@ derjan:
Deine Schlußfolgerungen samt Korrelation zum Klangeindruck sind allesamt vollkommen zutreffend. Du hast es exakt erfaßt......
Die Frage bleibt, wie man eine "kleine" Box im Grundtonbereich entzerren muß. Eine gleichphasige Addition von Begrenzungsflächen ("unendliche SChallwand") bringt 6dB Pegelgewinn on axis. Ist der Abstand groß gegen die Wellenlänge, beträgt der Gewinn bei der Addition des dann dekorrelierten Schalles nur 3dB.
Man könnte also bei einer kleinen Box den Bafflestep zur Hälfte entzerren, also -3dB im Freifeld-Frequenzgang. Bei sehr tiefen Frequenzen (unterhalb ca. 200Hz einsetzend), wenn gleichphasige Addition von den Begrenzungsflächen erfolgt, müßte man den Freifeld-Frequenzgang um weitere 3dB absenken. Also eine zweistufige, frequenzabhängige Absenkung, jeweils um 3dB. Für typische Kleinboxen wären das so etwa -3dB von 200Hz....500Hz und -6dB unterhalb 200Hz. Die Lage der zweiten Stufe hängt natürlich sehr vom Wandabstand ab.
Dummerweise hat das Gehör die Fähigkeit, zwischen korrelierten und dekorrelierten tiefen Frequenzen differenzieren zu können. Griesinger und Sengpiel entdeckten dekorrelierte tiefe Frequenzen für eine Erzeugung von "Räumlichkeit und Umhüllung" bei Tonaufnahmen. Auf eine sauber entzerrte Kleinbox gefolgert, wird zwar die Klangfarbe halbwegs hinkommen, jedoch durch Reflektionen von der Wand hinter dem LS ein diffuser und weniger "eindeutiger" Klangeindruck entstehen, als bei großen, oder in die Wand eingelassenen LS.
Ich halte diesen diffusen und dunkel gefärbten Kleinboxenklang nicht lange aus (führt bei mir zu baldiger Hörermüdung).
An einem kleinen aktiven Dreiwegesystem mit recht großer Schallwand habe ich das getestet, wobei der Bafflestep erst unterhalb etwa 150Hz einsetzt und daher vom Grenzflächeneffekt (Abstand zum Fußboden) aufgefangen wird, womit ein prinzipiell ausgewogener Diffusfeld-Frequenzgang erzielt wird. Und siehe da: Es klang angenehm, richtig, präzise und sehr "eindeutig" und das ganze unabhängig vom Abstand zur Wand hinter dem LS. Die mit Terzrauschen gemessene Betriebsschallpegelkurve am Hörplatz lag bei 100Hz...10KHz +/-2dB ohne jede Schwerpunktbildung. Die Box muß nicht "frei stehen" etc. bla bla...... und ergibt nie solch ein dickes, wenig transparentes, pseudoräumlich-diffuses "hifi"-Klangbild.
Gruß
AH
Deine Schlußfolgerungen samt Korrelation zum Klangeindruck sind allesamt vollkommen zutreffend. Du hast es exakt erfaßt......
Die Frage bleibt, wie man eine "kleine" Box im Grundtonbereich entzerren muß. Eine gleichphasige Addition von Begrenzungsflächen ("unendliche SChallwand") bringt 6dB Pegelgewinn on axis. Ist der Abstand groß gegen die Wellenlänge, beträgt der Gewinn bei der Addition des dann dekorrelierten Schalles nur 3dB.
Man könnte also bei einer kleinen Box den Bafflestep zur Hälfte entzerren, also -3dB im Freifeld-Frequenzgang. Bei sehr tiefen Frequenzen (unterhalb ca. 200Hz einsetzend), wenn gleichphasige Addition von den Begrenzungsflächen erfolgt, müßte man den Freifeld-Frequenzgang um weitere 3dB absenken. Also eine zweistufige, frequenzabhängige Absenkung, jeweils um 3dB. Für typische Kleinboxen wären das so etwa -3dB von 200Hz....500Hz und -6dB unterhalb 200Hz. Die Lage der zweiten Stufe hängt natürlich sehr vom Wandabstand ab.
Dummerweise hat das Gehör die Fähigkeit, zwischen korrelierten und dekorrelierten tiefen Frequenzen differenzieren zu können. Griesinger und Sengpiel entdeckten dekorrelierte tiefe Frequenzen für eine Erzeugung von "Räumlichkeit und Umhüllung" bei Tonaufnahmen. Auf eine sauber entzerrte Kleinbox gefolgert, wird zwar die Klangfarbe halbwegs hinkommen, jedoch durch Reflektionen von der Wand hinter dem LS ein diffuser und weniger "eindeutiger" Klangeindruck entstehen, als bei großen, oder in die Wand eingelassenen LS.
Ich halte diesen diffusen und dunkel gefärbten Kleinboxenklang nicht lange aus (führt bei mir zu baldiger Hörermüdung).
An einem kleinen aktiven Dreiwegesystem mit recht großer Schallwand habe ich das getestet, wobei der Bafflestep erst unterhalb etwa 150Hz einsetzt und daher vom Grenzflächeneffekt (Abstand zum Fußboden) aufgefangen wird, womit ein prinzipiell ausgewogener Diffusfeld-Frequenzgang erzielt wird. Und siehe da: Es klang angenehm, richtig, präzise und sehr "eindeutig" und das ganze unabhängig vom Abstand zur Wand hinter dem LS. Die mit Terzrauschen gemessene Betriebsschallpegelkurve am Hörplatz lag bei 100Hz...10KHz +/-2dB ohne jede Schwerpunktbildung. Die Box muß nicht "frei stehen" etc. bla bla...... und ergibt nie solch ein dickes, wenig transparentes, pseudoräumlich-diffuses "hifi"-Klangbild.
Gruß
AH
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