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Casablanca MKII vs. MK IV

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  • AH
    AH
    Registrierter Benutzer
    • 17.01.2003
    • 586

    #16
    @ derjan:

    Deine Schlußfolgerungen samt Korrelation zum Klangeindruck sind allesamt vollkommen zutreffend. Du hast es exakt erfaßt......

    Die Frage bleibt, wie man eine "kleine" Box im Grundtonbereich entzerren muß. Eine gleichphasige Addition von Begrenzungsflächen ("unendliche SChallwand") bringt 6dB Pegelgewinn on axis. Ist der Abstand groß gegen die Wellenlänge, beträgt der Gewinn bei der Addition des dann dekorrelierten Schalles nur 3dB.
    Man könnte also bei einer kleinen Box den Bafflestep zur Hälfte entzerren, also -3dB im Freifeld-Frequenzgang. Bei sehr tiefen Frequenzen (unterhalb ca. 200Hz einsetzend), wenn gleichphasige Addition von den Begrenzungsflächen erfolgt, müßte man den Freifeld-Frequenzgang um weitere 3dB absenken. Also eine zweistufige, frequenzabhängige Absenkung, jeweils um 3dB. Für typische Kleinboxen wären das so etwa -3dB von 200Hz....500Hz und -6dB unterhalb 200Hz. Die Lage der zweiten Stufe hängt natürlich sehr vom Wandabstand ab.

    Dummerweise hat das Gehör die Fähigkeit, zwischen korrelierten und dekorrelierten tiefen Frequenzen differenzieren zu können. Griesinger und Sengpiel entdeckten dekorrelierte tiefe Frequenzen für eine Erzeugung von "Räumlichkeit und Umhüllung" bei Tonaufnahmen. Auf eine sauber entzerrte Kleinbox gefolgert, wird zwar die Klangfarbe halbwegs hinkommen, jedoch durch Reflektionen von der Wand hinter dem LS ein diffuser und weniger "eindeutiger" Klangeindruck entstehen, als bei großen, oder in die Wand eingelassenen LS.

    Ich halte diesen diffusen und dunkel gefärbten Kleinboxenklang nicht lange aus (führt bei mir zu baldiger Hörermüdung).
    An einem kleinen aktiven Dreiwegesystem mit recht großer Schallwand habe ich das getestet, wobei der Bafflestep erst unterhalb etwa 150Hz einsetzt und daher vom Grenzflächeneffekt (Abstand zum Fußboden) aufgefangen wird, womit ein prinzipiell ausgewogener Diffusfeld-Frequenzgang erzielt wird. Und siehe da: Es klang angenehm, richtig, präzise und sehr "eindeutig" und das ganze unabhängig vom Abstand zur Wand hinter dem LS. Die mit Terzrauschen gemessene Betriebsschallpegelkurve am Hörplatz lag bei 100Hz...10KHz +/-2dB ohne jede Schwerpunktbildung. Die Box muß nicht "frei stehen" etc. bla bla...... und ergibt nie solch ein dickes, wenig transparentes, pseudoräumlich-diffuses "hifi"-Klangbild.

    Gruß

    AH

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    • Voxenluder
      Registrierter Benutzer
      • 29.08.2003
      • 105

      #17
      Hallo,

      ist alles gut und richtig, was ihr (vor allem AH) schreibt. Dummerweise kommt noch ein Effekt dazu, der den Frequenzgang im Grund- und Tiefton verbiegt, nämlich der Einfluß der Begrenzungsflächen. Hat man einen TT auf einer Höhe von 0,5 bis 1 m und einen ähnlichen Abstand von der Rückwand, ergibt sich bei etwas über 100 Hz eine deutliche Senke:
      (Allison, 1974)

      Das ist auch der Grund, warum Bums(b)(v)oxen mit deutlicher Überhöhung in diesem Frequenzbereich bei "korrekter" Aufstellung nicht mal übertrieben dumpf klingen und ein Saugkreis, der den Frequenzgang linearisiert, nicht unbedingt als Verbesserung empfunden wird.

      Kommentar

      • MikeMcFluke
        Registrierter Benutzer
        • 05.02.2001
        • 1512

        #18
        Hallo!

        Wie viele von Euch hoffentlich wissen , habe ich diesen Sommer verschiedene Visaton-LS bei mir gehabt und ausgiebig verglichen. Da meine Casablanca MKII dabei sehr schlecht abschnitt, aber kein Geld für neue LS da ist, habe ich nun auf MKIV aufgerüstet.

        Erster Eindruck (gestern abend 22:15h)

        A-B-Vergleich (mono) alt gegen neu...
        Bass: Tiefgang ist bei der alten besser. Sie spielt subjektiv tiefer und lauter. ABER im Kickbassbereich (um 80bis200Hz schätze ich) liegt die Neue deutlich vorn! Der WSP21S hat hier (wie ich schon oft vermutet habe) ein großes Loch. Der AL200 füllt dieses wunderbar auf.
        Mittel-Hochton: Die eigentliche Überraschung. Trotz gleicher Bauteile in den 12dB-Filtern (nur geringe Änderungen) kommt durch den Einbau der Festwiderstände die gesamte MHT-Einheit nun wie aus einem Guß! Die Tonalität ist deutlich anders. Die alte agressiv und sehr lastig in den oberen Mitten, mit deutlich mehr Hochton im Vergleich zur zurückhaltenderen Neuen mit mehr Wärme in der Stimme und deutlich homogenerem Gesamteindruck!

        Nach dem Umbau der zweiten Box kam dann der erste Stereo-Eindruck:

        Nahezu unbglaublich sind die Veränderungen. Die räumliche Abbildung ist wesentlich besser geworden. Die schwammige Ausleuchtung der alten ist einer deutlich präziseren gewichen. Die tonale Abstimmung ist nicht mehr nervig sondern spritzig angenehm. Der Bass ist straffer und knackiger geworden!
        Sicherlich kann sie in der Abbildung mit der Couplet KE (die mir noch im Gedächtnis ist) nicht mithalten, aber eine so gute Abbildung hatte ich bis jetzt von der Casablanca nicht gekannt!

        FAZIT:
        Eine unglaubliche Wandelung der Casablanca, die durch die bessere Abstimmung der DSM-Kalotten den Spaßfaktor an meinen Alten Babys wieder neu geweckt hat.
        Also, an alle, die noch eine MKII oder sogar MKI haben, baut um! Die neue Weiche bringt neues Leben in die gute alte Casablanca!

        MIKE

        P.S.: ZITAT aus meinem Gallerie-Thread!

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