönen notieren lassen. Die Mittelwerte der Notizen sind zu Diagrammen gemalt worden. Die meisten Kopfhörer wurden im Grundton zu laut empfunden und die oberen Mitten bis Höhen wurden fast ausschließlich mit einem Anstieg eigezeichnet (Präsenz- und Brillanzbereich). Nur wenige klangen für die Testpersonen neutral. Alles subjektiv, aber garnicht mal so schlecht, das Verfahren.
                      PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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                      • Lonzo
                        Registrierter Benutzer
                        • 05.08.2002
                        • 741

                        #12
                        Hallo,

                        na, wer braucht denn bei den vielen ernstzunehmenden Antworten noch ein Buch oder ähnliches?

                        @HCW: Den Beweis muss ich Dir vorerst leider noch schuldig bleiben, da ich alles was ich über die Box hatte vom Rechner gelöscht habe. Aber so viel, die KE25 ist wirklich besser als auf den veröffentlichten Diagrammen! Du glaubst gar nicht was man so alles mit der tollen Kalotte anstellen kann.
                        Ich muss allerdings zugeben, das meine Messungen alle um 1/6 Oktave geglättet sind, ohne Glättung könnten es dann in den Spitzen +/- 1,5 db sein. Ich Glätte deswegen, damit es die Optimierungsroutine für die Frequenzweiche von LspCAD leichter hat auf der Targetfunktion hin die Weichenbauteile zu optimieren.

                        Gruß, Lonzo

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                        • Lonzo
                          Registrierter Benutzer
                          • 05.08.2002
                          • 741

                          #13
                          Hallo,

                          habe mir noch einmal alles gründlich durchgelesen und verdaut. Ich werde wohl den Vorschlag von Monoton nehmen, und mich auf Admin´s Erfahrung hin, auch auf mein Gehör verlassen.
                          Oder mein Kumpel zu einem Ohrenarzt schicken.

                          Gruß, Lonzo

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                          • Frankynstone
                            Registrierter Benutzer
                            • 23.03.2004
                            • 3916

                            #14
                            Genau, schick den Gutsten mal zum Gehör-Check! Seine Ohren sind vom Kopfhörer-Hören so verbofelt, dass er die Boxen nimmer richtich hört
                            PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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                            • Mr.E
                              Registrierter Benutzer
                              • 02.10.2002
                              • 5292

                              #15
                              Mir ist jetzt irgendwie neu, daß es ein Problem ist, daß das linke Ohr den rechten LS hört, und so...

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