Wollte ich schon vor langer Zeit schreiben, leider kam immer wieder etwas dazwischen. Eigentlich habe ich ein Paar Krümmel schon geschrieben. Aber jetzt das, was mich am meisten beeindruckte.
Vergleich "Concorde" - "Solitude"
kam zustande, als wir mit der Atlas 200, VOX200, Topas und VIB170 fertig waren. Dieser Vergleich war meiner Meinung nach auch der sinnvollste, denn die zwei haben ung. gleiches Volumen und Größe. Die Anderen hatten doch sehr viel vom "Äpfel/Birnen-Vergleich".
Also: dass die Solitude verblufft, ist hier schon oft geschrieben worden. Aber ich stellte es mir ganz anders vor. Deshalb meine Impressionen.
Als erste fällt auf, dass Solitude das ganze Klanggeschehen so richitig in die Mitte "drückt". Die Stereobasis bleibt genau so breit, aber es spielt sich einfach mehr in der Mitte ab.
Danach merkt man, dass die Stimmen und instrumente viel näher sind. Bei Stücken mit leiser Stimme stand die Sängerin so nah, dass man glaubte, sie mit ausgestreckten Hand berühren zu können.
Nach mehrmaligen Umschalten fiel der Begriff "Tunnel". Und es passt wirklich: man hat bei der Solitude den Eindruck, dass die ganze Vorstellung in einem Tunnel stattfindet. (Und damit ist selbstverständlich nicht gemeint, dass es ein Echo gibt... ;-)
Überhaupt, die meisten Unterschiede sind nur 2-3sec. direkt nach dem Umschalten klar wahrnehmbar. Dann stellt das Gehirn wohl um und es macht sich das Gefühl der höchsten Selbstverständlichkeit breit: sowohl bei der Solitude als auch bei der Concorde.
Aber die Unterschiede sind schon gewaltig. Nach einer gewissen Zeit begriff ich, was mir bei E-Gitarre so ungewohlich vorkam: man hatte den Eindruck sie doch tatsächlich über ein PA-Verstärker direkt von der Bühne zu hören. Genial für eine Hard-Rock CD. Beifall der Hardrocker ist hier garantiert. Bei einem Studio-Album von Alan Parsons war es jedoch äußerst seltsam und befremdlich. Auch bei anderen Studioaufnahmen guckte ich verduzt aus der Wäsche.
Aber zurück zu den Stimmen. Die Präsenz der Stimmen, Geigen, Gitarren ist unglaublich. Für die Fans der klassischen Musik kann ich mir wirklich keine bessere Box vorstellen: sie werden sie wirklich auf den Knien anbeten, und ich kann es sehr gut verstehen.
Edit: es scheint, ich tat damit eine Aussage, die in dieser Form einem Klassik-Liebhaber als falsch vorkam. Deshalb bitte auch die Antwort von "dataday" lesen: vielleicht findet Ihr dort Euch eher wieder...
Aber. Wenn nicht dieses "Aber" wäre. Die Concorde liefert eine diffusere Bühne. Sie ist breiter, Instrumente und Stimmen sind weiter weg, und nicht so klar und eindeutig ortbar, präsent. Dafür klingt es klarer, unbeschwerter, irgendwie hochauflösender und "sauberer" (ich nehme dieses Wort mit Absicht in Anführungszeichen, denn der Umkehrschluss "die Solitude klingt dreckiger" gilt nicht!!! ;-)
Obwohl die Stimme der Sängerin kleiner war, obwohl sie weiter weg war, hatte ich den Eindruck mehr feine Details zu hören: die Bewegung der Lippen und der Zunge, das Durchatmen, die kleinsten Kleinigkeiten waren wie selbstverständlich wahrnehmbar: viel selbstverständlicher, als bei der Solitude. "Filigran" - dieser Begriff ging mir nicht aus dem Sinn.
Und dies passt zu meinen Höhrgewohnheiten. Ich sitze sehr gerne aber auch sehr selten im Stereodreieck. Dafür höre ich sehr aufmerksam auf die einzelnen Instrumente und die "Kleinigkeiten", die von der Concorde eben besser zur Geltung kommen. Beim Umschalten von der Solitude auf die Concorde hatte man in der ersten Sekunde den Eindruck, das Bühnenbild zerfällt regelrecht in Stücke. (Vielleicht war Volker deshalb so verduzt?!) Nach einigen Sekunden baute es sich wieder zusammen. Ich vermute, das liegt am höheren Anteil des Diffusefeldes, der bei der Concorde entsteht. Da ist das Hirn wohl einige Sekunden lang irritiert, stellt sich dann aber auf das neue Klangpanorama wieder ein.
So und jetzt darf jeder für sich entscheiden, was besser ist. Ich werde mit Sicherheit hier oder da mir wieder die Stimmenpräsenz und die "Holografische Bilder" der Solitude wünschen. Genau so wie ich von der Auflösung der Concorde immer noch fasziniert bin. Und hoffen, dass man aus der "Atlas200" etwas machen kann, das dazwischen steht und sich als die "Dritte Alternative" ;-)))) etablieren kann.
Atlas/Monitor Raum
Da haben mich die Jungs mit dem Lautstärkeregler regelrecht erschlagen. Ich darf es ihnen nicht übel nehmen, beim ersten Treffen habe ich es ja auch gemacht. (Und der da oben hat es wohl gemerkt...)
Aber dieses Mal wollte ich generell etwas leiser hören: denn diese erhöhte Lautstärken sind wenig aufschlussreich: weil keiner dauerhaft zuhause so hören kann und wird.
Nachdem ich die Solitude hörte, hatte ich zwar mehr Verständnis für die Monitor, und die Begeisterung mancher für dieser Art der Klangreproduktion. Aber ich war auch nicht der Einzige, der den Ton als übertrieben "kratzig" und fast schon aufdringlich empfand. Jemand meinte: "Die Monitor klingt doch manchmal tatsächlich nach Horn". Jetzt weiß ich endlich, was damit gemeint ist. Schon in der ersten Sitzung hatte ich den Eindruck, die Mitten müssen abgesenkt werden. Aber es half damals nicht und brachte nur alles durcheinander. Und auch dieses Mal dauerte es nicht lange, bis sich der Erste an die Pegelregler griff.
Mir war es einfach zu penetrant. Aber ich kann mir gut vorstellen: wer sich daran mal gewöhnt hat, wird die anderen Boxen als "fad" empfinden. Es ist wie mit den pikanten Speisen, Geschmacksache....
Dann war es schon nach 17:00 und die Truppe sammelte sich langsam an der Bar im Hof. Da kamen wir mit Lena ins Gespräch, und irgendwann haben wir uns in den kleinen Raum mit der SOLO100 verdrückt. Denn die wollte ich auch noch hören.
Nach der Solitude (und der Monitor) war es keine Überraschung mehr. Da haben wird alles Mögliche durchgenommen: Frauenstimmen, Dunkle Männerstimmen, klassische und elektronische Instrumente. Leise gehört, laut gehort. Fast alles, was ich über die Slitude schrieb kann man über die Solo100 auch sagen (wäre seltsam, wenn es anders wäre...)
Nach der Solitude fehlt doch ein Wenig Bass. Ganz wenig, aber deutlich. Die "Holografische" Abbildung der Solitude war nicht so auffällig. Ich nehme an, weil der Vegleich mit der Concorde fehlte.
Alan Parsons' "Winding Me Up" ("Eve", 1979) kenne ich seit über zwanzig Jahren und hörte es über diverse Boxen und Kopfhörer. Der Wecker am Anfang ist meine persönliche Referenz für den Hochtöner. Hier fehlte ein Wenig das Luftige und Silbrige, wie man es bei der Concorde und Atlas 200 hörte. Und wie ich es bei der Atlas DSM MKIII zuhause höre.
Fazit
Es gab keine schlechte oder gar mittemäßige Boxen zu hören an diesem Tag. Hier mal nicht optimaler Raum, dort zu laut... Die Unterschiede liegen im Bereich der persönlichen Vorlieben, Vorstellungen und Geschmacks.
Solitude wird zurecht eine treue Schar von Anhängern haben.
SOLO100 ist vom Preis-Leistung Verhältnis nicht zu schlagen. Ich glaube nicht, dass es irgendwo mehr Box für dieses Geld gibt.
Concorde führt zu unrecht so ein Schattendasein: für mich wäre es der ultimative Geheimtip. Wenn man das Geld hat, kann es kaum besser angelegt werden. Mal sehen, was sie mit dem TI100 ausgestattet, liefern kann.
Atlas200 obwohl umstritten, der ganz große Favorit. Ich kann mir vorstellen, mehrere unterschiedliche Abstimmungen für sie zu machen. Wenn an den Weichen der Atlas 200 nur halb so viel herumexperimentiert wird, wie es bei den VOXen der Fall war, kommt schon was hörenswertes hervor. Da bin mir sicher.
Danke für Eure Geduld und Aufmerksamkeit.
Harry Müller
Vergleich "Concorde" - "Solitude"
kam zustande, als wir mit der Atlas 200, VOX200, Topas und VIB170 fertig waren. Dieser Vergleich war meiner Meinung nach auch der sinnvollste, denn die zwei haben ung. gleiches Volumen und Größe. Die Anderen hatten doch sehr viel vom "Äpfel/Birnen-Vergleich".
Also: dass die Solitude verblufft, ist hier schon oft geschrieben worden. Aber ich stellte es mir ganz anders vor. Deshalb meine Impressionen.
Als erste fällt auf, dass Solitude das ganze Klanggeschehen so richitig in die Mitte "drückt". Die Stereobasis bleibt genau so breit, aber es spielt sich einfach mehr in der Mitte ab.
Danach merkt man, dass die Stimmen und instrumente viel näher sind. Bei Stücken mit leiser Stimme stand die Sängerin so nah, dass man glaubte, sie mit ausgestreckten Hand berühren zu können.
Nach mehrmaligen Umschalten fiel der Begriff "Tunnel". Und es passt wirklich: man hat bei der Solitude den Eindruck, dass die ganze Vorstellung in einem Tunnel stattfindet. (Und damit ist selbstverständlich nicht gemeint, dass es ein Echo gibt... ;-)
Überhaupt, die meisten Unterschiede sind nur 2-3sec. direkt nach dem Umschalten klar wahrnehmbar. Dann stellt das Gehirn wohl um und es macht sich das Gefühl der höchsten Selbstverständlichkeit breit: sowohl bei der Solitude als auch bei der Concorde.
Aber die Unterschiede sind schon gewaltig. Nach einer gewissen Zeit begriff ich, was mir bei E-Gitarre so ungewohlich vorkam: man hatte den Eindruck sie doch tatsächlich über ein PA-Verstärker direkt von der Bühne zu hören. Genial für eine Hard-Rock CD. Beifall der Hardrocker ist hier garantiert. Bei einem Studio-Album von Alan Parsons war es jedoch äußerst seltsam und befremdlich. Auch bei anderen Studioaufnahmen guckte ich verduzt aus der Wäsche.
Aber zurück zu den Stimmen. Die Präsenz der Stimmen, Geigen, Gitarren ist unglaublich. Für die Fans der klassischen Musik kann ich mir wirklich keine bessere Box vorstellen: sie werden sie wirklich auf den Knien anbeten, und ich kann es sehr gut verstehen.
Edit: es scheint, ich tat damit eine Aussage, die in dieser Form einem Klassik-Liebhaber als falsch vorkam. Deshalb bitte auch die Antwort von "dataday" lesen: vielleicht findet Ihr dort Euch eher wieder...
Aber. Wenn nicht dieses "Aber" wäre. Die Concorde liefert eine diffusere Bühne. Sie ist breiter, Instrumente und Stimmen sind weiter weg, und nicht so klar und eindeutig ortbar, präsent. Dafür klingt es klarer, unbeschwerter, irgendwie hochauflösender und "sauberer" (ich nehme dieses Wort mit Absicht in Anführungszeichen, denn der Umkehrschluss "die Solitude klingt dreckiger" gilt nicht!!! ;-)
Obwohl die Stimme der Sängerin kleiner war, obwohl sie weiter weg war, hatte ich den Eindruck mehr feine Details zu hören: die Bewegung der Lippen und der Zunge, das Durchatmen, die kleinsten Kleinigkeiten waren wie selbstverständlich wahrnehmbar: viel selbstverständlicher, als bei der Solitude. "Filigran" - dieser Begriff ging mir nicht aus dem Sinn.
Und dies passt zu meinen Höhrgewohnheiten. Ich sitze sehr gerne aber auch sehr selten im Stereodreieck. Dafür höre ich sehr aufmerksam auf die einzelnen Instrumente und die "Kleinigkeiten", die von der Concorde eben besser zur Geltung kommen. Beim Umschalten von der Solitude auf die Concorde hatte man in der ersten Sekunde den Eindruck, das Bühnenbild zerfällt regelrecht in Stücke. (Vielleicht war Volker deshalb so verduzt?!) Nach einigen Sekunden baute es sich wieder zusammen. Ich vermute, das liegt am höheren Anteil des Diffusefeldes, der bei der Concorde entsteht. Da ist das Hirn wohl einige Sekunden lang irritiert, stellt sich dann aber auf das neue Klangpanorama wieder ein.
So und jetzt darf jeder für sich entscheiden, was besser ist. Ich werde mit Sicherheit hier oder da mir wieder die Stimmenpräsenz und die "Holografische Bilder" der Solitude wünschen. Genau so wie ich von der Auflösung der Concorde immer noch fasziniert bin. Und hoffen, dass man aus der "Atlas200" etwas machen kann, das dazwischen steht und sich als die "Dritte Alternative" ;-)))) etablieren kann.
Atlas/Monitor Raum
Da haben mich die Jungs mit dem Lautstärkeregler regelrecht erschlagen. Ich darf es ihnen nicht übel nehmen, beim ersten Treffen habe ich es ja auch gemacht. (Und der da oben hat es wohl gemerkt...)
Aber dieses Mal wollte ich generell etwas leiser hören: denn diese erhöhte Lautstärken sind wenig aufschlussreich: weil keiner dauerhaft zuhause so hören kann und wird.
Nachdem ich die Solitude hörte, hatte ich zwar mehr Verständnis für die Monitor, und die Begeisterung mancher für dieser Art der Klangreproduktion. Aber ich war auch nicht der Einzige, der den Ton als übertrieben "kratzig" und fast schon aufdringlich empfand. Jemand meinte: "Die Monitor klingt doch manchmal tatsächlich nach Horn". Jetzt weiß ich endlich, was damit gemeint ist. Schon in der ersten Sitzung hatte ich den Eindruck, die Mitten müssen abgesenkt werden. Aber es half damals nicht und brachte nur alles durcheinander. Und auch dieses Mal dauerte es nicht lange, bis sich der Erste an die Pegelregler griff.
Mir war es einfach zu penetrant. Aber ich kann mir gut vorstellen: wer sich daran mal gewöhnt hat, wird die anderen Boxen als "fad" empfinden. Es ist wie mit den pikanten Speisen, Geschmacksache....
Dann war es schon nach 17:00 und die Truppe sammelte sich langsam an der Bar im Hof. Da kamen wir mit Lena ins Gespräch, und irgendwann haben wir uns in den kleinen Raum mit der SOLO100 verdrückt. Denn die wollte ich auch noch hören.
Nach der Solitude (und der Monitor) war es keine Überraschung mehr. Da haben wird alles Mögliche durchgenommen: Frauenstimmen, Dunkle Männerstimmen, klassische und elektronische Instrumente. Leise gehört, laut gehort. Fast alles, was ich über die Slitude schrieb kann man über die Solo100 auch sagen (wäre seltsam, wenn es anders wäre...)
Nach der Solitude fehlt doch ein Wenig Bass. Ganz wenig, aber deutlich. Die "Holografische" Abbildung der Solitude war nicht so auffällig. Ich nehme an, weil der Vegleich mit der Concorde fehlte.
Alan Parsons' "Winding Me Up" ("Eve", 1979) kenne ich seit über zwanzig Jahren und hörte es über diverse Boxen und Kopfhörer. Der Wecker am Anfang ist meine persönliche Referenz für den Hochtöner. Hier fehlte ein Wenig das Luftige und Silbrige, wie man es bei der Concorde und Atlas 200 hörte. Und wie ich es bei der Atlas DSM MKIII zuhause höre.
Fazit
Es gab keine schlechte oder gar mittemäßige Boxen zu hören an diesem Tag. Hier mal nicht optimaler Raum, dort zu laut... Die Unterschiede liegen im Bereich der persönlichen Vorlieben, Vorstellungen und Geschmacks.
Solitude wird zurecht eine treue Schar von Anhängern haben.
SOLO100 ist vom Preis-Leistung Verhältnis nicht zu schlagen. Ich glaube nicht, dass es irgendwo mehr Box für dieses Geld gibt.
Concorde führt zu unrecht so ein Schattendasein: für mich wäre es der ultimative Geheimtip. Wenn man das Geld hat, kann es kaum besser angelegt werden. Mal sehen, was sie mit dem TI100 ausgestattet, liefern kann.
Atlas200 obwohl umstritten, der ganz große Favorit. Ich kann mir vorstellen, mehrere unterschiedliche Abstimmungen für sie zu machen. Wenn an den Weichen der Atlas 200 nur halb so viel herumexperimentiert wird, wie es bei den VOXen der Fall war, kommt schon was hörenswertes hervor. Da bin mir sicher.
Danke für Eure Geduld und Aufmerksamkeit.
Harry Müller
Kommentar