Weichen-Anpassung für W250S

[Georg19]

Hallo,
Die "neuen" Boxen sind jetzt fast fertig, ich bastel noch etwas am Schallwand-Look und dann kann lackiert werden…Zeit sich Gedanken um die Weiche zu machen.

Erstmal eine Frage an den Admin und das Forum:
Ich verwende für diese Boxen Lautsprecher aus einer sehr alten Fertig-Box, die durch den Verlust des Tieftöners unbrauchbar geworden war.
Ich habe diese kaputten Tieftöner durch den W250S ersetzt und das ganze in einem völlig neuen Projekt verbaut dem jetzt noch die angepasste bzw. größtenteils neue Frequenzweiche fehlt.

Ist es OK wenn ich trotz der MTs & HTs einer Fremd-Firma Daten und damit verbundene Fragen hier ins Forum stelle (ich kann ja auf die Namen verzichten, die kennt eh kein Mensch mehr *g*)? Es geht ja in erster Linie um die Weichen-Schaltung für den W250S…

Gruß, GEORG

[Battlepriest]

Mach Dir mal keinen Kopp, solange wenigstens ein Visatonchassis verbaut ist, drückt der Admin schon ein Auge zu

Die "neuen" Boxen sind jetzt fast fertig, ich bastel noch etwas am Schallwand-Look und dann kann lackiert werden…Zeit sich Gedanken um die Weiche zu machen.

eigentlich hast Du die übliche Reihenfolge umgedreht. Zuerst wird ein möglichst billiges und damit schrottig aussehendes Probegehäuse aus Rohspan gebaut und die Chassis darin gemessen. Erst wen alles stimmt, wird ein präsentables Gehäuse gebaut. Manche schaffen es nie in ein schönes Gehäuse *g* Das muss (oder sollte zumindest) so sein, da bei Tief- und Mitteltöner das Gehäusevolumen am unteren Übertragungsende der Chassis "mitredet". Auch die Schallwandbreite und die Position der Chassis auf dieser beeinflusst das Abstrahlverhalten. Deshalb ist das Messen der Chassis im verwendeten Gehäuse Pflicht. Jede nach Lehrbuchformeln errechnete Frequenzweiche muss zwangsläufig versagen.

Das ist jetzt wirklich der Stoff aus vielen Artikeln und Lehrbüchern aufs Minimum reduziert, damit Du eine Vorstellung bekommst, wie viel man falsch machen kann -und Du hast fast alles falsch gemacht Eine Weichenschaltung wird Dir niemand nennen können, denn wahrscheinlich wird es für Deine Chassis keine Messdaten im Netz zum dowload geben. Aber nur nicht den Mut verlieren, so in etwa habe ich auch angefangen Und wir hatten damals nur unsere Ohren und vielleicht ein gänzlich unlineares Mikro am Tapedeck sowie dessen Aussteuerungsanzeige. Ein PC hatte weniger Rechenleistung als ein Handy Da geht es heute mit Messsoftware am PC viel besser.

Wenn Du bereit bist ein paar Euros und einiges an Zeit zu investieren, kannst Du Dir dieses Mikrofon nachbauen und mit den Trialversionen verschiedener Mess- und Simulationsprogramme erste Gehversuche starten. Hilfestellung bekommst Du hier jederzeit.

[VISATON]

Mach Dir mal keinen Kopp, solange wenigstens ein Visatonchassis verbaut ist, drückt der Admin schon ein Auge zu

So isses

Desweiteren hat Battlepriest auch Recht. Leider ist das Ganze nicht so leicht wie viele sich das denken.

[walwal]

Wie hatte ich neulich gelesen: Eine 3-Weg-Weiche zu entwickeln ist ein Alptraum.

[We-Ha]

Es kommt darauf an ... wenn du den B200 als solchen einsam und alleine nutzt, aber von Haan selber abholst,
fährst du hin= 1.Weg

nimmst ihn und
fährst zurück= 2.Weg

nimmst ihn dann in Betrieb= 3.Weg

ist doch kein Albtraum ?

[walwal]

[Georg19]

Ohje das klingt ja nicht gut "alles falsch gemacht was man falsch machen kann", aber es scheint ja so zu sein…also muß ich das beste draus machen:

- Es muss ja nicht eine ganze 3 Wege-Weiche aufgebaut werden, bei Beibehaltung der Trennfrequenzen müsste im einfachsten Falle doch nur der Pegel des Basses angepasst werden, oder? Es ist schon klar das da bei weitem nicht das Optimum raus kommt aber eine brauchbare realisierbare Lösung reicht ja aus…
Der MT ist bereits bei 450Hz angekoppelt und dürfte ja bei Übernahme der Originalweiche gut beschaltet sein, das "Gewurschtel" würde also glücklicherweise nur im Bereich bis 450Hz stattfinden der ja im Zweifelsfall unkritischer ist was die Schallwand-Einflüsse usw. betrifft (die Idee die guten MT-Eigenschaften des W250S zu nutzen verwerfe ich dann wohl besser)

- Ich habe einige wenige Daten des alten TTs, könnte man in Zusammenhang mit der ebenfalls vorhandenen alten Weiche Rückschlüsse auf dessen Eigenheiten ziehen und diese entsprechend auf den W250S übertragen?

Daten des alten Tieftöners:
Nennbelastbarkeit 120W
Eigenresonanz 28Hz
magn. Induktion 1T
magn. Fluss 1.1x10-3Wb
Impedanz 4Ohm,
SPL 92dB
ventilierte 42mm Kupfer-Flachdrahtschwingspule
kunststoffbeschichteter Papierkonus
Schaumstoffsicke.


- Es gäbe noch eine andere ganz windige Möglichkeit
Ich besitze eine Behringer-2-Wege-Aktivweiche die ich vor meinen Verstärker schalten könnte. Wenn ich nun den W250S damit getrennt von der alten MT/HT-Einheit ansteuere kann ich an Trennfrequenz, Pegel und per Invert sogar ganz grob an der Phase rumspielen bis es stimmig klingt und diese Werte dann auf eine passive Frequenzweiche übertragen… Das Verhältnis von MT und HT sollte ja stimmen, zumal sich die Einbauverhältnisse nicht großartig geändert haben.
Das Amping würde ich mit dem 5.1 Receiver realisieren der eh nur Stereo befeuern soll, der W250S würde dann als Hauptlautsprecher angeschlossen, die MT/HT-Einheit als Rears, bei gleicher Ausgangsleistung für alle Kanäle und abgeschalteten "Raumklang-Programmen" sollte das doch gehen (auch wenn sich dabei jedem normalen Menschen der Magen umdreht aber es geht ja darum die verbockte Geschichte irgendwie so gut es geht zurecht zu biegen…)

P.S.
Zu MT und HT: Es handelt sich in beiden Fällen um Kalotten, das Gehäusevolumen spielt also immerhin keine Rolle..aber ich weis bringen wird mir wohl auch das nicht mehr viel...trotzdem die paar Daten die ich habe:

Der Miteltöner:
Nennbelastbarkeit 100W
Eigenresonanz 410Hz
magn. Induktion 1.1T
magn. Fluss 5.1x10-4Wb
Impedanz 8Ohm,
SPL 90dB
ventilierte 50mm Aluminium-Flachdrahtschwingspule mit angekoppeltem Volumen kunststoffimpregnierte Gewebekalotte.

Der Hochtöner:
Nennbelastbarkeit 100W
Eigenresonanz 900Hz
magn. Induktion 1.4T
magn. Fluss 3.36x10-4Wb
Impedanz 4Ohm
SPL 90dB
25mm Aluminium-Flachdrahtschwingspule
Gewebekalotte
Diffusor