Die Federklemmen verfluche ich an den Verstärkern immer dann, wenn es sich um die billigen Plastikklemmen für 1.5mm^2 Kabel handelt.
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Federzug-Polklemmen an GF / AL nachrüsten? @Visaton
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Wer ein hundsgewöhnliches möglicherweise nicht mal neues Lautsprecherkabel einfach abisoliert und in eine Federklemmstelle steckt, der muss sich definitiv nicht wundern, wenn der Übergangswiderstand um mehrere Milliohm schwankt.
Wagoklemmen in der Bahn oder in der Hausinstallation machen da keine Ausnahme. Da gehts um Stromversorgungen etc. und da ists einfach egal. Bei einem analogen Signal wäre mir eine Federanschlusstechnik immer suspekt. Der Unterschied ist mit Sicherheit wesentlich eher hörbar als zwischen Kabel ABC und Kabel XYZ.
Verbessern kann man diese Anschlüsse allerdings signifikant, indem man Aderendhülsen oder irgendwelche Stecker vorne ancrimpt oder anlötet oder auch einfach einadrige Kabel verwendet (Hausinstallation!).
Das technische Problem liegt darin, dass der Federanschluss zwar die obersten und evtl. untersten Litzen eines vieladrigen Leiters kontaktiert, aber zu schwach ist, um eine eventuelle Oxydschicht zwichen den Einzellitzen aufbrechen zu lassen und gasdicht zu verbinden. Die Kontaktierung zu den Nachbarlitzen geschieht dann irgendwo im Kabel an einer sicherlich nicht fest definierten Stelle und ist sicherlich auch noch vom Stromfluß durch die Klemmstelle/das Kabel abhängig.
Der Effekt ist übrigens gut meßbar. Man messe mal den Durchgangswiderstand eines Kabels von Klemmstelle zu Klemmstelle und vergleiche mit dem theoretischen aus R=L/(57*A); L in Metern; A in mm2; R in Ohm. Wenn die Verbindungen richtig schlecht sind, reicht sogar schon ein Multimeter.
Technisch 100% einwandfrei ist natürlich etwa die federbelastete Kontaktierung zweier geeignet beschichteter Kontakte (z. B. vergoldete Klemmstelle und vergoldeter Bananenstecker). Da Gold keine Oxydschichten aufbaut ist dort die Langzeitstabilität absolut gewährleistet, vorausgesetzt es handelt sich wirklich um eine Goldschicht (ab ca. 1,5µm Dicke) und nicht nur um ein bisschen Flashgold (z. B. 0,3µm) handelt und das Gold auch auf einer vernünftigen Unterlage aufgebracht ist - zypischerweise 2..3µm Nickel. Zinn ist übrigends auch ein hervorragendes Kontaktmaterial für Verbindungen, die nur selten betätigt werden, allerdings nur wenn kein Flußmittel drauf ist. Zinn hat sogar noch den Vorteil, dass es bezüglich des Gegenstücks weitaus toleranter ist, weil es sich als weiches Metall dem Gegenpart gut anpasst und so leicht gasdichte Verbindungen herstellbar sind. Die Paarung Zinn-Gold ist allerdings wegen des großen Abstands in der elektrochemischen Spannungsreihe weniger empfehlenswert.
Kabel an ein Chassis würde ich als Bastler immer noch einfach anlöten, das ist billig und elektrisch sehr gut.Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.
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Bei Fortführung dieses edankens fallen die Halbleitereigenschaften der Oxidschichten negativ auf. Gegen 10 Milliohm hätte ich nichts; Kratzen im Klang ist aber nervig und zumindest bei Cinchsteckern und Ausgangsrelais deutlich hörbar.
Andererseits hatte ich bei den Klemmen an den TIWs nie solche Effekte. Evtl. reicht die Federkraft doch aus. Verpreßte, goldene Adernhülsen wären eine Lösung, verringern aber die mechanische Zugfestigkeit.
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Federzug ist wesentlich besser, als zu schrauben.
Allerdings ist man mit den Federzugklemmen weniger variabel was den Kabelquerschnitt angeht.
Ich stelle mir gerade vor, eine Federzugklemme, die bist echte 16qmm geht, und das 1,5mm Kabel abschert.
Selbst in professionellsten PA Subs, die lebensbedrohliche Pegel erreichen, sind die Strippen mit Federzug an den Chassis befestigt. Das hält! Schrauben lockern sich immer, und Loctide ist auch irgendwie nicht so das wahre, um soetwas zu fixieren.
Miserabel sind aber meiner Meinung nach diese üblen Lötfähnchen, egal ob Bass, MT, das bricht gerne mal ab, wenn der 6,3mm Stecker klemmt.
Mfg.
Benjaminnix
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10 Milliohm rein ohmscher Widerstand wäre sicherlich nicht der Rede wert, aber 10 Milliohm mal da und mal nicht sind über 1 Promille des Lastwiderstands und erzeugen "Dreck" bei -60dB des Signals. Sind es 100 Milliohm (wenn der Kontakt wirklich mies ist) wird es kaum noch einer überhören. Ich habe an einer wirklich schlechten Federverbindung auch schon 1 Ohm gemessen!
Die Verringerung der Zugfestigkeit des Leiters durch die Adreendhülse halte ich für unproblematisch, da Federklemmstellen sowieso Ausreißkräfte haben, die weit unter der Zugfestigkeit des (unbeschädigten) Leiters liegt.
Ich bleibe auch immer noch bei meinen (unbewiesenen) Thesen, dass dieser Effekt die häufigste Ursache für Unterschiede im "Kabelklang" ist, dass damit die Vorteile versilberter Litzen (und nicht durch den Skineffekt) zu erklären sind und dass deshalb Unterputzkabel (eindrähtig!) so relativ gute Lautsprecherkabel abgeben.
Entlastend für die TIWs muss man natürlich anführen, dass in der Regel wohl keine gealterten und damit oxidierten Leiter angeschlossen werden und die Federkräfte hoffentlich schon ein wenig höher sind als bei einer billigen .....klemme (Ich nenne den Namen nicht, da ich für einen Wettbewerber tätig bin und damit befangen) für die Hausinstallation. Ob Aderendhülsen üblich sind, kann ich nicht recht beurteilen, ich selbst nehme keine weil ich die Kabel anlöte.Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.
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Ergänzend sollte ich anfügen, dass eine Schraubverbindung auf lange Zeit auch nur dann besser ist, wenn es sich um ein wirklich solides Exemplar handelt. Diese Klemmstellen erkennt man zum einen daran, dass da keine Schraube direkt auf der Litze herumscheuert (Lüsterklemme) und zum anderen, dass keinerlei Kunststoff oder ähnliches an der Kraftübertragung beteiligt ist. Kunststoff wird immer fließen und dann ist die Klemmkraft dahin und die Verbindung lose. Eine gute Schraubklemmstelle kann bis zu 1000N Klemmkraft haben!Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.
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Die Plastikausführung der Federklemmen an meinem alten TIW sind so stark, daß man 6-7 Kilo Druck braucht, um sie bis zum Anschlag zu öffnen.
Man kann ja selber andere Klemmen an ein Chassis montieren, sieht man ja.
Und selbst wenn man sie auf einem kleinen Stück Holz montiert.
Oder Lüsterklemmen, was ist denn davon zu halten?
Die sind nicht so groß.
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Dazu muss ich unbedingt was sagen: Große Vorsicht bei dem Verlöten der Litze! Wenn das mit zu hoher Temperatur geschieht, verliert die High-Tech-Litze an dieser Stelle die Flexibilität und kann bei der enormen Dauerbelastung brechen (eventuell erst nach Jahren - aber immerhin zu früh).Admin
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Woofa: geht der GF200er mit den Riessenklemmen jetzt überhaupt noch durch den Ausschnitt oder muss der nun von hinten eingebaut werden. ICh find das aber ne klasse idee mit den Klemmbuchsen !!!!
Chris"Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." Albert Einstein
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neee, auf keinen Fall würde ich dafür 5-10€ mehr bezahlen wollen.Original geschrieben von metal
Es wäre mir 5-10€ mehr es wert, wenn fast jedes Visaton Chasis mit Federklemmen ausgerüstet wäre.
@ Mr. Woofa, machst du mal eine Nahaufnahme der Klemmen an dem man die Trägerplatte besser sieht.Gruß, Volker
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